OsmAnd: Usability

Tach z’samma, ich weiß nicht, wie gut das hier her gehört, aber ein spezielles OsmAnd-Forum hab ich nicht gefunden.

Ich habe jetzt einige Smartphone-Router durch und finde OsmAnd halbwegs hüstel bedienbar (da kann es von der Konkurrenz noch was lernen), hervorragend im Kartenbild (gerade zur Auto-Navigation) und gut im Strecken-Finden. Die Fahrspurberatung funktioniert weitgehend brauchbar, Tempowarnung auch. Eine Software, die aus OSM rausholt, was geht.

Was mich aber momentan noch vom Kauf ab- bzw. an der Bevorzugung meines Montänchen hält, sind zwei Aspekte:

  1. Die gefühlt ewige Rechenzeit zum Routen einer 300-km-Strecke durch Deutschland (Autofahrt von Hessen nach BaWü). Vor dem Losfahren ist das verschmerzbar, aber wenn man gleich zu Anfang eine Abbiegung verpaßt, fängt OsmAnd von vorn wieder an und braucht erneut zwei Minuten. Das geht gar nicht, denn dann will ich doch nur wissen, ob ich auch die nächste Straße rechts nehmen kann (an der ich dann schon längst vorbei bin). Meine Hardware ist ein Galaxy A5 (2016), das ist einklich kein Schneckensystem.

  2. Die umständliche Suche, der man zuerst sagen muß, auf welcher Teilkarte sich das Ziel befindet. Ich wohne im hessisch-rheinlandpfälzischen Grenzgebiet und weiß es manchmal selbst nicht :slight_smile: Wenn Montänchen das über mehrere mkgmap-Produkte hinweg nicht hinbekommt, halte ich das für verzeihlich, dafür wurde es ja nicht gebaut, aber bei speziell für die Software gebauten Karten sollte 2016 einklich eine kartenübergreifende Suche drin sein.

Gibt es Erfahrungswerte bzw. mir noch nicht bekannte Möglichkeiten, diese Hürden zu umschiffen?

–ks

Nun ja, vielleicht muss man sich die Frage stellen, ob ein Online-Routing nicht prinzipiell geeigneter wäre.

Gruß Klaus

Die kann man sich gern stellen, aber es gibt doch einige Gründe dafür, die Karte lieber lokal auf dem System zu haben :slight_smile: Schon wenn man sein Navi nur im Auto benutzt, schaltet der Datendienst aufm platten, nochmehr auf dem hügeligen, Land mindestens auf EDGE, wenn nicht auf GPRS zurück. In Deutschland. In den Tälern North Yorkshires, in denen ich auch unterwegs bin, passiert es schnell, daß nichtmal GPRS geht, dann hat man die Bandbreite eines Analogmodems. Darüber Echtzeitnavigation zu betreiben könnte etwas anstrengend werden. Mal abgesehen davon, daß man die 500 oder 1000 MB Inklusivvolumen nicht unbedingt nur für Routenanweisungen verbraten möchte. Bis Navigation online geht, wird noch etwas Wasser den Ure hinabfließen :slight_smile:

Falls du andeuten willst, meine Anforderungen seien nur online erfüllbar, dann halte ich etliche (genauer: alle anderen von mir getesteten) kostenlose Navi-Apps dagegen, die eine solche Route, auch Alternativen nach Abbiegeverpassung, in wenigen Sekunden fertig haben und deutschlandweit Ziele finden. Nur haben die gegenüber OsmAnd andere Nachteile. Es kann aber nicht prinzipiell unmöglich sein, so was auch OsmAnd beizubiegen. Offline.

–ks

Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Gemeint hatte ich die Kombination aus Offlinekarte und Onlinerouting. Dabei wird nur eine kleine Datenmenge bei der Routenberechnung übertragen, und solange du der Route folgst, sollte natürlich auch keine Neuberechnung erfolgen.

Gruß Klaus

(Offline-)Routing braucht halt Rechenleistung. Bei meinem S7 dauert 300 km routing ca 70 Sekunden. Das A5 liegt halt von der Prozessorleistung im unteren Mittelfeld. Ich meine aber schon, das es bei kleinen Routenänderungen sehr viel schneller geht als beim neu-berechnen.

Natürlich braucht das Rechenleistung, das ist mir klar, aber wie schafft es dann MapFactor Navigator, die Route (meine erwähnte) in 6 Sekunden parat zu haben?

–ks

Nur wenn ich die Abzweigung nach Oberauwang im Hinteren Trillertal verpasse, bekomme ich mangels Datennetz so schnell keine neue Route. Leider ist die Straße so schmal, daß ich nicht mal wenden kann. Hinter mir fährt ein Drängler, zurücksetzen kann ich auch nicht. Grummelgrummel :wink:

–ks

Da ich MapFactor Navigator nicht näher kenne kann ich das nicht sagen. Es könnte natürlichsein , wenn MapFactor Navigator tatsächlich nur offline routet (bist du dir da sicher?), dass MapFactor Navigator einen einfacheren router benutzt, der weniger Dinge Berücksichtigt. Letztendlich kann es aber auch sein, dass der dort eingesetzter Router einfach effizienter ist. Da MapFactor Navigator im Gegensatz zu OsmAnd keine Opensourc-Software ist, ist man bei dem Router nicht auf freie Software beschränkt und hat vielleicht etwas dazu gekauft, was besser ist.

Ich find die aktuelle OsmAnd GUI hässlich und umständlich. Bin immer noch bei Version 1.9.5.
Außerdem geht BRouter mit der aktuellen Version auch nicht. Falls einer der Entwickler von OsmAnd das liest.
Bitte zurück zu den Wurzeln!

Die Osmand googlegroup-mailingliste, welche wie ein Forum funktioniert, findet man unter der eigentliche Seite http://osmand.net … und dann dort ganz nach untern scrollen … oder?

Ebenso findet sich der Link dorthin auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OsmAnd

Für die beiden von dir genannten Kritikpunkte zur ewig langen Routenberechnung und zur Kartenübergreifenden Adressuche gibt es immer noch keine Lösungen, es gibt dazu bestimmt offene Github-Issues.

Leider lassen sich die Osmand-Entwickler nicht so in die Karten schauen, woran sie gerade die größte Energie einsetzen (aktuell wohl Osmand-Live-Kartenupdates), die beiden oben genanten Punkte werden in der Mailingliste aber immer wieder mal genannt.

Ich bin dazu übergegangen, dort in der Mailingliste bewusst auf andere Offline-Routing-Apps zu verweisen. Aktuell sollte da Maps.me die beste Alternative sein: Opensource, aktive Entwicklung, schnelles Rendering, über Umwege auch tagesaktuelle Karten verfügbar.

Und der Mapfactor Navigator free macht definitiv nur Offline-Routing.

Auch immer noch zu empfehlen, obwohl sehr große Kartendaten und auch schon einige Monate alte Karten:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Magic_Earth

für diese “problemstellung” gibt es (gab es?) eine datei namens: -germany addresses-nationwide europe-

die wird aber wohl nicht mehr gepflegt… wie ich gerade hier: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=52923
lesen konnte.
scheint also mehr an der datenbereitstellung statt an der app osmand selbst zu liegen.

die navigation über eine strecke jenseits von 250km ist richtig grottig. einer der, aus meiner sicht, wirklich großen nachteile von osmand.
trotzdem hat es mich (auch wenn das handling nicht unbedingt immer intuitiv ist) als ein praktisches und unverselles navi-programm auf dem smartphone überzeugt.
das liegt natürlch auch mit an den zur verfügung stehenden osm-daten.
unschlagbar im urbanen gelände mit weiblicher begleitung wenn es z.B. um information in der näheren umgebung zum themenkreis “hunger, pipi, kalt” geht… :wink:

für die reine strassennavigation über lange strecken ist bei mir die app mapfactor navigator im einsatz.

ich bin ja mehr der anwender, würde aber mal vermuten, dass osmand evtl auch das routing über 300km schneller hinbekommt wenn die karten insgesamt abgespeckt und für das routing optimiert wären.

Ich sehe es wie mr glee.
Für motorisiertes routing nehme ich Mapfactor Navigator Free, wegen maximal zwei Monate alter Kartendaten, vielfältiger Möglichleiten für individuelle Fahrzeugprofile und ordentlicher Routingvorschläge im generellen Offline-Modus. Das funktioniert auch zuverlässig über große Distanzen und mehrere Landergrenzen.
Osmand ist für die Orientierung im fußläufigen Umfeld einschließlich Wanderungen meine erste Wahl.
maps.me hatte ich mal probiert, aber irgendwie keinen Gefallen dran gefunden.

…was ich bei OamAnd bisher nicht gefunden habe, ist die Änderung von Farbe, Transparenz und Breite von GPX-Tracks. Ich nutze OsmAnd sehr gerne als Offline-Taschenatlas und mit Flurstücken, die ich als gpx konvertiert habe.

Langstreckenrouting kommt bei mir äußerst selten vor.

Ich nutze es derzeit noch in der kostenfreien Version.

Sven

Das habe ich bereits per Issue angefragt, vielleicht hilft dir das ja weiter :wink:

Ahhh… Das ist doch schon mal was… mit einer anderen Farbe sieht das schon mal ganz anders aus! Jetzt fehlt nur noch die Linienbreite… Das wird auch noch.

Danke,

Sven

Strenggenommen ist der Router von Mapfactor einfach falsch, weil er eine hirarchiche Nebenbedingung verwendet. Er sucht also ab einer gewissen Entfernung von Start und Ziel nurnoch noch höherwertige Strassen. Das funtioniert wohl fürs kfz routing ganz gut, wie man an dem Echo hier im Thread sieht, auch wenn das gerne mal falsch rum aus dem Wohngebiet führt und eine eigenwillige Semantik bei Strassensperren erzeugt.

Das Problem, dass auch Neuberechnungen bei Langstrecken lange dauern
hab ich bei BRouter übrigens gelöst, da wird die Strecke nur teilweise neu berechet. Nur ist brouter fürs kfz routing noch nicht geeignet wegen fehlender Abbiege-Verbote und Abbiege-Hinweise, aber zumindest letzteres wird sich bald ändern

Was ich bei OSM auch immer noch schrecklich finde, ist, dass man POIs auf der Karte nur mit großem Aufwand anklicken kann: POI-Layer anschalten, dort die POIs anklicken, danach wieder den Layer wiederabschalten, da die Karte sonst praktisch unleserlich ist. Ich war letztens auf dem Land zwischen Augsburg und Ulm unterwegs und habe auf OsmAnd nach einer geeigneten Gaststätte gesucht. Das war so umständlich, dass ich dann doch auf Google gegangen bin.

Die Suchfunktion von OSM ist auch nicht das Wahre. Ich würde gerne einfach einen Suchbegriff eingeben, egal ob es jetzt Hauptstraße 1 oder Musterrestaurant ist, und den dann auf der Karte lokalisieren. So wie das Google Maps oder auch die OSM-Webseite macht. Leider ist OsmAnd in puncto Benutzbarkeit immer noch sehr ungünstig. Es hat sich zwar einiges gebessert (ich kenne die App seit ein paar Jahren), aber ist noch viel Arbeit zu tun.

Übrigens für das Problem des Themenerstellers gibt es eine Lösung: Man kann die deutschlandweiten Adressen herunterladen und dort suchen.

Wenn du uns sagst, wo es die noch gibt gerne. Wie nämlich schon in anderen Threads (bin gerade mobil unterwegs, deshalb keine Links) diskutiert, gibt es die nicht mehr!

Edit: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=54392

hier zB?!: https://groups.google.com/forum/#!msg/osmand/qD6WSbitRrc/4jgErG4PBQAJ

… wobei ich diese nationwide.obf selbst noch nicht getestet habe.
bei mir “tut” es noch die alte, die bei den ganzen maps damals noch online erhältlich waren.

Zwei Dinge sind mir noch aufgefallen…

GPX-Tracks: Bisher kann man Farbe und Breite nur global einstellen. Wenn man dies pro gpx-Track machen könnte, wäre es perfekt.
Wanderwegssymbole:

Oft kommt es vor, daß über einen Weg mehrere Wanderwegsrouten geführt werden. Angezeigt wird aber immer nur eine Farbe der Route und eines der möglichen Symbole.
Die Wegfarbe sollte in Abhängigkeit der Wanderwegsroute (network=iwn|nwn|rwn|lwn) gerendert werden, das höchste gewinnt
Beim entsprechenden Weg sollten aber alle über den Weg führenden Symbole gerendert werden und nicht nur das, das die Wegfarbe bestimmt.

Sven