freies Obst II

Wäre vielleicht auch mal was für eine Wochenaufgabe. Danach könnten wir uns auf jeden Fall den Speiseplan je nach Saison per Overpass Query zusammenstellen :slight_smile:
Mahlzeit wünscht
wandsecacher

Aktuell seh ich immer Haselnüsse rumliegen xD

Aktuell seh ich immer Haselnüsse herumrennen xD

Urheber des Bildes: von Dellex (Eigenes Werk) [GFDL ([url]http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html[/url]) oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 ([url]http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0[/url])], via Wikimedia Commons

Hallo Zusammen,
Das Taggen von frei verfügbaren Früchten, Nüssen und Kräutern ist eine geniale Idee. Die bereits erwähnte Seite “mundraub.org” ist genial, aber nicht vollständig in osm integriert.
@wandsecacher: Du hast recht, die POIs werden seit einiger Zeit bei mundraub.org auch als Overlay auf den osm-Karten dargestellt. Allerdings kann man die zugrunde liegende Karte auswählen, daher vermute ich, dass lediglich die Koordinaten der POIs gespeichert ist, unabhängig von der Karte. In den osm-Karten sind die POIs nicht eingetragen.
Meine Vision ist, einen neuen “key” bei osm zu etablieren, unter dem frei zugängliche essbare Dinge getaggt werden können. Man stelle sich vor: Man ist unterwegs und kann dann schauen, wo es in der Umgebung Obst- oder Nussbäume oder andere frei verfügbaren essbaren Dinge gibt.
Ideal wäre eine neue Hauptkategorie, z.b. “edible”, neben “natural”. Letztere Kategorie passt aus meiner Sicht nicht, da die passenden Values zu allgemein sind.
Siehe http://taginfo.openstreetmap.org/keys/natural

Ein “edible”-Key könnte dann beispielsweise folgende values enthalten:

edible=fruit_tree
edible=fruit_bush
edible=nuts
edible=mushrooms
edible=herbs

ODER: (genauer)
edible=apple_tree
edible=raspberry_bush
edible=rosemary

Das tolle wäre, dass man mit einem eigenen key in Apps wie Osmand unmittelbar alle frei zugänglichen Quellen für Obst, Kräuter etc. auf dem mobilen Endgerät sehen könnte und bei einer Wanderung/Radtour eine kleine Pause an dem “edible”-POI einplanen könnte.
Ein weiterer Vorteil eines neuen keys wäre eine viel stärkere Wahrnehmung durch die osm-Community und entsprechend viele neue Tags, welche die Mapper hinzufügen.
Was haltet ihr von der Vision, einen solchen neuen Tag bei osm vorzuschlagen und einzuführen?

Bei dieser Benennung wären IMHO Mißverständnisse und Mißbrauch vorprogrammiert. “edible” heißt nur “eßbar”, nicht “frei verfügbar”. Die meisten Dinge, die man als “edible” taggen könnte, sind access=private. :slight_smile:

bye, Nop

-1, da das ganze nicht unproblematisch ist. Siehe folgende Diskussion: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=451805#p451805

Frei zugänglich heißt nicht, dass man von einem Baum einfach so Früchte pflücken darf. Jeder Baum hat einen Besitzer und wenn man von dem Baum ohne Erlaubnis etwas pflückt, dann ist das Diebstahl.

Man kann (für Bäume) ja nach dem Taxonomie-Schema vorgehen: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:natural%3Dtree


    natural=tree
    leaf_type=broadleaved
    species=Juglans regia
    species:de=Walnuss
    height=8.5

Ich würde also dann in meiner Auswertesoftware alle die Knoten ausgeben, die als species:de=Pflaume o.ä. getaggt sind.

Selbst wenn ich wüsste, wie man frei verfügbare Früchte bzw. deren Träger nach dem Grundsatz “mapping on the ground” erkennen kann, würde ich das nicht erfassen.

drei Anmerkungen hierzu:
(1) Datenspenden bei Dritten wie z.B. mundraub.org kämen auch für mich grundsätzlich nicht in Frage, da ich die Daten im Nachgang nicht nur totgerendert anschauen, sondern frei nutzen möchte !
(2) In OSM wird mit ‘mapping on the ground’ erfasst und beschrieben, was tatsächlich vorhanden ist. Auch ein Apfelbaum in einem privaten Garten ist ein Apfelbaum. Nuzungsrechte sind ein eigenes Thema. Der User der Daten darf seinen Verstand eben nicht ausschalten (sonst geht’s auch mal mit dem Geländewagen in den Tümpel). Obst von Bäume entlang öffentlicher Straße wird man eher ernten dürfen, als in unmittelbarer Nähe zu Gebäuden. Und bei buildings habe ich bisher auch noch nie access-tags gesetzt. Käme man deshalb auf die Idee, dass es somit für das betreffende building keinen Eigentümer gibt? Rechte (=access o.ä) erfasse ich nur, wenn diese vor-Ort eindeutig und plausibel (!) gekennzeichnet sind - wie auch sonst ?
(3) Für Obst sind m.M. ausreichend tags vorhanden (siehe auch zwei Beiträge zuvor). Allerdings würde ich entsprechend OSMwiki für “natural=tree” anstelle von “species” zunächst (?) mal mit dem allgemeineren “genus” arbeiten … Anders schaut das dann für die Themen Beeren, Kräuter und Pilze aus → dokumentierte tags fehlen hier noch gänzlich …

Jetzt noch was zum Anschauen: http://overpass-turbo.eu/s/6b4 (auf den “Ausführen”-Button clicken)

Dazu dann auch gleich noch eine Frage: wie kann man in der Abfrage verhindern, dass eine für einen Maßstab X offenbar zu kleine area in der style-Definition die Rand-Farbe der ways und die Füllfarbe der passenden node-Definition erbt (die vier schwarz umrandeten und hellgrau gefüllten Kreise in der vorgewählten Ansicht sind datentechnisch allesamt areas) ?

Zum Thema ‘Beeren’ könnte ich eine ähnliche Abfrageformulieren, falls es jemanden interessiert - ist aber datentechnisch noch sehr dünn (z.Zt. gibt es nur ein paar Fundstellen zu Brombeeren, Himbeeren und Sanddorn) …

Kannst du dazu mal einen einfachen Beispiel-Fall erstellen?

Oh, den Key trees kannte ich noch garnicht: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:trees . Ja, der ist ja auch gut!

@rayquaza

yeap, ich kürze mal 'n bißchen: http://overpass-turbo.eu/s/6bA; beim Heranzoomen an solch einen Punkt springt die Darstellung ab zoom=“ausreichend nah” auf die tatsächlich formulierte Style-Definition …

… und das trifft in ganz Deutschland deutlich mehr als nur die fünf areas im gewählten Kartenausschnitt dieser Abfrage …

Hab ich da 'nen generellen Fehler in der Style-Definition ??

Ich habe dein Beispiel noch etwas weiter vereinfacht und gehe in diesem Posting davon aus. Mir sieht das nach einer Unzulänglichkeit (?, vielleicht auch so gewollt, weil höchstens in seltenen Spezialfällen wirklich notwendig, aber sonst teils komfortabler) in der Spezifikation von MapCSS für Overpass-Turbo aus:

Im OPT-MapCSS sind area und line etwas anders (imo besser, weil normal MPs keine area sind) definiert als normal. “node” steht damit einmal für den OSM-Datentyp und gleichzeitig für etwas, was als Punkt dargestellt wird. Ich gehe nur von letzterem aus, weil Nodes eh immer als Punkt dargestellt werden.

Erstmal zur Füllfarbe: Du sagst, dass du Punkte gelb und Flächen hellblau haben möchtest. Damit ist das Ergebnis so zu erwarten, wenn auch (vielleicht!) nicht das gewüschte.
Nun zur Randfarbe: Du sagst, dass du Punkte schwarz und Ways grün haben möchtest. Die beiden Selektoren haben dieselbe Spezifizität, daher entscheidet die Reihenfolge der Definition. Die Definition von Ways und Flächen konkurrieren beim Ranzoomen in gleicher Weise.

Eigentlich wolltest du aber in beiden Fällen wohl nicht Punkte sondern Nodes auswählen. Das Problem hier ist, dass die Syntax nicht dazwischen unterscheidet, was sich aber meist durch die Reihenfolge umgehen lässt. Oder du wolltest statt “way” eigentlich “line” schreiben, um nur Objekte auszuwählen, die als Linie dargestellt werden.

P.S.: Um das Problem zu sehen muss “Kleine Features nicht wie POIs darstellen” deaktiviert sein.

Einwand akzeptiert. Günstiger wäre der tag “food” bzw. in der Mehrzahl “edibles”. Das müssten die englischen Muttersprachler entscheiden.

Nicht unbedingt. Bei mir in der Region gibt es unzählige Apfel- und Birnenbäume, die kleine Landstraßen säumen und deren Früchte alljährlich ungeerntet als Fallobst enden. Und man denke nur an die vielen Brombeer- und Himbeersträucher, die in Wäldern wachsen. Oder an dichte Büsche von Pfefferminzpflanzen, die oft an schattigen Seen stehen. Das sind nur einige Beispiele für essbare Pflanzen, deren Ernte rechtlich kein Problem darstellen sollte. Und wie projecter63 richtig erwähnte, wird erstmal nur erfasst, was da ist. Jeder sollte vor Ort selbst den Verstand benutzen und die Lage abschätzen.

Doch zurück zum Problem mit der Kategorie:
Tatsächlich existieren tags und values berereits hier und da in geeigneter Form. Es existiert wie bereits erwähnt “natural=tree” für Bäume sowie “natural=scrub” für Büsche, womit sich Beerenobst wie Himbeere und Brombeere taggen ließe. Für eine wirklich komfortable Verortung essbarer Früchte taugt das derzeitige System aus meiner Sicht dennoch nicht, auch wenn man es wie erwähnt mit genaueren values wie dem Namen versehen kann.

Es fehlt beispielsweise die differenzierte Darstellung der verschiedenen Obst- Beeren- und Kräuterkategorien in Form von unterscheidbaren Icons. Für die Nutzbarkeit unterwegs ist das aus meiner Sicht ein “must-have”.

Ein zentraler Gedanke beim Vorschlagen einer neuen “tag”-Kategorie ist für mich, diese Art von “essbaren POIs” in einer in sich konsistenten Kategorie unterzubringen. Denn welchen Erfolg hat die Suche anhand derzeitig möglicher Filter wie etwa “natural=scrub; species:en=raspberry”? Vermutlich keinen. Erst die Einführung einer entsprechenden Kategorie, die konkret auf das Taggen “essbarer POIs” abzielt, würde eine nutzbare Dichte jener interessanter Punkte bringen. Nur dadurch wird die mappende Community darauf aufmerksam.

Mir ist klar, dass OpenStreetMap nicht die speziellen Interessen und Hobbies Einzelner speichern sollte, sondern als allgemeine Datenquelle verstanden werden muss. Aber die Relevanz von frei verfügbaren Obstbäumen und Beerensträuchern rechtfertigt für mich durchaus die Aufnahme in OSM als gesondertes Item. Und sei es, dass für alle derartig nutzbare Gewächse, vom Apfelbaum bis zur Rosmarinhecke, eine einzige zusammenfassende Kategorie mit entsprechendem Symbol gefunden wird. Wäre das vieleicht ein anstrebenswertes und realistisches Ziel?

Das wurde hier (und im anderen) im Thread schon mehrmals zu Recht (allerdings m.E. zu scharf) angeprangert. Irgendein Wald gehört nunmal jemandem. Mir persönlich geht es rechtlich weit am Arsch vorbei, in nem Wald was zu essen, ich darf es nur in aller Regel einfach nicht. Der Wald oder der Baum an der Strasse gehört irgendjemandem, auch die Baumreihe an der Verbindungsstrasse zwischen 2 Dörfern.
Hier gibt’s einfach zwei unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zwischen frei und frei. Die Baumreihe Kirschen an der Strasse ist natürlich frei, aber trotzdem nicht meine.

+1
Ich hab schon diverse Overpass-abfragen gestrickt und hier im Thread gibt’s ja auch diverse schöne Beispiele, wo ma genau sieht, dass das unbefriedigend ist, da man für ne vernünftige Abfrage einen paar-hundert-seitigen Roman schreiben müsste.

Glaube ich nich. Jeder mappt, wo er Bock drauf hat. Ein Tag “essbar=ja” lockt keinen hinterm Ofen vor, der gern Häuser malt oder sonstwas.

imho ja.

Völlig OT: Schau dir mal die operator-Tags von Fahrkartenautomaten an – nur in meiner Region ca. 30 Values, die “DB Vertrieb GmbH” meinen :frowning:
Hier braucht man sich ja “nur” die Pflanzenarten (und ihre botanischen Namen) raussuchen, die man als essbar bezeichnen möchte. Ausserdem bräuchte man für ein Tag eine brauchbare Definition ob Wasser trinkbar, bzw hier: von welchen Pflanzen was essbar ist :wink:

In Franken war es früher üblich, dass Obstbäume für die arme Landbevölkerung an Straßenrändern gepflanzt wurden, deren Obst zur freien Verfügung stand. Meines Wissens ist das auch heute noch so und die örtlichen Behörden pflanzen heute noch Obstbäume, um den Tourismus zu fördern. Genaueres weiß ich leider auch nicht mehr; vielleicht kann uns ein Franke da weiter helfen.

Auf meiner Radtour in die Niederlande, die dank OSM super verlaufen ist, habe ich mich täglich an den am Radwegrand reichlich vorhandenen Obstbäumen schadlos gehalten und immer eine Frucht (meistens Äpfel) gepflückt und gegessen. Am Necker stand ein Reneklodenbaum(*) über dem Radweg und die meisten Früchte lagen am Boden über eine Strecke von sicher zehn Metern. Ich musste in Schrittgeschwindigkeit da durchfahren und ich hätte fast geheult bei der Verschwendung. Da lagen sicher 100 kg Obst am Boden, das niemand mochte. Ausgerechnet Renekloden, die so selten geworden sind und so lecker schmecken.

Ich werde bei künftigen Radtouren sicher mehr auf Straßenobst achten und zumindest die Obstsorten taggen und ein access=unknown dazu setzen. Extra Tag braucht es von mir aus dazu nicht, denn wir haben:
*natural=tree
species=apple
access=yes|no|permssive|unknown
*
An einer anderen Stelle auf der Tour hatte der Baumbesitzer einfach ein laminiertes Schild an den Baum gehängt und eine Gelddose und darum gebeten, einen Betrag für den Apfel einzuwerfen. Finde ich auch fair.
access=permissive
fee=yes

  • Renekloden gehören wie Zwetschgen und Mirabellen zu den Pflaumen.

Mehr Tags mit diesen Eigenschaften wären toll. Mit untenstehender Suchanfrage nach Apfel- und Kirschbäumen kommt man gerade mal auf 9 Ergebnisse.

Auch ein Problem ist, dass unter dem tag “species” eigentlich die botanische (latenische) Bezeichnung stehen sollte. Nur “species:en=apple” wäre konsistent, zumindest nach folgender Seite.
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:natural%3Dtree

Aber das wird jeder Mapper anders machen. Damit sind wir wieder beim ursprünglichen Problem: Es gibt keine standardisierte Vorgabe, mit der Obstbäume etc gemappt werden können.

http://overpass-turbo.eu/s/6de



[timeout:10];

(
  node["species"="apple"]
  ({{bbox}});
  >;
  node["species*"="cherry"]
  ({{bbox}});
  >;
  
);
out;

Ich glaube nicht das das anders wird, wenn man jetzt noch eine *zusätzliche *Möglichkeit einführt, das zu taggen.

Was du aber eigentlich möchtest, ist doch einen Editor/eine GUI, mit dem der Nutzer leicht sagen kann “Hier ist ein Birnbaum”, bzw. leicht anfragen kann “Wo ist der nächste Birnbaum?”. Dem hungrigen Normal-Nutzer ist es doch egal, wie das dann in der DB getaggt ist.

Ich denke also man hat kein Problem wenn man das mit den etablierten taxonomie-Tagging-Schemata macht, man kann recht unkompliziert ein Preset für JOSM erstellen, in dem die ganze Komplexität des Taggings vor dem Nutzer versteckt wird, und das das leichte Taggen von Obstbäumen unterstützt (siehe z.B. http://josm.openstreetmap.de/wiki/Presets/Historical_Objects ) . Wie das bei iD und anderen Editoren (level0?) ist, kann ich nicht sagen. Die benutze ich nicht.

Zur Anzeige muss man dann halt einmal in den sauren Apfel beißen und den Overpass-Roman schreiben, den kann man dann ja im Wiki auch dokumentieren, die Arbeit hat man nur ein mal.

Guten Hunger!

Gruß Wolf