Tod dem Auto-Tracer und Strafe für Nutzer

Hallo,

ich habe mich ja vor einem Jahr schon einmal über den Auto-Tracer aufgeregt - bzw. über die Leute, welche wie ein Bot vorgehen und einfach in einer hohen Zoomstufe alle Gebäude anklicken, die sie auf der Karte sehen.

Ich sitze derzeit mal wieder an einem Buchprojekt für welches ich viele Karten erstellen muss. Ich wollte für die Gebäude OSM verwenden, aber der hohe Anteil an Fehlern in den Gebäuden, die mit dem Auto-Tracer erzeugt wurden, nervt einfach. Es geht um die “Zacken”, die bei der Erkennung auftreten - diese sind eindeutig auf den Auto-Tracer zurückzuführen und finden sich überall in NRW wieder.

Ich finde es traurig und ärgerlich, dass manche Nutzer sich keine Mühe geben, nach der Verwendung des Auto-Tracers nochmal über die Daten zu gucken. Ich bin der Meinung, die Nutzer, welche diese Fehler wiederholt mutwillig erzeugen, eine Art “Strafe” bekommen sollten… Das grenzt echt an Vandalismus. Klar, ich könnte jetzt jeden einzeln anschreiben, aber da fehlt mir die Lust zu. Werde wohl für alles ein Fixme/Bugreport schreiben, da kann man wenigsten die Gebäude anklicken und fertig.

Hat jemand eine Idee, wie man das vernünftig automatisch erkennen könnte? Ich habe heute rund 200 Gebäude manuell bearbeiten müssen. Leider habe ich hier kein JOSM, kann das Ganze also in den kommenden Tagen nochmal machen :frowning:

Beste Grüße
Tobias

Nachtrag: Ärgerlich finde ich auch, dass man die vorhandenen Punkte re-usen muss, wenn man das Gebäude ändert… Ich würde die defekten Gebäude in JOSM am liebsten Löschen und dann nochmal nochzeichnen. Da die History aber behalten werden soll, muss man die Nodes verschieben, was nochmal doppelt so lange dauert.

Der NRW-Atlas beinhaltet das aufstrebende Mauerwerk eines Gebäudes und nicht den auf einem Luftbildes erkennbaren Dachumriss.

Gruß Klaus

Wird das Bild nicht bei dir angezeigt? Es geht um die Zacken, die erzeugt werden, weil der Auto-Tracer sehr oft die Flurstücksgrenzen mit erfasst und die Semi-Bot-Nutzer auf Masse und nicht auf Qualität klicken.

Hast du evtl. einen Kartenlink auf eine betroffene Stelle?

Meine Idee wäre: building=* und node-Abstand < 1m

Findet aber auch manch detailliert gemappten Turm.

z.B. die Siedlung in Wulfen

Das ist ja kein Problem… das erkennt man dann ja schnell.

Würde ich dem Kunden die ganzen Arbeitsstunden in Rechnung stellen, die ich zur Bereinigung dieser kaputt OSM-Daten verbracht habe, wären die amtlichen Daten günstiger gewesen :smiley:

Was auch total nervt: die Semi-Bots unterscheiden nicht zwischen Haupt- und Nebengebäuden, da der Auto-Tracer die Farbe nicht an den Tag hängt. Die Node-Sammler interessiert das ja auch nicht wirklich :frowning:

Kannst du mal einen Vergleichsscreenshot aus dem Alkis einstellen?

Gruß Klaus

Leider nein, die Nutzungsbedingungen des NRW-Atlas untersagen dies:

Mein Vorschlag wäre das Übel an der Wurzel zu packen und den Pluginautor
zu animieren diese cm breiten Gebäudeartefakte zu entfernen. So würden
es wenigstens in Zukunft nicht mehr. Es sollte einfachst sein nach dem Tracen
diese Überstände zu entfernen. Kleinere Gnubbel dürften schwerer zu erkennen
sein - vielleicht sind es ja kleine Mauervorsprünge.

Bezüglich Korrektur:
Scheiß auf die History. Das ist es nicht Wert.

Und ja, die Leute die das so erfassen laden es hoch - die haben Mitschuld.
Ich würde das aber zum Großteil dem Entwickler anlasten (wenn er davon weiß)
der ist der Multiplikator. Aber vielleicht kennt er den ‘Bug’ ja gar nicht.
Deswegen dort ansetzen.
Kaputte Werkzeuge sind schlecht.

Ich werde nachher erstmal ein Script basteln, welches mir die Ecken sucht. Notfalls zerlege ich die Gebäude in einzelne Polygone und suche dann nach “extrem länglichen” oder so :slight_smile:

Mir fällt ein:
Gebäude mit sehr kurzem Wegstück das als Nachbar zwei relativ
lange Wegstücke hat die einen recht stumpfen Winkel zum
kurzen haben.

Blöd wäre es wenn an den Ecken viele Punkte sind, also gerundet getract
wurde. Das erinnert mich an die kranken importierten Katasterdaten in
Frankreich. Wir sollten aufpassen das das bei uns nicht einreißt.

Das Plugin ist ja erstmal im Recht. In meinen Fällen waren die Fehler im Alkis.

Jein.
Eine Plausibilitätskontrolle mit Information des Benutzers ist nötig.
Sicher sieht man als Entwickler solche Details nicht von Vornherein,
aber man sollte ihn unterrichten und drängen eine Lösung zu integrieren.

“Garbage in Garbage out” nennt man das in der Informatik.
Wenn man die Fehler in der Eingabe (hier Alkis) nicht entfernen kann wäre eine
Lösung die Kontrolle der Aktivität und verwerfen unplausibler Ergebnisse.

Solche schmalen Streifen als Gebäude sind Unsinn, wenn müsste man das
als Mauer taggen.

Das vermute ich ebenfalls. Ich nutze den Tracer auch seit Monaten sehr ausgiebig aber ich habe keine derartigen Zacken feststellen können. Kann zwar sein, dass mir schon einmal was durchgegangen ist aber ich kontrolliere alle meine Änderungen später noch anhand von Luftbildaufnahmen (Bing/NRW-Atlas). Das ist auch nötig, da die Daten nicht immer 100%ig stimmen und noch abgerissene Gebäude zu finden sind oder Tiefgaragen, Bunker… auftauchen. Dies sollte man bei der Arbeit mit dem Plugin immer berücksichtigen. Falls du was in meiner Gegend findest schreibe mir gerne eine Nachricht und ich kümmere mich um die Angelegenheit. Generell sollte man die Helfer nicht “bestrafen”. Ein Hinweis auf die richtige Verwendung des Plugins und die möglichen Probleme ist IMHO eher zielführend und sinnvoller. Man möchte die helfenden Hände doch nicht vor den Kopf stoßen.

Sinn macht der Vorschlag einen Bugreport an den Autoren des Plugins zu verfassen, wie es bereits vorgeschlagen wurde.

Edit: Einen Hinweis im Wiki zu platzieren wäre noch ein guter Weg um die Nutzer zu erreichen. Auf der Seite des Plugins eine Hinweisbox einfügen mit einer kurzen Erläuterung der Problematik. Evtl. noch einen Screenshot wie es nicht aussehen sollte.

Hallo,

über Tracer2 habe ich mich auch schon aufgeregt. Als ich vor ein paar Wochen an der Bahnstrecke Hagen–Siegen Signale gemappt habe (Abschnitt Hohenlimburg–Plettenberg), sind mir auch Tracer2-Häuser entlang der Strecke aufgefallen. Bei genauerem Hinsehen habe ich auch Gebäude entdeckt, die man Karteileichen nennen könnte. Ich habe dann zwei schuldige Changesets (es war ein User) kommentiert und um Korrektur gebeten. Wäre die nicht binnen 14 Tagen erfolgt, hätte ich die Gebäude gelöscht (nach 5 bis 9 Tagen kommt von mir auch gerne mal einen Erinnerungs-PN).

Wer seine Tracer2-Gebäude nicht kontrolliert, dem sind seine Edits auch nichts wert.

Viele Grüße

Michael

Ich verwende den Tracer2 ebenfalls sehr intensiv und würde behaupten, dass es sich bei der beschriebenen Problematik nicht um Fehler von ALKIS oder Tracer2 handelt.
Zum einen ist die Theorie mit Flurstückgrenzen abwegig, da zum abzeichnen der Gebäude ein WMS-Layer verwendet wird in dem ausschließlich Grundrisse von Gebäuden dargestellt werden. Zum anderen ist eben genau das der Grund für die “komischen” Ergebnisse; es werden Grundrisse dargestellt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn rechts und links “Zacken” dagestellt werden, sich in der Mitte Balkone befinden. Und der ALKIS definiert diese wohl nicht als zum Grundriss zugehörig.

Ich vertrete daher die Meinung, dass hier seinen Ärger in etwas konstruktives stecken sollte und die Anwender darüber aufklären sollte, dass diese Art der Darstellung (offenbar) nicht gewünscht ist und die Gründe erklären sollte, anstatt hier irgendwie Strafen anzudrohen. An anderer Stelle ließt man aber auch, dass man beim Mappen von Häusern eben NICHT die Dächer abzeichnen sollte, sondern die Grundrisse. Nutzer des Tracer2 bzw. der ALKIS im Allgemeinen könnten also durchaus davon ausgehen, dass dieses auf den ersten Blick seltsame Ergebnis korrekt ist.

PS: Natürlich ist das totaler Blödsinn das so in OSM zu übernehmen, einfach weil ALKIS und OSM ganz andere primäre Anwendungsgebiete und Anforderungen an die Detailtreue haben und bei meinen traces passe ich die Resultate auch stets entsprechend an. Aber es ist anderen Mappern nicht vorzuwerfen wenn diese es eben nicht machen, da imho schlickt die Informationen fehlen (oder zu tief verbuddelt sind), wie man es richtig macht.

Grüße
Simon

PS: Und ja, automatische Erkennung von Haupt- oder Nebengebäude wäre ein tolles und zeitsparendes Feature für Tracer2.

Im seit Anfang Juni verfügbaren “neuen” Alkis sind übrigens viele “Lücken” ausgefüllt. Aber um das mal zu prüfen, müßte man wissen welches Gebiet der Screenshot genau darstellt.

Gruß Klaus

Sorry, bin jetzt mit dem Handy online und habe gesehen, dass es mir vorhin den Quote zerhauen hat und die Links jetzt weg sind. Ich würde mir Folgendes wünschen: Gebäude, die automatisch erfasst und nicht manuell überprüft wurden bekommen ein “autotrace = yes” oder sowas. Da kann man dann auch nich schön einen Filter drüberlaufen lassen. Wenn man dann drübergeguckt hat, löscht man diesen Tag raus.

Ich habe vor 2 Jahren für einen Kunden ein Python-Script geschrieben, welches die durchschnittliche Dachfarbe ermittelt. Ich könnte dies sicher auf eine flüchtige WMS-Abfrage umschreiben und so über die Farbe aus ALKIS auf den Gebäudetyp gehen. Ich baslte in den kommenden Tagen mal, wenn ich den Job hier fertig habe.

Gute Nacht.