Zuordnung von Straßen zu einem falschen Stadtteil

Hallo zusammen,

ich stelle immer wieder fest, dass ganze Siedlungen einem falschen Stadtteil zugeordnet sind. Beispiel: Ich suche nach “horstmarer straße, lünen” und erhalte die Angabe “Wohnstraße Horstmarer Straße, Lünen-Süd, Lünen, Kreis Unna, Regierungsbezirk Arnsberg, Nordrhein-Westfalen, 44532, Deutschland”.

Nun gehört die Horstmarer Straße aber nicht zu Lünen-Süd. Im betreffenden Kartenausschnitt endet der Stadtteil Lünen-Süd am Datteln-Hamm-Kanal und alle Straßen nördlich des Kanals gehören zum Stadtteil “Osterfeld”. Openstreetmap zeigt aber für jede dieser Straßen den Stadtteil Lünen-Süd an. Das ist also falsch.

Ich habe versucht, dies zu korrigieren, finde die Angabe “Lünen-Süd” aber lediglich als Fixpunkt (Places) des Typs Suburb. Ich finde keine Grenzen dazu, die man verschieben könnte, sodass die Zuordnung stimmt. Wie korrigiert man das bzw. wie richtet man die Vororte so ein, dass ihre Grenzen stimmen?

Danke für Tipps (oder auch für’s Korrigieren…?)
:slight_smile:

Gruß
Quadratur

Das Problem ist, dass wir leider meist keine zulässige Quelle für Grenzen dieser Ebene haben (mir fehlen hier auch einige, weshalb anderes wiederum nicht möglich ist). Der Grund für dir falsche Zuordnung scheint mir von dir korrekt erkannt worden zu sein.

Es wird die Entfernung zu allen umliegenden places-Nodes genommen. Der mit der geringsten Entfernung gewinnt dann. Ob ggf. vorhandene Relationen ausgewertet werden, weiß ich nicht.

Hm, okay.
Ich habe nun zwar einen Place namens Osterfeld hinzugefügt, aber das Problem bleibt ja. Auf diese Weise werden automatisch immer irgendwelche Straßen falsch zugeordnet, und das dürfte meines Erachtens nicht sein. Stadtteile haben nun einmal unregelmäßige Grenzen und eine Kartensoftware dürfte Straßen und Orte nicht aus “Abstandsberechnungen” völlig anderen Ortsteilen zuordnen. Ist so etwas ein Fall für die Software-Entwickler oder an wen richtet man sich mit diesem Problem?

Danke für die bisherigen Antworten und viele Grüße.
Q.

Nein, das Problem sind wie schon gesagt die fehlenden Grenzen. Wo die nicht vorhanden sind kann eine Software entweder nicht unterteilen oder die Entfernung zu Place-Nodes nutzen, wobei letzteres in den meisten Fällen bessere Ergebnisse liefert (z.B. bei einem Hauptort zu dem die umliegenden Orte dazugehören (z.B. Östringen, Eppingen, Kirchardt, Rappenau (alle nebeneinander))).

@quadratur: Ein Place-Node beschreibt quasi eine kreisförmige Fläche um den Node herum “Hies ist dies und das” nur dass niemand die Ausdehnung definieren kann und soll.
Viel besser ist es mMn die “Grenzen” zwischen den Ortsteilen grob zu schätzen und als boundary (admin_level=10 oder höher) einzutragen.
Bei mir auf dem Land ist das eh nicht so wichtig, welches Feld zu welchem Ortsteil gehört, haupsache die bewohnten Gebiete incl Höfe liegen im richtigen Teil. Verfeinern bis auf Grundstücksgrenzen, Äcker oder Waldparzellen kann man das immer noch.

Und dann sind auch wieder einige Place-Nodes hinfällig und sollten gelöscht werden.

Gruss
walter

Sollten also Grenzen auch eingetragen werden, wenn sie absolut geraten sind und die Genaugkiet etwa ±5km (bei einem Abstand der Orte von ca. 6km) ist? Ist das so allgemein als in Ordnung/erwünscht annerkannt?

Ja! Das ist eines unserer Grundprinzipien: “Trage es so ein, wie du es kennst. Verbessern kann man immer noch.”

Ich habe auch schon ganz “brutal” Grenzen gezogen, wo jeder erkennen kann, dass sie grob geschätzt sind, aber sie erfüllen ihren Zweck. Man kann auch noch eine Note oder ein Fixme dranheften.

Gruss
walter

Speziell bei suburb-nodes werden in Nominatim noch nicht einmal Bundeslandgrenzen beachtet.
Als Beispiel Bingerbrück http://nominatim.openstreetmap.org/details.php?place_id=770226 holt sich sogar Straßen auf der anderen Rheinseite in Hessen bis nach Aulhausen und Rüdesheim - Beispiel http://nominatim.openstreetmap.org/details.php?place_id=3667176919

So wie ich es sehe, richten Stadtteil-Places mehr Schaden an (Nominatim), als sie nutzen.

Sie machen m.E. Sinn, solange sonst noch gar nichts vorhanden ist und haben unterhalb von village eine feinere Einteilung (hamlet, dwelling) und dort spielen Grenzen und Straßenzuordnung ja auch praktisch keine Rolle mehr.

Bestehen Einwände, die Eigenschaften dieser Places komplett auf die zugehörige boundary-Relation zu verlegen (natürlich nur, wenn vorhanden)?
Dann bekämen diese Relationen aber eine deutlich höhere Wichtigkeit, da dann dort alle Zusatzangaben wie Einwohnerzahl, PLZ etc. landen würden.

100% pro

Ein Ort, Ortsteil, … ist eine Fläche und die dafür geltenden Eigenschaften sollten dort hin, wo die Fläche definiert wird.

Gruss
walter

@ALL aber bitte NICHT an das eventuell vorhandene Residential; dieses beschreibt nur den bebauten Teil und das ist zu wenig.
Gerade seit Nutzung meiner Missing Residentials Karte ist diese Unsitte vermehrt aufgekommen.

p.s. Jetzt haben wir wieder den Salat: Place-Node weg, Place-tags in die Relation → Mapnik zeigt den Ortsnamen nicht mehr an :frowning:
Sorry, da hab ich echt keine Lösung für. Ist ein gewagter Spagat zwischen “Mapnik-Fehler” und “Taggen f.d. Renderer”
eventuell place=* in der Grenze weglassen? nur hat Nominatim dann nur noch das Admin-Level zur Klassifizierung Stadt, Dorf, Stadtteil.

Wenn admin-Grenzen vorhanden sind, sollten nur diese für Zuordnungen verwendet werden, denn nur sie decken ein Gebiet lückenlos ab.
Die Zuordnung per nächstem place-node ist in diesem Fall schlicht falsch.

Wenn ein Name nur angezeigt wird, wenn so ein place-node vorhanden ist, ist das zumindest eine Lücke, da der Name ja aus der Gebietsrelation abgeleitet werden kann. Es ist halt aufwendiger und man muss sich die Stelle für die Anzeige des Namens zusätzlich erzeugen. Bei Gemeindeverbänden funktioniert das doch auch: Da habe ich noch nie einen place-node dafür gesehen, den Namen irgendwo im Gebiet aber schon.

Man hat es also mit Fehlern/Unzulänglichkeiten (mindestens) zweier Anwendungen zu tun, die zu einem Widerspruch führen:
Lässt man den Node, werden Straßen falsch zugeordnet, löscht man ihn, wird der Name nicht mehr angezeigt.

Den Konflikt würde ich bis auf weiteres pragmatisch angehen:
Auf dem Land, wo die Orte km-weit auseinander liegen, lässt man die place-nodes, damit die Namen angezeigt werden.
In dicht besiedelten Gegenden, wo Stadtteile verschiedener Städte aneinander grenzen, lieber den Node rauswerfen und auf die Anzeige des Namens verzichten, damit die Straßen richtig zugeordnet werden. Das scheint mir das kleinere Übel.

Moin,

redet ihr eigentlich von “suburb”?

Gruss Christian

Auch. Dort scheint das Problem (siehe Beitrag #9) aber besonders störend zu sein.

Dieses einnehmende Wesen über Admin-Boundaries hinweg habe ich bisher nur bei suburb-nodes feststellen können. Villages usw. machen zumindest an den Grenzen halt. Ob die Zuordnung stimmt, wenn 2 villages oder ein village und ein hamlet in einem Admin-Gebiet liegen, ist wieder eine andere Frage.