Lizenzwechsel: freiwillige Zustimmung ab jetzt möglich

@juson: Auch das hatten wir doch schon öfter: Es gibt auf dieser Erde nunmal unterschiedliche Rechtssysteme und es ist notwendig, dass dieser Prozess möglichst in keinem davon angreifbar ist, egal was nun wie genau geschützt ist.

Der Mapper verzichtet genau auf die Rechte, die ihm sonst die Möglichkeit gäben, der OSMF auf rechtlichem Wege schaden zuzufügen. Das ist wichtig, damit in Zukunft nicht die OSMF von ihren eigenen Mappern verklagt wird. Da die Lizenz nicht exklusiv ist, gibt es ansonsten keine Probleme.

Was später geändert werden kann, ist genau definiert - die Lizenz unter der die Daten veröffentlicht werden. Und dieser Prozess ist auch klar geregelt. Und ‘free and open’ mag vage sein, ist aber a) nicht anders möglich, wenn man zukünftig noch entstehende Lizenzen mit einschließen will und b) unter Umständen doch einklagbar. Das ist zwar nicht endgültig klar, solange das keiner versucht hat, weil es keine Möglichkeit dazu gab, aber die OSMF ginge ein ziemliches Risiko ein, würde sie eine Lizenz wählen, die nicht wirklich darunter fällt. Außerdem müssen auch dann noch 2/3 der aktiven Mapper zustimmen.

Über die Arbeit der LWG maße ich mir keine Beurteilung an. Mir scheint auch manches nicht wirklich gut durchdacht zu sein im zeitlichen Ablauf, aber das ändert inhaltlich doch nichts.

Richtig, damit wären dann meine Beiträge, so ich zustimmen täte, trotzdem teilweise für die Tonne oder wahlweise grob verfälscht, ohne dass ich gefragt würde oder was dagegen tun könnte… Nach UrhG bräuchte man aber eigentlich meine Zustimmung als Mitautor beim Löschen oder Verändern.

@errt: Geh einfach mal von dem Fall aus ein mapper hat deine Stadt vor Urzeiten grob nach Luftbildern erfasst, nun erfasst du für jede Strasse Informationen wie Parkverbote und korrigierst den Verlauf anhand der örtlichen Gegegbenheiten. Nach den momentanen Plänen ist diese Arbeit nichts wert und diese Bewertung finde ich persönlich unverschämt, ganz abgesehen davon dass sie als Vorgehensweise in Deutschland nicht rechtens ist.

@aighes,

Danke für die sachliche Darstellung in #374. Hiermit läßt sich für mich die Einstellung der Befürworter nachvollziehen. Würden wir auf der “grünen Wiese” vor der Wahl stehen, welche der beiden Lizenzen genutzt werden, könnte ich mir durchaus auch eine Entscheidung zugunsten der ODbL vorstellen.

Das Problem ist aber, daß wir nicht auf der grünen Wiese beginnen, weshalb wir schon wegen des Nichterreichens vieler “Altmapper” mit erheblichem Datenverlust rechnen müssen. Was bei komplett wegfallenden Daten der “Grünen” ev. durch Fleiß anderer irgendwann ersetzbar sein könnte, ist in den “gelben” Fällen ein, aus meiner Sicht, “unlösbares” Problem.
Selbst wenn alle, die sich darüberhinau durch die Herangehensweise an das Thema Lizenzumstellung, seitens der OSMF, brüskiert fühlen, jetzt über ihren Schatten springen würden, habe ich keine Idee, wie man das Problem lösen kann.
So stellt sich dann die, an die Zustimmer, gerichtete Frage. Ist es wert, die neue Lizenz , mag sie auch noch so gut sein, auf jeden Fall “durchzudrücken”? Oder kann mann nicht besser mit der alten Lizenz besser leben?

Die Diskussion dreht sich nun aber wirklich zum wiederholten mal im Kreis.

Zwischenzeitlich gab es eine Aktualisierung:

http://osm.informatik.uni-leipzig.de/map/

Neue Farbe orange:

Erklärung:

http://osm.informatik.uni-leipzig.de/map/about.html

Ich finde damit wird der aktuelle Stand nochmal um einiges klarer. Nochmal Danke an der Stelle :slight_smile:

Die Frage möchte ich auch nochmal hervorheben.

Moin,

Wenn ihr denn darauf besteht:
Gelesen - überdacht - überschlafen - abgewogen - abgestimmt.

“Auf jeden Fall” bezieht sich ja wohl auf den achso gefürchteten Datenverlust:
Ich bin guter Hoffnung - ach was, ich bin sicher - dass meine persönliche Schmerzgrenze da deutlich über der der OSMF liegt - aber ich bin auch nur Hobby-Mapper und kein Abhängiger.

Einmalig gestehe ich so einem jungen, innovativem - eben auch unvergleichlichem - Projekt solch eine gravierende, grundlegende Änderung zu - es sollte allerdings nicht noch einmal passieren, wird aber ja auch nicht mehr nötig sein.

Noch Fragen?

Gruß
Georg

@dulcedo: Warum sollte das nicht rechtens sein? Du kannst schließlich niemanden dazu zwingen, deine Daten zu veröffentlichen. Zum anderen steht ja die Idee im Raum, alle Changesets durchzuspielen - in diesem Fall werden auch Informationen von Zustimmern übernommen, die erst nach einer Änderung durch einen Nichtzustimmer gemacht wurden (allerdings natürlich nicht, wenn der Erstersteller eines Objektes nicht zustimmt, das stimmt schon).

@juson: Schon weil endlich die Lizenzänderungsklausel in den CTs dazukommt halte ich auch einen einmaligen Verlust von Daten für zu verkraften, auch wenn ich mir wünsche, dass er möglichst klein ist. Aber wenn in Zukunft vielleicht ein noch viel gewichtigerer Grund zu einer Lizenzänderung zwingt, müsste man sonst praktisch bei Null anfangen.

Dann ist es nicht schlimm wenn ich nicht zustimme da man ja gut auf meine Daten verzichten kann.
Diese grundsätzliche Einstellung ist es die mich innerhalb der gesamten Verfahrenseweise stört, nichts anders.

Hab’ noch 'ne neue Farbe “entdeckt”:

unsichtbar

Hier im Wald
http://osm.informatik.uni-leipzig.de/map/?zoom=15&lat=48.9498&lon=8.35262&layers=B0
sind irgendwie etliche Wege verschollen …

Mich stört genau sowas auch …

wenn man jetzt nichts macht und das Problem erst in 20 Jahren angeht, bspw weil die cc-by-sa illegal wird oder warum auch immer, wird das Problem noch viel viel größer. Man kann ja nicht davon ausgehen, dass die cc-by-sa bis in alle Ewigkeit gilt. Dann werden die Lücken und die auf den zu löschenden Daten aufbauende Arbeit noch viel dramatischer.

Niemand geht davon aus, dass die CC-BY-SA 2.0 ewig gilt. Daher enthält sie auch eine Klausel, nach der Lizenzwechsel auf neuere Versionen der CC-BY-SA möglich sind. Dass kein Wechsel zu einer anderen Lizenz möglich ist, hat jeder mit der Anmeldung akzeptiert. Da kann man nicht einfach so ankommen und einen ODBL-Fork starten.

und wenn es keine neue Version von cc-by-sa gibt? Ich meine in der IT Welt erlebt man die Vergänglichkeit ja täglich mit

Verzichten können kann man sicher auf die Daten jedes Einzelnen, denn irgendwer wird vielleicht die gleichen Daten wieder erheben. Verzichten wollen tut man sicherlich nicht. Ich glaube nicht, dass es hier irgendjemanden gibt der es nicht im geringsten bedauert, wenn Daten verloren gehen. Aber ganz wird es sich wohl leider nicht vermeiden lassen. Das andere ist die rechtliche Seite, davon völlig unabhängig, dass es doch nicht gegen das Recht verstoßen kann, deine Daten nicht zu veröffentlichen. Das hat aber ja nichts damit zu tun, ob man das will oder ob man dazu gezwungen wird.

Der ganze Lizenzwechsel basiert auf der “Annahme” dass die Lizenz nicht greift und jemand einfach mit den Daten machen kann was er will.
(Annahme weil bis jetzt noch kein Gericht das Gegenteil bewiesen hat).
Einige befürworten eine PD Lizenz die im Grunde nichts anderes ist als eine cc-by-sa Lizenz die von einem Gericht für ungültig erklärt ist.
(oder wo liegt hier der Unterschied?)
Man könnte also einfach mit der cc-by-sa Lizenz weitermachen, und wenn ein Gericht diese für ungültig erklärt alle Daten nehmen und unter ODbL stellen ohne jegliche Verluste von Daten. Schliesslich hat das Gericht ja die alte Lizenz für ungültig erklärt und die Daten somit für jedermann zur freien Verfügung gestellt.

Das einzige Negative daran ist doch das es einen Stand gibt der von jedem absolut frei verwendbar ist ohne das man auf OSM hinweisen muss. Da aber OSM weiter aktualisiert unter neuer Lizenz fortgeführt wird, ist dieser Stand bald veraltet.

Naja, hilft es wirklich, wenn das bei einem Gericht im Iran passiert? Oder warten wir bis es in Albanien passiert, oder in Polen? Und wenn ein deutsches oder englisches Gericht die cc-by-sa dann als wirksam betrachtet und man die Daten nicht von cc-by-sa zu ODbL übertragen kann?
Alles Spekulation. Aber es muß doch jedem klar sein, dass man mit den neuen CTs alle Daten retten kann. In der jetzigen Situation muss man jeden einzelnen Mapper fragen, egal ob er inaktiv, tot oder sonstwas ist. Es ist doch besser man macht sowas früher als später

Die CC-Lizenz ist in Deutschland wirksam und die Daten lassen sich nicht zur ODbL übertragen. Das ist so einer der Gründe warum einige etwas gegen den ODBL-Fork haben.

Ja, soweit ich weis, sind die Daten EU-weit dank Datenbankurheberrecht geschützt, aber das ist nicht überall auf der Welt der Fall und da hilft es dann wenn man noch einen Nutzungsvertrag (CT) vorweisen kann, weil dann greift evtl. das Vertragsrecht.