Hi,
ich nehme an, dass ein oneway=yes an einer Routenrelation bedeuten soll, dass die Route nur in einer Richtung befahren/begangen werden soll, und nicht, dass die zugehörigen ways alles Einbahnstraßen sind?
OSMAND scheint aber genau das zu machen (Vererbung des Relation-oneway auf die ways), was natürlich zu Routingfehlern führt.
Das ist ja auch ein ganz beliebtes (und fatales) Gerücht, dass Relationen irgendwas vererben.
Ich denke, wir müssten (auch hier im Forum) viel deutlicher machen, dass es bei Relationen keine “Vererbung” gibt. Nur wenn es in der Beschreibung der Relation angegeben ist, werden Angaben der Relation auf die Elemente bezogen. Ansonsten gehört jede angegebene Eigenschaft zu dem Objekt, an dem sie steht.
Routen die auf dem Papier von A nach B führen mit oneway=yes zu taggen ist Quatsch. Man kann diese genauso von B nach A
befahren. Richtungsabhängige Routenabschnitte sind mit der Rolle forward bzw. backward zu taggen.
Das mag ja sein, rechtfertigt aber noch lange kein oneway=yes, welches eindeutig an einen Weg gehört. Auch diese Routen kann man in der anderen Richtung begehen.
Das bestreitet ja auch keiner … ändere kann einfach in sollen, wie eben z.B. bei den oben angesprochenen Naturlehrpfade etc, da bringt es einfach nichts am ENDE anzufangen.
Und ja, eine Vererbung von Relation-Metadaten zu den Kindelementen, wenn dies wirklich der Fall sein sollte, wäre totaler Quatsch.
Das stimmt so allgemein nicht:
Bei MPs, Grenzrelationen und vielen anderen gilt die Regel (und wird im Validator bei MPs auch moniert), dass die Attribute nicht an die Grenz-Ways gehören, sondern in die Relation.
Da ist die “Vererbung” also die Regel und nicht die Ausnahme.
Im Fall hier ist mMn das Tagging “oneway=yes” das Problem: Das bedeutet “vorgeschriebene Richtung”, gemeint ist aber “empfohlene Richtung”. Bei einem anderen Schlüssel (wie auch immer) gäbe es keine Fehlinterpretation bei den Mitgliedern der Relation (z.B. Einbahnstraße), selbst wenn das Attribut vererbt wird.
Ergo ist das oneway=yes einfach falsch und muss weg.
Für Routen, die von ihrer Art her in einer bestimmten Richtung begangen werden sollen, sollte man ein entsprechendes Tag nutzen → route:direction oder so.
Nein, in der modernen MP-Interpretation wird nicht vererbt. Die Tags an der Relation geben die Flächeneigenschaften (z.B. forest) und die Tags an den Members die
Eigenschaften der Ways an (z.B. highway).
Die Abgrenzung zu Linien-/Punkt-Attributen ist aber nicht notwendig eindeutig. Ist ein Attribut, das alle Grenzelemente haben, eine Eigenschaft der Fläche oder der Grenzelemente? Manchmal ist das klar, manchmal halt weniger.
Auch bei Routenrelationen ist die Zuordnung Routen- vs. Way-Attribute nicht immer klar. So kommt es dann eben zu Fehltaggings wie dem oneway in der Route.
Ja, es geht allerdings dabei nicht um die Frage “Fläche oder Linie”. Sogar wenn die Elemente des MP Linien sind, die selbst wieder Flächen beschreiben, gehören die Tags an den Elementen zu den durch sie begrenzten Flächen und die Tags am MP gehören nur zur MP-Fläche.
Wenn der Rand der Fläche aus mehreren Linien besteht, dann haben Eigenschaften der Fläche an diesen Elementen nichts zu suchen. (Es sei denn, es wird die alte nicht empfehlenswerte Ausnahmeregel genutzt, die für Relationen mit type=multipolygon gilt, die keine weiteren Tags haben)
Laut ADFC Hamminkeln gibt es keinen Grund für ein oneway=yes. Gilt übrigens auch für die Hamminkeln Radrouten F1 bis F3.
Habe zusätzlich einen der Mittagger dieser Routen angeschrieben (Verursacher ist seit 3Jahren nicht mehr aktiv).
Ergänzung: Laut ADFC sind die Routen für beide Richtungen ausgeschildert, die Ausschilderung wird allerdings nicht mehr gepflegt (beschädigte odere fehlende Schilder).