Ich kann das nicht nachvollziehen. Wenn eine Grenze durch den Flussverlauf definiert ist, dann gehört sie mit dem Fluss “verklebt” bzw. ich will den Fluss in der Grenzrelation sehen und nicht irgendeinen extra-Way. Denn sollte der Fluss seinen Lauf ändern, ändert sich auch die Grenze, und wieso sollte man dann zwei Geometrien verändern müssen. – Ist die Grenze natürlich unabhängig vom aktuellen Flusslauf definiert, dann kann man die auch separat mappen.
Meiner Ansicht nach ist die Verklebbarkeit von Grenzen und Features der einzige Grund, Grenzen in OSM zu haben (wären sie in zwei Datenbanken, müsste ich, wenn sich der Flusslauf ändert, die Daten in der zweiten Datenbank auch nachziehen). Wenn jemand argumentiert, dass Grenzen grundsätzlich nie mit physikalischen Features verklebt werden sollen, auch dann, wenn sie durch diese definiert sind, dann ist das m.E. zugleich ein Argument für das Entfernen von Grenzen aus OSM, denn dann haben sie mit unseren Daten nicht mehr zu tun als beispielsweise Anflugpatterns auf einen Flughafen.
Das kann man durchaus so sehen. Ich wollte aber nur diese Extremposition verdeutlichen, ohne das konkret zu fordern.
Dennoch finde ich Fluss und Grenze sind in der Regel etwas anderes. Gemeindegrenzen sind (in DE) ALKIS-mäßig exakt definiert und nicht à la “entlang dem Bachlauf” (wie es irgendwer in OSM geschätzt hat). Auf unteren Ebenen ist das ggf. anders (vgl. Bielefeld, wo sich Bezirksgrenzen auch nicht an Flurstücke halten).
Wenn man, so wie du, mit “in der Regel” Deutschland meint, magst du ja Recht haben. Aber DEU ist nicht die Welt. Weltweit sind sehr viele Grenzen durch natürliche Gegebenheiten (Flüsse, Küsten, Bergkämme, …) definiert. Mit allen Vor- und auch Nachteilen.
Und das wird auch noch lange so bleiben.
Dann lass es doch mal einige Tage schleifen. Es gibt genug Kollegen, die täglich die Missing Boundaries abarbeiten - ja , du hast deine eigenen (nicht öffentlichen?) Auswertungen und schläfst nicht so lange wie ich - und nicht vor den deutschen Grenzen zurückschrecken.
Mal unabhängig davon, ob gerechtfertigt oder nicht, viele der Verklebungen werden einfach vom Standardverhalten der Editoren herrühren, neue Linien/Punkte magnetisch an bestehende heranzuziehen. Eine besondere Absicht der Kartierer mag ich da nicht unterstellen. Vielmehr dürfte das Ankleben durch das Verhalten der Editoren als richtig, zumindest nicht falsch angesehen werden.
Seit Anfang Juli 2015 waren die Gemeinden Henneberg und Rippershausen (Thüringen) unvollständig getaggt (keine Schlüsssel). Habe es jetzt gemerkt und gefixt. Schande über mein Haupt.
Außerdem hatte jemand die Mini-Siedlung Bleckhausenermühle als Gemeinderelation eingetragen.
EDIT: Ach, und ca. 10 Gemeindenamen waren auch falsch bis völlig falsch.
So, ich bin nun mit allen Fällen durch. Es gibt aber noch einiges nachträglich zu tun. Ich warte noch die Updates von DESTATIS ab, um die Regionalschlüssel und Namen zu überprüfen. Außerdem habe ich die ehemaligen Gemeinden teils einfach unter admin_level=9 weitergeführt, was meist aber sachlich falsch sein dürfte.
Am 1. November 2016 geht es dann in Niedersachsen kräftig weiter mit Fusionen.
Die Franzosen haben das 2014/15 ganz sauber mit start_date und end_date gelöst - und ich unterstütze das sogar.
2015/16 waren sie nicht so “nett”, da haben sie einfach im Dezember losgelegt und umgearbeitet.
Gruss
walter
ach ja: start_date=YYYY-MM-DD und nicht etwa Prosa, wie das ein mir bekannter Mapper (Jan? ;)) ca. 2014 gemacht hat.