Private Garagenauffahrten an Wohnhäusern, Sinnvolle Ergänzung?

Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen: Den Weg gibt es in der Realität, also darf er auch in OSM gemappt werden. Wie man ihn taggen könnte, ist eine andere Sache, allerdings sind highway=service und service=driveway (und access=private) schonmal recht zutreffend. Einen Namen haben sie allerdings meistens nicht.

+1. Ich finde die Formulierung “darf” sehr passend.

Wie wäre es, wenn wir mit einer Unterscheidung von “soll”, “darf”/“kann” formulieren würden, etwa so:

  1. Auffahrten und Zufahrten zu abgelegenen Gebäuden, Gehöften etc. sollen auf jeden Fall gemappt werden.

  2. Wenn in einem Wohngebiet, Gewerbegebiet etc. ein Gebäude zwischen anderen liegt, sodass aus der Karte nicht (optisch) klar zu ersehen ist, zu welcher Straße es gehört bzw. wie man dorthin gelangt, soll die Zufahrt ebenfalls gemappt werden.

  3. Zufahrten zu Mehrfamilienhäusern können (vorrangig) gemappt werden.

  4. Sonstige (kurze) Zufahrten zu Privathäusern und Garagen können gemappt werden, wenn es jemand machen will, aber es wird empfohlen, dies jedenfalls nur dort zu tun, wo die Karte bereits recht detailliert ist (Hausumrisse und Hausnummern komplett etc.), denn vorher ist es Overkill.

Oder so ähnlich.

In jedem Fall muss die Zufahrt natürlich richtig getaggt werden. :slight_smile: Vielleicht sollten wir v.a. dies betonen – “mappe es, wenn Du willst, aber mappe es richtig”.

Dazu sollten wir einen Konsens erzielen, ob Zufahrten auch ohne entsprechende Beschilderung als privat getaggt werden sollten – das ist z.B. meiner Wenigkeit immer noch nicht ganz klar.

+1

“Soll” ist bei OSM schon recht viel verlangt. Die Leute mappen halt das, zu dem sie Lust haben. Wenn noch keine Häuser eingezeichnet sind, aber jemand unbedingt die Zufahrten mappen möchte, dann lasst ihn doch, falsch ist es nicht. Man sollte lieber sagen, was nicht gemappt werden darf (z.B. vorübergehende oder nicht physische Sachen).

Das bedeutet, das bis zur Grundstücksgrenze die Auffahrt nicht mit access=privat belegt ist. Damit ergeben sich Routingmöglichkeiten für Rad und Fußgänger bei getrennten Fuß- und Radwegen.

http://www.openstreetmap.org/directions?engine=mapquest_foot&route=52.60183%2C13.74648%3B52.60125%2C13.74721#map=19/52.60149/13.74741

Ich verstehe das Problem bei diesem Routing nicht. Oder fehlt da ein Tor?

Es gibt kein Problem, weil’s richtig getaggt ist. Die Zufahrt ist zwischen Fußweg und Fahrbahn (Eschenweg, Kastanienweg) eben nicht mit access=private getaggt, so dass ein routing für Fußgänger auch über diese Wege möglich ist.

Wenn die Straße eine durchgezogene Line zwischen den Fahrtrichtungen hat, hat dies dann aber wohl weitreichende Folgen: An jeder Einfahrt ist der Way der Straße aufzuteilen und mit Turn Restrictions zu versehen. Gibt es dazu schon eine bessere Lösung?

Hilfreich wäre es meines Erachtens, einen Tag zu definieren, mit den gekennzeichnet werden kann, dass ein Highway (hier Garagenzufahrt) nur einseitig mit einer querenden Straße verbunden ist.
Beispiel: connect:end=one_sided (durch :end oder : kann man bestimmen, für welches Ende des Ways dies gelten soll, was bei typischen Garageneinfahrten auch entfallen kann.
Damit könnte man Turn Restriction und Aufteilung einsparen.

Wo Rad- und Fusswege als separater Way gemappt sind, ist es wohl allgemein sinnvoll, auch die Grundstückseinfahrten zu mappen, um diese fürs Routing wichtigen Verbindungen nicht zu verlieren.

Ich mach das auch immer so, mit private ab Grundstück, dazwischen meist noch ein Tor wenn eins da ist.

Beispiele: http://www.openstreetmap.org/#map=17/51.73261/11.08981 Finde das jetzt noch nicht sooo überladen, sind allerdings auch nicht alle drin (ganz kurze spare ich mir da doch mal öfters)

einfacher:

  1. getrennte lane “zeichnen”
  2. Fußgänger und (schiebende) Radfahrer können (ungestraft) über die Linie.

Einfacher, aber leider falsch.

Eine Fahrbahn = ein Way!

Wenn wir nur, um es einfacher zu haben, ständig die Regeln über Bord schmeißen, wird OSM nie auswertbar werden.

Statt der gehäuften Relationen wäre mir ein tag wie “connect:end=one_sided” auch lieber (falls man das für private Einfahrten überhaupt machen will, der Eigentümer weiß in der Regel, von welcher Seite er anfahren muss).

Meiner Meinung nach fehlt bei service=driveway noch eine Klassifikationsstufe. Also sowas wie major_driveway :stuck_out_tongue:

Beispiel: http://www.openstreetmap.org/#map=18/51.92586/7.61000 In diesem Kartenausschnitt gibt es beispielsweise zum Haus “Weidenweg 33a” eine Zufahrt und zu den Häusern “Am Kleibach 24-30” existiert ebenfalls eine Zufahrt. So wie sie getaggt sind, haben sie die gleiche Wertigkeit in OSM. In der Realität würde ich dem Zufahrtsweg du den Häusern 24-30 jedoch eine höhere Bedeutung zumessen. Jedoch lässt der Ausbau der Zufahrt (zu Nr. 24-30) es mMn nicht zu diese mit highway=residential zu taggen.

Würde ich jetzt Tagging nach dem Renderer machen, würde ich einfach nur highway=service, ohne service=driveway mappen. Da in diesem Fall der Weg breiter gezeichnet wird (standard mapnik). Oder anders gesagt, führt ein tagging mit service=* zu einer Abstufung (durch den Renderer). Daher hätte ich gerne ein Tag wie service=major_driveway (ist natürlich ein blöder Bezeichner). Da aber schon milliarden driveways getaggt sind und es sich dabei zumeist nicht um Zufahrten einzelnen kleinen Häusern handelt, würde ich vorschlagen soetwas wie service=minor_driveway zu etablieren. Eben für Wege die nur zu einem Einfamilienhaus führen.

Grüße,
Simon

Bleibt ja “ein” hw - nur müssten die lane-Erfinder einen Anschluss an die lanes finden, ob an lanes:forward oder lanes:backward. Es ist eben nicht alles “einfach”.

TurnRestrictions wurden genau zu diesem Zweck erfunden. Wer zu faul ist diese einzutragen soll’s halt sein lassen… :wink:

Wieso? Mach die Dinge nicht komplizierter als sie sind.

Was man nicht machen sollte, ist die Regeln so zu ändern, dass die Bedeutung vorhandener Daten verlorengeht oder gar geändert wird. Andernfalls müssten die vorhandenen Daten zeitnah an die neuen Regeln angepasst werden, was man bei derart verbreiteten Dingen sicher vergessen kann.

Dennoch könnte man definieren, dass auch ohne bauliche Trennung zwei separate Wege verwendet werden dürfen, sofern mit einem Tag gekennzeichnet wird (oder Relation) kenntlich gemacht wird, dass hier keine bauliche Trennung vorhanden ist.

Dann stellt sich natürlich noch die Frage, ob zwei getrennte Wege insgesamt vorteilhaft sind. Meines Erachtens ist dies insbesondere dann der Fall, wenn eine Straße im Bereich der großen Kreuzungen ohnehin baulich getrennt ist und dazwischen zwar keine bauliche Trennung aber durchgängig eine durchgezogene Mittellinie vorhanden ist.

Wenn auf eine Straße ohne bauliche Trennung die Mittellinie nur abschnittsweise durchgezogen ist, wäre die Verwendung eines zweiten Ways wohl eher nachteilig.
Es sollte also nur eine Option sein, bei durchgezogener Linie zwei Ways verwenden zu dürfen.

Der Eigentümer mag dies wissen, aber z.B. sein Navi oder das von Besuchern nicht. Bei Straßen ohne Wendemöglichkeiten wird er ernsthafte Probleme haben sein Navi sinnvolle Routen berechnen zu lassen.

Wird der Driveway auch als Verbindung zwischen Radweg und Straße genutzt, so könnten ohne eingetragene Abbiegebeschränkung Router Radfahrer fehlleiten (z.B. wenden lassen).

Ggf. ist auch für Autofahrer interessant, ob man in die Einfahrt zum Wenden einbiegen kann.

Bei dieser Erfindung hat man mal wieder nicht weit genug gedacht. Es geht weniger darum, ob jemand zum eintragen zu faul ist, denn dies könnte man z.B. mit einem Driveway Plugin automatisieren.
Vielmehr geht es um die damit verbundenen Nachteile, wie Datenmenge (auch Serverbelastung), verminderte Wartbarkeit, erschwertes Mappen von anderen Dingen (z.B. Buslinien).
Beispiel: Wenn an einer Straße (mit durchgezogener Mittellinie) beidseitig Einfamilenhäuser mit je 20m Straßenfront und je einer Einfaht stehen, ist der Way der Straße im Schnitt in 10m lange Abschnitte zu unterteilen, um die Turn Restrictions verwenden zu können. Wer ist dann noch bereit, dort eine Buslinie zu mappen?

Moin,

och, das könnte man auch mit einem bus-route-Plugin automatisieren … :wink:

Viel Info => halt viel Aufwand - und wer zuerst kommt, hat halt den Vorteil beim Mappen …

Gruß
Georg
der sich schlicht durch entsprechende Faulheit aus der Affäre zieht,
nicht alle Auffahrten und nur vereinzelte Busrouten zu mappen …

highway=service + service=driveway sind doch sowieso idR. “private” Zufahrten zu Häusern. Ich würde auf jeden Fall access=private weglassen. Und wie kann man ein explizites Verbot nachher in den Daten erkennen/unterscheiden? Ich denke wir taggen nur das was wir sehen?
Bei highway=track schreiben wir auch nicht automatisch z.B. vehicle=no hin.

Davon ab würde ich Wege immer bis zum Haus zeichnen. Bei vielen Häusern die in Siedlungsgebieten stehen kann man sonst den (Haupt-)Eingang nicht erkennen. Im Zweifelsfall muss man um das ganze Gebäude herumlaufen oder gaaaanz weit eine andere Straße nehmen.

Laut Wiki-Eintrag (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:service%3Ddriveway) kann es auch geschäftliche Zufahrten geben.
Also ich mach das jetzt so:

  1. Bei Wohnhäusern mappe ich nur längere Zufahrten zu Häusern oder Zufahrten, die um die Ecke gehen. Bei Geschäftshäusern mappe ich die Zufahrt immer, weil sie ja beim Routing für Lieferanten und Kunden trotzdem wichtig ist.
  2. Wenn es Privathäuser oder Lieferantenzufahrten sind, kommt bei mir access=private ran, damit sie nur von denjenigen benutzt werden, die das auch sollen. Kundenzufahrten mappe ich mit access=customers.