Wie taggt man einen "historischen" Ortsteil

Hallo,

bei mir in der Nähe existiert das Dorf “Ostramondra”. Dieses Dorf besteht aus 2 “Dörfern” (Ostramondra und Rettgenstedt) welche 1937 zusammengelegt wurden zur Gemeinde Ostramondra. (weil sie nebeneinander liegen und ineinander übergehen)

(ja hier ist der Firedhofsname noch falsch)

Offiziell stellt Rettgenstedt ein Ortsteil der Gemeinde Ostramondra dar, jedoch wird dieser quasi nicht ausgeschildert. (keine eigenen Ortsschilder)

Nun ist die Frage, wie man dieses am besten taggt?
(z.Z. beide als place=village getaggt)

(auf der Karte)

Ich bin mir unschlüssig, da beide zusammengewachsen sind. Lägen sie weiter auseinander hätte ich ganz klar place=village für beide gesagt. So käme evtl. auch place=neighbourhood für Rettgenstedt in Betracht: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:place%3Dneighbourhood

Am Besten wäre es, wenn du dir “Grenze” zwischen den beiden Ortsteilen (hier wohl von Nord nach Süd) ziehen würdest und zumindest den westlichen Teil mit admin_level=9 oder 10 als Reggenstedt erfaßt.

wenn du den alten Grenzverlauf in etwa kennst und dir das technisch nicht zutraust, erfasse eine grobe Linie, tagge die mit boundary=administrative, admin_level=9 oder 10 und melde dich wieder.

Gruss
walter

ps: die Schilder sind absolut unwichtig; gut wenn sie da wären aber auch nicht schlimm, wenn die fehlen.

place=hamlet scheint mir angemessener als =village, wenn man überhaupt differenzieren will.

Was mir aber auch aufgefallen ist: die Gebäude sind durchweg falsch gemappt. Wenn du aus der Gegend kommst, könntest du dich mit dem anscheinend noch unerfahrenen Mapper in Verbindung setzen.

Gruß

Rainer

Wenn es kein eigentliches Zentrum der Gemeinde Ostramondra gibt, würde ich für die Gemeinde selbst (als Ganzes) auf keinen Fall einen place-Node anlegen (Grenzrelation reicht). Für die Ortsteile wären neue Grenzrelationen auch gut, wie Walter schon sagt.

Ob für die place-Nodes place=neighbourhood|hamlet|village besser ist, ist immer eine Einzelfallentscheidung. Wenn die Siedlungen verwachsen sind, spricht das vielleicht für neighbourhood. Andererseits ist neighbourhood eher urban und die Gemeinde ja wohl doch sehr ländlich. Das spräche aus meiner Sicht (wenn jeweils mehr als ca. 100-200 Einw.) doch eher für place=village.

Siehe auch im Wiki: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:place

Das Ortszentrum ist im wesentlichen der Platz vor der Gaststätte “Bayrischer Hof” (wie eingezeichnet).
Die Gemeinde als Ganzes ist schon eingezeichnet.
Eine ungefähre Grenze des Ortsteils währe möglich, für den genauen Verlauf müsste ich mich im Archiv erkundigen.

Wobei ich gerade feststelle, dass auch sämtliche späteren Ortsteile (Backleben; Burgwenden; Bachra) die in den 1990ern eingemeindet wurde keinerlei “Ortsteilgrenzen” besitzen.

Es sind doch nur suburb und neighbourhood für Stadtteil und Stadtviertel/Ortsteil vorgesehen. In diesem Fall neighbourhood, weil Ortsteil.
village oder hamlet würd ich nur bei eigenständigen, nicht eingegliederten Orten verwenden.

Für Stadtviertel verwendet man place=locality, weil das Nominatim nicht auswertet im Gegensatz zu allen anderen place=-Werten.

hmmm? place=locality nur für unbewohnte Orte: “Das Attribut place=locality kann verwendet werden, um eine unbewohnte Örtlichkeit, Lokalität oder Flur zu benennen (name=), die nicht mit einer bereits bestehenden Eigenschaft beschrieben werden kann, zu der solch ein Attribut zugeordnet werden könnte. Für besiedelte Orte siehe place=.”

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:place%3Dlocality

Das Problem ist, wenn man einen anderen place-Wert verwendet, zeichnet Nominatim seine eigenen Orts(teil)grenzen, sofern keine vorhanden sind. In den meisten Fällen sind die aber absoluter Müll, sodass dann bei der Suche fehlerhafte Ortsangaben herauskommen. Daher nehme ich bei Stadtvierteln immer place=locality, weil Nominatim den ignoriert und nicht versucht da irgendwelche Grenzen zu zeichnen.

Nein, das ist nicht so (was auch immer mit “eigenständigen” gemeint ist). Die administrative Gliederung ist letztlich (leider) willkürlich und für den Siedlungstyp nicht entscheidend. “village” usw. können und sollten durchaus für Dörfer innerhalb eines eher ländlichen Gemeindegebiets verwendet werden. Ich würde sogar sagen, es kann auch in einer Großstadtgemeinde hamlets geben, wenn die außerhalb liegen und dabei klein und ländlich sind.

Nominatim zeichnet nicht (oder was meinst Du?). Wenn Nominatim Müll macht, ist das erstmal ein Problem von Nominatim und nicht vom place-Tagging.

“place=locality” ist für Orte, die eben keine Siedlungen sind. Finde ich zwar nicht gut, dass dafür auch “place” verwendet wird, ist aber leider so.

Nominatim nimmt für Ortsnodes die keinen dazugehöriges Grenzpolygon haben einfach einen Radius für den Wirkungsbereich an, was soll es dann -sonst- machen? Generell würde ich empfehlen wenn der Ortsteil ein Addressbestandteil ist, dies auch in den Adressen zu taggen wenn es tatsächlich so verwendet wird.

Ich lebe in eine Gemeinde mit ungefähr ein dutzend Ortsteile die zum Teil Adressbestandteil sind, zum Teil nicht und es gibt keine Grenzpolygone dazu. Funktioniert problemlos.

Simon

Hmm, ich habe viele (inzwischen) gemeinfreie Grenzen aus Nordrhein-Westfalen und auch eine Menge Bahnlinien, die’s inzwischen nicht mehr gibt und die überbaut wurden. Nur wohin damit? Ich höre immer wieder von Leuten, die genau solche historischen und vergangenen Daten suchen. OSM ist nicht der richtige Ort und wenn man hunderte alte Grenzverläufe einzeichnen würde, gäbe es noch mehr Ärger. Als Flurstücke kann man sie auch nicht eintragen, weil man ja meistens nur einen Teil des Flurs hat. Schwierig, ich würde sie auch gerne in OSM packen, aber dann wird das Editieren sehr unübersichtlich.

Was die Eisenbahnen angeht:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Demolished_Railway
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Lutz/Tag:historic%3Drazed:*

Gruß,
Zecke

Das sind vermutlich Grafiken, oder? Und gemeinfrei… Wikimedia Commons!