sidewalk

Beim Routing ist mir aufgefallen, dass es bei highway=“secondary” nicht automatisch einen Bürgersteig gibt. Dieser muss hier also mit “sidewalk=left/right/both/no” extra getagged werden.
Dies gilt sicher für “höhere” Straßen auch. Wie aber sieht es mit residential aus? Im Wiki steht, nur bei path, track, cycleway etc. braucht man kein sidewalk dazu taggen.
Gilt es bei “niederen” Straßen wie “residential”, “unclassified” etc auch, dass sidewalk hinzugemappt werden muß? Bzw. wo finde ich eine Beschreibung, welche Tags automatisch mit bestimmten highway Values verknüpft sind?

Ich glaub das ist schwer zu sagen welche Straßen für gewöhnlich nen Gehsteig haben. Auch bei residential ist’s nicht üblich das auf beiden Seiten einer ist und die Information auf welcher Seite einer Vorhanden ist kann auch ganz nützlich sein

In Deutschland mag man ja bei Wohnstraßen für gewöhnlich einen Gehsteig finden, möglicherweise sogar auf beiden Seiten, aber z.B. hier in Estland ist das eher die Ausnahme. Eine generelle Annahme, dass highway=residential auch sidewalk=* impliziert, halte ich daher für etwas gewagt.

Dass Feldwege, Fußwege, Radwege, Pfade für gewöhnlich keinen Gehsteig haben und daher sidewalk=no implizieren (wenn nichts anderes getaggt ist), erscheint da schon ein wenig allgemeingültiger.

Fußgänger dürfen natürlich auch über Hauptstraßen geroutet haben, die keinen Bürgersteig besitzen.

V.a. für Blindennavigation.

Ja…sollten eigentlich, aber OSMAnd+ hat mich immer von der Bundesstraße weggeführt (und zwar abenteuerlich), obwohl es der kürzeste UND schnellste Weg war und beide Seiten einen Bürgersteig hatten (sidewalk war aber nicht getagged).

Also kann ich daraus schließen, dass man sidewalk grundsätzlich zu Straßen, egal welcher Kategorie, hinzutaggen sollte (natürlich korrekt!)

Andere Router haben keine Probleme mit Bundesstraßen:
https://graphhopper.com/maps/?point=51.742483%2C7.403498&point=51.725805%2C7.398777&vehicle=foot&elevation=true&layer=OpenStreetMap

Die Idee, sidewalk in die Gewichtung der Straße mit einzubeziehen, finde ich ziemlich gut.

Bei meinen Spielereien habe ich z.B. eine highway=secondary mit einer Strafe von 2 belegt (das heisst, lieber gehe ich 2km Feldweg als 1km an dieser Straße entlang) und die Ergebnisse finde ich ganz passend. Ich würde hier auch ein paar hundert Meter Umweg machen statt am Straßenrand zu laufen, zumindest bei einem Spaziergang, wenn mir die Geschwindigkeit nicht wichtig ist:

(diese Gegend hier)

Falls an der Straße allerdings ein Gehsteig wäre würde ich den nutzen und möchte, dass mein Router mich so führt. Bei weniger stark befahrenen Straßen wie highway=residential würde ich keine weiten Umwege akzeptieren, da reicht dann auch eine kleine Strafe oder auch gar keine.

Schaden kann es nicht und für manche Anwendungen kann es auch nützlich sein.

Ob viele Router das auswerten weiss ich nicht. Falls ich das hier (ab Zeile 560) richtig interpretiere, wirkt sich bei Osmand “sidewalk=yes” positiv auf alle Wege aus. Ausnahmen sind footway, steps, pedestrian und living_street, weil die sowieso schon bevorzugt werden. Und Omand kennt nur yes/no und nicht auch left/right/both. Aber das kann ja noch kommen.

Grüße, Max

Und gerade “yes” soll man vermeiden…und wir taggen ja nicht für Renderer…manchmal sind diese Maßgaben schwer zu befolgen…:slight_smile:

Hallo!
Ich häng mich gerade mal hier dran, da mich das auch gerade beschäftigt.

Frage zur Klarstellung: Bei Straßen, besonders highway=residential, muss ich nicht extra sidewalk=no taggen wenn es keinen Bürgersteig gibt?

Gruß, Gerald

So habe ich das verstanden, allerdings wohl abhängig vom Renderer. Gibt es also tatsächlich keine über den zu Fuß gegangen werden kann, sollte man es vielleicht sicherheitshalber trotzdem setzen. (bin aber selbst noch unsicher dabei)

https://help.openstreetmap.org/questions/1236/should-i-map-sidewalks

Eine Implizierung finde ich nicht im Wiki. Macht auch wenig Sinn, da es durchaus Länder gibt wo Bürgersteige an Wohnstraßen nicht Standard sind.

Ich finde es nicht wichtig, ein sidewalk=no zu einer highway=residential einzutragen. Andererseits soll man der Freude an Details auch keine Grenzen setzen. Wer an einer highway=residential auch surface, smoothness, width, maxspeed einträgt, kann auch gerne sidewalk eintragen. Es stört nicht.

Die impliziten Annahmen, ob ein highway=residential ohne weitere Tags einen sidwalk hat, sollte die Anwendung machen, finde ich. Die kennt ihre Zielgruppe und weiss, ob das den Nutzer überhaupt interessiert. Sie kennt vielleicht auch die Gegend und weiss, wie dort die übliche Straße aussieht.

Potentiell schon wichtig für einen Fussgängerrouter finde ich ein sidewalk=yes/left/right/both dort, wo es die Nutzbarkeit der Straße ganz wesentlich ändert: Auf einer motorroad=yes darf ich nicht und auf einer highway=primary will ich nicht auf der Fahrbahn laufen, ein sidewalk=yes würde die Situation ändern und mir bei der Routenwahl helfen.

Grüße, Max

Zumindest highway=living_street impliziert sidewalk=no, da verkehrsberuhigte Bereiche gar keinen Bürgersteig haben dürfen.

Also da kenne ich andere, bei uns gibt es eine living_street (Spielstraße) mit auf beiden Seiten abgetrennten Bürgersteig, von der Fahrbahn getrennt durch eine Regenrinne aber auf gleicher Ebene. Aber ich habe den sidewalk trotzdem nicht gemappt.

Das mag ja in Deutschland in der Regel so sein, dass verkehrsberuhigte Bereiche keinen Bürgersteig haben

…aber das gilt deshalb ja nicht zwangsläufig überall, insbesondere in anderen Ländern.