Das halte ich für eine gefährliche Fehleinschätzung.
Gewerbliche Mapper unterscheiden sich deutlich von Hobbymappern.
Es ist nicht ihr Ziel, OSM voranzubringen; es ist ihr Ziel, ihr Geschäft voranzubringen (oder einen vom Chef erhaltenen Auftrag zu erfüllen). Es kann zeitweise zu Gemeinsamkeiten kommen (also dazu, dass sich trotz unterschiedlicher “großer Ziele” ein gemeinsames “kleines Ziel” ergibt), aber spätestens in Konfliktsituationen sind beide Gruppen sehr unterschiedlich.
Ebenso unterscheidet sich eine Mapper-Gruppe, egal ob gewerblich oder von der Schule aus oder vom humanitären Verein koordiniert, deutlich von einem einzelnen Hobbymapper, einfach weil sie wesentlich mehr “Power” hat bzw. haben kann; im speziellen Fall einer “Mapping-Abteilung” eines Unternehmens könnten theoretisch unbegrenzt zusätzliche Personen eingebunden werden.
Eine solche “gesteuerte Mapping-Gruppe” ist in meinen Augen ähnlich zu betrachten wie ein großräumiger mechanischer Edit. Bei solchen Edits verlangen wir, weil sie das Potential haben, sehr viele Objekte zu verändern und da auch viel bei schief gehen kann, dass vorher genau diskutiert/veröffentlicht wird, was der Plan ist, damit jeder prüfen kann, ob das Hand und Fuss hat. Genauso wie der einzelne Massen-Editierer ein Programm schreibt und ihm Regeln einkodiert, was wie zu verändern ist, so legt der Geschäftsführer oder Teamleiter fest, was seine Angestellten machen sollen. Genauso, wie das Programm im Zweifel keine aus OSM-Sicht “sinnvollen” Entscheidungen trifft, wenn das nicht vorher exakt programmiert wurde, kann man auch nicht darauf bauen, dass die Mitarbeiter eines bezahlten Mapperteams im Zweifel das für OSM sinnvolle tun - sie tun das, wozu sie beauftragt wurden.
Ich halte es also für falsch, hier gewerbliches Handeln mit privatem Handeln gleichzustellen. Damit tappt man in eine vermeintliche Gerechtigkeitsfalle - und am Ende stehen wir da wie in den USA, wo inzwischen Religionsfreiheit für Unternehmen gefordert wird.
Also wenn man zu so einem Haus hingeht und da gross dransteht: “Firma XYZ Das Haus”, dann denke ich, ein “name”-Tag ist ok. Ich habe aber den Eindruck, es handelt es sich hier um ganz normale bewohnte Häuser in Wohngebieten, die als “Referenz” empfohlen werden. Will mich da aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, vielleicht kann jemand mal eins der fraglichen Häuser aufsuchen
Bye
Frederik