Auch wenn der Thread schon alt ist…
Wie ist denn die aktuelle Meinung zu dem Thema in der Community - in 3 Jahren kann sich ja viel getan haben.
Ich persönlich - muss ich zugeben - bin kein Fan von großen Änderungen, ich liebe gerade das Micromapping. Ich trage vor allem Abfalleimer, Bänke, Recyclingmöglichkeiten, Geschäfte, Telefonzellen, Hausnummern, Zebrastreifen usw. ein. Kurz: Ich versuche primär die Umgebung die ich kenne, mit Details zu füllen. Denn gerade hier ergibt sich für mich persönlich auch der meiste Mehrwert von OSM gegenüber kommerziellen und herkömmliche Karten*. Und vor allem gibt es auch immer mehr Renderer die diese Detailfülle (im Gegensatz zur Standard-Karte) wiedergeben. Mich interessieren z.B. keine großen Feldflächen in Südamerika. Und ob eine Straße in China nun da ist oder nicht - ist mir so egal wie ob da ein ein Reissack steht Das ist nicht böse gemeint und ich weiß vom vielen Lesen und Stöbern im Forum und im Wiki, dass viele hier einen gänzlich anderen Ansatzpunkt verfolgen - und die Karte Detailgetreu in Stufen von Grob nach Klein durcharbeiten. Also erst im Großen Strukturen detaillieren bzw. möglichst realitätsnah mappen, bevor man sich mit Details auf Microebene beschäftigt… Diesen Ansatz respektiere ich und bin sogar der Meinung das eine solche Herangehensweise (fürs Große und Ganze OSM) wichtiger ist/war als die Ansätze - wie z.B. von mir. Nur eine im großen stimmende Datenmenge ermöglicht es auch im kleinen stimmig zu sein.
Außerdem glaube ich, dass ich mir hier mit “meinem” persönlichen Ansatz auch viele “Feinde” machen könnte - was ich nicht möchte und daher lieber drauf verzichten würde, falls dem so ist.
Konkret geht es mir darum Stadtstraßen und städtische Grünflächen mit einzelnen Bäumen zu “beglücken”. Hiermit meine ich keine Alleen (die natürlich als Allen getaggt werden können), sondern ich spreche von den einzelnen (unbedeutende) Bäumen die Hauptsächlich dem Stadtgrün dienen. Ich habe mal geschätzt… Alleine die auf den Grünflächen stehenden Bäume in einer kleineren Stadt in der Umgebung gehen in die 1000’er Zahlen. Jetzt lässt sich viel über Sinn und Unsinn streiten - ich selbst vertrete die “Sinn”-Auffassung weil es z.B. mir bei meiner Wohnungswahl sehr wichtig ist, zu wissen, dass die Straßenzüge in der Gegend begrünt und bebaumt sind. Um das (bei einem Umzug herauszufinden nutze bisher i.d.R. Satellitenbilder) Aber Satellitenbilder sagen mir halt auch nicht ob in der Umgebung jetzt 100 Bäume oder 13000 Bäume stehen. Karlsruhe ist subjektiv z.B. eine wahnsinnig grüne Stadt, während mir andere gleichgroße Städte zugepflastert vorkommen. In OSM wäre so eine Abfrage aber möglich. Ich verspüre daher den Drang - auch wenn in der Umgebung noch der ein oder andere grobe Fehler im großen Maßstab enthalten wäre - auch einzelne (unbedeutende) Bäume, sofern sie nicht einem Wald, Wäldchen oder einer Allee zugehörig sind, zu mappen.
Nun meine konkreten Frage.
a) Ziehe ich mir damit soviel Zorn zu, dass ich damit rechnen muss das meine Arbeiten rückgängig gemacht werden (dann mach ich mir die Mühe nämlich erst gar nicht) oder das ich regelrecht mit Anfeindungen rechnen müsste?
b) Ist die Datenwartung wirklich ein so großes Problem - im Bezug auf Bäume? Die meisten Bäume werden recht alt werden und oder durch neue Bäume ersetzt. Klar, dass irgendwann nicht mehr jeder einzelne gemappte Baum stimmen wird und dass das Maß “Qualität/einzelnem Baum” schwieriger zu bemessen sein wird, als wenn man nur Landmarken oder wichtige Bäume taggt, aber andererseits wird das Maß “Qualität/Gesamtheit einzelner Bäume” extrem nach oben schnellen.
c) Ist die reine Datenmenge ein Problem? Also angenommen Landesweit werden jetzt ein paar Millionen tree-nodes eingepflegt - Haben wir dann bald eine OSM-World-Map mit mehreren 100Gb und wäre sowas schlimm?
Zu bedenken geben möchte ich auch, dass es immer wieder auch ernst zunehmende Anwendungen gibt, wie z.B. Baumzählungen, Berechnungen zum CO2 Gehalt/Lärmpegel in Städten… oder halt auch der Wohnortwahl.
Wenn sich aber herausstellt, das die Mehrheit hier gegen so eine Form der Teilnahme an OSM ist, dann respektiere ich das selbstverständlich.
Wobei - und so ehrlich will ich sein - mir jetzt schon ein paar Kommentare die ich hier so im Forum gelesen habe ganz schön auf die Nase gehen. Wenn aus den Kommentaren dann hervorgeht, dass “Ihre” OSM sowas nicht braucht… weil… . Oder das die OSM eigentlich mal dafür und hierfür gedacht war… und man solle es nicht übertreiben… Klar - wenn handfeste Argumente gegen irgendetwas sprechen - bin ich der letze der dafür nicht offen ist. Aber wenn es nur Befindlichkeiten sind… mhh… Bei der Anmeldung in OSM gibt es einen Leitsatz der sinngemäß lautet. Man solle alles Mappen was von bestand ist und was jemanden interessiert. < Damit ist eigentlich alles gesagt?! oder nicht?
Ein Beispiel war, dass ich mir neulich mit der overpass-api alle Kleidungsrecycling-Container im Ort herausgeben ließ, weil ich zweimal umsonst zum Container um’s Eck gelaufen bin und der jeweils völlig überfüllt war. Mit OSM konnte ich mir ein TSP* zwischen den Geokoordinaten berechnen und lösen und hatte mit dem geringstmöglichen Aufwand alle Container in der Umgebung abgefahren (waren so ca. 6 Säcke). Ohne diese Microinformationen, hätte ich einen viel höheren Aufwand gehabt, da ich ja nicht mal gewusst hätte wo die Recycling-Dinger so rumstehen.
Genauso so gehe ich z.B. im Herbst gerne Ess-Kastanien sammeln… Und wenn ich mir jetzt vorstelle, das die Ess-Kastanien in OSM… … Ihr versteht was ich meine. Ess-Kastanien TSP-Lösungen 4tw!
**Traveling Sales-Man Problem - Problem des Handlungsreisenden bzw. wie man am effektivsten eine Reihe von Punkten abläuft/fährt.