Rendering von Wahlkreis-Namen

Hier kann man deiner Analyse nur zustimmen.
Es gibt zwei Lösungsansätze:

  • So wie du und andere bereits mehfach schrieben,
    Mapnik differenzierter die Namen zur Darstellung asuwählen lassen.
    Nachteil: Das löst das Problem für andere Renderer (z.B. OSMand) nicht.
  • Ein weiteres name-Tagg neben alt_name, loc_name usw. einführen,
    dass explizit zur Namensnennung gedacht ist, aber in Mapnik oder OSMand
    nicht angezeigt wird. Mein Vorschlag wäre nr_name für No_Render_Name.
    Das hilft natürlich auch, wenn es zwar einen Namen gibt, der aber nicht gerendert
    werden soll (Beispiel Postleitzahlen).
    Nachteil: Andere Anwendungen wie Nominatim oder JOSM (-> Relationen)
    müssten statt der Renderer an das neue Tagg angepasst werden.

Edbert (EvanE)

OsmAnd hat das Problem afaik nicht (zumindest vermisse ich dort teilweise Namen) :wink:

Siehe Post #36 von openzzz.
Der beschwert sich ganau darüber, dass die Namen von Wahlkreisen (das ginge noch, je nach Wahl) und Stimmbezirken (in Bonn auch die für die Kommunalwahl 2014) vieles andere überdecken. Daher hatte ich OSMand als Beispiel.

Edbert (EvanE)

Hmm, in den tausenden Datenfeldern finde ich den Mapper nicht zum kontaktieren. Kann da jemand helfen? In JOSM bin ich nicht eingearbeitet. So ganz intuitiv ist es nicht für den Gelegenheitsnutzer.

Hier mal ein Beispiel für den Stimmbezirkswahnsinn:

http://www.openstreetmap.org/#map=14/50.6846/7.1189

Sehr lustig, den Bauernhof im Kottenforst als “Wahlkreis Bonn” zu titulieren. Da war noch nichtmal ein Wahllokal drin, sondern es dreht sich dort alles um Pferdezucht.

Also in der Form ist das wirklich nur peinlich für OSM. Da sollte ganz schnell eine Notlösung abhelfen, entweder schnell den Renderer ändern oder die Daten vorläufig löschen (bzw. als Backup solange aufbewahren bis die Darstellung OK ist). In Nachbarregionen ist das Problem nicht zu sehen. Keine Ahnung, welche davon noch betroffen sind. Am besten wäre natürlich eine automatische Lösung, z.B. Renderer-Filter oder Datenbank-Script zum Umbenennen der Tags.

Auf osm.org in der Layerwahl die Datenansicht aktivieren, Objekt auswählen, “Details”, ganz unten die entsprechende Relation auswählen (weil du deren History und nicht die des Weges haben möchtest), oben auf “Chronik”, da dann jeweils im Abschnitt zwischen Versionsnummer und Tags.

Wenn ich das in Bonn sehe finde ich dann doch, dass dafür eine temporäre Lösung her sollte, für die man dann z.B. festlegt, dass es spätestens Januar nächsten Jahres wieder auf den normalen Zustand geändert wird. Das sollte dann auch mit einem geeigneten Merkmal versehen sein, damit man das automatisiert zurückführen kann.

Da besteht allerdings eine Wissenslücke bei dir: Der Text “Wahlkreis Bonn II” wurde nicht am Bauernhof eingegeben sondern wurde von Mapnik in das Zentrum (Schwerpunkt) des Wahlkreises geschrieben. Siehe http://www.openstreetmap.org/browse/relation/445433
Dennoch äußerst unangenehm.

Gruss
walter

Ich hab’s jetzt nochmal mit dem OsmAnd-Extract für NRW vom 2013-09-13 in Bonn getestet: Ich sehe keine Wahlkreise. Nach dem Durchlesen des Postings wirkt es mir so, als würde openzzz die Online-Kacheln nutzen.
Eigentlich sollte aber relativ klar sein, dass man niemals alle name=* oder ref=* anzeigen will – Ausser bei unserem Standard-Stil (und darauf basierenden) habe ich das auch noch nirgens gesehen.

Was openzzz mit “Layern” vorschlägt haben wir ja schon (die Möglichkeit, sich die Daten auf verschiedene Arten gefiltert anzuzeigen) – Dabei ist eben auch ein “einige ausgewählte Objekte und alle Namen”-Layer. Die Daten in eine andere Datenbank abzuschieben halte ich für nicht sinnvoll machbar, da man dann trotzdem bei einer Bearbeitung immer alle dieser Datenbanken prüfen müsste.

Möglicherweise ist dein Extrakt bereits zu alt.
Der betreffende Mapper hat glaube ich erst nach der Bundestagswahl mit den sehr viel kleinräumigeren Stimmbezirken für die Kommunalwahl im nächsten Jahr begonnen.

Edbert (EvanE)

Danke für den Tipp. Da haben wir also den Mapper. Die Relation hatte ich nicht auf Anhieb gefunden. Weder in der Bearbeitungs-Ansicht noch im JOSM war diese Fläche direkt zu erkennen. Die Rahmen werden ja nicht in die Karte gezeichnet sondern nur die Beschriftung. Und bei den tausenden Objekten innerhalb einer solchen Fläche ist der Wahlkreis-Polygon dann nicht mehr zu finden. Zumindest nicht für Gelegenheitsmapper wie mich. Auch die JOSM-Suchfunktion hatte auf “Wahlkreis” nichts ausgespuckt. Man braucht vermutlich etwas Einarbeitung um mit den OSM-Strukturen effektiv umgehen zu können.

Ja, ist mir schon klar dass die Beschriftung nur zufällig auf den Bauernhof landet. Aber in der Kartendarstellung sieht es wirklich so aus, dass man den Bauernhof so bezeichnet. Als Fläche erscheinen die Wahlkreise und Stimmbezirke nicht, sondern “nur” als Beschriftung der Karte an den unmöglichsten Stellen mit einer absolut dominierenden Visualisierung auf Zoomlevel 14.

Ach ja, bei OsmAnd ist zu beachten, dass es verschiedene Kartenquellen gibt. Es können fertig gerenderte Kacheln online bezogen werden (wird dann gecacht), oder die Vektordaten auf dem Gerät selbst gerendert werden. Ich meine aber auch bei den Vektordaten ein paar komische Beschriftungen gesehen zu haben (bin gerade nicht unterwegs). Auf Mapnik werden die Stimmkreisnamen an einigen Stellen sogar direkt in die Straßen hineingezeichnet (in gekrümmter Form), so dass es eindeutig als Straßennamen identifiziert wird. Erst beim weiterzoomen erscheint dann der richtige Straßenname.

Leider gibt es bei OsmAnd auch ein Problem, dass auf der Vektorkarte recht früh die Waldwege ausgeblendet werden. Da musste ich auf die Topo-Karte umschalten, um beim Radfahren noch eine Orientierung zu bekommen. Mit einer älteren Version des “Mobile Atlas Creator” konnte man auch die topografischen Landesamtskarten und die Google Sat-Ansicht in OsmAnd-Karten bringen. GeoTiff geht via “Map Tiler” immer noch.

Stelle den Touring-view_(more-contrast-and-details)-Renderer ein (empfehlenswert z.B. für Fahrradfahrer und Wanderer):
Menü → Anzeige konfigurieren → Kartendarstellung

Dann siehst du die Waldwege bis Zoom 12, der default-Renderer zeigt diese nur bis Zoom 14 an.

Hervorhebung der Radrouten geht übrigens über Menü → Anzeige konfigurieren → Show cycle routes
Nicht vergessen den Anzeigemodus auf Fahrrad umzuschalten.

Gruß,
Mondschein

Stimmt! Josm kann nur finden, was Josm auch im Speicher hat - Du müsstest “nach Gefühl” einen so großen Bereich laden, bis zumindest ein kleines Stück der Grenze mit dabei ist, erst dann kann Josm da was finden. Ist der Bereich allerdings zu groß, “verweigert” die OSM-Api die Zusammenarbeit. Ich brauchte 4 Versuche, bis ich die Grenze hatte. Schließlich hat mich ein schmaler, aber langer Streifen von West nach Ost gerettet.
Schneller geht es allerdings mit Datenbankabfragen oder mit der Overpass-Api. (*)

Gruss
walter

*) Meine DB ist immer noch put und Overpass kann ich net :frowning:

Das sieht in der Tat krass aus. Bin gespannt wie es sich in 10, 20 usw. Jahren entwickelt hat nach zig Bürgermeister-, Stadtrats-, Landestags-, Bundestags- und Europawahlen.
Was vergessen? Bürgerentscheide zum Beispiel …

Wahrscheinlich ähnlich wie bei den ganzen Geschäften (die sich manchernorts häufiger ändern als Wahlen statt finden)…

Mapnik rendert die Namen von boundary Relationen an mehreren Stellen
a) in der Mitte der durch die Grenzlinien definierten Fläche
b) an den Wegen der Grenzlinien (soweit die lang genug sind)

An den Wegen kommen dann so Monster wie Bonn, Meckenheim, Wahlkreis Bonn II, Rhein-Sieg-Kreis + noch Stadtbezirke/-teile wie Merl, Hardberg, Röttgen, Bad Godesberg usw. Die Grenzlinien werden ja von vielen Grenz-Relationen verwendet.

Da Grenzlinien oft entlang von Straßen, Flüssen oder Bächen verlaufen, verdrängen diese dann in der Darstellung manchmal deren Namen. Beispiele wären der Rhein oder die Pecher Straße.

Edbert (EvanE)

Moins,

Die Relationen (political=election). Und ne Karte dazu.

Gruß Wolf

Edit: +Karte

Obwohl ich das durchaus für sinnvoll halte. In meiner Umgebung sind fast alle Geschäfte drin und das finde ich weniger störend. Wohngebiete und Natur ist ohnehin davon verschont. Und in der City gehört das ja auch irgendwie zum Landschaftsbild dazu.

Jedenfalls finde ich es im Urlaub sehr praktisch. Eigentlich sogar ein Grund, die OSM-Karte (OsmAnd) auf dem Handy dem Auto-Navigator vorzuziehen. Denn der findet nur die wenigsten Supermärkte. OSM war auch an der Küste ziemlich komplett. Und im Urlaub will man nicht erst stundenlang nach Geschäften suchen, sondern schnell die relevanten Sachen finden, z.B. einen Camping-Markt falls man mal einen Gas-Adapter vergessen hatte.

Sehr praktisch sind auch Restaurants, Strandcafes etc. Wenn man in fremden Gebieten hungrig ist lernt man OSM schnell zu schätzen.

Ich finde die Geschäfte eine gute Default-Einstellung. Natürlich könnte man die auch als Layer ausblendbar machen. Das große Problem mit den Layern sind vielleicht weniger die Vektorkarten wie in OsmAnd, sondern die Rasterkarten wie auf der WWW-Karte. Da würde jede Layer-Kombination die benötigte Datenmenge an Grafik-Kacheln vervielfachen. Oder man nimmt eine Grundkarte und zeichnet die Layer auf Browser-seite drauf. So geht es ja auch schon bei Google-Maps. So etwas wäre auch ideal für Themenkarten, z.B. mit Regenradar überlagert, Wahlkreise, Bevölkerungsdichte etc.

Mit so einem Vektoroverlay-Konzept ist man auch nicht gezwungen, alle Daten in einer Datenbank zu halten. GoogleMaps/Earth haben da schon gute Konzepte entwickelt. Sehr schön finde ich da auch die Möglichkeit, eigene Overlays mit KML zu erzeugen. Z.b. kann man historische Landkarten halbtransparent darüberlegen, eine eigene georeferenzierte Foto-Collection vom Urlaub einblenden. Alles geht bequem auf Knopfdruck. Es wäre schön, wenn man das in Zukunft auch mit OSM machen könnte. Die besten Chancen sehe ich momentan bei “Marble”, dem freien Google-Earth-Clone. Der kann bereits OSM-Karten darstellen. Die Overlay-Möglichkeiten entwickeln sich noch.
http://marble.kde.org/
Das wäre doch etwas für so eine Wahlkreis-Spezialkarte, oder? Selbst wenn man die Wahlkreise unbedingt auf der Karte haben möchte bringt es soch in der jetzigen Form nichts, weil die Flächen bzw. Grenzen ohnehin nicht sichtbar sind. Es bleibt nur der Name irgendwo mitten in der Landschaft.

Kriegst Du von der Overpass API direkt den Mittelpunkt oder ermittelst Du den selbst?

So, der Mapper will die Stimmbezirke jetzt erstmal als Workaround herausnehmen. Es war wohl ein Versehen, da eigentlich damit nur eine Spezialkarte generiert werden sollte. Das Prinzip “wir mappen nicht für Renderer” ist zwar prinzipiell gut, denn die Strukturiertheit der Daten sollte Vorrang haben, aber man muss dann doch mal die Auswirkungen prüfen, um beliebte auf OSM basierende Kartenwerke nicht zu ruinieren.

Also erstmal schauen ob die Renderer die Neuigkeiten überhaupt sauber darstellen können. Es gibt ja mittlerweile doch sehr viele ernsthafte Nutzer der Karte, die sich nicht nur an den Datenbank-Rohdaten erfreuen. Die Online-Kacheln auf openstreetmap.org oder beliebte Smartphone-Karten wie OsmAnd sollte man immer im Blick haben. Das zieht ja auch neue Leute an. Ich würde sicher keine Kartenfehler korrigieren, wenn ich nicht selbst OSM auf dem Smartphone nutzen würde.

Mittlerweile ist OSM ein verlässlicher Begleiter im Alltag. Kürzlich wollte ein Bekannter in einem Biergarten einkehren, wusste aber nicht mehr genau wie er heisst und wo er genau liegt. Die POI-Suchfunktion in OsmAnd hatte dann schnell Aufklärung gebracht, indem alle Biergärten in 2km Radius Ad-Hoc mal auf die Karte gezeichnet wurden. Die Verbindung der Karte mit den POI ist schon einzigartig. Das bieteten auch die üblichen topografischen Wanderkarten nicht. So bevorzuge ich oft OSM, auch wenn auf den Topokarten manchmal die Landschaft (Abhänge, Felsen, Schluchten) besser gezeichnet sind.

Ein besonderes Highlight: man kann die topografische Karte des Landesvermessungsamtes in OsmAnd darstellen und darüber OSM-POI einblenden oder eine Fahrrad-Route berechnen lassen, die dann über die Topokarte gezeichnet wird. Letztens im Wald fand ich das sehr praktisch, weil ich auf dem kleinen Display den kürzesten Heimweg nicht so gut erkennen konnte. Und das alles ohne Online-Verbindung (war da ohnehin oft im Funkloch).

p.s.: am besten schaut mal jemand nach, der mit der Datenbank vertraut ist, ob solche Kartenunfälle auch in anderen Regionen passiert sind (globale Suchfunktion?). Auf den ersten Blick scheint das Problem regional beschränkt zu sein.

Das sehe ich komplett anders. Wenn ein Renderer unbedingt alle Namen rendern möchte, dann darf das kein Grund sein, Objekte fehlerhaft einzutragen bzw. gar nicht einzutragen. Das gilt auch, wenn dieser Renderer sehr beliebt ist.

Es kann nicht sein, dass das Unvermögen eines Renderers Mapper in ihrer Arbeit bremst.