Auf Berge zielen?

Ausgangssituation:
Ich habe ein Bild von den Chiemgauer Alpen gemacht und möchte nun wissen, welche Berge man da sieht.

Gedachtes Vorgehen:
Den Standort kann ich genau bestimmen. Einige Punkte im Vordergrund sind mir bekannt und können als “Zielmarken” dienen.
Jetzt bräuchte ich “nur noch” eine Karte, in der ich die Punkte markieren kann. Die beiden Punkte sollen dann verlängert werden (ca. 100 km), um festzustellen, welche Orte oder Berge dort liegen.
Optimal wäre die Topografische Karte http://geo.dianacht.de/topo/?zoom=11&lat=47.71291&lon=12.57351 als Hintergrund, weil da auch Gebirgsregionen gerendert sind.

Gibt´s sowas schon? Kann ich eine derartige Anwendung auch ohne Programmierkenntnisse selbst erstellen?

Karte und (virtuelles) Geodreieck? Der Fehler dürfte bei deine “Zielmarken” viel zu groß sein um damit sinnvoll was automatisch bestimmen zu können. Eigentlich sollte man das doch gut abschätzen können.

z.B. www.peakfinder.org/de/

Da kannst Du auch geraden einzeichnen. Versteckt sich hinter “Menü” → “Routing und GPS-Track” → “Spur einzeichnen”. Doppelklick ohne dazwischen die Maus zu bewegen markiert einen Punkt. Den kann man später mit Doppelklick auch umbenennen.

Ist ein bisschen langsam, dafür war es auch nicht gedacht und für jeden Punkt wird z.B. noch ein Höhenprofil berechnet, aber zum mal bisschen rumkritzeln sollte es gehen (z.B. falls du auf dem Jochberg sitzt und die Birkkarspitze und die Falken erkennst).

Ich find aber www.peakfinder.org/de/ auch schöner :wink:

Grüße, Max

Alternativ auch:
http://www.udeuschle.de/ - Virtuelle Panoramatafeln

Unter Links sind Foto-Panorama Seiten verlinkt, evtl. findet sich dort eine ähnliche, schon beschriftete Ansicht.

Ich hab in den Bergen immer die deppentaugliche Variante von Peakfinder gesucht (aber nicht gefunden).
Anreicherung des Live Fotos vom Smartphone um die relevanten Informationen.

Schön das die convenience IT noch Luft nach oben hat.

Christoph

Vielen Dank für die Antworten!
Ich kann den Standpunkt auf 2 Meter genau bestimmen und wenn ich dann über eine Kirchturmspitze ziele, sollte die Ungenauigkeit in den Bergen (ca. 70 km Luftlinie) höchstens 50 Meter sein. Das sollte doch ausreichen, um die Örtlichkeit zu bestimmen.
Den Peakfinder kannte ich schon, jedoch nur als Smartphone-App. Im Browser funktioniert das auch ganz gut, aber die schemenhafte Anzeige macht das Auffinden nicht gerade einfach.
Die Virtuellen Panoramatafeln http://www.udeuschle.de/ sind genial! Insbesondere die farbige Darstellung ist sehr gut gemacht, weil man den Eindruck einer “Tiefe” in der Darstellung hat. Wichtig ist auch die Lupenfunktion.

Wenn jemand dennoch eine Funktion zum Zeichnen eines Vektors über 2 Punkte weiß, bitte schreiben.

Ok, angenommen, du hast eine Kirche in 100 m Entfernung. Das wären dann auf 70 km etwa 1,4 km Genauigkeit. Ist die Kirche nur 50 m entfernt, sind wir schon bei über 2,8 km. Aber auch nur unter der Voraussetzung, dass du absolut exakt peilst. Wie kommst du auf 50 Meter?

Das stimmt natürlich, eine Kirche in nur 100 m Entfernung wäre etwas knapp.
Mein Standpunkt ist St. Pankratius in Kirchisen:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=48.2893&mlon=12.4929#map=15/48.2893/12.4929
Der anvisierte Punkt wäre die Kirchturmspitze von St. Laurentius in Altmühldorf:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=48.2479&mlon=12.4918#map=16/48.2479/12.4918
Das sind 4,6 km Luftlinie:
http://geo.dianacht.de/topo/?track=45230

Und jetzt wäre es genial, wenn die eingezeichnete Linie nicht am 2. Punkt enden würde, sondern noch 80 - 100 km weiter gehen würde.

Ich mache dies mit einem Tabellenkalkulationsprogramm (z.B. Excel)
Ich zeichne ein X Y Diagramm mit x= Bildpixel ab linkem Bildrand und y = Winkel zu einem Ziel (zuerst für bekannte Ziele). Den Winkel berechne ich aus den Standortkoordinaten und den Zielkoordinaten. Wenn ich so einige Punkte habe, lege ich eine Ausgleichsgerade durch diese Punkte und sehe recht schnell, ob Punkte zu stark abweichen.
Nun kann ich weitere Winkel für Berge, die ich laut Karte sehen müsste und deren Koordinaten ich aus der Karte entnehmen kann, berechnen und über die Ausgleichsgerade rückwärts die Pixel im Bild ab linkem Bildrand. Wenn etwa dort der Berg erkannt wird, kann ich die tatsächlichen Pixel ab linkem Rand aus dem Bild entnehmen und damit wiederum die Ausgleichsgerade verbessern.
Mit der Elevation kann man entsprechendes machen.
Ich habe dies mit 360 Grad Panoramen gemacht (aus vielen zusammengestitchten Freihandphotos erstellt) und im Azimuth gute Resultate erzielt. Die Elevationen waren jedoch recht schlecht.

Dann häng doch einfach ein “&expand=1” hinten an die URL…

Das ist jetzt ein bisschen Quick&Dirty: Es geht nur bei einem Link auf den Track, man darf nur einen Track gezeichnet haben und das was da expandiert wird, sind nicht die Waypoints, sondern die bounding box der Daten, was bei einem Track aus zwei Punkten aber egal ist. Deshalb gibt es auch zwei Striche und du musst dir den passenden raussuchen.
Das ganze ist auch einfach ein Strich in der Karte, über die Frage, wie stark ein Blick über die Erdkugel von einem Strich in einer Mercatorkarte abweicht hab ich mir keine Gedanken gemacht, für 100km wirds schon passen…

Wenn ich mal wieder dran bastel, wirds schöner oder fliegt wieder raus :wink:

http://peakar.salzburgresearch.at/

Nahmd,

Das passt schon.

Längere gerade (geodätische) Linien jedoch können in der Mercator-Projektion recht merkwürdig aussehen, besonders wenn die Entfernung in der Länge sich 180° nähert.

Gruß Wolf

Hübsches Tool.
Ich traue dem Ergebnis aber nicht so ganz: Von Ekuador nach Indonesien geht die Linie über Namibia, nach Neuguinea über Neuseeland. Meinem Verständnis nach sollte der zuständige Großkreis (Geodäte auf der Kugel) nahe dem Äquator liegen.
Nur die Trivialgeodäte (eine räumliche Gerade durch die Erde hindurch) dürfte in der Nähe des Erdmittelpunktes solche Effekte in der Projektion zur Folge haben.

Für den gewünschten Zweck (weiter als 100 km sieht man selten) dürfte die Abweichung aber zu vernachlässigen sein.