OSM Punkteintrag 19,99 Eur - Monitoring + Reporting pro Jahr 69,98 Eur

Und anschliessend maulen die Kunden, weil ausgerechnet ihr gekaufter POI nicht gerendert wird… :wink:

Jedes Problem, auch das Nichtrendern eines Punktes, haben die gewerblichen Anbieter auch. Kein Unterschied also.

Weiß jemand, mit welchem Benutzernamen die das machen?
http://www.openstreetmap.org/user/cartogis gibt es nicht.
Gut, ich würde es auch nicht rausposaunen, um nicht Vandalismus etc. anzuziehen.

Ja, aber als Mapper und sonstige OSM-Aktive muessen wir schon aufpassen, dass wir da nicht in Interessenskonflikte kommen. Man stelle sich vor, wir nehmen jemand 20 Euro dafuer ab, dass seine Pizzeria eingetragen wird, und eine Woche spaeter entscheidet das Map-Style-Team, dass Restaurants jetzt erst auf Zoomlevel 18 und nicht schon auf Zoomlevel 17 erscheinen oder sonst was, oder jemand anders mappt nebendran eine Kirche mit einem langen Namen oder sowas. Oder die OSMF beschliesst, dass man ihren Tileserver jetzt doch nicht mehr von einer gewerblichen Restaurant-Webseite einbinden darf, oder was auch immer.

Ehrlich gesagt, bin ich ganz froh, dass wir so einen Eintragungsservice (siehe zum Beispiel auch www.micromapping.de!) nicht vom Projekt aus anbieten. Wir erklaeren dafuer jedem, der fragt, kostenlos, wie es geht :wink:

Ich bin ja selber auch gewerblich mit der Geofabrik unterwegs, aber mich hat bislang noch keiner gefragt, ob ich gegen Geld Daten erfassen wuerde. Doch, einmal, da ging es aber um den Iran, und ich hab dankend abgelehnt…

Bye
Frederik

Das erschließt sich mir nicht.

Kommerzielle, die Geld dafür nehmen, dürfen ihre Kunden auf jeden Fall in der Datenbank drin halten. Sie dürfen gegebenenfalls auch so mappen, dass der Kunde auf jeden Fall im Renderer oder anderen Anwendungen berücksichtigt wird - vielleicht auch mit eigenen Mapping Regeln gegen den Konsens der Community, auf Kosten von Edit-Wars und Automatismen, gegen die der händische Mapper nicht ankommt. Und wir selbst, die wir kein Geld in die Privatkasse damit spülen, kommen in “Interessenkonflikte” - müssen immer brav fragen und angemessene Zeit auf Antwort warten, bevor wir etwas revertieren, während der Automatismus des professionellen Eintragers schon längst reagiert hat und sich ins Fäustchen lacht.

Daraus ließe sich ja folgern: Wechsle vom ehrenamtlichen Mapper in der Community zum professionellen außerhalb derselben. Sobald Du damit Geld für eigene Kasse machst, darfst Du das. Ich will dem nicht das Wort reden. Aber darauf läuft es hinaus. Und irgendwie harmoniert das überhaupt nicht mit dem ethischen Anspruch eines solchen Projektes.

Doppelposting gelöscht

Also ich bin auch käuflich. Wenn jemand seine Gemeinde o.ä. gemappt haben möchte kann er sich gerne melden. Bei Übernahme der Übernachtungs+Anreisekosten mappe ich für 400 Euro/Tag, bei Bedarf kann ich noch paar Referenzen angeben. Je nach vorliegenden Quellen, gewünschter Qualität und örtlichen Gegebenheiten bis zu 500 Nummern/Tag (+Gebäude, POI etc.; ODbL-ready kostet aufgrund der vorbereitenden Maßnahmen 25% Aufpreis!).
Zeitraum: November-Dezember

Also ich bin nicht käuflich. Wenn jemand eine Mapping Party in meiner Gegend haben möchte, schließe ich mich gerne an. Bei Übernahme der Serverkosten trage ich den Termin bei Bedarf im Community-Kalender ein. Je nach Begehbarkeit und Luftbildauflösung kartieren wir im Team einen Stadtteil pro Tag.
Zeitraum: am Wochenende bei gutem Wetter

Hehe nun die Frage ist vlt. gar nicht ob wir käuflich sind oder nicht :wink:

Ich sehe es wie einige Vorredner auch eher so, dass wir in einen Interessenkonflikt geraten können, weil die Leute für ihr Geld “auch was sehen wollen”. Wir sind dann leider nicht mehr neutral (sondern müssen die Bezahler stärker betonen) und irgendwie hat das IMHO auch einen komischen Beigeschmack, als OpenData Projekt Geld für sowas zu nehmen. Geld für die Server etc. stellt meiner Erfahrung nach nicht unbedingt das Problem da, das bekommt man auch auf anderen Wegen mit Sponsoring und Ähnlichem. Von daher sollten wir es meiner Meinung nach lieber Firmen überlassen sich um sowas zu kümmen und nicht zu sehr probieren mit allem Geld zu kassieren.

Warum müssen WIR? Nichts müssen wir. Wir stellen die Daten zur Verfügung. Wie jemand etwas gerendert haben möchte ist sein Problem. Wenn ihm der Stil von Openstreetmap nicht gefällt, dann nimmt er die ÖPNVKarte. Wenn ihm die auch nicht gefällt nimmt er sich eine andere Karte. Wenn es keine gibt muss er sich einen Stil erstellen und die Daten rendern. Ich würde also das ganz nicht zu hoch hängen.
Kritisch ist lediglich wenn Objekte der Umgebung gelöscht werden um selbst besser dazustehen. Oder wenn für den Render optimiert wird und darunter andere Funktionalitäten leiden.

Nein aber wenn die Community sowas anbietet steht sie im Interessenskonflikt zwischen Geld einnehmen und “schöner, übersichtlicher” Karte. Klar ist wohl, dass der Schuhladen nur bezahlt, wenn er auch auf “der” Karte zu sehen ist.

Ich find das übrigens preiswert. Kann mir sehr gut vorstellen dass es sich für einen Gewerbetreibenden lohnt korrekt mit seinem Hotel oder was auch immer in der OSM korrekt verzeichnet zu sein. Ich hätte als Hotelier auch keinen Nerv mich selbst darum zu kümmern. Und im übrigens auch nicht für 20 Euro für jemand einen Punkt einzutragen und den auch noch zu pflegen, aber das mögen Studenten anders sehen.

Das überwachen kostet ja 70€ im Jahr pro Eintrag, wenn man nun 1000 Einträge einmal gesammet hat und diese einfach überwachen kann, ist das doch ein guter Verdienst…
Und beim Vorhandensein aller Infos einen Node zuerstellen ist Sache von 5min.

Viel länger dauert es wohl den Kunden noch dies und das zu erklären. Mal davon abgesehen dass das nur Einnahmen und kein Gewinn ist. Wenns sich lohnen würde gäbe es sicher auch noch mehr Angebote in der Richtung.

Was haltet ihr von dem Zitat aus dem Reporting Service:

Wie kann man eine solche Garantie überhaupt anbieten?
Das klingt fast wie “Sie sind Eingentümer Ihrer Nodes und wir sehen zu, dass keiner Ihre Nodes ohne Ihr Einverständnis ändert”.

Irgendwie passt es für mich mit dem Projekt nicht zusammen.

Also ich meinte eigentlich, dass ich Cartogis auch deswegen mal angemailte hatte, finde die Mail nur gerade nicht. Vielleicht mag einer von euch die ja nochmal kontaktieren um zu erfahren, mit welchem Account die Daten eingetragen werden, was für ein Monitoring-Tool die nutzen und wie das mit dem “festhalten” von Nodes ist. Den User könnten sie auch hier nochmal ergänzen:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Commercial_OSM_Software_and_Services

Guten Abend zusammen,

dieses Thema wurde vor einigen Wochen schon einmal im Blog besprochen, gerne kommentiere ich aber noch einmal das bisher gesagte.

Einzelne Knoten finde ich auch nicht sonderlich aufwändig, darum bietet Micromapping das auch kostenlos an. Und erklären tue ich auch jedem wie es geht - für Unternehmen ist das allerdings nicht immer der springende Punkt bei einer solchen Investition, da ist die Einarbeitung u.U. teurer als ein solcher Service.

Ein Service, wie Micromapping ihn anbietet, ist gedacht für größere Projekte, wo beispielsweise über eine ganze Region verteilt Häuser und Zufahrten auf der Basis von Grundrissen eingetragen werden sollen (z.B. Einzelhandelsketten o.ä.). Das ist ein nicht unerheblicher Aufwand, wenn man sich die Möglichkeiten in OSM anschaut.

Was Cartogis mit Überwachung meint kann ich leider nicht sagen, unter http://micromapping.de/Eintragung%20OpenStreetMap.html steht jedenfalls ziemlich genau, dass es dabei um Reparaturen handelt; explizit werden konstruktive Änderungen anderer Mapper hiervon ausgenommen, alles andere wäre, denke ich, inakzeptabel.

Was die Darstellung in z.B. Mapnik angeht, wäre ich ganz entspannt. Ein Kunde bekommt sowohl die Rohdaten als auch eine gerenderte Karte als Datei, was dann auf der OSM-Startseite auftaucht, weicht ja schon massiv von dem ab, was beispielsweise MapQuest anbietet. Zudem sehe ich da die Community nicht in der Pflicht, ein Versprechen, dass alles immer bleibt wie es ist, ist glaube ich das Gegenteil von dem, was wir anstreben und auch von dem, was bei OSM bisher passiert ist.

Und zum Interessenkonflikt: Ich habe natürlich auch einen privaten Account, mit dem ich auch weiterhin mappe, allerdings nach privaten Interessen. Mit diesem hier werden nur Kundendaten eingetragen. Wer sich den Account genauer anschaut, wird feststellen, dass der Konflikt so groß bisher nicht ist :wink:

Weiterhin einen schönen Abend,

Nikolaus

Das merke ich, denn Du hast mich voellig falsch interpretiert.

Was ich sagen will, ist, dass wir als Projekt uns selbstverstaendlich die Freiheit behalten, Dinge zu aendern, wie zum Beispiel eine Rendering-Regel oder eine Tileserver-Nutzungsregel oder sowas.

Wenn nun ein gewerblicher Datenerfasser seinem Kunden (ungeschickterweise) versprochen hat, dass die Pizzeria immer sichtbar ist oder die Tiles immer fuer die Webseite der Pizzeria zur Verfuegung stehen oder sowas, dann koennen wir als Projekt sagen: Tja, nicht unser Problem.

Wuerden wir stattdessen aber (als Projekt) selbst Daten fuer Geld eintragen, dann ist es mit dem “tja, nicht unser Problem” schwieriger. Daher begruesse ich es, wenn wir das nicht machen.

Und noch was ganz anderes zum Thema “der gewerbliche darf alles” - das sehe ich mitnichten so. Unsere allgemeine Regel ist ja, dass jeder alles mappen darf, was er sinnvoll findet. Klar, manchmal gibt es da kuriose Sachen, die dann auch wieder revertiert werden, aber im Ernstfall wuerden wir doch sagen: Wenn Haenschen Mueller partout jede einzelne Blume in seinem Garten mappen will - lass ihn doch, immerhin gewinnen wir damit einen Mapper, und vielelicht tut er auch mal was vernuenftiges. Wir messen der Diversitaet unser Community einen gewissen Wert bei und tolerieren auch mal jemanden, der etwas schrulliger ist. Ein einzelner Mapper kann gar nicht so viel Mist erfassen, dass uns das ernsthaft stoert.

Bei Importen hoert diese Grosszuegigkeit “jeder darf alles” bei mir aber ganz klar auf, denn da besteht sehr wohl die Gefahr, dass man ploetzlich 60.000 Baeume mit type=broad_leafed in der Datenbank hat oder andere Sperenzchen. Bei Importen hat man nicht diese natuerliche Obergrenze fuer den Menge an Mist, die einer machen kann.

Das gewerbliche Mapping bewegt sich irgendwo dazwischen. Wenn eine Firma A einem Mapper B den Auftrag gibt, gegen Geld irgendwas in OSM zu erfassen, dann kann das unter Umstaenden ganz nuetzliche Information sein, die wir ansonsten auch erfassen wuerden; es koennte aber auch in die Richtung verschrobener Details gehen, also Dinge von dem Kaliber, bei denen wir normalerweise sagen wuerden “lass dem Mapper X doch den Spass, immerhin gewinnen wir damit ein Community-Mitglied und vielleicht macht er woanders noch was vernuenftiges”. Dieses Argument zieht bei gewerblich beauftragtem Mapping aber nicht; da gewinnen wir keinen Mapper, da goennen wir keinem Menschen seinen Spass.

Ich finde gewerbliches Mapping also ok und sogar nuetzlich, solange es grob in dem Rahmen ist, was wir bei OSM sowieso mappen; darueberhinaus aber muss man schon kritisch hinschauen.

Nein, auf keinen Fall. Wenn das einer macht, kriegt er genauso Aerger wie jeder andere auch. Sollte bei der Data Working Group eine Beschwerde ueber irgendeine Art von Revert-Bot auftauchen, mit denen ein gewerblicher oder privater Anwender bestimmte Nodes gegen Aenderungen zu schuetzen versucht, so wird das ganz bestimmt verhindert werden; allerdings ist sowas meines Wissens noch nicht vorgekommen. Was es gibt, sind gewerbliche Anbieter, die ihren Kunden ein “Monitoring” anbieten, aber sobald das in Richtung automatische Revert geht, wird es ganz klar abgestellt.

Bye
Frederik

Offensichtlich weiß da jemand genau was er tut, vermutlich wird ein OSM-Konto verwendet, dass sonst mit braven Mapping-Aktivitäten viele andere Mapper in den Schatten stellt. Oder ist hier nur einem im Forum so ein kommerzieller Node (der sich von andere wohl eh nicht unterscheidet) bisher überhaupt aufgefallen? Die sind doch nicht doof und nehmen eine Cartogis-Konto dafür. Bemerkenswert im Übrigen, dass hier über ein Problem diskutiert wird, dass es (zumindest bis jetzt) noch gar nicht gibt.

Jups, sehe ich ähnlich, lasst doch erstmal ein paar Unternehmen eintragen und wenn das niemanden auffällt ist doch alles bestens :slight_smile: