deutsche namen für polnische städte nicht mehr zeitgemäss !!

Aber mindestens auf einer Mittelmeerinsel haben wir es geschafft. Schnitzel und Currywurst haben die lokale Speiseviefalt verdrängt und in Lokalen mit deutschen Namen werden deutschsprachige Lieder gesungen, deren kultureller Wert zwar nicht von den Interpreten und deren dortigen Zuhörern, aber mindestens von mir bezweifelt wird. :fremdschäm:

Du meinst wohl das 17. deutsche Bundesland. :stuck_out_tongue:

Bundesland? Anektieren wir jetz auch schon? Aber doch nicht innerhalb der EU!!

Nahmd,

ihr betrachtet offensichtlich die Angelegenheit nicht mit dem gebotenen Ernst!

Schämt euch!

Gruß Wolf (immer ernsthaft)

Stimmt so aber nicht. Im Nachbarort gibt es Fish & Chips und man säuft englisch und auf einer anderen Insel russisch. Wir sollten nicht immer denken, dass die Deutschen im Positiven sowie im Negativen einzigartig sind.

Ok, stimmt nicht für die ganze Insel, was ich aber auch nicht so behauptete.
Wenn man das positiv sehen will, könnte man es Globalisierung nennen…
Hier geht man zum Italiener , Griechen, Chinesen, amerikanischen Burger-Bratern usw essen und trinken. Ist man in deren Heimat, ist alles so fürchterlich fremd, dass man sich nach Lederhose (auch ein den Deutschen allgemein angedichtetes “Kulturgut”), Eisbein und anderen typisch deutschen Köstlichkeiten sehnt. Und vor lauter Heimweh singt man dann besoffen an südlichen Stränden “So ein Tag…” :roll_eyes:

Aber andere Nationen bieten auch “Kulturbotschafter” dieser Art, wie du richtig feststellst :frowning:

Hallo zusammen,
vorab: Ich möchte hier niemandem vorschreiben, welche Ortsnamen er benutzen soll. Allerdings finde ich, ist was wahres dran, die deutschen Bezeichnungen von Ortsnamen in Gebieten außerhalb der BRD als nicht mehr zeitgemäß zu betrachten. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es höchst umständlich ist, wenn man z.B. in Polen oder Tschechien unterwegs ist und bei Google Maps versucht, sich zu orientieren, und man feststellen muss, dass da die Orte überhaupt nicht in der jeweiligen Landessprache verzeichnet sind sondern in Deutsch… Geschichte und Politik hin oder her: Aus rein pragmatischer Sicht ist sowas einfach nur noch umständlichen.
Ich selbst benutze eigentlich eher die offiziellen landestypischen Begriffe (also Wrocław statt Breslau und Świnoujście statt Swinemünde), einfach weil man dann wenigstens die im Ausland gebräuchlichere Variante auf dem Schirm hat. Und wenn man sich mal 5 Minuten Zeit nimmt und sich mit z.B. der polnischen Aussprache vertraut macht, weiß man auch, wie die manchmal höchst kryptisch anmutenden Buchstabenkombinationen über die Zunge zu bringen sind. So kompliziert ist das nämlich nicht. Alles eine Frage des guten Willens und der Bereitschaft, auch mal auf die eigene Muttersprache verzichten zu können.
In diesem Sinne viele Grüße aus dem Osten.

Hm. Du nennst Wroclaw als Beispiel. Wenn man dort schaut, ist in OSM der Stadtname in vielen verschienenen Sprachen eingetragen und die Standardkarte zeigt mir den aktuellen polinischen Namen Wroclaw an:

name Wrocław
name:dative Wrocławiu
name:de Breslau
name:eo Vroclavo
name:fr Vratislavie
name:lv Vroclava
name:prefix miasto
name:szl Wrocłow
old_name:eo Breslaŭo
old_name:pl Wratislaw

bei Świnoujście ist das genau so.

name Świnoujście
name:cs Svinoústí
name:de Swinemünde
name:lt Svinouiscis
name:prefix miasto

Wo ist also das Problem? Bei OSM ist es doch ganz offensichtlich nicht vorhanden. Und für GoogleMaps sind andere verantwortlich.

Es gibt übrigens in Polen eine anerkannte deutsche Minderheit…

Don’t feed the Troll…

Bestimmte bekannte deutsche Namen, wie Danzig, Breslau oder Stettin machen absolut Sinn. Diese Namen verwenden auch alle mir bekannten Polen wenn sie Deutsch sprechen. Gerade bei kleineren Orten und Dörfern wäre es meiner Meinung nach aber tatsächlich angebrachter den historischen deutschen Namen nach old_name oder old_name:de zu schieben.

Im russischen Gebiet Kaliningrad ist es inzwischen tatsächlich weitgehend so, dass in name:de eine deutsche Umschrift aus dem Russischen steht, und der historische Name in old_name:de .

Sollte wieder geändert werden. Die Stadt heißt im Deutschen immer noch Königsberg (Preußen) (mit dem Klammerzusatz) und auch in Russland wird eine Rückbenennung wiederholt diskutiert, weil der derzeitige politisch motivierte Name aus der Sowjetzeit nicht mehr zeitgemäß ist.

Also was ich sagte bezieht sich eher auf Dörfer im Umkreis der Stadt.

Also speziell bei Kaliningrad habe ich schon das Gefühl, dass das der heute “richtige” Name ist. Sämtliche Medien sprechen vom russischen Gebiet Kaliningrad, nie vom russischen Königsberg. Wikipedia hat sogar zwei Artikel, für die Stadt vor 1945 und nach 1945.
Das mit dem Referendum ist ziemlich aufgebauscht, den meisten Leuten ist das dort eigentlich egal. :wink:
Nichts desto trotz hatte ich in Kaliningrad immer das Gefühl, dass man das deutsche Erbe dort eher akzeptiert als in Polen. Bestimmte Orte und Punkte haben dort immer noch deutsche Namen, z.B. “Neue Bleiche”, “Ponarth”, “Domfriedhof”, “Haberberg”.

Ich habe eben in diesem thread nachgelesen und dabei gelernt, dass nur in der Karte “OSM deutscher Stil” die dt.Ortsnamen angezeigt werden und zwar an erster Stelle. Ich werde zukünftig also bei Bedarf auf Mapnik umschalten, um real existierende Namen zu finden.
Vor ein paar Tagen habe ich mir die app maps.me für iPhone runter geladen, die osm-Material benutzt und auch offline funktioniert. Leider zeigt man die deutschen Namen groß, die lokalen Namen klein darunter. So bin ich dann in benachbarten französischen Regionen auf Orte wie Bisanz, Lünstadt, Romberg und Sankt Didel gestoßen - Namen, die man in Wikipedia nachschlagen muss.
Das macht doch keinen Sinn, Namen, die zur Zeit Karl V. in einigen Kanzleien benutzt wurden, als bekannte deutschen Namen zu führen.
Ich weiß, wir mappen nicht für die Renderer. Die sind aber so doof, dass sie alles nehmen was sie kriegen können.
Wenn man in der Karte “OSM deutscher Stil” deutsche Ortsnamen zeigen will, dann an zweiter Stelle und in Klammer gesetzt. Dann muss sich keiner mehr aufregen und die Karte wäre benutzbarer geworden.

Wie Galbinus hier https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=657788#p657788 schön gezeigt hat, sind die namen bei OSM wertungsfrei erfasst. Wenn die Nutzung der Daten in den Apps nicht nach dem Geschmack der Anwender erfolgt, so sollte dieser siich dort hin wenden!
Ich persönlich habe schon in anderen Winkeln der Erde festgestellt, dass selbst die Einheimischen die Namen der ehemaligen Kolonialisten genau so gleichberechtigt verwenden wie die ursprünglichen und richtigen.

Es sollte also niemand die Sache derart aufbauschen. Um es genau zu nehmen müsste es ja auch (sprach-)politsch richtig nicht

und

heißen sondern “Polska” und “Česko” ganz richtig dann sogar “Rzeczpospolita Polska” und “Česká republika”.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende
Uwe

Yup. Zumal es schwierig ist, die Grenze zu ziehen zwischen Namen wie Wrocław/Breslau (bekannte Stadt) und Mikułowa/Nikolausdorf (deutscher Name praktisch nicht in Gebrauch). Oder zwischen Śnieżka/Schneekoppe (ersteigenswerter Gipfel) und Płoszczań/Breiteberg (nicht so die alpinistische Herausforderung). Wenn das Ding einen deutschen Namen hat, dann hat es ihn halt. Wenn ich zu Yerushalajim Jerusalem sage und zu Milano Mailand, dann kann ich zu Jagniątków auch Agnetendorf sagen. (Kennt man, da hatte Gerhart Hauptmann seinen Wohnsitz. Ist erhalten und heute Museum.)

–ks

Ich bin ehrlich gesagt etwas überrascht, dass sowas überhaupt disktutiert wird. Ein Name hat gefälligst in Landessprache eingetragen zu sein, das gilt für einen Kiosk, eine Straße, eine Stadt und das gesamte Land. Für die Lokalisierung sind die vorhandenen Instrumente zu verwenden, und zwar auf der Tagging-Seite wie auf der Renderer-Seite. Selbst die historischen Namen kann man mit “old_name” in allen erdenklichen Sprachen erfassen und demnach auch gezielt einblenden oder verbergen.

Es würde ja auch keiner auf die Idee kommen, ins name-Tag von Köln “Kolonia” oder “Cologne” einzutragen. Warum sollte es andersrum also anders sein, nur weil der Tagger zufällig aus Deutschland kommt?

Uwe hat schon Recht – was die Darstellung auf Karten oder sonstigen OSM-baiserten Produkten betrifft, muss man sich an die jeweiligen Urheber dieser Produkte wenden oder eben welche verwenden, die eine Lokalisierung beherrschen.

Ich glaube, das bestreitet niemand. Mir ging es darum, dass dort, wo Objekte deutsche Namen haben, diese als name:de gemappt werden sollten und nicht, wie in #59 postuliert, als old_name:de (denn der deutsche Name „funktioniert“ ja noch). Ein old_name ist für mich eher ein abgeschaffter, nicht mehr benutzter Name wie Gorlmorgsstodt.

–ks

ymmd. :wink: den versteht jetzt auch nicht gleich jeder.

Die Frage ist, ob es denn wirklich noch jemand benutzt (oder vielleicht wirklich schon offiziell mal abgeschafft wurde). Ich kenne kaum einen Deutschen, der noch “Hirschberg” oder “Grünberg” sagt, wenn er “Jelenia Gora” oder “Zielena Gora” meint… Bei mir im Bekanntenkreis reden alle vom polnischen Namen… Und auch Wikipedia ordnet die deutschen Namen als “historisch” ein: https://de.wikipedia.org/wiki/Hirschberg