Hausnummer-Erfassung und Interpolationslinien

Mal eine Frage insbesondere zu den Interpolationslinien, die ja ein Hilfskonstrukt bilden, das es so in der Realität nicht wirklich gibt:

Wäre es legitim, vorhandene und neu aufzunehmende Interpolationslinien durch eine lineare Reihe von Punkten zu ersetzen, die mit building=yes + Straße (als Tag oder Relation) + Hausnummer sowie für die innen liegenden Punkte einem source=interpolation und evtl. noch FIXME-Tag gekennzeichnet sind? Ist zwar ein wenig mehr Arbeit, kommt der Realität aber doch näher. Und es spricht ja nichts dagegen, die interpolierten Punkte später an die (beobachtete) korrekte Position zu verschieben oder durch die Fläche des Gebäudeumrisses zu ersetzen.

Sehe nichts, was dagegen spricht.

Falls du es noch nicht kennst: Das JOSM-Plugin AddrInterpolation kann u.a. diese Umwandlung in einzelne Punkte erledigen.

building=yes ist nur für Flächen definiert und für Hausnummern
als Knoten im Grunde überflüssig. Die Hausnummer gehört ja
mit der gleichen Berechtigung zum Grundstück.

Ansonsten spricht nichts dagegen, mehr als die beiden Endpunkte
mit Knoten und Hausnummer zu versehen.

Falls man allerdings alle existierenden Hausnummern (zumindest als
Knoten) erfasst, wird die Interpolation überflüssig und kann entfallen.
Dabei sollte man auf Hinterlieger mit eigener Hausnummer achten.

Edbert (EvanE)

Warum möchtest Du ein Hilfskonstrukt durch ein anderes Hilfskonstrukt ersetzen?

Auf wen bezieht sich diese Frage?

Edbert (EvanE)

Solche linear verteilten Nodes erwecken den Eindruck, hier wäre tatsächlich die korrekte Position der dazwischen liegenden Gebäude erfasst worden - das täuscht eine nicht vorhandene Genauigkeit vor. Die Punkte können ja durchaus ein paar Hausnummern daneben liegen, außerdem können auch mal einzelne Hausnummern fehlen oder ein Buchstabe angehängt sein. Im Gegensatz dazu sagt eine Interpolationslinie deutlich aus: Hier wurden die Hausnummern noch nicht exakt erfasst, die Angabe ist nur eine Schätzung. Deshalb bin ich klar gegen die einzelnen Nodes und für die Interpolationslinie.

Wenn du es so betrachtest ist das ‘blinde’ Ersetzen einer Interpolation
durch einzelne Punkte sicher nicht sinnvoll. Es mag natürlich Fälle geben
wo das trotzdem funktioniert (Reihenhäuser, …).

Etwas anderes ist es, innerhalb der Interpolation mehr als die zwei
Endpunkte zu setzen. Ich setze z.B. gerne eine/zwei Hausnummern
gegenüber von Einmündungen. So hat man einen besseren Überblick
in welchem Bereich eine Hausnummer in etwa liegt.

Edbert (EvanE)

Da stimme ich dir zu - bei Reihenhäusern funktioniert es natürlich, da wird ja auch keine “falsche” Genauigkeit vorgetäuscht, weil die Häuse wirklich äquidistant angeordnet sind, also alle im gleichen Abstand. Das mit den Einmündingen macht auch Sinn, das unterstützt ja schließlich die Interpolation und verbessert die Schätzung.

In meiner Sichtweise ist nur die Interpolationslinie ein Konstrukt, die Eintragung von einzelnen Punkten dagegen nicht exakte Abbildung der real existierenden Verhältnisse.

Ich würde es so sehen:

  1. Gar keine Eintragung des vor Ort Vorhandenen ist schlechter als
  2. Unpräzise Eintragung, ist schlechter als
  3. Genaue Eintragung,
    sofern der “Übergangszustand” 2) eindeutig als solcher gekennzeichnet ist.
    (Zu diesem Thema gibt es aktuell auch einen anderen Thread: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=9127)

Aber die Postings zeigen ja recht deutlich, dass hierzu die Meinung stark divergieren, so dass ich erstmal die Finger davon lassen werde.

Ich würde es so sehen:

  • Die Interpolation ist klar in ihrer Aussage: Die gemittelten Werte sind ungenau.
  • Der Ersatz durch einzelne Knoten sugeriert eine Genauigkeit, die evtl. nicht gegeben ist.
    o Ist es genau (z.B. Reihenhäuser), dann ist es in Ordnung
    o Ist es nicht genau, dann ist es schlecht und man sollte es lassen.

Nur als Beispiel: In Dortmund hatte man für drei Monate hervorragende Luftbilder
zur Verfügung. Selbst dort war es manchmal schwierig eine Interpolation in einzelne
Hausnummern aufzulösen. Manchmal waren es zuviele Hausnummern, ein andermal
zuwenige. Oft konnte man auch nicht erkennen, zu welcher Straße ein Eckhaus
gehört, so dass auch dadurch eine klare Zuordnung nicht möglich war.

JM2C
Edbert (EvanE)