Kein Lizenzhinweis - Freiburg Marathon

@Nop und !i!

zum Thema “Mißverständnis zwischen Geodaten und Karten”

Für mich als “go out and map” User ist das Vorliegen oder Mitsichführen von Karten essentiell. Wie soll man sonst “draußen im Wald” mappen. Ich bin in der Tat davon ausgegangen, daß der Mapper eine Karte oder zumindest einen Kartenausschnitt zunächst von “Openstreetmap” (ev. auch von Dritten) zur Verfügung gestellt bekommt oder sich (z. B. mit Mobac) laden darf/kann.
Das gehört für mich zum “Geben und Nehmen”.
Möglich daß die Denkweise sich geändert hat und und die Arbeit inzwischen überwiegend von Luftbildabmalern und Importeuren geleistet wird und man auf die Hobbymapper verzichten kann.
Wenn man nur noch für eine Geodatenbank mappt, deren sich Dritte kostenlos bedienen, kann ohne was zurückzugeben und man sich andereseits als Bereitsteller der Daten das Gemecker anhören muß, wenn man sich eine Karte mit Mobac generiert, dann ist es wohl an der Zeit sich ein anderes Hobby zuzulegen.

Unsere Daten/Karten sind nicht einfach zu verwenden. Die CC-BY-SA Lizenz verbietet jegliche Mischung mit Daten unter anderer Lizenz. Das merkt man leider erst nach längerer Beschäftigung mit dem Thema und es macht das Leben ziemlich kompliziert, sobald man über reine Weitergabe von Daten hinausgeht.

Im Gegensatz dazu ist die Anbringungen eines simplen Textes auf oder in der Nähe der Karte eine lächerlich einfache Tätigkeit, die die Verwendung absolut nicht erschwert.

Bei Nutzern meiner eigenen Karte achte ich auf die Einhaltung der Lizenz ebenso wie ich sie trotz der von ihr verursachten Komplikationen selber einhalte. (Falls wir uns darauf einigen, Lizenzverstöße grundsätzlich zu ignorieren, kann ich meine Implementierung sofort deutlich vereinfachen. :slight_smile:

Die Reaktion auf eine Mail “Die Lizenz fordert eine Attributierung, bitte ergänzen” bringt übrigens normalerweile als Antwort ein: “Oh, war mir gar nicht klar. Ergänze ich heute abend gleich.” Das wurde bisher nie als Polizeiaktion empfunden, zumindest hat nie jemand seinen Anwalt zur Hilfe gerufen. :slight_smile:

bye
Nop

Das ist natürlich nett und ungemein praktisch wenn das so funktioniert. Trotzdem hat das Geben von Geodaten und das Nehmen von Karten nichts miteinander zu tun. Aber diese Abhängigkeit ist eine reine Erwartungshaltung Deinerseits.

Wie schon ein paar mal erklärt, erlaubt es Dir die Lizenz, Karten auf OSM-Basis, die Du irgendwoher bekommen hast, selbst wieder weiterzugeben. Aber niemand ist verpflichtet, sie für Dich aufzubereiten, für Dich Karten zu rendern und Dir diese kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung zu stellen.

bye
Nop

Überall nur Weicheier… Openstreetmap braucht einen guten Abmahnanwalt damit endlich Geld in die Kasse kommt damit man schnellere Server kaufen und paar anständige Programmierer einstellten kann. Auch so ein Bonusprogramm wäre denkbar, wo es pro gemeldeten Lizenzverstoß 100 Euro gibt

Ja und genau darum ist ja z.B. Mobac so eine tolle Sache: Ist ja Alles da. Die Daten wurden über die mit den Mappern vereinbarte CCbySA (kostenlos) veröffentlicht, also darf man sie unter gleichen Bedingungen weitergeben. Das Weitergeben impliziert dabei natürlich die Möglichkeit des Nehmens (Downloads).
Daß Du mit der privaten RuW nicht verpflichtet bist, als quasi Dritter die Daten, kostenlos weiterzugeben ist auch klar.
Von “Openstreetmap” erwarte ich das als Mapper allerdings. Wieso schränkt Openstreetmap dann aber mit den Server-Policies (übrigens erst auffindbar hinter der Verlinkung der Verlinkung) die Lizenz wieder ein? Der Pizzabäcker, der eine Anfahrtsskizze (Bitmap) ins Netz stellt ist verpflichtet, die Weiternutzung (share alike) zu dulden. Worin besteht jetzt der Unterschied zum Download (oder dem “schnellen Ansehen”) bereits veröffentlichter Daten auf der Webseite von Openstreetmap?
M.E. ist ein Rückzug auf die Aussage, man könne ja die Rohdaten nehmen, an dieser Stelle schon nicht mehr statthaft. Eine Verpflichtung zum Echtzeitrendern besteht zwar nicht, aber wenn die Daten schon in dieser Form veröffentlicht werden…

Ob man dafür einen Unkostenbeitrag verlangen kann, oder die Perfomance drosselt, mag sein. Für mich ist das generelle Sperren oder Blockieren ein Verstoß gegen die zwischen den Mappern und der OSMF vereinbarten CC.
Inwieweit User beim Download (Belasten des Servers) gegen die Netiquette verstoßen, sei mal dahingestellt. Rechtliche Relevanz hat das wohl nicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Netiquette

OSM stellt die Daten bereit. Jeder kann sich die Daten herunter laden und nach der Lizenz nutzen.

OSM betreibt auch TileServer. Diese Nutzung unterliegt gewissen Regeln, die nichts mit der Lizenz zutun haben.

Weder hat dir OSM zugesichert, dass du jederzeit Daten laden kannst, noch dass du sie jederzeit hochladen kannst noch dass du die TileServer nutzen kannst, wie du willst. OSM hat dir gegenüber lediglich die Pflicht, dass wenn OSM Daten von dir veröffentlicht, diese dann unter CC-BY-SA stehen. Alles andere ist dein Wunschdenken.

Ehm also warum führen wir denn hier schon wieder ein Grundsatzdiskussion? Es ist doch ok wenn es mehrere Meinungen gibt aber ich finde das geht jetzt alles deutlich über das eigentliche Thema hinaus…

Mobac ist keine tolle Sache, sondern grade mit Schwung gegen die Wand gefahren. :slight_smile:

Damit die Server weiterhin funktionieren können und nicht von einigen, wenigen Massensaugern in die Knie gezwungen werden.

Deine Erwartungshaltung ändert nichts an der Tatsache, daß die Server, die OSM gesponsort bekommen hat, zwar größer und leistungsfähiger sind als meiner, aber die Kapazität ist ebenfalls begrenzt. Und eine hemmungslose Saugpumpe wie Mobac, die 3 Millionen Tiles kommentarlos erlaubt, standardmäßig mit 4 parallelen Threads, bringt jedes System zu Fall, wenn nur genügend unbedarfte Anwender auf “Download” klicken. Zum Vergleich: eine große Browserkarte braucht ca. 70 Tiles pro dargestelltem Ausschnitt, ein normaler User ruft weniger als 2-3000 Tiles am Tag ab.

Bei meinem Server wurde die Schmerzgrenze im Dezember überschritten, bei den großen Servern hat es halt noch ein Vierteljahr länger gedauert.

bye
Nop

Die Lizenz ist ja im Grunde, zumindest für Deutschland, doch nur die etwas erweitere Formalisierung des eh schon geltenden Zitatrechtes, das bei Übernahme andere Werksteile eine Quellenangabe verlangt. Wo ist denn das Problem, das ich da, wenigstens auch schon der Fairness halber, mit dazu schreiben muß, wer die Karte erstellt hat? Das ist allgemein üblich, wenn da jemand dann noch den Hinweis auf die Share-Alike-Lizenz nicht gleich mit drin hat, kann man auch eher davon ausgehen, das er es einfach übersehen hat.

Aber auch wenn keinerlei Hinweis vorliegt (wenn man da böse ist, könnte man da ja Vorsatz unterstellen…) schicken wir nicht gleich Abmahnanwälte in die Spur, sondern es wird den Nutzer freundlich erklärt, wie die Lizensierung funktioniert, weil vielleicht hatten sie ja wirklich nur kurz drauf gesehen und nach “freier Weltkarte” aufgehört zu lesen und das für sich als “frei wie in Bier” interpretiert.

http://www.openstreetmap.de/faq.html
Jeder darf also zum Beispiel einen Fahrradatlas mit OSM-Karten produzieren und verkaufen – solange er dazu schreibt, dass die Daten von OSM kommen und solange der Fahrradatlas seinerseits die CC-BY-SA-Lizenz hat (das bedeutet wiederum: Jeder darf den Fahrradatlas kopieren oder als Basis für eigene Werke nutzen).

Nichts anderes macht man ja. :wink:

So, der Marathonmann gelobt Besserung und will nachträglich die Quellennennung und den Lizenzhinweis einbauen. Er schreibt auch, das er mir dankt, dass ich sehr fair sei :smiley:

Man kann die Sache für erledigt betrachten.

Du hast da ja schon Übung drin…Pfarrer, U-Bahn Schaukasten, das hier…Jedesmal grübele ich, wie Deine Nachricht wohl aussah. Wie frag ich das jetzt…schreibst Du die so an als wenn die zwei oder mehr Wellensittiche haben oder so, als würden sie einen alleine halten?

Vergiss nicht diesen Stadtplanverein mit dem “Nachdruck Verboten” Schild oder dem WDR und so weiter.

Könnte man evt. als Musterbrief ins Wiki stellen.

Kommt immer drauf an, wer die Zielperson ist. Jemandem in Österreich würde ich damit drohen, dass ich eine Anzeige erstatte, da man in Österreich Sittiche nicht einzeln halten darf. In Deutschland gibt es dieses Reglement nicht, da muss man mehr in Richtung “Einsicht” schreiben und darauf hinweisen, dass Wellensittiche schwarmtiere sind, die in Australien in Gruppen von bis zu 2000 Wellensittichen die Gegend unsicher machen. Argumente dass mit dem Plastikvogel und dem Spiegelspielzeug eine Kropfentzündung profoziert wird woran der Sittich sterben kann. Der Mensch kein adequater Partnerersatz ist, nicht die Wellensittichsprache versteht, nicht 24h am Tag bei dem Vogel ist und auch nicht mit dem Vogel in der Wohnung fliegen und spielen kann. Ach gibt so viele Psychologische Tricks und wo das Wort nicht mehr schlägt, da braucht es dann eben den Stock. Wenn eine Email nicht wirkt, bewirkt ein Fax oder ein Telefonanruf dann meist wahre Wunder.

Ist die sehr viel anders als die hier?
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Lacking_proper_attribution/Example_email

Ich stimme das ebenfalls immer sehr auf denjenigen ab. Einem MTB Verein würde ich eher mit Du und etwas lockerer kommen, bei Firmen eher mit Fakten.

Sehr viel anders…

Sehr geehrte Damen und Herren,

eben erlangte ich Kenntnis davon, dass Sie eine Broschüre / Anwohnerinfo für den Freiburger Marathon veröffentlicht haben, wo Sie auf der Rückseite eine großformatige Karte von Openstreetmap.org eingebaut haben.

http://www.marathon-freiburg.com/media/pdf/fm-11-streckenplan.pdf
http://www.marathon-freiburg.com/media/pdf/fm-11-anwohnerinfo.pdf

Unser Kartenmaterial ist in der Tat kostenlos und darf privat sowie kommerziell verwendet werden, allerdings nur unter Einhaltung kleiner gewisser Spielregeln wie der Quellennennung und dem Hinweis auf die Creative Commons Lizenz. Bedauerlicherweise findet sich auf der Broschüre weder die obligatorische Quellennennung “Openstreetmap.org und Mitwirkende” noch der Lizenzhinweis auf Creative Commongs BySa 2.0.

Sie haben sich damit einem Lizenzverstoß schuldig gemacht, den andere Organisationen gewöhnlich sofort teuer rechtsanwaltlich abmahnen lassen. Das schmücken mit fremden Federn wird auch auch bei uns nicht gerne gesehen. Wir gehen vorerst wohlwollend davon aus, dass es sich um ein “Versehen” ohne Vorsatz handelt. Sie wurden hiermit formal auf Ihr “Versehen” in Kenntnis gesetzt und erhalten die Gelegenheit, die Broschüren zu überarbeiten. Sei es in dem Sie die Karte entfernen oder die Quellennennung und den Lizenzhinweis nachträglich einfügen. Bei nicht fruchten behalten wir uns vor, entsprechende Rechtsmittel einzuleiten. Wir sind die guten!

Mit besten Grüßen

Edwin von Hegensdorf-Krailsmoor

Oh interessant, ich persönlich würde das nicht so scharf formulieren. Eigentlich nicht schlecht aber der Nachsatz “wir sind die Guten!” passt irgendwie nicht und wirk ein wenig …überheblich :wink:

Das gibt dem ganzen eine etwas psychopathische Note. :smiley:

Den Nachsatz finde ich auch komisch…und das fruchten. Das passt nicht so zum ansonsten sehr sachlich gehaltenen Text. Ansonsten finde ich den gut.

Und wenn man die ganzen Grammatik- und Rechtschreibfehler korrigieren würde, wäre es perfekt. Dann sind wir wirklich die Guten.

Hallo zusammen,

ich möchte hier als Marathon Mann (Zitat Edwin) kurz Stellung nehmen zu unten genanntem Punkt: der Fehler ist tatsächlich ohne Vorsatz und bösen Willen passiert und tut uns als Veranstalter auch sehr leid. Wir haben Eure Karten (die übrigens super sind) schon einmal für eine Veranstaltung genutzt - damals mit kompletten Verweis. Bei diesem Mal ist uns diese Info in dem ganzen Stress der Vorbereitung nur leider durchgerutscht…wird und ist aber wo möglich nachgebessert.

Ansonsten geniesse ich die trockene Art Eures Austausches, finde die Karten super und gelobe Besserung,
Grüße an alle Street Mapper,

Marathon Mann