Mappen großer Waldgebiete

Hallo !

Wie werden eigentlich große Waldgebiete korrekt gemappt ?
Wenn man das genau macht komme da schon tausende Punkte pro Fläche zusammen.
Gibt es da Empfehlungen / Limits wie groß eine Fläche sein soll ?
Hier in Österreich fehlen da noch einige Gebiete.

Martin

Naja, eigentlich als ein zusammenhängender Wald. Ich musste aber auch schon Wälder teilen, da sie sonst einfach viel zu groß wurden. Du hast zum einen das Problem, dass Dir bei einem zu großen Wald JOSM sehr langsam und das Bearbeiten eine Qual wird (wenn man nicht extra Arbeitsspeicher reserviert) und auch viel häufiger Fehler passieren werden wenn der Gelegenheitsmapper den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht.

Ja, achte darauf, dass jeder Way max. 2.000 Nodes haben darf. Am besten lässt Du noch einen großzügigen Puffer um spätere Bearbeitungen zu erleichtern. Mehrere Outer-Ways dann als MP Relations zusammen fassen.

Vermutlich nicht. Nur teile so oft wie möglich. Gibt am Ende aber häßliche Striche bei Mapnik

Viel Spaß Martin

Ich versuche, große Waldstücke dort zu teilen, wo es am wenigsten auffällt. So laufen praktisch durch die meisten Waldgebiete Wege, an denen man unauffällig eine Teilung vornehmen kann.

Das macht das Objekt letztendlich aber auch nicht kleiner sondern nur komplizierter (multipolygon-Relation anstatt einfacher Way), was die Fehleranfaelligkeit zusaetzlich erhoeht.

Also auch wenn es ein zusammenhaengender Wald ist, sollte dieser in praktikable Stuecke unterteilt werden. Wie miraculixOSM schreibt, bieten sich dafuer haeufig Wege oder Strassen an, dann fallen diese Schnitte auch in der Renderer-Ansicht nicht auf.

Gruss
Torsten

Da große Waldgebiete immer Löcher (z.B. Wiesen) enthalten, kommt man um Multipolygone nicht herum. Beschreibung siehe http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Multipolygon.

Wenn ein MP einige zig Löcher enthält, wird es unübersichtlich => aufteilen. Als Grenzen zwischen Wald-Multipolygonen wählt man am besten eine Linie quer durch den Wald, wo sonst möglichst wenig ist. Zu anderen Flächen (z.B. Wiesen, Wohngebiet, Äcker) keine Fuge lassen, sondern die Grenzlinien entweder nachziehen oder wiederverwenden (als outer in beide MP einhängen).

In der Theorie ganz fein, doch in der Praxis werden Wege zu oft geteilt (Brücken, unterschiedliche tracktypes/maxspeeds/Markierungen usw.) und sie laufen zu oft durch Wiesen. Darum bevorzuge ich für fiktive Wald-Wald-Grenzen extra Ways.

Wie immer bei OSM gibt es verschiedene Ansichten, was “korrekt” ist.

Das verwenden von Grenzlinien als outer-Teilstuecke in Multipolygonen sollte man moeglichst vermeinden. Es ist zwra nicht wirklich verboten (bei OSM gibt es ja auch keine Verbote), macht die ohnehin schon komplexen Multipolygone aber noch unuebersuchtlicher und erhoeht den Verarbeitungsaufwand bei der Auswertung enorm.

Wenn der Weg entlang der Schnittkannte geteilt wird, wo ist dann das Problem fuer die Schnittkannte?
Entweder man hat die Schnittkannte genau auf den Weg gelegt. Wenn man das als extra Weg gemacht hat, dann ist ein Teilen der darunterliegenden Strasse voellig unerheblich. Und wenn man dazu entgegen besseren Wissens (s.o.) die Strasse selber als Schnittkannte benutzt hat, so sorgt zumindest JOSM automatisch dafuer, dass beide Teilstuecke in der Relation bleiben.
Alternative kann man auch die Schnittkannten des Waldes leicht neben die Strasse legen. (Das hat den Vorteil, dass man im Editor das gewuenschte Element leichter auswaehlen kann, als wenn mehrere Wege genau uebereinander liegen. Das hat allerdings auch den Nachteil, dass es viel muehseliger wird, die Geometrie nachtraeglich anzupassen.) Dann ist es fuer die Schnittkannten wieder egal, wenn die Strasse geteilt werden.

Und wenn die Strasse als Schnittkannte nicht nur durch den Wald sondern auch durch eine eingschlossene Wiese oder Siedlung laeuft, um so besser: Dann kann man sich auch gleich sparen, dieses Objekt als inner aus dem Multipolygon auszuschneiden und hat somit die Datenstrukturen weiter vereintfacht => robuster und leichter auszuwerten.

Oberste Regel (ok, Platz zwei gleich nach: Wir mappen nicht fuer…): Halte die Datenstrukturen moeglichst simpel. Hier bei OSM werden keine Preise fuer die kompliziertesten Strukturen verteilt, sondern robust und einfach gewinnt.

Gruss
Torsten

Dein Wort in Gottes Ohren.

Ich meinte eh nicht Grenzlinien im Sinne von type=boundary, sondern einfach die Polygonumgrenzung.

Wenn man sowieso einen zusätzlichen Way als Relationsgrenze erfasst, dann finde ich es besser, einen Way mit möglichst wenig Nodes zu ziehen, im Idealfall nur die Endpunkte. Eine Straße nachzeichnen bringt nichts, das kann nur den Sinn haben den Rendererbug zu umgehen, der früher oder später sowieso behoben wird. Ausnahme: wenn die Straße Wälder mit verschiedenen Eigenschaften (z.B. wood=, name=) teilt oder überhaupt verschiedene Landuses (Wald/Wiese).

Nachzeichnen bringt immer praktische Probleme mit sich:

  • oft trifft man die Nodes nicht genau
  • wenn man den Weg verfeinert, muss man neue Nodes in mehrere Ways einhängen

Das macht Merkaartor auch. Das Problem ist kein technisches, sondern dass man irgendwann 20 outer hat statt 1. Das wird unübersichtlich.

Es gibt mehrere Unübersichtlichkeitsfaktoren:

  • Anzahl Objekte
  • Anzahl Nodes in Ways
  • Anzahl Members in Relationen
  • Anzahl Ways übereinander
  • Anzahl Relationen, wo ein Objekt vorkommt

Mit einer Straße als Relationsgrenze Wald-Wald hat man zwar 1 Objekt weniger, aber dafür verliert man in anderen Punkten.

Natürlich immer noch besser, die Relation ist unübersichtlich, als man macht etwas falsch. Wichtig ist nur, dass kein Streifen Niemandsland bleibt. Ob man die Relationen an einer Straße teilt oder an einer neuen Linie, ist eh nur Geschmackssache und macht im Ergebnis keinen Unterschied.

Auch das hat keinen Vorteil gegenüber einer 2-Node-Grenzlinie, außer wieder als Workaround für den Renderer-Bug.

Dafür musst du den Wiesenrand 2x zeichnen, einmal als Waldrand und einmal für landuse=meadow. Oder du machst die Wiese selber zum MP. Ich finde es einfacher, den Wiesenrand 1x als geschlossenen Way zu zeichnen und einer Waldrelation als inner anzugeben, zumal dann nur 1 Relation von der Wiese betroffen ist und nicht 2 oder 3.

Genau das meine ich auch.

Im Prinzip ja. in der Praxis sieht das aber so aus, dass sich das Darstellungsproblem nicht trivial loesen laesst und auch nicht einmalig geloest werden muss, sondern jeder neue Renderer und jedes Navi damit sein Schwierigkeiten haben wird.

Wenn zwei Objekte aneinandergrenzen, dann hat man im einfachsten Fall auch immer zwei Linien (uebereinander oder nebeneinander). Das wird nicht einfacher, wenn man ein Objekt als Linie und das zweite Objekt als Relation, oder beide Objekte als Relation erfasst, dass steigert jeweils nur unnoetig die Komplexitaet der Datenstruktur.

Gruss
Torsten