OSM-Daten Grenzregion Geofabrik fehlerfrei zusammenfügen (gelöst)

Hallo Leute,

ich erzeuge gern meine eigenen Karten aus den Daten von der Geofabrik mittels Osmosis (z.B. für die Android App “Locus”).
Nun wohne ich aber in einer Grenzregion (D, PL).
Jetzt stehe ich vor der Entscheidung ob ich jedes Mal ganz Europe (17.6 GB!) herunterlade und mir meinen Bereich herausschneide, oder ob ich mir einzelne Bundesländer und Polen einzeln herunterlade (nur ca. 1.3 GB), diese zuschneide und zusammenfüge.
Ganz Europa herunterzuladen finde ich übertrieben, aber das Zusammenfügen zweier Länder erzeugt eine fehlerhafte Kartenansicht, vor allem bei Flächen, z.B. grenzüberschreitende Wälder. Mein benötigter Kartenausschnitt ist letztendlich ca. 400MB groß (pbf-Datei).

Ich erzeuge mir neue Karten nur nach Bedarf, manchmal täglich, dann aber auch wieder mal nur jedes halbe Jahr. Das Vorhalten einer Europe.osm, um diese dann regelmäßig per Script zu aktualisieren, scheint mir auch etwas zu übertrieben.

Hättet Ihr Vorschläge wie ich das Download-Volumen begrenzen könnte und trotzdem eine ordentliche Kartenanzeige in Grenznähe hinbekommen könnte? Für die Grenzregion Deutschland/Österreich gibt es die Alpenkarte als Download, dieses Glück habe ich leider nicht. Gibt es vielleicht Ost- oder Zentraleuropa irgendwo als Download? Könnte ich vielleicht irgendwo anders meine Region herunterladen? Oder mache ich vielleicht irgendetwas beim Zusammenfügen mit Osmosis falsch?


osmosis-0.42\bin\osmosis --rb germany-latest.osm.pbf --s --rb poland-latest.osm.pbf --s --merge --wb karte.osm.pbf

Für Eure sachdienlichen Hinweise bedanke ich mich schon mal im Voraus.

Soweit beide Extrakte definitiv den gleichen Timestamp haben (osmconvert32 --out-timestamp …) geht das Mergen mit Osmosis reibungslos.
Und soweit ich weiss, ist das bei den Extrakten der Geofabrik der Fall - solange sie von dir am selben Tag heruntergeladen wurden. Aber checke das lieber nochmals.

Gruss
walter

ps: ob die Syntax von deinem Befehl ok ist, kann ich nicht zu 100% gewährleisten - aber prinzipiell geht das. Zur Not kann ich mal in meinen alten Jobs nachschauen.

Danke, es funktioniert tatsächlich zwei Kartenbereiche von der Geofabrik fehlerfrei zusammenzufügen. Mein Fehler war wohl, dass ich zuerst die Kartendaten auf den gewünschten GPS-Bereich zugeschnitten hatte und diese erst dann zusammengefügt habe. Jetzt dauert der Prozess auf aufgrund der erhöhten Datenmenge zwar etwas länger und benötigt auch mehr Arbeitsspeicher, dafür bleibt mir der mächtige Europa-Download erspart.

Hallo,

das osmium-tool (Befehl merge) von Jochen Topf kann auch Extrakte wieder vereinigen.

Viele Grüße

Michael

Freut mich.

Der “Knackpunkt” beim Merge ist, dass beide Datenfiles den gleichen Timestamp haben müssen (dürfte logisch sein :wink: ) und dass beide Datensätze nicht brutal an der Spittinggrenze abgeschnitten werden, sondern mitunter weit in das “fremde” Gebiet hineinragen. Stichwort: completed ways. Die Rohdaten sind dort dann zwar doppelt aber immer vollständig. Dubletten schmeissen Osmosis und sicher auch das osmium-Tool beim Merge einfach weg.

Gruss
walter

Das technische Zusammenfügen ist das eine, dabei ist zu beachten, dass im Grenzbereich Artefakte (Fehler) entstehen, die den Nutzwert der Karte einschränken. Aus diesem Grund würde ich stattdessen das Ausschneiden der gewünschten Karte aus einem größeren Extrakt empfehlen.

Gruß Klaus

Gilt das auch für das osmium-tool?

Das Problem sind Relationen, die Grenzen überschreiten und in keinem der beiden Extrakte vollständig enthalten sind (einiger ihrer Mitglieder, die im “Ausland” liegen, fehlen). Bei einem schlechten Merge sind zwei Stummelrelationen im Resultat.

EDIT: Link ergänzt

Ist die Verwendung gemergter Extrakte immer noch problematisch?

Meiner Meinung nach sollten Relations und Ways komplett in den Extrakten sein (komplett im Sinne der “way refs” und “nd refs”) , nicht jedoch die Nodes, die als einzige die Koordinaten tragen und somit innerhalb oder außerhalb liegen können. Andernfalls wäre eine Aktualisierung einzelner Extrakte undenkbar.

Für Osmosis gibt es in dem Zusammenhang zwei wichtige Optionen beim Erstellen von Ausschnitten: “kompleteWays” und “clipIncompleteEntities”.
kompleteWays behält alle referenzierten Nodes und dürfte nicht zur Anwendung kommen - lange Autobahnen beispielsweise würden ein riesiges leeres Gebiet im Nachbarland einschließen, das ist selten erwünscht. Aber das Fehlen von “completeWays” ist unproblematisch wegen der erhalten gebliebenen Referenzen.
Nur “clipIncompleteEntities” darf nicht zur Anwendung kommen, da dann beim Mergen wichtige Referenzen in den Ways und Relations fehlen - die Referenzen zu außenliegenden Nodes würden entfernt, und ich gehe davon aus, dass der Schalter bei den Geofabrik-Extrakten nicht angewendet wird, da diese sich einzeln aktualisieren lassen müssen.

Eine fiktive länderübergreifende Relation in den Extrakten: Relation XXX besteht aus den Ways A, B, C und D. Way A besteht aus Node 1 und 2, Way B aus Node 2 und 3, Way C aus Node 3 und 4 und Way D aus Node 4 und 1. Wenn nun in einem Extrakt nur Way A und C Platz findet - mit vollständiger Referenzierung und den innenliegenden Punkten - können Way B und D beim Merge vollständig wiederhergestellt werden aus den beteiligten außenliegenden Ways und Nodes, da diese ja im Nachbarextrakt enthalten sind.

Wenn das nicht hinhaut, ist was anderes faul. Früher waren die Extrakte zu hart geschnitten, aber ich dachte, das sei behoben.

-snip-
macht das unter euch aus. ich hab nie damit probleme gehabt.