Hausnummern von unbebautem Gebiet eintragen?

Deshalb trage ich auch bei (noch) leeren Grundstücken eine “Grundstücksnummer” ein, wenn ich mir über diese Nummer halbwegs sicher bin - also z.B. bei Neubaugebieten, die bereits in Grundstücke aufgeteilt wurden, und wenn 2, 4, 6, 10 und 12 bebaut sind und dazwischen noch die 8 fehlt. Wenn sich später durch die Bebauung etwas ändert, weil der Grundstückseigentümer dort ein Haus mit 8a und 8b hinsetzt, kann man es ja immer noch ändern.

So sehe ich es auch. Ich hab die zukünftigen Adressen jetzt erstmal als future:addr:= eingetragen.

future:addr:= hört sich gut an. Ist future:* eigentlich gebräuchlich für Dinge, die erst in Zukunft eingerichtet werden? Mir ist das noch nie begegnet, obwohl es logisch klingt.

Taginfo sagt eher nicht: http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=future

So aus der Praxis des navinutzenden Taxifahrers: Hausnummern in Baulücken sind ein sicherer Hinweis, dass der Fahrgast zwar die Straße, aber nicht die Gemeinde weiss, da hilft eine ungetagte Lücke oft weiter… (Das Problem stellt sich hier oft, weil viele Firmen gern gegenüber Geschäftspartnern mit “München” auftreten, aber im steuergünstigeren Umland sitzen)

Auch sonst liefern fehlende Hausnummern zumindest einen Hinweis, dass beim Auftrag irgendwas schief gelaufen sein könnte und man vielleicht rückfragen sollte, bevor man anfährt.

“…mit der festgesetzten Nummer…” Und genau aus diesem Grund sollte man keine Hausnummern raten. Nicht festgesetzt heißt, dass es die nicht gibt. Die Hausnummer wird normalerweise im Zuge einer Baugenehmigung erteilt. Nach meiner Kenntnis werden bei Gebäuden mit mehreren "Haupt"Eingängen - soweit sinnvoll oder es der Bauherr beantragt - auch mehrere Nummern erteilt (je Eingang). Daher ist auch die Idee “Grundstücksnummer” falsch - es gibt viele Grundstücke mit mehreren Hausnummern. Ebenfalls gibt es viele Hausnummern, die für mehrere Gebäude (auch auf unterschiedlichen “Grundstücken” im katastertechnischen Sinn) gelten.
Mir ist es ansonsten lieber, wenn mir gesagt wird, dass die Nummer unbekannt ist, dann merke ich Tippfehler schneller.

Übrigens sind das alles Gründe, warum ich meistens ein Adressnode oder ein entrance für die Adresse setze - und nicht die Adresse an ein Gebäude hänge.

Deshalb ja auch nur, wenn es eindeutig ist - siehe mein Beispiel mit 2,4,6,Lücke,10,12…

Wenn die Hausnummer an einem Hauseingang hängt, mache ich es auch so, da stimme ich völlig zu. Außerdem kann man so gleich erfassen, wo sich der Eingang des Hauses befindet. Wenn diese Information fehlt (z.B. Haus von Bing abgezeichnet, Grundstück von dichter Hecke umgeben, Hausnummer am Grundstückseingang), geht das natürlich etwas beschwerlich.

Die Zukunft ist eindeutig? Es muss 8 sein und nicht 6a (weil 10 abgebrochen wird und dort 8 und 10 neu entstanden sind)? Oder es wird die nächsten 50 Jahre dort kein Haus entstehen? Im Letzteren Fall ist die Adresse doch von sehr zweifelhaftem Gebrauchswert. Wie will ich die real existierende Anzahl von Adressen einer Gemeinde ermitteln?

Ich hoffe aber, dass Du dann in einer Reihenhauszeile, bei der ein Mittelhaus noch nicht gebaut wurde (ja doch, so was habe ich schon mehrfach gesehen) trotzdem kein Haus erfasst - mit dem Argument, es könne ja gar nicht anders werden. Wenn es so gut abschätzbar sei mit der Hausnummer - warum dann nicht bis zum Hausbau warten?

Und dann gibt es noch amtliche Fehler, bei der der Sachbearbeiter sich vertan hat. Oder: Ich kenne auch einen Fall, bei dem wurde die Hausnummer (von der ursprünglich richtigen Reihenfolge) nachträglich geändert (in die dann falsche Reihenfolge), weil sich der Hauseigentümer die falsche Nummer ans Haus geschraubt hatte (konsequent verwendet bis hin zum Personalausweis - und keiner hat das drei Jahrzehnte gemerkt) und man dem Guten es nicht zumuten wollte, seine Postadresse und alles was dazugehört zu ändern.

Schön, dass wir aber sonst gleicher Meinung sind :slight_smile:

@MHohmann:
Das Taggingschema “future:” sollte schon eher sowas wie “guess:” sein - ich habe jedenfalls keine (funktionierende) Glaskugel für Zukunftsfragen :wink:

PS:
Im Übrigen gibt es durchaus Gemeinden, die ein etwas unübersichtlicheres Vergabeschema haben (zum Beispiel Augsburg mit verschiedenen Unternummertypen (wie 2 1/2, 2 1/3 bzw. 2 a, 2 b)), aber in dem Fall würde ja wohl doch keiner raten… :wink:

Wenn irgendwo die 8 gebaut wird, setzt man den Node (oder Hausumriss) mit der 8 natürlich dort hin. Und wenn dann irgendwo 6a gebaut wird, setzt man 6a an die entsprechende Stelle. Das ist doch gerade die Dynamik von OSM, an sich ändernde Gegebenheiten angepasst zu werden.

Was ich mit meiner Aussage oben meinte ist: Wenn dort ein Grundstück unbebaut ist und eine Nummer in der Reihe fehlt, ist es kein großes Rätsel, dass da ein Zusammenhang besteht, und dass die Nummer 8 für dieses Grundstück vorgesehen / reserviert wurde. Wenn sich daran später etwas ändert, kann man das natürlich ändern, dafür sind wir ja dynamisch.

Und wenn sich nichts an der Situation ändert, dann ist sie eben statisch und die Nummer bleibt reserviert für die nächsten 50 Jahre :wink:

Das kommt ganz darauf an, was du ermitteln willst - Grundstücke oder Häuser. Ich denke, das ist ohnehin etwas schwierig, sowas per OSM zu machen. In einem anderen Thread hatten wir ja gerade die Frage, ob Katasterdaten etwas in OSM zu suchen haben, und sind zu dem Schluss gekommen, dass deren Erfassung wenig Sinn macht. Sowas kann man doch besser aus Katasterdaten ableiten.

Ein building=proposed habe ich zwar noch nirgends gesehen, aber nach genau diesem Prinzip funktioniert highway=proposed. Es ist noch keine Straße da, es gibt in der realen Welt nicht mal ein Anzeichen dafür - es gibt nur einen Plan, eine zu bauen. highway=proposed gibt also nur diesen Plan an, in der Zukunft etwas zu bauen (und ob das wirklich mal geschieht, ist fraglich). Bei besagter Baulücke kann natürlich auch so ein Plan existieren (denk z.B. an das World Trade Center, bevor man dort tatsächlich mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen hat), und wenn so ein konkreter Plan existiert, klingt ein building=proposed für mich nicht weiter hergeholt als highway=proposed bei Straßen in Planung. Wenn allerdings kein solcher Plan existiert (oder mir nicht bekannt ist), und außerdem kein Grundstück vorliegt, dem man eine Eigenschaft zuweisen kann (wie im Beispiel oben), dann würde ich natürlich auch nichts eintragen.

Und wenn ein Fehler in der Realität vorhanden ist und korrigiert wird, so geschehe dies auch in der Karte - siehe die oben erwähnte Dynamik. Dieser Fall lässt mich ehrlich gesagt gerade etwas Schmunzeln: Wenn ein fleißiger Mapper das neue Haus mitsamt der Hausnummer hätte mappen wollen und dann gesehen hätte, dass auf dem bisher leeren Grundstück eine andere Hausnummer gemappt war, hätte er sich vielleicht gewundert, die anderen Hausnummern in der Gegend angeschaut und im besten Fall die Gemeinde gefragt, ob diese Hausnummer denn wirklich richtig ist - und es hätte keine 30 Jahre gedauert, den Fehler zu bemerken :wink:

Sehe ich auch so, es lebe der Konsens :slight_smile:

Ah, ich dachte, das wäre sowas wie die Verallgemeinerung von highway=proposed. Ich hatte mich nur gewundert, weil ich davon bisher nirgends was gelesen hatte.

Also in solchen Fällen würde ich nicht mal eine Hausnummer an ein Haus setzen, das vorhanden ist, wenn ich die Nummer nicht klar erkennen kann :wink:

Ne, aber die Gegenwart. In dem ist erstmal vorgesehen, das an bestimmten Stellen Häuser gebaut werden und danach werden dann die Hausnummern der Siedlung vergeben. WEnn irgendwann genug Häuser stehen und ihre Hausnummern angebracht haben, kann man sehen, wo noch einzelne Häuser fehlen.

Natürlich kann sich der Bebauungsplan in den nächsten 50 Jahren ändern und statt der 8 kommt da ein Doppelhaus hin mit 8 und 8a. Genauso kann sich der Feldweg von Graspiste zu Asphaltweg ändern. Wenn sich etwas in der Realität ändert, kann man das auch in OSM ändern.

  1. Genau, danke.
  2. Richtig. Die Realität ändert sich aber nur in dem Fall, wenn das Haus Nummer X abgebrochen und an anderer Stelle mit der wieder neu vergebenen Nummer X neu gebaut wird.
    Desshalb muss die geschätzte Hausnummer als geschätzt getaggt sein, weil sich in diesem Fall die Realität nicht ändert, sondern die Schätzung zur Gewissheit (Realität) wird.
  1. Ich meinte Adressen - und die haben mit Grundstücken und Häusern keine 1:1-Beziehung, auch wenn das viele glauben. Wenn ich an die Zahl der vergebenen Adressen in einer Gemeinde komme, dann kann ich besser abschätzen, wie viele noch fehlen bzw. ob noch Handlungsbedarf ist.
  2. Solche “sich ändernde Gegebenheiten” laufen bei mir als “bugfix”, weil dann nur die anfänglich falsche Schätzung bereinigt wird :wink:

Gegen proposed habe ich ganz und gar nichts. Bei Häusern gibt es solche Planungen ja tatsächlich (z. B. private Pläne oder Bebauungspläne), aber bei Hausnummern gibt es (soweit ich Einblick in die Praxis habe) keine Planungen dafür. Das Vermessungsamt schätzt bei uns teilweise auch Hausnummern, die dann gelegentlich doch nicht so von der Gemeinde (Stadt) vergeben werden gg
Wenn man also unbedingt meint, dass irgendjemand nicht vorhandene Adressen braucht, dann halt bitte bitte entsprechend taggen, damit man die von den Richtigen unterscheiden kann (und im Falle einer Neubebauung nicht versehentlich als “rechergiert” ungeprüft stehenlässt).

Zukunftsaussagen für Bebauungen treffe ich persönlich lieber nicht, weil viiiel zu häufig doch nicht so gebaut wird (bei uns).
Außerdem habe ich schon genügend Arbeit mit der Gegenwart und der ungepflegten Vergangenheit (insbesondere dem Wechsel bei POIs) :wink:

Also abschätzen kannst du es doch immer noch. Die Stadt gibt die SOLL und aus den Daten bekommst du IST. Was in Was in IST fehlt, aber in SOLL drin ist, ist die Zahl an Hausnummern, die wahrscheinlich noch fehlt. Ich sag wahrscheinlich, weil auch das SOLL der Stadt fehlerhaft sein kann. So taucht eine Baulücken-Hausnummer bspw. auch in den Daten der Stadt auf.

Naja, auch die Zustandsänderung von “kein Haus vorhanden” zu “Haus vorhanden” würde ich als “Änderung der Realität” bezeichnen :wink:

Hm… Bei sowas wie Adressen habe ich persönlich noch nicht mit Statistiken als Vollständigkeitsprüfung gearbeitet, sondern nur durch Abgehen - aber die Idee ist nicht uninteressant. Wobei ich mich frage: Wenn man schon an die Anzahl der Adressen kommt, kann man dann nicht auch an die Liste der Adressen selbst kommen und diese auf Existenz in OSM überprüfen, ähnlich zur Vollständigkeitsprüfung bei Straßenlisten?

Als “bugfix” würde ich es eher bezeichnen, wenn sich an der Realität tatsächlich nichts ändert, also insbesondere auch nicht der Bebauungszustand eines Grundstücks - einen Hausbau und das Anbringen der Hausnummer empfinde ich schon als Änderung, siehe oben :wink: Aber gut, das ist Ansichtssache :slight_smile:

Also ich hätte sicher auch nichts dagegen, solche “noch nicht vorhandenen” Hausnummern durch geeignetes Tagging zu markieren - sei es nun proposed:addr oder wie auch immer :wink:

So ein Einblick in die Praxis würde mich tatsächlich mal interessieren. Natürlich kann man sowas nicht beliebig weit in die Zukunft planen (z.B. wenn Großgrundbesitzer X sein halbes Grundstück verkauft und jemand darauf ein neues Haus baut), andererseits werden ja durchaus Lücken in der Numerierung gelassen, wenn da ein unbebautes Grundstück dazwischen ist. Also so ganz ungeplant scheint es auch nicht zuzugehen, eher so ein Mittelding in der Form “Vorbereitung auf ein wahrscheinliches Ereignis / Änderung des Bebauungszustands”.

Naja im Rahmen des Bebauungsplanes eines Wohngebietes wird schon festgelegt, wo ein Haus gebaut wird und danach werden dann die Hausnummern vergeben. Wie soll es auch sonst laufen? Der erste der fertig gebaut hat bekommt die 1, der Zweite die 2 usw.? :wink:

http://www.openstreetmap.org/?lat=51.36832058429718&lon=12.756717503070831&zoom=18

1 Haus steht schon, der Rest kommt später, aber die Sache ist glasklar. Ungerade Zahlen sind (bei mir) bei neu gebauten Sackgassen sowieso immer auf der linken Seite und es geht mit den niedrigen Nummern los, dafür hätte es eigentlich nicht einmal ein Haus gebraucht um das rauszufinden. Der beworbene Bebauungsplan mit den Grundstücken hätte ausgereicht.

Dass es so eindeutig sein kann, hätte ich nicht gedacht - aber es scheint in meiner alten Heimat auch so zu sein (aber dieses eine Beispiel ist mir dann doch zu wenig, um auf eine allgemeine Regel zu schließen).

Ich weiß nicht genau, wie hier die Vergabe von Hausnummern im Detail funktioniert, aber für das im Bau befindliche neue Physik-Institutsgebäude ist bereits die Adresse Viljandi maantee 42 vorgesehen, was jemand in seiner Rede bei der Grundsteinlegung für eine Anspielung auf “Per Anhalter durch die Galaxis” genutzt hat - zu dem Zeitpunkt stand es also schon fest. Wenn man sich die südliche Seite der Viljandi maantee ansieht, stellt man fest, dass dort bei den Hausnummern eine Lücke zwischen 28 und 46 gelassen ist, allerdings ist das Gebiet dazwischen nicht in einzelne Grundstücke aufgeteilt, sondern ein einziges, noch größtenteils unbebautes Gebiet, auf dem derzeit ein neuer Campus für Naturwissenschaften wächst.

Für mich eine Diskussion um ungelegte Eier. Grundsatz bei OSM ist doch “mapping on the ground”. Wir erfassen die Realität. Also erfasse ich auch keine Hausnummer wo keine ist.

nö, das ist so nicht richtig
Oft sind bei B-Plänen von solchen künftigen Wohngebieten die Bebauung mit Einzel-, Doppel- oder sogar Reihenhäusern möglich, so dass die schönste möglicherweise vorhandene Idee mit künftigen Nummern sich schnell in Luft auflöst.
Auch möglich: der Eigentümer des Eckgrundstücks baut sein Haus mit dem Eingang plötzlich zur Nebenstraße hin
(gibts in meiner Straße, da gab es dann plötzlich die Hausnummer 1 nicht mehr, das Haus, für welches mal die Nr. 3 vorgesehen war, bekam die nun freie Nr. 1 und daneben gab es aber schon die Nr. 5) Was also vorher völlig logisch war: da wird es mal Nr 1,3 und 5 geben kam nicht so.
Deshalb würde ich es nie mappen aber wohl auch nicht löschen, wenn es ein anderer macht.

Nebenbei: wenn du Langeweile hast, könnte ich dir in Nordthüringen ein paar Stellen mit Arbeitsbedarf zeigen … :wink:
SCNR

Im konkreten Fall geht es um 5 zu bauende Reihenhäuser und 5 freie Hausnummern. Mitten in einer Siedlung, die nur eine Straße hat und ansonsten komplett bebaut und benummert ist.

Wenn ich dir via Bing helfen kann, lass es mich wissen. Zum Hausnummererfassen komme ich aber nicht vorbei… das ist in der Regel nicht so mein Ding, da es schlecht mit Garmin und Radeln erfassbar ist.

Kann man das Grundstück nicht als Baugrund deklarieren? Es kann ja schließlich auch sein dass nachher dort nur drei Häuser gebaut werden und diese dan vielleicht sogar mit a,b,c bestückt werden. Ich denke wenn jemand dort bauen möchte kann er auch 2 Grundstücke mit fast identischer Hausnummer versehen. Ein Bekannter von mir hat auch letztens 2 Häuser mit Huf Haus gebaut und dort sind die Hausnummern mit Buchstaben dahinter versehen worden.:wink: