Osmand Offline-Routing führt in falsche Straße

Routingziel ist nicht eine Adresse, sondern ein durch Koordinaten festgelegter Zielpunkt bzw. ein Straßenpunkt, der dem Zielpunkt am nächsten liegt. Für das Routing über Adressen muss erst mit Hilfe eines Geocoders wie Nominatim aus der Adresse ein Zielpunkt ermittelt werden. Ist die Adrresse an einen Knoten gebunden, ist das einfach. Ist die Adresse an ein Gebäude oder gar an ein größeres Grundstück, also ein Polygon, gebunden, muss erst ein einzelner Punkt daraus berechnet. Das kann z.B. ein Flächenschwerpunkt sein, aber darauf wie ein Geocoder das handhabt, hat man als Mapper keinen Einfuss. Und ein so ermiittelter Punkt kann ganz wo anders liegen, als man erwarten würde. Deshalb Adressen als Nodes mappen, dort in die Nähe, wo man erwarten würde, dass ein Router einen hinführen würde.

Nein. Osmand (und vermutlich auch andere Router) entsprechen aus o.g. Gründen nur nicht deinen Erwartungen.

Ich hatte bei Bekannten in meiner Nachbarschaft das gleiche Problem. Als ich dann in den Gebäudeumriß an der richtigen Stelle einen Node mit entrence=yes ergänzte führte das Routing in OSMand an die richtige Stelle.

Das Routing wird nach meiner Vermutung nur mit Koordinten und nicht mit Adressen berechnet. Die Adressen dienen nur zur Übergabe der entspr. Koordinaten an das Routingprogramm. Das Routingprogramm ermittelt dann, welche Straße den Ziel-Koordinaten am nächsten kommt, ohne Vergleich der Staßennamen.

Grüße aus Oberschwaben
Peter

Also Osmand hat eine eigene Adressendatenbank.

Aber wenn man diesen Punkt hat, kann man eine Senkrechte oder die kürzeste Linie zur Straße bilden. Aber vielleicht wäre die Methode Brain, überprüfe den Zielvorschlag am sinnvollsten.

Als quasi einen eigenen eingebauten Geocoder. Aber auch da stellt sich die Frage, betreibt man den Aufwand für die Logik, aus einer Adresse eine Koordinate zu ermitteln, die den allgemeinen 'Erwartungen entspricht, oder ob man als Mapper die Logik beim Eintragen von Adressen einsetzt. Ich bin eindeutig dafür, lieber selber nachzudenken und zu entscheiden, als sich auf irgendwelche Auswerteroutinen zu verlassen, auf die man keinen Einfluss hat, und die vermutlich auch nicht in allen Fällen zu einem vernünftigen Ergebenis kommen.

+1

Und genau deswegen bin ich der Verfechter von entrance-addr-Tagging weil damit auch das vielzitierte Problem besser angegangen werden kann: “Was ist, wenn sich der Haupteingang des Gebäudes nicht an der dafür vorgesehenen Straße der Gebäude-Adresse befindet, sondern wie so ein Art Hinterausgang an einer anderen Straße liegt”

EDIT: Oder sei es der Lieferanteneingang, den man über ein anderes Routing besser erreichen würde…

Welche Erwartungen hat man denn deiner Meinung nach, wenn man in sein Navi eine Adresse angibt mit Straße und Hausnummer und sich dann ein Stadtviertel weiter vor einer Garagenwand befindet wo man selbst zu Fuß mehrere hundert Meter laufen müsste. :smiley:

Vielen Dank für die auschlussreichen Antworten. Jetzt ist mir klar wie die Naviprogramme funktionieren. Generell sehe ich es ja auch so dass man Tagging für den Renderer unterlassen sollte, dies jedoch nur indem ich extra “Unwahrheiten” wo einbaue damit es dann besser funktioniert. Sinnvolle auswertbare Ergänzungen zähle ich nicht dazu. Von daher werde ich dann mal den Eingang einzeichnen und mit den Tags versehen und diese vom Rest des Gebäudes löschen.

Ich hätte bisher angenommen dass mich ein Navi einfach auf der Straße bis auf Höhe des Hauses führt. Dass es mich dann bis zu der Stelle des Eingangs führt ist eine sehr gute Ergänzung. Was aber wenn ich zum Eingang einmal um das Haus rum muss und der Eingang dann wieder näher an der rückseitigen Straße ist (und da dann erstmal ein Zaun, eine Hecke, usw. zu überwinden wäre)? Dann würde es für mich jetzt wieder in Tagging für den Renderer ausarten wenn ich jetzt die Adressdaten beispielsweise am Briefkasten anbringe der direkt am Anfang des Fußwegs zum Grundstück und dessen Eingang steht. Gibt es dafür Taggingregeln die sich bewährt haben?

Die Frage ist bei OSM schlicht und schnell beantwortet: Nein

Naja, wer sagt denn, das dies nicht der Eingang (deines Grundstücks) ist. Also entweder ich habe es (bewusst) überlesen oder im Wiki steht nichts dazu, dass es sich um eine Tür handeln MUSS :smiley:

Die Adresse am Briefkasten behagt mir nicht: In abgelegenen Gegenden ist der Briefkasten manchmal kilometerweit vom Gebäude entfernt.
Wie wäre es in diesem Spezialfall mit einem Fußweg von der Straße (am Briefkasten vorbei) zur Tür hinterm Haus mit access=destination. Den muss es ja geben.
Dann muss der Router nicht irgendwo ums Haus herum eine Straße raten.

Da gebe ich Dir grundsätzlich recht. Trotzdem gibt es Fälle, wo es nicht anders lösbar ist. Echtes Beispiel aus der Praxis: Kleingartenanlage mit diversen Häuschen. Am Zaun zwei Türchen (verschlossen) mit Briefkasten und je eine Hausnummer. Je Türchen führt ein Weg zu mehreren Gartenlauben…

Das ist immer hilfreich, wird aber (noch?) nicht von Fahrzeugroutern unterstützt. Meistens ist es aber dann ein “path”, weil man in der Regel auf seinen eigenen Wegen fahrradfahren darf :wink:

Wollte ich auch erst schreiben, da es zu fast jeder Tür auch einen Weg gibt, aber bevor ich dann wieder den Gegnern des Micromappings ausgesetzt bin, hab ichs einfach unterlassen :sunglasses:

Naja, das würde ich nicht gerade als Micromapping bezeichnen. Die Dinger sind idR ca 1.5 Meter breit und mehrere dutzende Meter lang :wink:
Da ist eine Hydrant (den ich für sehr wichtig halte) und ein Hundekottütenspender (hab nur Katzen) wesentlich kleiner - und keiner regt sich auf.

Mut zum path/footway/… oder wie das Teil auch immer lauten soll.

gruss
walter

ps: mich würde mal interessieren, wie der Mitbewerb diese kritischen Routingziele anzeigt.

Wenn ich eine Adresse in den Router eingebe habe ich die Informationen Hausnummer (Koordinate bei Osmand) und dazugehörige Straße. Es gilt also die Stelle an der Straße zu finden, die der Hausnummer am nächsten ist. Für solche logischen Überlegungen werden üblicherweise Computeralgorithmen benutzt.
Alternativ könnte man natürlich alle Hausnummern der Welt händisch überprüfen und gegebenenfalls dichter an die entsprechende Straße rücken.
War das jetzt der Kernpunkt der Diskussion wer wohl den offensichtlichen Fehler zu beseitigen hat?

Es gab auch noch den Vorschlag sich jede Zieladresse vorher anzugucken und gegebenenfalls per Hand einzugreifen und den Zielpunkt per Hand zu suchen. Super Idee. Und vor allem so praxistauglich und benutzerfeundlich. Softwareentwickler bei Google wirst du mit dem Vorschlag nicht.

Oder man fährt erst mal grob in die Stadt und fragt dann da nochmal. Der Vorschlag kam noch nicht. :smiley:

Nach den Aussagen weiter oben arbeiten zumindest die fraglichen Router gerade nicht mit Adressen (Straße/Hausnummer), sondern mit Koordinaten als Start-/Zielvorgabe.

Natürlich ist es unglücklich, wenn aus einer Adresse mit Nominatim o.ä. eine Koordinate gewonnen wird, die dann als Input an den Router verfüttert wird und der dann nachsieht, welcher der ihm bekannten Ways der Koordinate am nächsten kommt. Da er die Urdaten (die Adressen) nicht kennt bzw. nicht beachtet, landet er da u.U. schon mal auf der falschen Straße.
Das ist aber keine Frage des Algorithmus, sondern des Konzeptes.

Adressen sind aber manchmal auch im RealLife nicht über die gleichnamige Straße zu erreichen.

Richtig.
Aber spätestens dann sollte man mMn den Zugangsweg auch auf Privatgrund mappen, schon als zusätzliche Hilfe für alle, die dahin wollen.

@tino: wäre ganz nett, wenn du start- und endpunkt mal bekannt geben würdest.

Gruss
walter

Aber ich verwende für Osmand die Osmand(Offline) Routingfunktion und Offlinekarten. Und ich gebe eine Straße und Hausnummer an bei der Adresssuche in dem selben Programm. Alle Informationen sind also in dem selben Programm vorhanden. Warum wird die Straßeninformation verworfen und nicht genutzt?

Erwarte von Osmand doch keine vernünftigen Konzepte. Je länger ich mich mit dem Programm beschäftige, habe ich den Eindruck, das läuft nach dem System. Wir glauben Ahnung zu haben, programmieren drauf los, der Userfeedback wird es schon richten. Dabei verrennnen wir uns wegen unserer Selbstüberschätzung so, dass das mit dem Richten schwer bis unmöglich wird.

Hier der Unterschied: Google Maps (Fuss) mit der Meldung nicht genau ermittelbarer Standorte :confused: und OpenStreetMap Routing per Fuss (Graphhopper) von Haustür zu Haustür :slight_smile: