Österreichs Straßen richtig mappen

Entsetzt musste ich vor kurzem feststellen dass OSM basierende KFZ-Routing App, wie Skobbler oder navmii den Verkehr oft mitten durch den Ortskern routen.

Über diese Thematik bin ich auf die OSM Truck QA Map gestoßen. http://maxheight.bplaced.net/overpass/map.html

Meine Frage, gibt es in Österreich eine Klassifizierung über den Ausbaugrad von Straßen, aus der man Standardwerte für:

maxwidth=
maxlength=
maxweight=

ableiten kann, ohne dass diese Werte für den jeweiligen Straßenabschnitt explizit verordnet worden sind.

Ref: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Conditional_restrictions

Edit: Typo

Standardwerte gibt es meines Wissens nach nicht. Im weitesten Sinne sollte man den Ausbaugrad durch korrekte Anwendung von highway=primary/secondary/tertiary darstellen, was leider nicht immer geschieht. Wenn dann noch ausgeschilderte Beschränkungen erfasst sind und der Router richtig programmiert ist, führt das sicher zu einem besseren Ergebnis.

Der zweite Ansatz wäre per Tag Line= und maxwidth=
in der Natur vorhandene Einschränkungen zu beschreiben.
Auch wenn diese nicht verordnet sind.

Schließlich kommt keinem 12 Meter Autobusfahrerie die Idee einen Tiroler Berbauernhof anzufahren. Schilder findet er auf diesen Straßen nicht, man verlässt sich hier einfach auf den Hausverstand.

Beim Routing fehlen uns aber für OSM diese Verordnungen.

Edit: Typo

Also wenn man von der physischen Welt ausgeht, gibt es die RVS (Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen) in denen eigentlich alles definiert ist Breite der Straße, Kurvenradien, Kreuzungsgeometrie usw.

Allerdings gibt es hier drei Probleme:

  1. Es handelt sich bei der RVS um Richtlinien, das heißt die Richtlinien werden je nach Situation angepasst, auch wenn eine Ausschreibung zum Beispiel Planung nach RVS vorschreibt.

  2. Die Definition ist bei Straßen in OSM nicht ganz einheitlich und basiert eher auf der Funktion des Weges als nach der Konstruktion. Ersichtlich wenn man sich die Definition ab highway=secondary ansieht [1].

  3. Der Zugang zur RVS ist nicht leicht, da die FSV [2] welche für die Erstellung Verantwortlich ist dafür natürlich auch Geld sehen möchte, ich konnte damals für meine Bachelor Arbeit eine ältere Version in der Uni-Bibliothek finden aber sonst ist es eher schwierig zu bekommen. Alternativ könnte man auch Versuchen das Deutsche äquivalent (HBS - Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen) auf dem die RVS basiert zu finden oder das Amerikanische “Highway Capacity Manual” welches als Vorlage für die Deutsche Version gedient hat.

Hier stimme ich zu, das mapping von Beschränkungen und ein entsprechendes Auswerten durch die Router sind einer der Hauptpunkte für ein Richtiges Routing und der Frage auf wem der Fokus der Anwendung liegt auf dem User (Routing rein nach kürzester Strecke zum Beispiel) oder der Allgemeinheit (Zum Beispiel das IVS Gesetz nach dem das bmvit Verordnungen für spezifisches routing erlassen könnte)[3].

Allerdings lassen sich manche Beschränkungen (Speziell Regionale Fahrverbote) einfach nicht in einer Form erfassen, dass sie noch Sinnvoll automatisch auswertbar sind.

[1] http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:highway#Internationale_Entsprechungen
[2] http://www.fsv.at/
[3] https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20008275