Politische Argumente sollten wir sammeln, auch wenn die LWG diese allzugerne ignoriert (DieterTD).
Der Blankoscheck gilt für eine öffentliche Wahlentscheidung, an der 2/3 aller aktiven Mapper beteiligt sind. Bei staatlichen Wahlen muss man die Steuererhöhungen der Regierungspartei mittragen, auch wenn man diese nicht gewählt hat.
Die Foundation ist ein Verein mit etwa 300 Mitgliedern, die einen jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von mindestens 15 Pfund zahlen. Eine solche Lizenzänderung muss durch eine Mehrheit der (zahlenden) Vereinsmitglieder und eine 2/3-Mehrheit aller aktiven Mapper bestätigt werden. Eine solche Mehrheit zu bekommen ist nicht leicht.
Die Lizenz ist eine nicht-exklusive Lizenz, d.h. man darf seine Kartendaten auch für Forks zur Vefügung stellen.
Die OSMF kann zulassen, dass die Kartendaten AUCH unter einer strengeren Lizenz vertrieben werden. In diesem Fall entscheidet der Wettbewerb. Hersteller 1 hat ein offenes Format, Hersteller 2 hat ein verschlüsseltes Format für seine Navigationsgeräte. Wer ein Gerät von Hersteller 2 kauft, kann dann eben nicht von der kostenlosen OSM-Karte profitieren, weil Hersteller 2 für die Verschlüsselung eine Gebühr verlangt. Das muss man dann vor dem Kauf überlegen.
Die OSMF kann NICHT zulassen, dass die Kartendaten unter einer liberaleren Lizenz vertrieben werden. Der staatliche US-Kartenservice USGS möchte seine Kartendaten (USA) ohne jede Beschränkung veröffentlichen und hat deshalb große Probleme, die OSM-Daten zu übernehmen. In den USA ist das ein Riesenthema.
Wenn es unterschiedliche Lizenzen gibt, dann darf und muss der Endanwender die für ihn günstigste Lizenz herausfinden.
Die Rechtslage ist in jedem Land unterschiedlich. In vielen Ländern (Deutschland, Japan, Österreich, Russland, Schweiz, USA) gilt der Mehrheitswille für die gesamte Karte. In Großbritannien gibt es jedoch keine klare gesetzliche Regelung für Gemeinschaftswerke wie OSM. Deshalb wird jeder einzelne Mapper gefragt.
die Daten keineswegs unter “beliebige andere Lizenzen” gestellt werden können, sondern nur unter freie/offene Lizenzen
die OSMF das keineswegs selbst entscheiden kann, sondern eine 2/3-Mehrheit der aktiven Mapper benötigt.
Ein Blankoscheck sieht anders aus - und vielleicht hat der Mapper das ja wirklich bisher übersehen.
Außerdem bleibt das Recht auf einen Fork (die klassische Verteidigung, die Open-Source-Projekte gegen Missbrauch haben) von der Einführung der CT natürlich unberührt.
@ FK270673 und Tordanik
Danke für die Infos. Sie bestätigen meine “Vermutungen” auf Basis juristisch unzureichender Fachkenntnis.
So in etwa habe ich das hier http://www.osmfoundation.org/wiki/License/Contributor_Terms/DE auch rausgelesen.
Jetzt baue ich wohl auch noch eine Link zur Teilnehmervereinbarung in meine Mails ein.
So grundlegende Sachen würde ich halt vorher klären bevor ich hier alles anschiebe.
Für mich immer noch unverständlich wie man einen Datenverlist hinnehmen kann.
Absoluter Bullshit.
Wär das Projekt von der Idee her nicht so klasse würde ich gerade meinen Account am liebsten Löschen…
Eigentlich ist die Aussage
“Alles was von Nicht-Zustimmern stammt darf nicht in die ODBL Datenbank”
deutlich genug.
Im Detail heißt dies insbesondere, dass Punkte/Wege/Relationen, die von Nicht-Zustimmern erstellt wurden (= First Edit), komplett entfallen.
Weiter heißt dies, dass Änderungen von Nicht-Zustimmern zurückgesetzt werden. Nachfolgende Edits von Zustimmern werden behalten.
“100% Zustimmung oder Vernichtung” ist ein totalitärer Grundsatz, der bislang nur in Nordkorea praktiziert wurde.
Wir haben bislang eine Wahlbeteiligung von knapp 80% und eine Zustimmungsquote von 99%. Wir haben hunderte von privaten Botschaften verschickt. Manche Mapper haben unentschlossene Kollegen mit fast schon kriminellen Methoden (Rasterfahndung, Stalking) ermittelt und zur Zustimmung überredet. Was sollen wir den noch tun, um jeden 20-Punkte-Mapper zur Zustimmung zu zwingen? Nächtliche Telefonanrufe? E-Mail-Adressen veröffentlichen? Rasterfahndung in allen Internetforen? Mahnwachen vor deren Wohnung?
Wenn die OSMF ihren Grundsatz “100%-Zustimmung oder Vernichtung” weiterhin durchsetzen will, dann wird sie irgendwann wegen Anstiftung zum Stalking / Nötigung als kriminelle Organisation verurteilt werden. Dann ist der Skandal erst recht groß - viel größer als wenn man das Schweigen der Gelegenheitsmapper einfach als stille Zustimmung bewerten würde.
Gruß FK270673
P.S.: Habe gestern und vorgestern 25 PN verschickt. 3x Zustimmung mit persönlichem Dank, 4x Zustimmung ohne persönlichen Dank, 18x ohne Reaktion.
Erfolgsquote bisher knapp 30 % ist doch schon was.
Und da manche erst nach Tagen (bei mir bis zu drei Wochen) reagieren, besteht ja noch weitere Hoffnung.
Zitat " Nachfolgende Edits von Zustimmern werden behalten. "
Das hört sich ja schonmal ok an. Wenn also die Edit´s der Nichtzustimmer mittig in der Historie sind und die aktuellen Edit´s dann von Zustimmern sind, dürften diese also erhalten bleiben.
So hundertprozentig sicher ist das alles nicht. Mehr Informationen gibt’s aber immer hier (leider fehlt aktuell der 3.1., an dem ein Treffen stattgefunden haben müsste - kommt aber sicher noch), hier und vor allem hier.
Ich wollte noch einmal darum erinnern, die Angeschriebenen im Wiki (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Asking_users_to_accept_the_ODbL) zu vermerken, und dort auch nachzuschauen. Es soll ja eben kein Zuspammen und kein “wir nerven dich solange, bis du endlich zustimmst” sein.
Ja, aber auch jemand, der/die hat größere Beiträge geleistet hat, kann doch Gründe haben, nicht zuzustimmen? Ich finde in diesem Fall die Angabe von Gründen und/oder explizites Ablehnen zwar angemessener, aber verpflichtet zu einer wie auch immer gearteten Reaktion ist doch niemand.
Nichtzustimmer bzw. Ablehner haben ja auch die Chance, ein kurzes Statement auf der Userseite zu hinterlassen. Wenn dann dort steht “No ODbL, no CT” dann laß ich den User in Frieden sterben.
Ich habe letztens einen Ablehner angeschrieben, der seine Kleinstadt gut gemappt hat, aber seit 2 Jahren kaum noch aktiv war. Ich habe ihn auf die Konsequenzen seiner Ablehnung hingewiesen. Er war sich wohl nicht bewußt, daß seine Daten später nicht mehr im Projekt enthalten sind. Er hat sich mit der Thematik beschäftigt und letztendlich doch zugestimmt.
Jeder mag gute Gründe für sein Verhalten haben, aber solange er/sie nicht kommuniziert, wird es immer wieder Nachfragen geben.
Ich hatte vor kurzem einen Mapper, der eine halbe Stadt erfasst hatte.
Kein Wunder, dass er/sie mehrfach angeschrieben wurde. Aber er/sie will sich noch nicht entscheiden. Ich habe ihn/sie darauf aufmerksam gemacht, dass sein/ihr Zögern und Schweigen ein Problem für die aktiven Mapper darstellt.
Sollen sie noch Abwarten und auf Zustimung hoffen oder sollen sie besser mit dem Remappen beginnen?
Ich weiß ganz sicher, dass ich in irgendeiner Liste (auf die hier im Forum verlinkt wurde) vermerkt habe, das zottel angeschrieben worden sein muss und er daraufhin abgelehnt hat (er war bis kurz vor Weihnachten unentschieden). Die Liste war mit deutlich mehr Unterteilungen (01-2011 usw.).
Und wenn dann jemand, der offensichtlich reagiert hat, noch viele viele weitere Mails bekommt, sauer wird und ganz sicher auch seine Meinung nicht mehr ändert, kann ich das irgendwie auch verstehen …