Welche Tags für Bergbau?

Ich würde dann diese Variante favorisieren “landuse=landfill”:

landfill = domestic_waste (Hausmüll)
landfill = hazardous_waste (Sondermüll)
landfill = mining (Abraum)
landfill = scoria (Schlacke)

Gruß Klaus

Ich will den Faden nochmal aufgreifen, da ich gerade dabei bin, für die historische Karte ein Taggingschema für Halden zu finden. landuse=landfill ist soweit wohl klar. Auch wenn ich zuerst für landfill=mining war, tendiere jetzt doch eher zu landfill=mine_waste um im Schema des Haldenmaterials zu bleiben. Für Schlacke (z.B. Hochofenschlacke gibt es den Begriff slag). Man findet auch im belgischen Raum eine ganze Reihe Halden mit landfill=slag_heap getaggt (Gegend von Charleroi). Allerdings wird der Begriff dort eher für Bergehalden verwendet, was ich für irreführend halte. Berge und Hochofenschlacke sind sehr unterschiedliche Materialien. In Völklingen-Wehrden gibt es direkt nebeneinander zwei große Schlackenhalden (Völklinger Hütte) und eine kleinere Bergehalde (Grube Hostenbach). Allerdings wird im Englischen der Begriff slag heap wohl für beides verwendet (auch wenn slag Schlacke bedeutet). Man kennt aber auch den Begriff mine waste oder mining waste.

Gibt es Vorschläge, wie man beide Haldenformen unterscheiden könnte?
Sollte man die über 50 uses von landfill=slag_heap zum Anlaß nehmen, das Tag für Bergehalden zu verwenden?
Aber was dann mit den Schlackehalden?

Gruß,
Zecke

Wie wäre es mit landfill=gangue für Bergehalden? http://en.wikipedia.org/wiki/Gangue beschreibt das in der Einleitung eher als Erz-spezifisch, in “Reuse” sprechen sie dann aber auch von “coal gangue”. Und unten im Artikel sagen sie auch noch “tailings”, wobei ich Tailings immer als schlammartig, und dann in Becken gelagert, verstanden habe. Hmm.

Den Begriff “Ganggestein” gibt es ja auch im Deutschen. Ist aber eher speziell und daher für eine internationale Community weniger empfehlenswert. Wird auch eher im noch nicht abgebauten Berg verwendet (?). Und es beseitigt nicht das Problem, die slag_heaps umtaggen zu müssen. Dann lieber mine_waste, das verstehen potentiell mehr Tagger.

Ich könnte mir ein hierarchisches Tagging-Schema vorstellen (also vom “Groben zum Feinen”):

  1. bei der Fläche handelt es sich um Halde (z.B. landuse=landfill)
  2. Angaben zur Art der Halde (z.B. landfill=waste, landfill=mining, landfill=scoria)
  3. Angaben zum Typ oder Material der Halde (z.B. landfill:material=domestic_waste )

Gruß Klaus

+1

Da bin ich im Prinzip sofort dabei, aber:

  • scoria oder slag ist auch wieder das Haldenmaterial
  • waste umfasst irgendwie auch mining waste, sowieso sind Halden fast immer aus irgendeiner Art von waste

Das Material, das da abgeladen ist, ist irgendwie schon das naheliegendste was man als Verfeinerung erwarten würde. Am ehesten wird man neue Tags für Bergehalden **und **Schlackenhalden einführen, dann kann man die alten slag_heaps noch eine Zeitlang als undocumented Alternative mitführen und darstellen und mittelfristig umtaggen.

Scoria ist eigentlich auch nicht wirklich die Hochofenschlacke, eher vulkanische Schlacke, insofern würde ich eher zu slag tendieren.

also:
domestic_waste: Hausmüll
construction_waste: Bauschutt
mining: Berge
slag: Hochofenschlacke/Industrieschlacke

Dann hat man slag_heap vermieden und kann das immer noch so darstellen, wie es verwendet wird. Alle anderen Taggings kommen eh nur 1-2x vor und können getrost vernachlässigt werden.

“mining” passt aber in die Wortreihe nicht rein. Mining ist kein Ding. mining_waste ist es aber auch nicht, das wären ja eher tailings (=Aufbereitungsrückstände). “spoils” vielleicht? http://extoxnet.orst.edu/faqs/safedrink/mines.htm

+1

Die meisten Halden bestehen doch nicht nur aus einem Material. Da wird Bauschutt und Bergbauabfälle zum Verfestigen von sonstigen Müll lagenweise eingebaut (sogar leicht radioaktiver Müll wird in Bauschutt eingelagert und mit Erdaushub abgedeckt).

Die Nutzung des name-Tag ist amS falsch. Das description-Tag wäre richtig.

Daß mining nicht sauber ins Schema passt, ist sagte ich ja bereits.
*Tailing *ist was anderes als Berge, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Tailing_%28Bergbau%29. Es bezeichnet eher feinkörnige oder aufgeschlämmte Rückstände mit Restgehalt an Abbauprodukten (Erz/Kohle/…).
Mine waste ist etwas allgemeiner und durchaus ein Fachbegriff, siehe z.B. http://de.slideshare.net/LondonMiningNetwork/mine-wastes oder http://www.tailingsandminewaste.org/
Spoil ist wohl schon passend: http://en.wikipedia.org/wiki/Spoil_heap

Man könnte insbesondere spoil_heap gut von slag_heap unterscheiden.
Man könnte jetzt noch diskutieren, ob
landfill=(spoil,slag,waste)
oder
landfill=(spoil_heap,slag_heap,…)

Laut Taginfo führt landfill=slag_heap gehen landfill=slag mit 49:3 und landfill=spoil und landfill=spoil_heap sind 1:1.

Daher wäre ich dann für _heap.

Hmm, gerade gesehen, es gibt 350x man_made=spoil_heap, das ist fast schon als Abstimmung mit den Füßen anzusehen. Steht natürlich teilweise im Widerspruch zum halb dokumentierten landfill. Andererseits gibt es bei nodes keine Warnung im Gegensatz zu landfill, was ich für einen wichtigen Punkt halte. Ich denke, wir werden das dann in der historischen Karte favorisieren.

Gruß,
Zecke

Um nochmal auf ein älteres Post aus diesem Faden zurückzugreifen: Die Semantik von embankment scheint immer noch nicht wirklich geklärt? So wird im Wiki und auch hier empfohlen, embankment=yes zu rendern. Fein. Etwas unter die Räder gekommen sind anscheinend einseitige Abhänge und genau die braucht man für Halden.

Wenn Halden mit man_made=spoil_heap getaggt werden sollen, was wohl in größerem Umfang geschieht, kann man schlecht den Umfang gleichzeitig mit man_made=embankment taggen, wohl aber mit embankment=yes (oder left/right). Das bedingt aber, daß es möglich sein muß auch bei embankment=* eine Böschung nur einseitig eines Weges zu erfassen. Ist bisher anscheinend nirgends dokumentiert. Sonst müsste man wieder auf das ungeliebte natural=cliff zurückgehen.

Wie sind also die Render- und Tagging-Pläne für einseitige embankments?

Gruß,
Zecke

oder man_made=embankment wird als extra linie gemappt…

grüße von lutz

Das Problem bei Halden ist oft, daß sie nicht rundum als Fläche gut definiert sind. Oftmals wird Bergematerial aus einem Stollenmund direkt davor den Hang runtergekippt mit dem Ergebnis, daß eine Halde entsteht, die an drei Seiten gut definiert ist, an der vierten aber sanft ins Gelände übergeht. Man mappt also eher den sichtbaren Teil (Steilhang) als Umriss und zufällig ist das deckungsgleich mit dem Bereich, der auch das Attribut “steil” bekommen soll. Und dann beißen sich manmade=spoil_heap und man_made=embankment. Man will ja nicht zwei identische Linien direkt übereinander legen.

Die Idee embankment als Attribut zu verwenden ist ja schon gut (auch wenn es immer noch nicht gerendert wird - das könnten wir zur Not oder übergangsweise auch in unserem Linienlayer machen, aber die Zacken können wir nicht). Allerdings geht der jetzige Vorschlag auf der Render-Liste nur von Straßen und Bahnlinien aus und ignoriert die Tatsache, daß (auch dort) die Böschung nur einseitig sein kann. Oder ich habe das irgendwo übersehen - ich meine früher mal was von embankment=left/right irgendwo gelesen zu haben. Das wäre genau das, was wir auch für die Halden brauchen.

damit hätte ich wiederum keine probleme…

ansonsten, der lange weg die macher der karten zu überzeugen :wink:

grüße von lutz

Da ich im Bereich Freiberg einige Fehlermeldungen zu diesem Thema entdeckt habe, grabe ich diese alte Diskussion mal wieder aus,
Ich denke, die Schemas für Mundlöcher und Halden sind hier abschließend (?) beschrieben und auch das Wiki ( https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:man_made%3Dadit und https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:landuse%3Dlandfill ) gibt einiges her. So würde ich es machen:

“man_made = mineshaft” + “disused = yes”

beziehungsweise

“landuse=landfill” + evtl. “landfill = mining” (ob an das bereits eingetragene “Wäldchen” oder als paralle Linie ist mir im Moment noch unklar, da die Wäldchen oft etwas größer ausfallen, als die Außenlinie der historischen Halde)

Keine Lösung habe ich jedoch für Röschen (man könnte dies wohl laienhaft Wasserauslass eines Bergwerkes nennen, diese führen hier in der Region noch oft viel Wasser und ähneln einem plötzlich beginnenden Bach (zB. http://www.montantouristik.de/tafel0001.html ) und Huthäuser, die ehemaligen “Verwaltungsgebäude”. Die Hutäuser werden bei uns oft von Vereinen wieder her gerichtet und haben dann auch eine gewisse touristische Bedeutung. Oft dienen sie aber auch (nur) Wohnzwecken. Vielmals findet man dann ein Schild, welches die ehemalige Funktion beschreibt (http://www.montantouristik.de/tafel0059.html) - hier kommt dann wieder die (gewünschte) touristische Bedeutung dazu.

Spannend wird es, wenn dann auch noch die “Lichtlöcher” eingetragen werden sollen, die ja eigentlich kein “man_made = mineshaft” sind, da dort nichts abgebaut worden ist.

Hat da jemand Ideen? Kennt sich jemand mit dem Bergbau in OSM aus?

… fragt Uwe

http://www.openstreetmap.org/node/1146791144

Die Schächte sind aber für diese “Luftlöcher” gebaut worden.

http://www.openstreetmap.org/node/3803779622

Hier würde ich disused:man_made = mineshaft vorziehen.

Beispiel:

http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html?zoom=18&lat=50.9145&lon=13.36019&select=r5867916&pid=HaHbHcSaHe

Grüße von Lutz