OSM gundsätzlich mappen erlaubt / straffrei ? Grundsatzfrage

Hallo
Eigentlich sollte das ja klar sein, dachte ich bis heute.

Wurde beim mappen von Hausnummern mit Ziegelsteinen beworfen, konnte nur schnell das weite suchen.
Glücklicherweise gingen die Würfe daneben.
Ein angfängliches kurzes Gespräch (Erklärung meinerseits versucht) eskalierte dann gleich.

(Bla bla Ihr Schweine usw.)

Habe Hier Vespucci neuste Version getestet. Am Quellteich und Lelitzer Straße

Die HN sind noch nicht zu sehen.
http://www.openstreetmap.org/#map=18/51.75274/11.95537

Darf man grundsätzlich Hausnummern eintragen? Hätte ich die Polizei holen dürfen?
Wer hat recht der Hausbesitzer oder ich der eine öffentliche Straße mit dem Fahrrad abfährt und Hausnummern einträgt?

Muss man jeden Hausbesitzer fragen, ob seine Hausnummer in OSM darf?
Beste Grüße

Also selbst wenn Du als Mapper im Unrecht wärst, ist das kein Grund, mit Ziegelsteinen nach Dir zu werfen. Hätte der Hausbesitzer Dich getroffen, hättest Du ihn auf jeden Fall auf Schadenersatz verklagen können; zwar kannst Du auch bei daneben geworfenen Ziegelsteinen die Polizei holen, aber ich glaube nicht, dass die dich dann zur Sicherheit beim Mappen begleiten :wink:

Hier ist ein Vortrag von Falk Zscheile zum Datenschutz https://www.youtube.com/watch?v=0gFWDgvwcOM (oder Folien http://www.fossgis.de/konferenz/2014/programm/attachments/471_datenschutz.pdf)

Bye
Frederik

Wtf? Eher ja, ja (bedenke allerdings, dass Täter dabei gerne zu Opfern werden…), du, nein :wink:

Hallo
Gibt es sowas wie ein A4 Schriftstück (zum ausdrucken), was OSM Mapper mitführen können?
Dr Fossgis Link ist tot?
Beste Grüße

Eigentlich war einer der Vorgaben für die neue Addressfunktion bei vespucci, dass es möglichst unauffällige Erfassung ermöglicht, allerdings tut das wohl nur zu Fuss :-).

Ziegelsteine ist allerdings schon sehr heftig, aber da vermutlich unabhängige Zeugen fehlen wirst du wohl nichts machen können.

Simon

Meine Frage gilt ja dem Recht ?
Darf ich die HN von der Staße aus erfassen? Sie befinden sich ja auf dem Boden des Hausbesitzers (an der Hauswand)

Das ist mein Problem ?
Dann hätte er die Polizei holen sollen ?

Beste Grüße

Was soll denn ein Schriftstück helfen?

Sinnvoll ist es evtl. nicht vor jedem Eingang lange stehen zu bleiben und etwas in sein Smartphone zu tippen. Typischerweise sollte es reichen bei einem Straßenzug sich die erste Nummer und die letzte zu merken und Auffälligkeiten in der Nummerierung. Dann an der Kreuzung stehen bleiben und Erinnerung notieren. Der Rest sollte sich egtl. mit Bing klären lassen.

Ansonsten ist das zumindest versuchte Körperverletzung. Wenn es dir den Aufwand wert ist Anzeige erstatten. Evtl. hilft ja dann die Vorladung zur Zeugenvernehmung bzw. der Besuch der Polizei um beim nächsten Mal erst das Hirn einzuschalten.

Nun die Erklärungen klingen für mich ehr dannach, das es verboten ist ?
Oder verstehe ich Euch falsch?

Sicher könnte man die Eintragung am Straßen Anfang und Ende tun,

Habe ja auch die letzten beiden Numern (Straßen Ende) nur noch gemacht und bin dann abgehaun.
Welche ich jetzt von zu Hause aus vervollständigen kann.
Beste Grüße

Es wurde doch schon geschrieben, dass es unproblematisch ist.

Du darfst mit deinem Handy auf öffentlicher Strasse rumlaufen. Und Du darfst auch darauf rumtippen. Natürlich darfst du eine von aussen sichtbare Hausnummer fotogafieren (Panoramafreiheit) und auch in dein Handy eingeben.

Leute die sich auffällig verhalten, und Geodaten sammeln, müssen aber nicht Mapper sein, (Schnepper und Bauernfänger…).
Wenn du also in einer Gegend mit aktuell hoher Einbruchquote mappst, wirst Du die Missverständnisse vermutlich nicht aufklären können.

Christoph

Die Geofabrik sponsort den Druck und Vertrieb von OSM-Flyern. Du kannst dir ja ein kleiner 10er-Päckchen schicken lassen.

http://www.openstreetmap.de/impressum.html

Viele Grüße

Michael

Hallo,

Da ist Kontakt mit der Polizei, die von Anwohnern gerufen wird, ja noch harmlos. Davon gibt es mehrere Fälle. Auf die Schnelle finde ich aber nur diesen einen.

Ich habe ja auch schon genügend Anwohnerkontakt gehabt, nur zwei Fälle waren aber besonders. Im Herbst 2011 (für das genaue Datum muss ich das Feldbuch von damals aus dem Schrank holen) habe ich in Dessau-Alten mit Garmin + Klemmbrett Hausnummern gemappt und bin dabei in einer Reihenhaussiedlung von einer Anwohnerin gefragt worden, was ich denn da mache. Sie wollte mir erst nicht glauben, dass es nicht verboten ist, die Hausnummer von Häusern aufzuschreiben. Am Vormittag des 27. April 2014 (Sonntag) war ich mit drei anderen Leuten (alles Nicht-Mapper) in Nebra an der Unstrut Hausnummern mappen. In einer ähnlich alten Einzelhaussiedlung standen wir rum, schauten uns um, fotografierten und wunderten uns, warum zwei gegenüberliegende Häuser dieselbe Hausnummer hatten, obwohl keine Straße abzweigte. Das machte eine Hausfrau in ihrem Vorgarten aufmerksam.

Hausfrau: Was tun sie denn da?
Michael: Wir erfassen für einen Kartendienst, welches Haus welche Hausnummer hat. (mein Standardsatz, der bei 90% der Anwohner ausreicht)
Hausfrau: Wissen Sie, ich fühle mich unwohl. Hier ist vor Kurzem jemand gestorben.
Michael: (ist überrascht von der Aussage, alle Gesprächsstrategien sind ungeeignet; bekommt etwas Angst, dass die gleich zum Telefonhörer greift)
Michael: (erklärt es nochmals, dieses mal genauer und nennt “OpenStreetMap”)
*Es folgt ein Gesprächswechsel, aber noch freundlich. Ich übergebe der Hausfrau einen Flyer. *
Hausfrau: Ich hole mal meinen Mann.
Wir warten eine Minute, der Mann kommt aus dem Haus.
Mann: Was machen Sie da?
Michael: Wir erfassen für einen Kartendienst, welches Haus welche Hausnummer hat.
Mann: Ach so. (schulterzuckend)
Frau: (sagt nichts)

Hast du Fotos vor Ort gemacht? Wenn man Fotos macht, fällt man meistens mehr auf. Ist mir mal passiert, als ich am Neujahrsnachmittag 2014 mit vier oder fünf anderen Personen in Windischleuba bei Altenburg Hausnummern u.v.a.m. gemappt habe. Weil die bestehenden Daten recht unvollständig waren (fehlende Gasse), hat einer meiner Begleiter mit einer Spiegelreflexkamera Fotos gemacht. Als wir wieder aus der Gasse (die war nicht eng) kamen, wurden wir von einem Anwohner gefragt (die Anwohner der Nachbarhäuser schauten interessiert zu), was wir denn da täten und warum wir fotografieren. Ich habe gesagt, dass wir Straßen und Wege für eine Karte erfassen und es in Deutschland die Panoramafreiheit gibt. Das hat ihm dann gereicht. Davon abgesehen, habe ich keine Veröffentlichung der Fotos vorgehabt und wir haben uns auf öffentlichen Straßen aufgehalten/bewegt, sodass gar keine Erlaubnis (und auch keine Panoramafreiheit) notwendig gewesen wäre.

Viele Grüße

Michael

Hm Ziegelstein toppt meine Erlebnisse. Die gehen von Festhalten bis zu deutllicher Androhung von Gewalt. Beim Festhalten hat sich bisher am besten bewährt laut “Hilfe Polizei” zu schreien, damit rechnet keiner, weil die meinen sie wären im Recht. Ach ja Polizei hatte ich nun schon viermal, das letzte Mal als ich die Kohlsche Villa in Oggersheim kartierte. Wobei ich Fotos mache, was eigentlich agressiver aufgenommen wird als nur etwas ins Handy zu tippen.
Wenn der Steinewerfer noch feststellbar ist, würde ich ihn anzeigen. Wahrscheinlich kommt es zu keinem Prozess, aber alleine, dass er Besuch von der Polizei bekommt, dürfte ihn vielleicht von weiteren solchen Taten abhalten.
Rechtlich bewegen wir uns in keiner Grauzone, selbst das oft genannte Argument Privatgundstück zählt nicht, wenn es nich deutlich als solches erkennbar ist, also Zaun, Tor oder Schild.
Das Problem ist die Diskussion wegen Google und die meisten Leute glauben, Google hätte ja auch fragen müssen ob sie die Bilder machen darf, was natürlich falsch ist, fotografiert wurde überall nur einige Bilder wurden nachtäglich verpixelt. Ganauso wie Microsoft und nun auch Nokia munter fotografiert nur eben unpersönlicher aus dem Auto heraus.

Eine Argumentationshilfe bei Diskussionen vor Ort. Nicht das Fotografieren und auch nicht das Veroffentlichen von den Fotos ist das Problem sondern die Verknüpfung von Datenbanken bei Google, also die Fotodatenbank mit der Adressdatenbank mit allen anderen Informationen, die es über die Adresse gibt bis hin zu dem Telefonbuch. Da wir grundsätzlich keine persönlichen Daten mit OSM verknüpfen haben wir im Gegensatz zu Google auch keine datenschutzrechtliche Probleme. Oder anders ausgderückt, das Telefonbuch mit der Verknüpfung von Name und Adresse ist der datenschutzrechtlicher Supergau, nicht die Verknüpfung von Fotos mit der Adresse, weil die sind beide öffentlich und nicht personenbezogen.

War ne Klammer am Ende, die hat den Link kaputt gemacht, jetzt gehts.

Sagen wir mal so: Es gibt eine Menge Sachen, die darfst Du rechtlich tun, aber sie sind trotzdem geeignet, Deine Mitmenschen zu verunsichern. Die reagieren ja nicht deswegen aggressiv, weil sie einfach nur streitsüchtig sind, sondern weil sie verunsichert sind. Wenn es einem gelingt, unauffällig zu mappen, und man den Leuten dadurch gar nicht erst Angst einjagt, obwohl man theoretisch das Recht dazu hätte, ist das doch nur von Vorteil. Für alle Beteiligten, und sogar für das Gemeinwesen, das sich die Kosten für den Polizeieinsatz spart :wink:

Bye
Frederik

Als ich noch Klemmbrett und Stift nutzte, wurde ich mehrmals von Anwohnern gefragt, was ich da mache.
Ein Smartphone in der Hand, Stöpsel im Ohr und wild tippend durch die Gegend laufend, hat bisher zu
keiner Reaktion geführt.

Hallo,

Mit Keypad-Mapper 3 bin ich auch schon mehrfach angesprochen worden. Aber der Tipp mit den Kopfhörern ist gut. Das probiere ich mal aus. Dann muss ich aber auch noch das Schielen üben. Denn das Auffälligste ist und bleibt, das Anschauen jeder einzelnen Hausfassade auf der Suche nach der Hausnummer.

Viele Grüße

Michael

meine Oma wollte mir immer das nähen beibringen, vielleicht überleg ichs mir doch noch :smiley:

Wir haben damals für einen Verkehrsverbund Bahnhöfe und dessen Anlagen fotografiert - mit Genehmigung. Leider fühlte sich eine Bank (Finanzen) irgendwie recht bedroht und hat die Polizei gerufen. Die Beamten waren sehr freundlich, haben unsere Genehmigung gelesen, Ausweise kontrolliert und sind wieder gefahren.