Erzeugung großformatiger OpenStreetMap-Karten (Beta8)

Ja, das meinte ich, wobei mit “Leinwand” eher allgemein der Bindungstyp gemeint ist. Das Druckergebnis ist (für mein Empfinden) auf jeden Fall hervorragend.

Gruß Klaus

Zunächst, es gibt kein Derivative Work, sondern nur Derivative Database (abgeleitete Datenbank), Collective Database (Sammeldatenbank) und Produced Work (Produkt).

Darum habe ich ja auch vom Aufhängen in der Öffentlichkeit geschrieben; ein Büro oder der Vorraum einer Universität (etc.) sind nicht mehr privat. Ihr erzeugt mit Eurem Tool eine Sammeldatenbank, deren explizites Ziel nicht die Entnahme der Daten ist. Somit gilt die Rückflusspflicht nicht. Sobald Euer Kunde einen Plan erzeugt und diesen weiterverkauft, steht ihr in der Pflicht - rein theoretisch aber auch ihr als Hersteller der basierenden Sammeldatenbank). Ich erkläre das kurz anhand des Beispiels aus den OSMF-Guidelines und betrifft natürlich nur eine Veröffentlichung (wenn du das im privaten Umfeld machst, ist es wurscht):

Man muss die Daten NICHT offenlegen, wenn:

  • OSM nur als Basiskarte verwendet wird und man Objekte hinzufügt, deren Typ noch nicht Ausschnitt vorhanden war; also z.B. eine Planungsfläche für ein Neubaugebiet, wenn noch keine Planungsgebiete im OSM-Extrakt eingetragen sind,
  • man alle Restaurants aus dem OSM-Ausschnitt entfernt und nur seinen eigenen Layer darüberlegt.

Man MUSS die Daten offenlegen, wenn:

  • man Features (z.B. Restaurants) hinzufügt, obwohl bereits Restaurants aus OSM auf der Karte vorhanden sind,
  • man Objekte aus OSM oder aus der Drittkarte so anpasst, dass sie mit OSM passen,
  • man Objekte mit dem expliziten Hinweis hinzufügt “diese Daten sind nicht in OSM enthalten”.

Das hat den Hintergrund, dass man die OSM-Daten verbessern will, wenn man sie mit dritten Daten mischt und diese Daten irgendwie mit den OSM-Daten interagieren. Das ist, in meinen Augen wie gesagt, leider ziemlich aggressiv :frowning:

Entscheidend ist meines Erachtens diese Passage aus der ODbL:

4.6 Access to Derivative Databases. If You Publicly Use a Derivative Database or a Produced Work from a Derivative Database, You must also offer to recipients of the Derivative Database or Produced Work a copy in a machine readable form of:

a. The entire Derivative Database; or

b. A file containing all of the alterations made to the Database or the method of making the alterations to the Database (such as an algorithm), including any additional Contents, that make up all the differences between the Database and the Derivative Database.

The Derivative Database (under a.) or alteration file (under b.) must be available at no more than a reasonable production cost for physical distributions and free of charge if distributed over the internet.

Durch diese Passage werden die OSM-Daten (meiner Meinung nach) auch für kommerzielle Projekte nutzbar. Bei einer Vermischung der OSM-Daten mit privaten Daten (z.B. einer Kunden-DB) muß man die Struktur der Daten, die Art der Datenvermischung und das Ergebnis veröffentlichen, NICHT jedoch die Daten selbst.

Gruß Klaus

Die OSM-Daten sind immer für kommerzielle Produkte nutzbar. Aber unter bestimmten Umständen (siehe Post vorher und folgender Text mit Link), gehen die Daten dann in ODbL über. Ich erkläre es mal Absatz für Absatz (das ist frei übersetzt):

Du musst
4.6 a) die komplette abgeleitete Datenbank veröffentlichen, die unweigerlich die Daten deiner Kunden enthält oder

4.6 b) Teil 1: einen Änderungsdatensatz veröffentlichen, damit die abgeleitete Datenbank erzeugt werden kann oder

4.6. b) Teil 2: die Methodik/den Algoritmus veröffentlichen EINSCHLIESSLICH aller Inhalte, welche den Unterschied zwischen Ursprungs- und abgeleiteter Datenbank machen.

Hier ist das genau beschrieben, was ich vorhin übersetzt und erklärt habe: http://wiki.osmfoundation.org/wiki/License/Community_Guidelines/Horizontal_Map_Layers_-_Guideline
Sorry, da führt kein Weg rum, das sind die Bedingungen; darum arbeiten viele GIS-Leute ungerne mit OSM-Daten unter ODbL.

Vielleicht kommt woodpeck hier demnächst mal vorbei und bringt Erhellung oder besser Klarheit in die verschiedenen Interpretationen.

Gruß Klaus

PS: Ansonsten siehe hier https://www.youtube.com/watch?v=TdkAib32Cys

Ich habe lediglich die Guidelines der OSMF zitiert. Es war immer ein Grundgedanke der ODbL, dass “gemischte Daten” zurückfließen müssen, wenn sie den Datenbestand ergänzen oder verbessern. Du musst jetzt gar nicht so angepisst tun - ich bin es seit der Einführung der ODbL noch viel mehr :smiley:

Hallo,
ich habe hier noch ein paar Anregungen/Wünsche, die ich hier gerne zur Diskussion stellen möchte:

  • Download der Karte: In der Email gibt es ja jetzt einen schönen großen “Download Ihrer Karte”-Button. Es wäre schön, wenn dieser wirklich einen Download initiieren würde. Das ließe sich mit dem HTTP-Header “Content-disposition: attachment […]” forcieren. Darunter könnte man ja einen (kleineren) Link “Karte im Browser öffnen” einbauen. Zwar weiß ich, dass man mit Rechte Maustaste->Ziel speichern unter auch ans Ziel kommt. Aber das vergesse ich andauern und dann lädt mein PDF-Viewer im Browser ewig das Dokument.

  • Eingabe des Kartenmittelpunkts: In der ersten Version musste man den Kartenmittelpunkt via Koordinaten eintragen. Jetzt lässt sich das über die Karte auswählen. Schön wäre es wenn beides ginge; die Auswahl über die Karte ist schnell und einfach, die Angabe der Koordinaten ist hingegen exakt. Es mag durchaus Anwendungsfälle geben, wo man es so exakt haben möchte: Vergleich einer Region über einen längeren Zeitraum, Überlagerung mehrerer Karten, … Dabei würde ich erwarten, dass sich die Karte aktualisiert, wenn ich die Koordinaten angebe und andersherum sich die Koordinaten aktualisieren, wenn ich die Karte verändere.

  • Vorauswahl der Druckgröße: Es ist zwar schön, dass man die Druckbreite und Druckhöhe auf den Millimeter genau angeben kann, ich würde mir jedoch eine Vorauswahl gängiger Formate wünschen. Zwar stehen diese Angaben unter “Hilfe” aber das ist aufwändig nachzuschauen und man muss es auch erst mal wissen. Man könnte das über ein Dropdown Menü realisieren, bei Auswahl einer Vorgabe würden dann die Felder Druckbreite und Druckhöhe automatisch aktualisiert. Ändert man hingegen die Druckbreite oder Druckhöhe manuell, könnte das Dropdown-Menü auf “Benutzerdefiniert” springen, somit hätte man ein konsistentes Menü.

  • Einbeldung der Hilfe: Die Informationen, die aktuell auf der Seite “Hilfe” zu finden sind, würde ich irgendwie interaktiver in die Seite einbauen. Z. B. neben Druckbreite & -höhe ein kleines Fragezeichen, wo dann die entsprechenden Informationen geladen werden o. ä…

Ansonsten gefällt mir der Dienst (und vor allem die Resultate) sehr sehr gut.

Grüße,
Simon

PS: Ich werde demnächst mal wir-machen-druck.de testen. Ich wollte mir eh eine Karte drucken lassen und habe bisher bei anderen Dingen auch nur gute Erfahrungen mit denen gesammelt.

Für viele Fälle dürfte das tatsächlich eine gute Idee sein. Z.B. verlangt auch FlyerAlarm m.W. immer noch, dass alle Schriften in Zeichenwege/Pfade ungewandelt werden. (Jedenfalls in den Vorgaben; vielleicht tolerieren sie in der Praxis inzwischen doch Dateien mit Schriften …)

Aber es hätte einen großen Nachteil: das Bearbeiten der Karte mit Inkscape und Co. würde schwieriger; das geht viel besser, wenn die Schriften noch Schriften sind. Jedenfalls nach meiner Erfahrung.

Daher würde ich vorschlagen, das Umwandeln der Schriften in Zeichenwege optional zu machen, über ein Ankreuz-Kästchen (checkbox). Ich weiß, das erhöht den Aufwand, aber dann wären alle für alle Anwendungszwecke glücklich. :slight_smile:

Zu “meiner Zeit” lag das Problem darin, dass ein Font von der Drucksoftware als benutzt markiert wurde, der nicht in dem PDF eingebunden ist. Irgend so ein 08/15 Font. Die Drucksoftware geht/ging davon aus “dass kann doch jeder” und embedded den Font nicht und Firealarm sagt “alles muss embedded sein”. Das Irre dabei ist, dass die Drucksoftware den Font noch nicht einmal verwendet; der steht/oder stand im Template drin und wurde immer als “verwendet” angegeben.

Bei Firealarm gibt es einen relativ einfache Methode, deren “Schmerzgrenze” zu testen:

  • anmelden
  • Druckauftrag erstellen - mit allem Drum und dran (Konto, Rechnungsdaten, …)
  • Firealarm macht nach dem Hochladen einen Vorcheck und rejected eventuell
  • Druckauftrag canceln

Dadurch fallen keine Kosten an. Es kommen nur “blöde” Mails.

Vorcheck ohne Auftrag geht nicht.

Nachdem ich das 2x durchgezogen hatte, hab ich halt den Anbieter gewechselt.

Gruss
walter

ps: ob das immer noch so ist oder oder ob die Software, die das PDF erstellt, inzwischen geändert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.

Das Problem mit nicht explizit eingebetteten Fonts im PDF-Dokument existiert nicht mehr. Der Library-Hersteller konnte eine Umgebung aufzeigen.

Gruß Klaus

Danke für den Tipp! :wink: Werde ich bald mal ausprobieren – es gibt noch einige andere Dinge, die ich bei dieser Firma drucken lassen (muss) …

Wie Klaus schon schrieb, soll das Problem weg sein.

Aber wenn du andere Sachen ausprobieren will: Die machen eine fast schon “pingelige” Überprüfung der Daten - wohl damit es beim echten Drucken dann keine Überraschungen mehr gibt.

Nachtrag: Ich habe mit Vorkasse bestellt! Dabei wird der Aufrag erst aktiviert, wenn Kohle da ist. Bei Paypal/Abbuchung/Rechnung könnte die Zeit fürs Canceln knapp werden.

Ist mir “leidlich” vertraut – habe mit der Firma schon eine Weile zu tun. :wink: Wenn die Daten ganz genau den Vorgaben entsprechen, ist meistens auch das Ergebnis ziemlich gut, insofern gutes Preis/Leistungs-Verhältnis.

Stimmt, das muss man bedenken. Danke!

Edit: Missverständlichkeit beseitigt.

Canceln braucht man natürlich nur, wenn der Testplot “aus Versehen” akzeptiert wurde und der richtige Plot erst später hochgeladen werden soll.
Ich finde, die sollten einen Test ohne Auftrag ermöglichen, dann wäre diese Trickserei nicht nötig.

Für Karten die wiederkehrend benötigt werden, und/oder exakt reproduzierbar sein sollen, wäre meines Erachtens die Nutzung des Printmaps-Services über einen Kommandozeilen-Client (wget, curl, …) günstiger.

Gruß Klaus

Der Printmaps-Webservice steht in der Ausgabe „Beta5" zur Verfügung.

Aufruf-Link: http://printmaps-osm.de:8080/

Die Beta5-Version beinhaltet folgende Verbesserungen:

  • Kartenzusatzelement „Informationslegende“
  • Kartenzusatzelemente „Rand und Rahmen“
  • Änderung der Workflows wegen Kartenzusatzelemente
  • (Nominatim) Suchfunktion mit Ergebnis-Bounding-Box
  • Sprung zur eigenen Home-Position (nach Freigabe)
  • Kartenstil „Gray-International“ (Graustufen, experimentell)
  • Kartenstil „Invert-International“ (invertierte Farben, experimentell)

Die optionalen Zusatzelemente „Rand und Rahmen“ ergeben eine besser aussehende Karte. Durch die Informationslegende ist eine Beschreibung der Karte möglich, die für viele Anwendungszwecke ausreichend sein dürfte.

Versionen der Kartenstile:
OSM-International 2.35.0 vom 2015/09/16
Gray-International 2.35.0 vom 2015/09/16
Invert-International 2.35.0 vom 2015/09/16
Schwarzplan 1.0.0 vom 2015/06/20
Schwarzplan+ 1.0.0 vom 2015/07/09

Mit den Kartenzusatzelementen sind alle wichtigen Basisfunktionen des Printmaps-Projektes implementiert. Das Thema Zusatzelemente wird von Simon betreut.

Feedback erwünscht …

Gruß Klaus

Der Printmaps-Webservice steht in der Ausgabe „Beta6" zur Verfügung.

Aufruf-Link: http://printmaps-osm.de:8080/

Fehlerkorrekturen:

  • Rahmen und Umrandung jetzt in Millimeter statt Point
  • Position der Legende berücksichtigt jetzt den Rahmen
  • Legendentitel und Legendeninhalt jetzt auch löschbar
  • Standardvorgaben für Größe der Legenden geändert

Gruß Klaus

Gibt es schon Pläne wann auf das neue Design des Standard-Kartenstils umgestellt wird?

Mal ein kurzes praktisches Feedback zwischendurch:

Die Aufgabe war, einen Ortsteilplan auf (ungefähr) A1 auszudrucken. Dabei wollte ich nicht über einen Druckservice gehen, sondern mit einem A3-Farblaserdrucker vor Ort 4 A3-Ausdrucke erstellen und diese anschließend montieren.

Vor zwei Jahren hatte ich dasselbe über den PDF-Export von openstreetmap.org gemacht; da war ziemlich viel Herumprobiererei nötig. Dank Eurem printmaps-osm-Service bin ich diesmal viel schneller zum Ziel gekommen. Das Aufteilen auf die 4 A3-Seiten mit sinnvoller Überlappung etc. musste ich natürlich wieder manuell machen – aber es hat schon enorm geholfen, schnell und präzise das Ausgangs-PDF erstellt zu bekommen. Auch die eingeblendete Legenden-Box war sehr praktisch, so musste ich sie nicht vor dem Ausdruck mit einem Grafik-Programm drübermontieren.

Fazit: auch für Bastel-Jobs wie diesen stellt Euer Service eine große Erleichterung dar. Vielen Dank!

Edit: Typos gefixt.

Simon arbeitet derzeit am Thema “Maßstabsbalken”. Das Ergebnis wird Bestandteil der nächsten Version, wo dann auch die Umstellung auf den aktuellen Kartenstil drin sein wird.

Gruß Klaus