Straßenname an Straße & Radlweg

Hallo!

Ich seh immer öfter das der Straßenname nicht nur an der Straße getagt ist sondern auch an den begleitenden Radwegen. Das wird dann sehr unübersichtlich und unschön dargestellt: https://www.openstreetmap.org/#map=18/48.20704/11.53490
Ist das ein tagging oder ein Render Problem?

Danke & Grüße

Moin,
bisher war es üblich bei Radwegen den Namen nur anzugeben, wenn der Radweg einen “eigenen” Namen hat.

Ist halt eines der ungelösten Probleme beim Separatmappen von Radwegen.

Moin,

teils - teils.

Ein Renderer kennt in der Regel keinen räumlichen Zusammenhang - höchstens mit ziemlich aufwendiger Vorverarbeitung.
Da es ja auch eigenständige Wege mit Namen gibt, kann ein Renderer aus der Wegeklasse schließend nicht einfach den Namen weglassen.
Somit benötigt der Weg ein eindeutiges Kennzeichen (tag)*, dass er zu einer Straße gehört.


  • Relation wäre eine - aufwendigere - Alternative.

Dann sollte er auch an die Straße getaggt werden.

Yep - ein Kreisverkehr mit zwei Ausfahrten …

In DE gibt es an Kreisverkehren keinen straßenbegleitenden Radweg. Da verläuft dieser getrennt oder man fährt da auf der Straße.

Das seht so nicht in der VwV-StVO.


Zu Zeichen 215 Kreisverkehr:
VI. Der Fahrradverkehr ist entweder wie der Kraftfahrzeugverkehr auf der Kreisfahrbahn zu führen oder auf einem baulich angelegten Radweg (Zeichen 237, 240, 241). Ist dieser baulich angelegte Radweg eng an der Kreisfahrbahn geführt (Absatzmaß max. 4-5 m), so sind in den Zufahrten die Zeichen 215 (Kreisverkehr) und 205 (Vorfahrt gewähren) vor der Radfahrerfurt anzuordnen. Ist der baulich angelegte Radweg von der Kreisfahrbahn abgesetzt oder liegt der Kreisverkehr außerhalb bebauter Gebiete, ist für den Radverkehr Zeichen 205 anzuordnen.

Es gibt sogar (noch) Kreisverkehr mit Radfahrstreifen und Schutzstreichen, obwohl diese laut VwV-StVO nicht (mehr) zulässig sind.


Zu § 2 Straßenbenutzung durch Fahrzeuge
Zu Absatz 4 Satz 2
I. Allgemeines
Randnummer 10:
3. [...] Radfahrstreifen sind in Kreisverkehren nicht zulässig. [...]
Randnummer 12>
5. [...] Schutzstreifen sind in Kreisverkehren nicht zulässig. [...]

Z.B. in Lübeck, teilweise als Radfahrstreifen, teilweise als Bordsteinradweg (Bing,Mapillary)

Zum Thema:
Das taggen des Straßennamens an den Radweg (wenn er separat erfasst ist), ist m.M.n. in Ordnung.
Ich meine sogar gesehen zu haben, dass zum highway=path zusätzlich ein footway=sidewalk vorhanden ist; als “sidepath” Information. Dies gibt einem Renderer zumindest die Möglichkeit, eine Ausschlussregel zu definieren. Ob footway=sidewalk hier jedoch semantisch logisch ist, ist ein anderes Thema.

Zum Thema:
Das taggen des Straßennamens an diesen Rad-/Fußweg ist m.M.n. Quatsch, da er nur Teil eines benannten Straßenraumes ist, und daher logischerweise keinen eigenen Namen besitzt. Es ist der Rad-/Fußweg entlang der Lerchenauer Straße und nicht die Lerchenauer Straße.

Was ist denn cycleway=sidepath eigentlich für ein Tagging?
Konnte dazu auf die Schnelle keine Referenz finden.

Und was ist mit oneway=yes?
In meiner Gegend hatte ich da kürzlich einen “Fehlerhinweis” an einem derartigen Rad-/Fußweg gesehen:
“Einbahnstraße für Fußgänger?”
Daraufhin änderte das ein Mapper in “cycleway:right:oneway=yes”

Auch wenn es so noch nicht vorgesehen ist und ich die Teile nicht gerade liebe.
Wäre das nicht ein Fall für eine aufgebohrte associatedStreet-Relation :confused:

oneway=yes wirkt nicht auf Fußgänger*

Steht seit 2009 so im Wiki http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:oneway

*Zumindest solange, bis jemand im Wiki den Satz löscht und auf einen Schlag für Massen von nicht mehr interpretierbarer oneway-Tags sorgt (Ähnliches hier geschehen).

Da möchte ich zu bedenken geben, dass wir auch den baulich getrennten Richtungsfahrbahnen einer Straße einen name-tag geben.
Prinzipiell sehe ich da keinen Unterschied zu einem baulich getrennten Rad/Gehweg. Schön wäre es natürlich, wenn solche tags aus einer Relation an die Members vererbt werden. Aber das ist wohl noch Wunschdenken.

Da gibt es zwei Nutzungen.
Die Erste kommt vom “Lübecker Schema”. Dort wird diese, allerdings fast immer mit dem Postfixen(?), “:right”/“:left”/“:both” verwendet um anzuzeigen, dass ein Radweg seperat gemappt wurde.
Die Zweite ist als Analogon zu “footway=sidewalk” zu verstehen und kann theoretisch auch bei “footway=”, “path=” verwendet werden. Es soll angeben, dass ein Weg entlang/parallel zu einer Fahrbahn verläuft und kann dann von einem Datenauswerter entsprechend genutzt werden. Eine Alternative dazu ist “is_sidepath”. Mittlerweile finde ich aber selber “*=sidepath” sinnvoller. Eine eigene Wiki-Seite gibt es noch nicht. Aber schon ein paar Hinweise (Mentz, Radverkehrsanlagen_kartieren)

Welchen nutzen hat denn der name tag am radweg? Ansage der Straße für einen Router? Es schaut halt einfach “nicht so toll” aus: https://www.openstreetmap.org/#map=19/48.11844/11.60961 Was kann man machen?

Der Nutzen ist klarere Ansagen beim Fahrradrouting. Zur Zeit schreibt es immer nur “In Radweg rechts einbiegen”; “In Radweg Meierstraße rechts einbiegen” wäre schöner.
Und irgendwie gehört ja der Radweg (vor allem wenn er benutzungspflichtig ist) genauso zur Straße wie die baulich getrennte Gegenfahrbahn.

Aber aus einem mir noch nicht formulierbaren Grund sträube ich mich dagegen, Radwegen den Namen der parallel Straße zu geben.

Ich finde das auch eine Verdoppelung von bestehenden Tatsachen.
Noch hässlicher ist nur “Radweg Talalastraße”.
Die Fußwege werden ja auch nicht mit Straßennamen benannt. Wir könnten auch noch die Grünstreifen und Laternen benennen. Und die Gullideckel nicht vergessen:
“name=Gullideckel an der Bürgermeiser-Kronawitter-Straße”…
seufz

Nuja, bei ggetrennten Fahrbahnen kriegt auch jede einen Namen, das heißt auch in diesem Fall werden bestehende Tatsachen verdoppelt. Ebenso ist es bei Straßen, die aus mehreren Teilstücken bestehen. Ich stimme deiner ablehnenden Haltung zu, auch wenn ich die Begründung für nicht zutreffend halte.

Nun, ich kann schon nachvollziehen, dass es Vorbehalte gegen die Verwendung des “name”-tag an straßen fahrbahnbegleitenden Gehweg und Radwegen gibt.Ich versuche dann immer die Vor- und Nachteile abzuwägen. In diesem Fall sehe ich generell mehr Vorteile.

Ein großer Vorteil sehe ich dabei für Router, welche dann straßenbezogene Ansage machen können.

Hinzu kommt eine strukturelle Überlegung, die ich unter dem Argument/Punkt “bauliche Richtungsfahrbahnen” zusammen fassen würde. Eine Straße wird nämlich schon lange nicht nur in einer einzelnen Linie zusammengefasst. Bei den baulich getrennten Richtungsfahrbahnen ist es schon Konsens. Bei Geh- und Radwegen ist dies nicht der Fall und wenn der Geh- und Radweg nur durch einen Bordstein von der Fahrbahn getrennt ist noch weniger.
Prinzipiell würde ich übrigens auch einem separat eingetragenem Gehweg einen “name”-tag geben.
Auch Grünstreifen, Laternen, Gullydeckel, Gräben und Leitplanken werden (wenn sie erfasst werden) meiner Erfahrung nach immer separat eingetragen und nicht als zusätzlichem tag am Fahrbahn-way. Der name-tag ist in solchen Fällen jedoch uninteressant, da diese Objekte für Router uninteressant sein dürften.

Die Auflösung dieser Widersprüche (z.B. “Alles als ein Way” oder “Vererbung aus einer street-Relation”) ist aber auch keine wirkliche Option, da es die Auflösung separat gemappten Richtungsfahrbahne bzw. das Entfernen der name-tags an den Fahrbahnen zur Folge hätte.

Bleibt als das Problem mit dem unerwünschten Rederings. Das ist aber (aus meiner Sicht) kein Daten-Problem. Man kann sollte einen Renderer aber durch eine “gehört zur Straße”-Information wenigstens die Möglichkeit geben den name-tag (oder gleich den gesamten Weg) nicht zu rendern.

P.S.: Der Gullideckel würde nur “name=Bürgermeiser-Kronawitter-Straße” bekommen. Den Teil mit dem “Gullideckel” kommt aus dem “manhole=*” tag.

“Don’t tag for the renderer - but rather tag for the router”

Es sollte doch klar sein, dass ein partikulärer Wunsch (hier Fahrradrouting) nicht umgesetzt werden sollte,
indem allen, auch den nicht an Fahrradrouting Interessierten, die Kartenansicht zugepflastert wird.
Da muss man sich halt ein sinnvolles tagging überlegen.
Beispiel: statt http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:is_sidepath an boolsches yes/no zu verschwenden könnte dort alternativ auch der Name der zugehörigen Straße eingetragen und von einem Router ausgelesen werden.

Die Frage muss man, finde ich, allgemeiner stellen:
Warum werden baulich getrennte Richtungsfahrbahnen, Gräben, Grünstreifen, Laternen, Leitplanken usw. getrennt erfasst, Geh- und Radwege aber nur in bestimmten (nicht klar definierten) Fällen?
Warum bekommen auch mehrere Wege pro “Straße” einen name-tag, wenn sie für KFZ geeignet sind, andere Wege (hier Geh- und Radwege) aber nur wenn Sie eigenständig sind.
Ist es nicht umgekehrt eine Form des “(nicht) taggens für den Renderer”, wenn man den name-tag in solchen Fällen weg lässt, weil sonst “die Kartenansicht zugepflastert wird.”
Das Fahrradrouter durch den name-tag eine straßenabhängige Ansage machen können, ist letztendlich nur eine positive Folge.

zu “is_sidepath”: Ich hoffe, dass der tag für mich nicht zu einem Fall von “die Geister die ich rief” wird.
Klar könnte man als Wert anstatt “yes” den Namen der Straße nehmen zu die der Weg gehört. Bei “no” müsste man dann wieder auf den name-tag zurückgreifen. Für mich klingt das jedenfalls nicht sinnvoll.

Oder type=street. Im Prinzip ja, allerdings wenig “beliebt”.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Relation:street