Erfundene/geschätzte Gemarkungsgrenzen

Mir ist in meiner Gegend aufgefallen, dass ein neuer Benutzer massenweise Changesets hochlädt, der Kommentare wie “Nein” oder “Nein, nein und nochmals nein” enthalten. Sourcen/Quellen sind (zumeist) keine angegeben.

Der überwiegende Teil der Änderungen sind (meines Wissen nach) sachlich falsch, es werden suburbs “erfunden”, Grenzen (ohne boundary=*, nur mit diesen Tags admin_level=10 area=yes name=Bieselsberg short_name=Bie) werden “hingeklatscht”, falsche administrative Level eingetragen, obwohl bereits ein Node vorhanden, sodass für Dörfer 2 Nodes mit admin_level 9 und 10 vorhanden sind.

Mindestens 1 Adress-Node wurde fälschlicherweise um ca. 255 m verschoben, weiter habe ich nicht kontrolliert.

Insgesamt sehe ich alle Changesets dieses Users mit Unbehagen - vor allem, wenn dieser (oder ein anderer) Benutzer auf die Idee kommt, den Grenz-Polygonen auch noch ein boundary=administrative zu verpassen. Die Grenzziehung ist SEHR gewagt und es existieren Überlappungen mit gleichrangigen (“guten”) Boundaries.

Ich habe den Benutzer heute nacht angeschrieben, danach wurden allerdings weitere Changesets hochgeladen. Das Ganze sieht mir nach Versuch und Irrtum aus.
Wie vorgehen? Habe ich mich da verrannt?

So als Beispiele:

http://overpass-turbo.eu/s/e0M
https://www.openstreetmap.org/changeset/36829046
https://www.openstreetmap.org/changeset/36827763

Edit: Typo
Edit: Subject auf Wunsch geändert

Ich habe ihn bereits gestern Abend angeschrieben mit der Bitte, das Eintragen der Pseudo-Stadtteilgrenzen zu unterlassen und angekündigt, das wieder zurückzusetzen.

Danke!

Sieht wirklich witzig und wenig gewinnbringend aus. Die gemalten Grenzverläufe dürften kaum stimmen.

Die Frage bleibt, warum der Benutzer so schemenhaft und fast zwanghaft versucht hier etwas zu etablieren?
Waren da wirklich mal Grenzen da, die nun fehlen? Ein stümperhafter Wiederherstellungsversuch?

Ich würde auf eine Reaktion abwarten, aber in fast jedem Fall zu einem Revert raten und es nochmals detailliert und passen machen.

Sieht für mich eher nach so einem Fall aus, wo jemand einen bestimmten Usecase hat - Pizzadienst, Werbungsausträger, Taxizentrale oder sowas - und seine Daten gern in OSM pflegen will. Darauf schliesse ich aus den mir unbekannten “short_name”-Tags, die klingen so nach jemandem, der sich regional da selbst was aufgebaut hat. Siehe auch https://www.openstreetmap.org/user/bope/traces, wo zwei Grenzen als GPX hochgeladen wurden, bei denen es sich ziemlich sicher um nach GPX konvertierte Daten aus einem anderen System und nicht um eine selbst abgefahrene Straße handelt.

Bye
Frederik

Die Grenzen sind IMHO sehr willkürlich gezogen und teilweise - in Kombination mit den ebenfalls neuen Nodes - in Wirklichkeit nicht existent (Monbachtal z.B. ist kein regulärer Stadtteil, wurde aber mit einem admin_level getaggt). Sofern ich das überblicke, sind die Nodes und Grenzen alle neu. Die Stadtteile sind alle schon lange als Nodes korrekt getaggt. Zumindest die, die ich stichprobenweise geprüft habe.

Ich werde mich sicherlich nicht durch alle 50 Changesets durchwühlen, zumal ein anderer, ebenfalls neuer Benutzer (der gleiche unter anderm Namen?) kurz vorher SEHR ähnliche Änderungen in dem Bereich durchgeführt hat,z.B.: https://www.openstreetmap.org/changeset/36676526 und eine History dazu: https://www.openstreetmap.org/way/386519129/history

Edit: wichtiges Wort vergessen :wink:

Sieht mir mehr nach EINEM Hobbymapper aus.
Beide User starten im selben Ort und folgen chronologisch aufeinander. Hat wohl seine Id oder Passwort vergessen - mir passiert sowas nie :wink: Und die Zeiten sehen auch eher nach Feierabend aus.

Da ich die Daten für äusserst grenzwertig halte - und auch seine sehr deftigen CS-Kommentare - erhoffe ich mir einen kompletten Revert nach einer gewissen Schonfrist.

Gruss
walter

ps: hab ihn auch noch mal in meiner bekanntermassen netten Art angesprochen :wink:

…und nachdem man ihm erklärt hat, wie es korrekt geht. Die Grenzen als ways/Relationen sind ja schon sinnvoll, wenn lizenztechnisch sauber und OTG korrekt.

Ok, wenn er sich wirklich melden sollte. Wenn er das nicht macht, sondern statt dessen einfach lustig weiter “rumpfuscht”, bin ich für die “Grosse Keule” - Totalrevert.

Gruss
walter

+1

Habe einen seiner CS mit Verweis aufs Forum versehen. Mal sehen, was passiert.

Ja, habe ich bekommen.

Das mit dem darin angesprochenen Ton (hier), ist nicht ganz verkehrt gewesen.

Zum Thema:

Es geht darum Teilorte (im Umkreis von Bad Liebenzell) verfügbar zu haben, obwohl diese nicht offiziell verfügbar sind, um einerseits eine Validierung (von Routenzielen) zu ermöglichen und andererseits eine Art Routenziel-ID zu erhalten.

Mein ursprünglicher Ansatz war:
Alle verfügbaren boundaries (Landkreis, level=6, oder Stadt/Gemeinde, level=8) aus OSM zu nehmen (opaQuery.pl - http://www.easyclasspage.de/maptools/seite-2.html)) und - bis dann irgendwann offizielle Teilortgrenzen verfügbar sind - um willkürliche aber plausible Teilortgrenzen zu ergänzen. Dieser Ansatz kann in dem Teilort Maisenbach(-Zainen) von Bad Liebenzell nachvollzogen werden, ich habe dazu gestern zwei Tracks hochgeladen. Darin sind (für level = 6 bzw. 8) sämtliche nodes original aus OSM - kann analysiert werden.

Das Problem war und ist, daß ich noch soviele Tracks hochladen kann, diese aber nicht für z.B. neue Relationen verwendet werden können. Das ich aber alle von mir mit http://www.gpsies.com/ auf Basis von OpenStreetMap(s) erstellten (zusätzlichen) Tracks/ways nochmal erstelle, weil ich die (als GPX hochgeladen) Tracks nicht verwenden darf, widerstrebt mir dann doch - also eine Abkürzung mit areas, die zwar den Zweck erfüllen würden, und als Idee nicht von mir stammt, aber offensichtlich kein Wohlgefallen gefunden haben.

Ich möchte hier nochmal betonen, nicht eine einzige Koordinate (der hochgeladenen) beiden Tracks enthält auch nur eine GEO-Koordinate die nicht aus OSM stammt. Wenn ich meinen öffentlichen Tracks wenigsten ein paar (irgendwelche) Attribute/tags zuordnen könnte, es muß nicht admin_level=10 sein, würde kein Hahn danach krähen.

Ich mache diese ganze Geschichte nicht aus Vergnügen. Dabei habe ich gleich zu Beginn, als mir dies aufgetragen wurde, mehr als deutlich darauf hingewiesen, daß es in OSM nur nach den Regeln von OSM geht, daß Relationen angelegt werden müssen, die Teilortgrenzen offiziel zumindest belegt werden können müssen (im Gebiet von Weil der Stadt sind diese vorhanden, um den Teilort Hamberg (Neuhausen) auch). Ebenfalls habe ich auf die Wikiseiten verwiesen in denen diese Themen angesprochen sind:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Grenze#Verwaltungsgrenzen:_niedrigere_Ebenen
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Grenze_zeichnen#Darstellung_durch_Relation
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Gemeindegrenze

Langer Rede kurzer Sinn:

bitte die weitere Vorgehensweise mit dem Benutzer shogorat diskutieren,
da ich

a) die OSM Regeln einigermaßen kenne (und wohl zu den wenigen gehöre die vorab Dokumentation lesen)

und

b) im Moment zwischen den Stühlen (von shogorat und “euch”) sitze.

Ach ja, eine Bitte noch: wenn doch bitte “euer” großes Lösch-Fest noch zwei oder drei Wochen verschoben werden könnte? Danke!

P.S. Könnten das Problem (bis zu einer offiziellen Lösung) dadurch entschärft werden, daß z.B. der admin_level auf 11 oder auch 20 oder 30 oder sonstwas gesetzt wird?

Wenn ich mal neugierig sein darf: Und wozu machst Du “diese ganze Geschichte” dann? (Irgendwas mit Routing, OK, aber was bzw. wozu, wird aus dem ganzen Post nicht wirklich deutlich.) Denn noch haben wir keine Antwort auf Fragen wie diese:

Das in OSM selbst einzutragen - auch wenn es admin_level=* sonst was ist - würde ich nicht vorschlagen. (Es sei denn es sind historische “Dorf”-Grenzen - mit Freigabe für OSM).

Wahrscheinlich soll es für eine Webseite genutzt werden. Dann bietet sich doch uMap
http://umap.openstreetmap.fr/de/
eventuell an.

Vielleicht auch einmal (vorher) fragen - hier im Forum mit genauer Beschreibung und Beispiel (Bild), wie etwas gelöst werden kann.

Noch ein Willkommen im Forum - (ist shogorat der “Chef”?)

Sagt mir nichts, sorry. Inwiefern sind diese Teilorte ohne deinen Beitrag nicht „verfügbar“? Was ist überhaupt mit „verfügbar“ gemeint?

Vielleicht bringst du mal ein konkretes Beispiel eines Problems/einer Aufgabe, das/die nur damit gelöst werden kann.

Das Problem, das ich momentan sehe: Du trägst (willkürliche aber plausible) Grenzen ein, die aber für andere so aussehen könnten, als wären es offizielle Grenzen. Das wäre dann, gelinde gesagt, irreführend. Wenn du diese Elemente für ein Projekt benötigst, solltest du einen eigenen Geoserver dafür aufsetzen, der sie bereitstellt. Der kann die unterliegende Karte ja gern von OSM beziehen. Aber Grenzen, die für die Allgemeinheit nicht relevant sind, weil sie nur dein Projekt betreffen, haben IMHO in OSM nichts verloren.

–ks

Ich weiß nicht einmal ob ich das antworten darf:

Es gibt in Baden-Württemberg von der Politik den Ansatz den ländlichen Raum besser mit öffentlichem Verkehr zu erschließen - ohne das viel Geld in Infrastruktur investiert werden muß. In diesem Themenkreis haben sich auch im Nordschwarzwald - einfach aus schierer poltischer Not - Menschen auf frewilliger Basis zusammengefunden um quasi öffentliche Mobilität im jeweiligen lokalen Umfeld anzubieten. Manchmal schaffen es solche Bewegungen auch in die vermeintlich große Politik, z.B. wenn diese quasi öffentliche Mobilität auch noch mit Elektro-Fahrzeugen, wie z.B. in Neubulach, betrieben wird.

In Bad Liebenzell gibt es zwar keine Elektro-Fahrzeuge aber das dortige BürgerRufAuto ist dennoch sehr erfolgreich und findet auch auf Landesebene politische Anerkennung - weil das die Kostenseite des Verkehrsministeriums entlastet. Deshalb hat die landeseigene NVBW (Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg) ein Projekt ausgeschrieben für eine Software die - zunächst - für Baden-Württemberg den Betrieb für solche RufAutos ermöglicht.

Und hier kommt OSM ins Spiel:

a) die Fahrten (Routen) sind nur unter sehr stark eingeschränkten Vorgaben buchbar, z.B. darf es keine Alternative mit anderen Trägern öffentlicher Verkehrsmittel geben. Das örtliche Taxigewerbe kann Einsprüche für bestimmte Fahrten erheben usw. Aber vor allem, es dürfen nur vorher definierte Start und Ziel-Bereiche (Validierung) involviert sein. Diese Validierung muß zwingend auf Teilortsebene erfolgen.

b) zu Beginn des Projektes (Ausschreibung NVBW) wurden natürlich auch andere (auch, aber nicht nur kommerzielle) Routingservices geprüft. Diese sinder aber sämtliche wegen entweder schlechter Verfügbarkeit oder mangelnder Funktionalität oder aber auch wegen einer (preislichen) Lizensierungsproblematik ausgeschieden.
Ich persönlich bin von der Software in und um OSM (JOSM, potlach, iD, …) nicht wirklich angetan, die Interaktionsproblematik mit dem Datenersteller (wir) ist z.B. beim erwähnten GPSies deutlich besser gelöst, insbesondere die Datenschnittstellen, aber im öffentlichen Umfeld - und in dem bewegen wir uns bei diesem Thread - ist OSM ziemlich zweifelsfrei der Vorzug zu geben.

Es kommt (für den genannten Zweck) also überhaupt nicht auf politisch korrekte Teilortsgrenzen an, sondern auf Teilortsgrenzen die dem Belang der Öffentlichkeit (nämlich RufAuto) entsprechen. Eine Relation ohne boundary=administration aber mit z.B. admin_level=11 (statistische Zwecke, bislang nicht genutzt) oder ein neuer Relations-Typ “MobilityService” würden der Problematik also noch besser entsprechen.

Inwiefern sind OSM und GPSies vergleichbar? OSM ist eine Datenbank mit codierten Geodaten, GPSies nicht. GPSies ist ein Dienst, der es ermöglicht, eigene Tracks abzuspeichern und darzustellen, OSM nicht.

Ich wiederhole dazu das oben schon Gesagte: Die Geodaten aus OSM sind frei, die könnt ihr für euer Projekt verwenden. Aber ihr könnt nicht die OSM-Ressourcen dazu verwenden, Daten eures eigenen Projekts in Form von Pseudo-Geodaten da mit abzulegen.

–ks

http://taginfo.openstreetmap.org/keys/admin_level#values

admin_level=11 wird benutzt.

Für alte Dorfgrenzen nutze ich admin_level=12.

Bitte aber dann genaue Angaben und Eintragungen sowie andere Grenzabschnitte in die Dorf-Relation einbinden und nicht doppelt einzeichnen.

Wo stammen die Tracks her (Quelle!) und wie wurden die nach OSM geladen? Ich kann - und mag - mir nicht vorstellen, dass du die Strecken mit einem GPS abgelaufen bist. Wäre ja auch so Blödsinn.

Bei OSM werden Tracks üblicherweise nicht zu den Daten hochgeladen, also auch nicht von GPX in das OSM-Format konvertiert. Dafür sind die zu ungenau.

Deine Vorgehensweise ist mir - neben deinen eigentlichen Absichten - noch schleierhaft.

Zudem müssen die Changesets vernünftige, informative CS-Kommentare haben, damit andere Mapper nachvollziehen könne, was dort geschehen ist. Kommentare wie “Nein” oder gar “Nein und nochmals Nein” sind hier äussert unpassend und reichen alleine schon aus, deinen Account ggf. zu sperren und/oder die Einträge zu löschen. Es gibt “Spielregeln” bei OSM und dazu gehören Quellenangaben und Nachvollziehbarkeit. Ich möchte dich bitten, diese Fragen zu (er-)klären und dein Verhalten der Community gegenüber zu überdenken.

Gruss
walter

ps: Den anderen Einwänden der Kollegen (was soll das? Muss das überhaupt nach OSM? …) stimme ich übrigens voll zu.

Kannst Du nicht shogorat dazu bewegen, sich hier zu melden?

@bope: Im übrigen erachte ich das als äusserst bedenklich - und auch gefährlich - wenn ein OSM-Newbie in iD an Grenzen herumdoktort.
Dabei kann man erhebliche Kollateralschäden erzeugen, da einem sowohl an Erfahrung mit Relationen als auch Kenntnisse eines vernünftigen Editors (mMn Josm) fehlen müssen.

tl;dr: Grenzen sind nix für Newbies.

Gruss
walter