Dass sie Schwierigkeiten haben, unsere Straßen den Baulastträgern zuzuordnen, hätte ich erwartet. Da finde ich 10% Abweichung der Gesamtstrecke gegenüber Schätzungen (Seite 66) ziemlich gut.
Das Problem der doppelten Brücken (für jede Fahrspur eine eigene Brücke) und segmentierten Brücken hätte ich auch erwartet:
Dass sie uns unterstellen, wir würden zum Großteil von Google abmalen, ist irgendwie fies…
Kann das damit zusammen hängen, dass
a) in diesem Bereich AEROWEST-Luftbilder vorhanden waren (identisch mit Google) oder
b) Bing den gleichen Datenlieferanten, wie Google verwenden, wenn AEROWEST nicht vorhanden ist?
Ich finde es auch lustig, dass die Projektionsfehler höher bewerten, als den Fehler durch GPS-Geräte. Das zeugt von Unwissenheit.
Google verwendet in manchen Städten die Aerowest-Bilder. Bing hat aber selber von Digital Globe befliegen lassen, während Google bei den Ämtern eingekauft hat.
Ebenfalls falsch ist die Behauptung auf Seite 64 oben:
Langsam wird mir klar, warum wir auf der Intergeo immer noch so viele dumme Fragen erhalten.
Ich habe mal beim Internet Archive die PDF speichern lassen.
Ich habe denen auf ihrer Facebook-Seite eine ausführliche Beschwerde hinterlassen. Da die Seite möglicherweise nicht ohne Facebook-Account zugänglich ist, republiziere ich im Folgenden meinen Text:
Die Sache ist ja, dass ein way mit highway=* und bridge=yes ja nicht die Brücke als Bauwerk darstellt, sondern hier nur gesagt wird: Dieser Weg führt über eine Brücke. Brücken als Bauwerke mappen wir ja bislang fast gar nicht.
Das scheinen die Urbanistiker der Studie nicht verstanden zu haben - wie so vieles, was OSM angeht. Es reicht für eine Studie halt nicht, sich die Shapefiles runterzuladen und damit zu arbeiten.
Danke, Nakaner, für die Reaktion bei denen - und das in dieser Deutlichkeit!
Andererseits: Die pure Existenz dieser Studie ist schon ein riesiges Lob für uns. Wir werden von Profis wahrgenommen und unsere Daten werden nicht komplett in den Bereich amateurhafter Unzuverlässigkeit geschoben, sondern ausgewertet - und das mit beachtlichen Ergebnissen (vgl. #1).
Hi,
Hab mal überflogen das ganze. In der Einleitung oben steht odbl, unten dann ccbysa. Schon mutig gebäudedaten für die Ermittlung von bebauten Gebieten zu nutzen. Da wäre es vielleicht besser die landuse auszuwerten, da Gebäude doch lückenhaft sind. Zumindest haben sie die shapes von der geofabrik verwendet, daher auch die Analyse je Bundesland. Die gibts für gesamt Deutschland ja nicht.
Weil’s gerade um fehlerhaft attributierte Brücken geht: Auf der A7 südlich von Biebelried sind die zwei Fahrbahnen mit Brücken getaggt, wo ich nach Bing Luftbild einen Tunnel vermuten würde. Wer bestätigt und passt ggf. an?
Cepesko
Vielleicht sollten wir ein Merkblatt rausgeben, “Hürden und Wunderlichkeiten in unseren Daten”, mit den üblichen Fehlern, die ein Datennutzer vermeiden könnte:
Unsere Daten bestehen aus Punkten, Linien und Relationen. Wenn Du das suchst, was Du “POI” nennst, musst Du in allen drei Datentypen nachsehen. Wenn Du “Linien” oder “Flächen” suchst, musst Du immer noch zwei davon ansehen.
Was Du “ein Stück Strasse” nennst, kann bei uns “viele Stücke Strasse” sein. Die Gründe für die Trennung sind vielfältig, einige davon kannst Du anhand Deines Datenextrakts nicht mal nachvollziehen.
Was Du “Brücke” nennst, ist bei uns möglicherweise ein ganzer Haufen Fahrspuren.
Strassenklassifizierung und Baulastträger haben nicht immer etwas miteinander zu tun.
Unsere Schlüssel sind individuell und chaotisch, nicht alles natürliche steht unter “natural=", Wasser kann eine Landnutzung sein, ein “waterway” kann aus Beton sein und nicht alle "amenity=” sind angenehm
…
Oder wäre das zu erklären die Aufgabe von “OSM-Beratern”, die man sich für ein paar Tage einkaufen kann, falls man OSM nutzen möchte?
In der Tat recht sachlich, allerdings teilweise immer noch leicht missverständlich:
Soweit so korrekt und eindeutig, suggeriert aber immer noch, dass Google hier irgendeine Rolle spielen würde. Der Fakt ist ein anderer: Die Daten haben ein hohes Maß an Übereinstimmung mit irgendwelchen Sat-bildern irgendwelcher Anbieter.