Komplexe Landschaftselemente als Multipolygone darstellen?

Bin gerade dabei nach einiger Zeit OSM-Abstinenz die Landnutzungsgrenzen in meinem näheren und weiteren Umland zu ergänzen bzw. zu verfeinern. Dabei bin ich mal wieder auf das alte Problem der Verwendung von Multipolygonen gestolpert und ich gestehe, ich bin eigentlich ein Freund von komplexen Multipolygonen, da man damit Zusammenhänge zwischen den einzelnen Elementen recht gut illustrieren kann.

Soweit ich den Diskussionen hier und dem Wiki entnehmen kann, sind aber komplexe Multipolygone eher verpönt und zusammenfallende outer- und inner-Grenzen auch nicht zulässig bzw. werden diese von JOSM mir einer Warnmeldung quittiert.
Habe hier einmal den Versuch unternommen die “Löcknitz”, ein komplexes Feuchtgebiet innerhalb des Waldgebietes der Lehniner Mittelheide als Multipolygon darzustellen:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=52.31990933418274&mlon=12.78085470199585#map=16/52.3199/12.7809&layers=N
Ist noch nicht ganz fertig, da mir dabei Zweifel, ob der Richtigkeit des Vorgehens gekommen sind. Mich würde hierzu einmal eure Kritik und ggf. Verbesserungsvorschläge interessieren .

Gruß Gert

Sorry, aber deine Zweifel sind absolut berechtigt. Was du da “zusammengeflickt” hast, entspricht in keinster Weise einem Multipolygon - zumindest wie ich das sehen. Ein “outer” mit mehreren sich berührenden “inner” ist mit Verlaub absoluter Blödsinn.

siehe: http://postgis.net/docs/manual-2.0/using_postgis_dbmanagement.html#OGC_Validity und dort das Beispiel N (ziemlich am Ende)

Lösung: ein geschlossener Ring mit den Tags der Relation, dazu die 3 Teilflächen, das war’s. Ein MP ist hier nicht notwendig.

Ich glaube, du versuchst da künstlich eine Zusammengehörigkeit zu konstruieren (“diese Flächen bilden das NS”), aber das ist nicht nötig, da sie alle innerhalb des äußeren Ringes liegen. Dieser und nur dieser definiert das ganze Gebiet.

Gruss
walter

ein “inner” und damit ein MP wäre nur dann nötig, wenn eine Teilfläche nicht zum NS gehören würde (ein “Loch”) - aber das kann ich mir hier nicht vorstellen.

+1. Je weniger Multipolygon desto besser. Einfacher Datenbestand ist eher einfach zu warten, und vorallem auch von anderen. Ich verstehe nicht, was du mit deinem MP, bzw. mit dem Tagging da, aussagen willst. Ich würds also, wenn ich in der Gegeng mappen würde, nicht anfassen. Im Idealfall will man aber ja, das andere Leute die eigene Arbeit aufgreifen und verbessern. Denen sollte man es so leicht wie möglich machen.

@wambacher und gormo:
Ihr sprecht mir aus der Seele :slight_smile:

Danke an beide für die Zustimmung :slight_smile:

Dazu kommt noch, daß sich die vorliegende Situation garnicht mit einem OGC-konformen MP darstellen lässt - das geht einfach technisch nicht.

Gruss
walter

So wie es jetzt angefangen wurde, kommt man an MP mit den Löchern See, Sumpf und Wiese nicht vorbei. Ich bin aber auch der Meinung, dass man MP nur mappen sollte, wenn es notwendig ist.
Das sehe ich hier nicht, da das große “forest outer” mMn problemlos in kleinere Flächen entlang von Waldwegen/Schneisen aufgeteilt werden kann. Da blieben nur wenige simple MPs mit ein/zwei Löchern übrig und sonst simple Polygone, vor allem keine Löcher in Löchern.
Die Unterscheidung wood zu forest leuchtet mir hier nicht ein.
Bei der Übersetzung “Holz” für natural=wood in JOSM zieht es mir jedesmal die Schuhe aus. Wo kann man denn so was melden/verbessern?
Wenn es das Gebiet “Löcknitz” in dieser Form gibt, reicht eine boundary mit Name darum und alle Flächen darin bekommen ihre natural-Tags, das wetland zerfällt mMn in wenigstens drei Teile.

Vielen Dank für die Hinweise

Die “Löcknitz” ist, wie bereits im Eingangspost geschrieben, ein ausgedehntes Feuchtgebiet in der Lehniner Mittelheide, welches drei unterschiedliche in Brandenburg geschützte Biotoptypen enthält:
http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/biotop_7.pdf
http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/biotop_11.pdf
http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/biotop_21.pdf
Diese und den Zusammenhang möchte ich entsprechend ihrer Bedeutung darstellen.

Bei der als naturel=wood getagten Fläche handelt es sich um Erlenbruchwald in typischer Ausprägung, dieser zählt im Gegensatz zu den umgebenden forstwirtschaftlich genutzten Waldflächen zu den naturnahen und natürlichen Waldgesellschaften. Die Unterscheidung zu forest ist daher mMn gerechtfertigt.

Werde die Multipolygone dann einmal entsprechend euren Hinweisen auflösen.
@warmbacher: Danke für den Link.

Gruß Gert