Goldstandard Fußweg/Radweg an Straße

Findet man bei Radwegen öfters.

Ja, vermutlich weil es im Wiki irgendwo versteckt im Kleingedruckten steht.

Aber nur eine der Möglichkeiten und nicht beide gleichzeitig.

Moin,

hmm - und ich dachte, das sidewalk (an Beiden!) wurde genau deswegen eingeführt, gerade weil die Wege bereits doppelt gemappt werden.
Also als Verknüpfung zwischen den doppelten Einträgen und somit Hilfsmittel zur Entscheidung, welches der Doppel-Tagging ignoriert werden soll … eben damit beide Render-/Router-Varianten damit klarkommen.

Für die Variante nur Straßen-Tag oder nur Bürgersteig-Way braucht es das doch eigentlich gar nicht … da muss der jeweilige Router eh immer davon ausgehen, es gäbe eine generelle Verknüpfung oder eben nur die expliziten.

Gruß
Georg

Nein, da hast Du was falsch verstanden.

Sorry, dass ich nochmal dumm frage… irgendwie habe ich das Konzept der sidewalk- und crossing-Tags wohl nicht verstanden…

Wie würde man denn im “wir mappen Bürgersteige als Tag der zugehörigen Straße”-Schema sowas taggen:

Die A-Straße würde man mit z.B. highway=unclassified, sidewalk=both eintragen, den B-Weg nur mit highway=residential

Wie drücke ich am Kreuzungspunkt aus, dass ich zwar mit meinem Kinderwagen die A-Straße entlanggehen kann und dabei den B-Weg queren kann, aber nicht von der nördlichen Seite der A-Straße auf die Südseite?

Ich kann zwar das südliche Ende des B-Wegs mit crossing und kerb taggen. Die Information “ich habe einen Bürgersteig” hängt aber erst mal nur an der A-Straße. Um von dort den abgesenkten Gehsteig zu erreichen, müsste ich zwei oder drei Meter () in den B-Weg reinlaufen, bis ich den Punkt mit der Absenkung erreicht habe. Das kann ich aber nach Datenlage nicht, weil der B-Weg ohne sidewalk= eingetragen. Die Fahrbahn des B-Wegs ist keine mögliche Route, weil ich nicht weiss, wie ich vom Bürgersteig da runter komme.

Muss ich ein noch ein paar Meter Gehsteig am südlichen Ende des B-Weg eintragen, damit die Verbindung zur Stelle mit dem crossing-Tag funktioniert?
Oder kann ich am gemeinsamen Punkt von A-Straße und B-Weg irgendwie kenntlich machen, was genau da überquert werden kann?
Oder gilt eine implizite Annahme, dass man an Bürgersteigen immer bequem entlang der Straße gehen kann und nur beim Queren auf besondere Stellen achten muss?

Grüße, Max

(*) genauer gesagt: mindestens halbe Fahrbahnbreite der A-Straße plus mindestens halbe Spurweite des Kinderwagens

Ja.

Danke, das habe ich befürchtet. Dann suche oder bastel ich mir mal eine Teststrecke :wink:

Entspricht aber leider nicht der Wirklichkeit …
siehe auch ähnliches Problem.

Alles an einer Linie zu beschreiben kann im “GROBEN” gehen, aber im “DETAIL” sind auch detaillierte Wege notwendig.

Noch ne Frage, wenn ich schon dabei bin…

Angenommen, der gemeinsame Punkt von A-Straße und B-Weg hätte ein “highway=crossing”-Tag. Dann kann ich vom südlichen Bürgersteig auf jeden der beiden nördlichen, auf die Fahrbahn der A-Straße und auf die Fahrbahn des B-Weges? So als sei der ganze Kreuzungsbereich irgendwie fußgängerfreundlich ausgestaltet.

Das würde ich so verstehen, dass gegenüber von Bweg auch ein abgesenkter Borstein ist und die beiden anderen genau an den Ecken. Dürfte abseits von baulich getrennten Wegen eher selten sein.

Mal ein kleiner Zwischenbericht… Ich schreibe das alles im Wiki zusammen, wenn ich auch das Routing über nicht-getrennte Bürgersteige hingebracht habe. Da knabber ich noch ziemlich an den Kreuzungen…

Das Routing über getrennt erfasste Wege ist ziemlich fertig:

  1. Man sucht alle footway=sidewalk

  2. Sucht zu diesen die zugehörige Strasse. Die bekommt man, wenn man die nächstgelegene parallele Strasse sucht, sofern die nicht zu weit weg ist. Das wird übrigens eine Mehrfachbeziehung, weil die Gehwegstücke nicht mit den Strassenstücken übereinstimmen. Das liegt z.T. daran, dass Strassen stärker fragmentiert sind als Fusswege, z.T. daran, dass Gehwege an Kreuzungen auch um die Ecke und dann an einer anderen Seitenstrasse entlang geführt werden.

  3. Man verbindet die Strasse alle paar Meter mit dem nächstgelegenen Gehweg, falls an dieser Stelle kein Hindernis die Verbindung schneidet. Hindernis ist alles was barrier=* ist, oder building=* oder natural=* oder …

  4. Man vergibt reichlich Strafpunkte für das Betreten der Strasse um den Router auf den Gehweg zu zwingen.

  5. Man vergibt reichlich Strafpunkte für die zusätzlichen Querungen, um den Router auf die bereits gemappten Querungen zu zwingen. Er nimmt dann z.B. 30 Meter Umweg in kauf, um zur nächsten Ampel zu laufen. Man darf allerdings nicht so viele Strafpunkte vergeben, dass die Fahrbahn für den Router attraktiv wird. Das ist auh die Stelle, wo man Strassenklassen berücksichtigen kann. Eine Primary ist dann z.B. nicht so gut zu überqueren wie eine Residential.

Router mit weniger sportlicher Zielgruppe können sich diese zusätzlichen Querungen sparen. Es könnte aber auch für diese Router interessant sein, die Bürgersteige und die Strassen einander zuzuordnen. Sie können schlecht grundsätzlich alle Strassen vermeiden, weil dann vermeiden sie auch solche, die keinen Gehweg haben. An Strassen mit Gehweg können sie aber gut die Gehwege gegenüber der Strasse bevorzugen.

Das Ergebnis sieht dann so aus: Der Router bleibt auf dem Gehweg und quert die Strasse auf einer der zusätzlichen Querungen. Graphhopper folgt der Fahrbahn, weil er zum einen keine Querung findet und zum anderen die Fahrbahn nicht vermeidet. Ein Router, der Fahrbahnen grundsätzlich vermeidet, würde bis zur Görrestr. nach Süden laufen und dann zurück zur Hausnummer 2.

Ich muss allerdings sagen, dass ich keine wirklich aussagekräftigen Beispiele finde, ausser natürlich die Trivialfälle “ich will von Hausnummer 22 zur Hausnummer 23 gegenüber”. Die zusätzlichen Wege helfen vor allem auf den letzten Metern. Grossräumig helfen sie nur in Gegenden, wo Mapper zwar gerne getrennte Fusswege mappen, aber Überquerungen konsequent meiden.

Probleme

  1. Es gibt massenweise footway=sidewalk, die überhaupt keine Strasse in der Nähe haben. Ich vermute, das Konzept “footway=sidewalk wird nur dann verwendet, wenn der Fussweg als Bürgersteig neben einer Strasse läuft” wird nicht von allen Mappern so angewendet. Wir haben Sidewalks auch quer durch Park und Wiese. Und wir haben viele Sidewalks, die von der Strasse durch Hindernisse abgetrennt sind.

    Ein Zaun oder ein Grünstreifen wäre in meiner Vorstellung von “Bürgersteig” noch akzeptabel, ein Gebäude oder ein Bach ist es eher nicht mehr. Die Abfrage, ob zwischen Gehweg und Strasse ein Hindernis ist, macht die Auswertung leider sehr teuer: Geometrische Abfragen kosten Zeit und man muss sämtliche OSM-Objekte vorrätig halten und prüfen. Ein Router kümmert sich sonst eigentlich nur um Strassen, nicht um Bäche, Hecken und Gebäude…

    Vor diesem Problem verblassen übrigens alle folgenden. Wenn man die Voraussetzung “Vom footway=sidewalk komme ich irgendwie zur Fahrbahn” nicht als gegeben ansehen kann, scheitert man schon recht früh :slight_smile:

  2. Dass immer nur die nächste Strasse als überquerbar angesehen wird, verhindert das Queren von Strassen, die für jede Fahrtrichtung einen Weg haben. Da fehlt dann ein Stück in der Mitte. Kann man als Bug oder als Feature ansehen, angesichts der dort vorhandenen baulichen Trennung.

  3. Die Zuordnung von Gehweg und Strasse funktioniert besser als ich anfangs dachte. Die nächstgelegene Strasse in 10m Umkreis ist schon die richtige, ich finde jedenfalls keine Gegenbeispiele. Schlimmstenfalls ist die richtige Strasse zu weit weg, dann hat man halt hier keine Querung, was nicht weiter tragisch ist (in obigem Bild z.B. vor der Hiltenspergerstr. 5). Es geht allerdings nur dann gut, wenn man unterstellt, dass ein highway=service keinen Bürgersteig haben kann. Tankstelleneinfahrten oder Parkplatzzufahrten führen oft parallel zur Strasse und liegen dann näher am Bürgersteig als die eigentliche Strasse.

    An dieser Stelle könnte eine Relation für Strasse und Gehweg hilfreich sein, Der Mehrwert wäre allerdings relativ gering, und der Preis wäre eine Fehlerquelle mehr und eine weitere Fragmentierung des Wegenetzes. Gehwege entlang mehrerer Strassen wären dann verboten.

  4. Kreuzungen sind ein Problem. Die sind eigentlich besonders fussgängerunfreundlich, dummerweise sind aber gerade dort die Umwege bei Benutzung der Fusswege besonders lang im Vergleich zur Diagonalen. Die Berücksichtigung der Sidewalks scheitert dort aber, weil man in dem Gewirr von vielen kurzen Abbiegespuren keine Zuordnung zum Gehweg ableiten kann. Zur Zeit helfe ich mir mit einer Regel “auch kurze Nachbarstücke einer Strasse mit Bürgersteig sollte man vermeiden”, aber das ist irgendwie Murks. Man bräuchte eine Beziehung “das Gewirr da in der Mitte soll man über die vielen Wege aussenrum umgehen”, aber mir fällt dazu nichts ein. Dieses Problem hat übrigens jeder Router, der Strassen nicht grundsätzlich vermeiden will.

  5. Hinterhofzufahrten könnte man gut als günstige Stellen zum Überqueren der Strasse nehmen. Leider werden gerade die oft vom Router gemieden, weil sie mit “access=no oder private” eingetragen werden. Das mag manchmal tatsächlich auch für Fussgänger auf dem Hinterhof gelten, steht aber natürlich auch auf dem kurzen Stück zwischen Gehweg und Strasse. Gerade die besten Stellen mit extra abgesenktem Bordstein sind also verboten. Auch das ist ein generelles Problem in unseren Daten, egal ob man Bürgersteige besonders betrachten will oder nicht.

Den Rest des Winters beschäftige ich mich dann mit der Verbindung von Bürgersteigen an Kreuzungen von sidewalk=both mit sidewalk=left :wink:

Herzlichen Dank auch an Nadjita für Teststrecken und wertvolle Anregungen.

Grüße, Max

Warum bekommen footway=sidewalk nicht name=[Name der Strasse]?

Dann wäre es eindeutig. Bei allen, bei denen das nicht gegeben ist, müsste der Name hinzugefügt werden, oder bei Wegen durch Parks etc. das sidewalk entfernt werden.

Umgekehrt gibt es auch massig Bürgersteige die als separater footway aber ohne footway=sidewalk gemappt sind.
Was nützen also die tollsten Routingalgorithmen wenn die Datenqualität sehr bescheiden ist. :sunglasses:

Es gibt schon vorzeigbare Gebiete mit ziemlich dichtem Bürgersteignetz. In Linz (langsam klicken, geht auch nicht immer) zum Beispiel gibt es sehr fleissige Freunde abgetrennter Fusswege (und leider auch der unbetretbaren Hofeinfahrten).

Ich glaube auch nicht, dass Gehsteighüpfen kurzfristig Eingang in Router oder in die Mappingpraxis findet. Ich will nur rauskriegen, ob es überhaupt geht. Bei so vielen festen Meinungen, was besser ist und ganz leicht umzusetzen ist, muss doch wenigstens einer mal einen Spielzeugrouter oder einen Demorenderer basteln, der diese einfachen Dinge auch macht :wink:

Grüße, Max

Es kommt auf das Detailmappen an:

  • Eine Grundstückseinfahrt beginnt am Grundstückseingang (privat)
  • Ein Parkweg ist nur ein footway (ohne sidewalk)
  • Barrieren wie Zäune, Hecken, Leitplanken und Geländer gehören m.E. ebenso zum Detailmapping (3D?)
  • Ein Grünstreifen oder Hecke zwischen Straße und Fußweg sollte einen footway ohne sidewalk nutzen

Deshalb danke an Max - als Vorreiter. Vor ein paar Jahren war an Detailmapping nicht zu denken - heute ist es (noch) ein Vorteil von OSM. Und die Datenqualität kann sich mit der Detaillierung nur verbessern.

Es ist auf jeden Fall unüblich. Scheint entsprechend http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dfootway#Kartierung zulässig sein.

PS:
in http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:highway%3Dfootway heißt es:

Die deutsche Seite stimmt nicht mit der Englischen (Originalen) überein. Bitte dort schauen …

EDIT: Rechtschreibfehler

Ich sehe da zwei verschiedene Fußweg-Arten:

  1. Normaler, alleiniger Fußweg… Natürlich haben diese oft einen eigenen Namen, z.B. “Bahnhofsweg”. Das Wiki (highway=footway) bezieht sich auf solche Wege.

  2. Straßenbegleitender Fußweg / separat gemappter Bürgersteig… Diese haben keinen eigenen Namen. Den Namen dort auch noch dranzupappen wäre schlichtweg falsch, in der Wirklichkeit gehören Straße und Bürgersteig zusammen und sind nicht verschiedene Objekte gleichen Namens. (Bürgersteige separat zu mappen ist sowieso schon eine Krücke.)

Das Wiki (footway=sidewalk) schreibt übrigens nichts von Benamung straßenbegleitender Fußwege, also solche mit footway=sidewalk, associatedStreet-Relationen ausgenommen:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:footway%3Dsidewalk
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:footway%3Dsidewalk

Also bitte nicht verwechseln und drauflos taggen.

Grüße
Mario

Ich sehe auch den Unterschied zwischen 1 und 2. aber das Wiki highway=footway umfasst m.E. beide; die 2 ist sogar explizit erwähnt.

Vor diesem Hintergrund kann ich nicht nachvollziehen, warum das Anhängen eines name=* an ein highway=footway “schlichtweg falsch” sein soll. Es würde z.B. die Texte beim Fahrradrouting mit dem Garmin verbessern.

Da footway=sideway zusammen mit highway=footway auftauchen soll (vgl http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:footway%3Dsidewalk erster Satz) kann ich aus der Nichterwähnung von name=* nicht folgern, dass das nicht erlaubt ist.

PS:
Denoch sträubt sich bei mir irgendwas, bei parallel laufenden highway=* und highway=footway beiden ein name=* zu geben. Fühlt sich bei mir wie redundante Information an.