Private Garagenauffahrten an Wohnhäusern, Sinnvolle Ergänzung?

Nun, die Einfahrten liegen ja meist auf privatem Grund, auch wenn kein Zaun oder Schild da ist, ist es privat. Oder möchtest Du fremde Fahrzeuge in Deiner Grundstückseinfahrt parken lassen?

+1

Was man gerne “möchte” betrachte ich nicht als relevant fürs Taggen. :wink:

Es gilt z.B. folgendes:

Hier ist der entscheidende Unterschied: mehrere Häuser…eine Zufahrt auf privatem Grund zu einem Haus, auch wenn kein Tor davor ist, ist privat. Man hat keinen Zwang, sein privates Grundstück mit Zaun oder Hecke zu sichern, trotzdem ist es privat. Gleiches gilt für Vorgärten.

Es bestand bislang ein stillschweigender Konsens, solche Wege nicht in OSM einzutragen.
Wir sollten gemeinsam entscheiden, was wir in der Datenbank haben wollen.

Mit einer passenden Definition tue ich mich schwer.
Die Garagenauffahrt und den Weg zur Haustür erfasse ich bei einem privaten Einfamilienhaus nicht;
die Einfahrt der Tiefgarage und den Weg zum Eingang eines ebenso privaten Hochhauses dagegen schon.
Die Sandkiste und Schaukel nur für Bewohner des Hochhauses mappe ich nicht,
einen Spielplatz für Kunden eines Möbelhauses vielleicht doch.

Also, ich bin dafür, wohlgemerkt beim traditionellen mapping, Zugänge und Auffahrten zu offensichtlichen Einfamilienhäusern, die unmittelbar an der Straße stehen, nicht zu taggen.
Wege und Zufahrten zu Mehrfamilienhäusern schon. Zufahrten, Zuwege, die zu einem Privathaus führen und auch als Privat gekennzeichnet ist, welches etwas abgelegen ist, also “in der zweiten Reihe” oder völlig versteckt, mappe ich schon als Privatweg. Auch private fest installierte Pools und auch private Bäume, Hecken, Zäune, Gartenhäuser und ggf Gärten, wenn diese auffallend auf Luftbild sowie vor Ort sind (z.B. Weinanbau/Gemüsefeldchen). Ich bin sowieso für eine neue Beschreibung für Gärten, Blumenfelder, Gemüsefelder, Stadtgärtchen … Ich fange gleich an zu schwimmen bei der Datenflut…

edit: etwas ergänzt

Aus der Tatsache, dass ein Weg dargestellt ist, folgt keinesfalls, dass er auf diese oder jene Weise benutzt werden darf. Daher verstehe ich den Einwand nicht.

Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen: Den Weg gibt es in der Realität, also darf er auch in OSM gemappt werden. Wie man ihn taggen könnte, ist eine andere Sache, allerdings sind highway=service und service=driveway (und access=private) schonmal recht zutreffend. Einen Namen haben sie allerdings meistens nicht.

+1. Ich finde die Formulierung “darf” sehr passend.

Wie wäre es, wenn wir mit einer Unterscheidung von “soll”, “darf”/“kann” formulieren würden, etwa so:

  1. Auffahrten und Zufahrten zu abgelegenen Gebäuden, Gehöften etc. sollen auf jeden Fall gemappt werden.

  2. Wenn in einem Wohngebiet, Gewerbegebiet etc. ein Gebäude zwischen anderen liegt, sodass aus der Karte nicht (optisch) klar zu ersehen ist, zu welcher Straße es gehört bzw. wie man dorthin gelangt, soll die Zufahrt ebenfalls gemappt werden.

  3. Zufahrten zu Mehrfamilienhäusern können (vorrangig) gemappt werden.

  4. Sonstige (kurze) Zufahrten zu Privathäusern und Garagen können gemappt werden, wenn es jemand machen will, aber es wird empfohlen, dies jedenfalls nur dort zu tun, wo die Karte bereits recht detailliert ist (Hausumrisse und Hausnummern komplett etc.), denn vorher ist es Overkill.

Oder so ähnlich.

In jedem Fall muss die Zufahrt natürlich richtig getaggt werden. :slight_smile: Vielleicht sollten wir v.a. dies betonen – “mappe es, wenn Du willst, aber mappe es richtig”.

Dazu sollten wir einen Konsens erzielen, ob Zufahrten auch ohne entsprechende Beschilderung als privat getaggt werden sollten – das ist z.B. meiner Wenigkeit immer noch nicht ganz klar.

+1

“Soll” ist bei OSM schon recht viel verlangt. Die Leute mappen halt das, zu dem sie Lust haben. Wenn noch keine Häuser eingezeichnet sind, aber jemand unbedingt die Zufahrten mappen möchte, dann lasst ihn doch, falsch ist es nicht. Man sollte lieber sagen, was nicht gemappt werden darf (z.B. vorübergehende oder nicht physische Sachen).

Das bedeutet, das bis zur Grundstücksgrenze die Auffahrt nicht mit access=privat belegt ist. Damit ergeben sich Routingmöglichkeiten für Rad und Fußgänger bei getrennten Fuß- und Radwegen.

http://www.openstreetmap.org/directions?engine=mapquest_foot&route=52.60183%2C13.74648%3B52.60125%2C13.74721#map=19/52.60149/13.74741

Ich verstehe das Problem bei diesem Routing nicht. Oder fehlt da ein Tor?

Es gibt kein Problem, weil’s richtig getaggt ist. Die Zufahrt ist zwischen Fußweg und Fahrbahn (Eschenweg, Kastanienweg) eben nicht mit access=private getaggt, so dass ein routing für Fußgänger auch über diese Wege möglich ist.

Wenn die Straße eine durchgezogene Line zwischen den Fahrtrichtungen hat, hat dies dann aber wohl weitreichende Folgen: An jeder Einfahrt ist der Way der Straße aufzuteilen und mit Turn Restrictions zu versehen. Gibt es dazu schon eine bessere Lösung?

Hilfreich wäre es meines Erachtens, einen Tag zu definieren, mit den gekennzeichnet werden kann, dass ein Highway (hier Garagenzufahrt) nur einseitig mit einer querenden Straße verbunden ist.
Beispiel: connect:end=one_sided (durch :end oder : kann man bestimmen, für welches Ende des Ways dies gelten soll, was bei typischen Garageneinfahrten auch entfallen kann.
Damit könnte man Turn Restriction und Aufteilung einsparen.

Wo Rad- und Fusswege als separater Way gemappt sind, ist es wohl allgemein sinnvoll, auch die Grundstückseinfahrten zu mappen, um diese fürs Routing wichtigen Verbindungen nicht zu verlieren.

Ich mach das auch immer so, mit private ab Grundstück, dazwischen meist noch ein Tor wenn eins da ist.

Beispiele: http://www.openstreetmap.org/#map=17/51.73261/11.08981 Finde das jetzt noch nicht sooo überladen, sind allerdings auch nicht alle drin (ganz kurze spare ich mir da doch mal öfters)

einfacher:

  1. getrennte lane “zeichnen”
  2. Fußgänger und (schiebende) Radfahrer können (ungestraft) über die Linie.

Einfacher, aber leider falsch.

Eine Fahrbahn = ein Way!

Wenn wir nur, um es einfacher zu haben, ständig die Regeln über Bord schmeißen, wird OSM nie auswertbar werden.

Statt der gehäuften Relationen wäre mir ein tag wie “connect:end=one_sided” auch lieber (falls man das für private Einfahrten überhaupt machen will, der Eigentümer weiß in der Regel, von welcher Seite er anfahren muss).

Meiner Meinung nach fehlt bei service=driveway noch eine Klassifikationsstufe. Also sowas wie major_driveway :stuck_out_tongue:

Beispiel: http://www.openstreetmap.org/#map=18/51.92586/7.61000 In diesem Kartenausschnitt gibt es beispielsweise zum Haus “Weidenweg 33a” eine Zufahrt und zu den Häusern “Am Kleibach 24-30” existiert ebenfalls eine Zufahrt. So wie sie getaggt sind, haben sie die gleiche Wertigkeit in OSM. In der Realität würde ich dem Zufahrtsweg du den Häusern 24-30 jedoch eine höhere Bedeutung zumessen. Jedoch lässt der Ausbau der Zufahrt (zu Nr. 24-30) es mMn nicht zu diese mit highway=residential zu taggen.

Würde ich jetzt Tagging nach dem Renderer machen, würde ich einfach nur highway=service, ohne service=driveway mappen. Da in diesem Fall der Weg breiter gezeichnet wird (standard mapnik). Oder anders gesagt, führt ein tagging mit service=* zu einer Abstufung (durch den Renderer). Daher hätte ich gerne ein Tag wie service=major_driveway (ist natürlich ein blöder Bezeichner). Da aber schon milliarden driveways getaggt sind und es sich dabei zumeist nicht um Zufahrten einzelnen kleinen Häusern handelt, würde ich vorschlagen soetwas wie service=minor_driveway zu etablieren. Eben für Wege die nur zu einem Einfamilienhaus führen.

Grüße,
Simon

Bleibt ja “ein” hw - nur müssten die lane-Erfinder einen Anschluss an die lanes finden, ob an lanes:forward oder lanes:backward. Es ist eben nicht alles “einfach”.