Die Sache mit highway=unclassified/residential und das routing

Es geht nicht um die Gewichtung eines einzelnen Routers. Es geht um die Wertung einer Straße mit Vefbindungsqualitäten, die jedoch unterhalb von tertiary einzuordnen ist und deshalb auch innerorts bis an höher oder gleich bewertete Straßen durchgezogen werden soll.
Wenn OSRM ebenso so wie z.B. MFN unclassified und residential in einen Topf wirft, ist dass ein Designfehler, der aber möglicherweise durch unsere fehlerhaften Erfassungen provoziert wurde.
Deshalb nutzt eine Änderung auf unclassified doch etwas, weil nur so Router das auch vernünftig trennen können. Vielleicht hilft auch eine klarere konsistente Formulierung in allen Übersetzungen in der Wiki.
In Einzlelfällen mögen Ortdurchfahrten mit extremen Beschränkungen im Interesse der Anwohner belegt sein. Wenn aber am einen Ende eine unclassified z.B. von einer tertiary ankommt und am anderen Ende etwa zu einem Gewerbegebiet oder Nachbarort weiter geht, muss das innerorts auch eine unclassified sein.

Da ja offensichtlich ähnliche Probleme auch bei highway=tertiary auftreten können und ides in der Standardkarte auf openstreetmap.org im weißen Einheitsbrei unterhalb von secondary nur durch ihre Breite auffallen, habe ich meine obige Auswertung erweitert, damit tertiary dort grün dargestellt wird.
http://overpass-turbo.eu/s/cv6
Viel Spaß und Erfolg beim Aufspüren und Schließen der Lücken.

Hallo,

ist jetzt vielleicht eine dumme Frage: aber irgendwie habe ich noch nicht kapiert, was diese Abfrage darstellt. Alles markiert, aber wie erkenne ich Fehler?

Danke, Wolfgang

Dort wo orange nicht direkt mit grün/orange verbunden ist, sonder nur durch blaue Zwischenstücke liegt der Fehler.
Denn dort sind die unclassified (orange) durch residentals (blau) unterbrochen.
Beispiel hier herangezoomt: http://overpass-turbo.eu/s/cvc

Genau, aber aufgepasst. Dort wo Anschlüsse der fett grün und orange markierten Straßen direkt an vom Hintergrund durchschimmernde gelbe, blass orange oder rote Straßen besteht ist alles in Ordnung, denn dann enden die an einer Straße secondary aufwarts.

Edit:
Im Beispielausschnitt oben rechts zwischen Rittersdorf und Woffenbach an die B299

Moin,

am Beispielort “Berngau” zeigt sich aber auch sehr schön die Problematik:
Wie soll denn die von Norden aus Tyrolsberg kommende Straße an die NM 44 angebunden werden?
a) Weiherstraße - Pavelsbacher Straße
b) Ringstraße
c) Schulstraße
d) Schulstraße - Kindergartenstraße

Die wohl historisch ursprüngliche Verbindungsstraße “Tyrolsberger Straße” dürfte wohl aktuell nicht mehr dem Verkehrsfluss entsprechen …

Gruß
Georg

Auch ohne Ortskunde würde ich auf die Schulstraße tippen. Mit der “Tyrolsberger Straße” gebe ich dir Recht. Aber wie wäre es, den anzuschreiben, der die Schulstraße mit “source=GPS” erfasst hat und somit wohl ortskundig ist?

Das ist ein typischer Fall für Erfassung mit Ortskenntnis. Ich habe diesen thread auch nicht aufgemacht, um jetzt jeden mit dem großen Besen übers Land zu jagen, sondern um regionale bzw. ortskundige Mapper zu sensibilisieren. In meiner Ecke passt da auch einiges nicht, und da ich aus früherer Erfahrung einige der “Promillestraßen” kenne, die aber offiziell für KFZ zugelassen sind, kann ich einiges hinbiegen.

Auch wenn es schon vielfach erwähnt wurde und wird; ich werfe die Gebetsmühle an:
unclassified bedeutet nicht “keine Ahnung was das ist” oder irgendsowas wie service, sondern ist eine ortsverbindende Straße unterhalb von tertiary aber mehr als eine residential. Das verdanken wir der britischen Klassifikation von Verbindungsstraßen.

Dass es ein so gutes Beispiel ist sehe ich erst jetzt. Nach Satelitenbild ist es c) die Schulstraße. Erkennt man u.a. auch an der Breite.
Lösung a) könnte fast schon service sein, sieht auch von der Obefläche anders aus, oben zwischen den Teichen.

Ein guter alter Bekannter hat mir freundlicherweise auf die Schnelle unter die Arme gegriffen, nachdem ich hier nicht weiter kam. Manchmal ist es doch gut, wenn man sich kompetente Mitstreiter nicht vergrault :slight_smile:

Eine Auswertung zeigt grafisch ab Zoom 12 für Deutschland, wo unclassified (blau) einen gemeinsamen End-node mit residential (rot) haben. Hier der link zur gespendeten Seite:
http://www.netzwolf.info/kartografie/karten/qs-ur.htm?zoom=12&lat=51.03715&lon=6.85679&layers=BT
So könnt ihr schnell in eure Gegend fliegen und euch wundern. Erstaunlich, wie zahlreich diese unzureichenden Anbindungen an das Straßennetz mit Verbindungscharakter sind, weil innerorts residential getaggt wird. Hat jemand eine gute Idee, was wir an der Wiki ändern sollten, um das für Zukunft zu verhindern? Kann jemand einen Analyse für JOSM programmieren, die derartiges vor dem Speichern erkennt?

Aber Achtung!
False positive ergeben sich in der obigen Auswertung, wenn es z.B. am anderen Ende des ways mit unclassified eine Anbindung an unclassified oder höher gibt ( http://www.netzwolf.info/kartografie/karten/qs-ur.htm?zoom=15&lat=48.31788&lon=7.86296&layers=BT im Norden des blauen Way ) oder etwa in der Mitte eines anderen unclassified angehängt ist, weil die Auswertung nur die Verbindungen zwischen residential und unclassified an deren enden prüft.

Ich denke, nun haben wir dank Netzwolf erst einmal eine Grundlage, um derartige Verbindungen schnell zu finden und zu verbessern.
Es wäre schön, wenn eins unserer altbekannten QA das Thema aufgreift und ähnlich OSMOSE für tertiary entsprechend für unclassified analysiert.

Ich mach mich dann mal an meinen alten Mist. :roll_eyes:

Meine Arbeit in Stuttgart im August zahlt sich aus: die Stadt ist sehr unbunt :slight_smile:

Sorry, ist mir noch nicht klar was das soll.

Aus meiner Sicht hier alles ok. Oder muss ich hier aus der Straße durch den Wald auch eine residential machen?

Wenn die blaue Straße den Spezifikationen der Wiki entspricht, weil sie z.B Verbindungsfunktionen zwischen zwei Siedlungen oder zu Gewerbegebieten erfüllt oder ein für KFZ erlaubter Schleichweg ist, dann sollte die oben anschließende Straße, wenn sie die verkehrstechnisch oder gewidmet tatsächliche Anbindung an die K 14 ist, auch unclassified sein, weil nur über diese eine Verbindung zum gleichwertigen oder höherem Straßennetz besteht. Ansonsten würden Router, die unclassified für die Suche des schnellsten Weges nicht berücksichtigen, die residential nur auswerten, wenn keine andere Möglichkeit besteht, das Ziel zu erreichen. Gerade beim Routen in ländlichen Gebieten kann das zu erheblichen Umwegen führen.

Die blaue Straße hat keine wichtige Verbindungsfunktion (Anlieger frei, unerlaubter Schleichweg). Also als service mappen oder wie?

Als “Anlieger frei” ist es auf jeden Fall kein “unclassified”.
Ansonsten kommt es auf die hauptsächliche Funktion an:

  • wenn noch Häuser kommen: residential
  • wenn nur Zufahrt zu Sportgebiet: service
  • wenn Zufahrt aufs Feld: track

Die Straße (keine Sackgasse) ist Zufahrt zu 2 Höfen, und zum Parkplatz des Trimmpfades.

Habe es nun zu residential umgetaggt.

ich denke, Du musst das trennen:

  • bei OSRM ist es allein die Gewichtung, wie Jojo4u glaubhaft dargelegt hat. Wenn die OSRM Entwickler diese starke Spreizung zwischen unclassified und secondary von 54/31 = 1,74 so gewählt haben, dann WOLLEN die auch dieses Ergebnis, dass ja in der Streckenlänge nur Faktor 11km/7,4km = 1,48 weg ist

  • bei Mapfactor ist es aber wohl wirklich das Berechnungsverfahren. Die finden die kurze Verbindung nicht weil sie nicht danach suchen, um Rechenzeit zu sparen. Da ist nur einmal rauf in der Hirachie und dann wieder runter erlaubt. Aber nicht zweimal. Aber solche Fehler “weg-zu-mappen” wäre doch taggen für den Router?

Hallo,

ich schlage vor, diese Regel im Wiki von wegen “highway=unclassified sollte … fortgeführt werden” zu streichen. Meiner Ansicht ist das, was hier diskutiert wird, keine Qualitätsverbesserung, sondern ein halb-blindes Massen-Editieren. Eine “unclassified”, die aus der Stadt irgendwo ins Gewerbegebiet führt und da dann aufhört, ist völlig ok - was soll es denn sonst sein, eine Residential ohne Häuser oder ein 2km langer service-Weg? Bei fast allen dieser rot/blau-Kombinationen in der Karte zucke ich die Achseln und sage: Na und, find ich richtig so!

Bye
Frederik

dito

Bei Verbindungsstraßen, die im Wohngebiet “versickern”, ohne dass eine klare Fortsetzung zur höher klassifizierten Straßen vorhanden ist, kann ich zustimmen. Da finde ich eine erzwungene Verlängerung künstlich und nicht durch die Verhältnisse vor Ort (on the ground) gedeckt.
Etwas anderes ist es für mich, wenn die Fortsetzung klar und eindeutig von angrenzenden Straßen unterscheidbar ist. Die Information ist zwar irgendwie auch aus Informationen über Straßenbreite und parkende Autos ableitbar (so denn vorhanden), eine Unterscheidung von gewissermassen Wohnstraßen 1. und 2. Klasse halte ich aber für sich sinnvoll.

Nebenbemerkung: Die Unterscheidung fände ich sogar ohne die “unclassified”-Problematik hilfreich. Solch eine Kennzeichnung wäre nicht für Router hilfreich, sondern auch für andere Gesichtspunkte wie Schulwegsicherheit.

Sehr schön!
Verbesserungsvorschlag: Alle unclassified Endknoten, die auf eine residential treffen (nicht nur auf einen residential-Endknoten). Und die unclassified Endknoten die nicht Teil einer höherklassigen Straße sind herausnehmen.

Vorschlag zur Vermeidung false positives (wahrscheinlich aufwendig):
Davon alle residentials herausnehmen, die nur durch diese unclassified-Straße ans übrige Straßennetz angeschlossen sind und sonst “Inseln” wären (Waldwege usw. zählen nicht als Verbindungen)
http://www.netzwolf.info/kartografie/karten/qs-ur.htm?zoom=15&lat=51.07994&lon=7.28856&layers=BTT