Osmand Offline-Routing führt in falsche Straße

Ich habe das Problem, wenn ich mich nach Hause navigieren lasse führt mich Osmand mit dem Offline-Routing (online noch nicht getestet) in die Straße
hinter dem Haus. Beide Straßen führen die Tags highway=residential, name=* und die Straße in die navigiert werden soll führt das Tag surface=asphalt, die
Straße in die fälschlicherweise geroutet wird das Tag surface=compacted.

Das Haus führt die addr-Tags city, country, housenumber, postcode, street, building=yes und ist Element von der richtigen Straße.

Weiß einer anhand der Beschreibung was los ist oder woran es liegen könnte? Ansonsten kann ich auch gerne per PN genauere Daten liefern. Entweder indem ich einfach die Adresse nenne, oder indem mir jemand sagt
wie ich aus JOSM die Infos bekomme um welche Nodes es geht.

EDIT: Mir ist gerade eingefallen, dass man ja mittlerweile auch auf openstreetmap.org online routen kann. Ich habe mal die entsprechende Route probiert, damit ich auch von der richtigen Seite komme, da ist das Routing korrekt. Also ein Fehler von Osmand (vermute ich eher) oder könnte noch was anderes falsch getagged sein worauf sich Osmand bezieht?

Ich denke mal, das die falsche Straße eine Winzigkeit näher an dem liegt, was osmand als Ziel annimmt.
Setze mal die Zielmarke in osmand leicht weiter in Richtung deiner Straße.

Osmand ist falsch. Das Problem habe ich auch. Ich lande in einer Sackgasse zwischen Garagen in einer Sttraße mit dem falschen Namen. Zwischen dem gewünschten Haus liegt eine Reihe Garagen und eine Mauer. Das Ziel ist eine Hausnummer, die korrekt die richtige Straße enthält.
Gibt es da schon einen Bugreport bei Osmand?

Okay, also liegt es dann wie vermutet an Osmand. Also ich habe noch keinen Bugreport erstellt. Soll ich? Ich kann dann auch selbst googlen wo ich den loswerden muss, aber falls jemand ohne suchen direkt nen Link hat nehme ich den auch gerne.

Ich habe mal geschaut, es liegt wirklich daran dass Osmand als Ziel nen Node vom Haus auf der Rückseite nimmt. Und dieser Node liegt (bitte nicht lassen) mit dem Zollstock auf dem Handy gemessen 2,4cm von der falschen Straße und 2,5cm von der richtigen Straße entfernt wenn ich jeweils die kürzeste Verbindung nehme.

Ja mach mal bitte. Mein Englisch ist nicht so dolle. Und poste dann mal bitte hier den Link zu deinem Bugreport, damit ich mein Beispiel auch noch erwähnen kann. Ich hab diese Seiten gefunden:
https://code.google.com/p/osmand/
http://groups.google.com/group/osmand

Habe es erledigt (aber erstmal allgemein) und bin gespannt was rauskommt.

Hier der Link: https://groups.google.com/forum/#!topic/osmand/RyOzbKTJkjs

Und jetzt würde mich interessieren, was wäre, wenn du die addr-Tags nicht an das Haus taggst, sondern direkt an deinen Eingangs-Node vom Haus.

PS: ja, ich bin (noch) ein Verfechter davon, die addr-Tags an entrance-Nodes zu hängen

Also ich gehe mal davon aus, dass der Eingang zu einer Adresse normalerweise auf die Straße hinausführt, die in der Adresse genannt wird. Also müsste es eigentlich möglich sein, wenn das Ziel über die Adresse gewählt wird, dass in die Straße vor das Haus geroutet wird.

Routingziel ist nicht eine Adresse, sondern ein durch Koordinaten festgelegter Zielpunkt bzw. ein Straßenpunkt, der dem Zielpunkt am nächsten liegt. Für das Routing über Adressen muss erst mit Hilfe eines Geocoders wie Nominatim aus der Adresse ein Zielpunkt ermittelt werden. Ist die Adrresse an einen Knoten gebunden, ist das einfach. Ist die Adresse an ein Gebäude oder gar an ein größeres Grundstück, also ein Polygon, gebunden, muss erst ein einzelner Punkt daraus berechnet. Das kann z.B. ein Flächenschwerpunkt sein, aber darauf wie ein Geocoder das handhabt, hat man als Mapper keinen Einfuss. Und ein so ermiittelter Punkt kann ganz wo anders liegen, als man erwarten würde. Deshalb Adressen als Nodes mappen, dort in die Nähe, wo man erwarten würde, dass ein Router einen hinführen würde.

Nein. Osmand (und vermutlich auch andere Router) entsprechen aus o.g. Gründen nur nicht deinen Erwartungen.

Ich hatte bei Bekannten in meiner Nachbarschaft das gleiche Problem. Als ich dann in den Gebäudeumriß an der richtigen Stelle einen Node mit entrence=yes ergänzte führte das Routing in OSMand an die richtige Stelle.

Das Routing wird nach meiner Vermutung nur mit Koordinten und nicht mit Adressen berechnet. Die Adressen dienen nur zur Übergabe der entspr. Koordinaten an das Routingprogramm. Das Routingprogramm ermittelt dann, welche Straße den Ziel-Koordinaten am nächsten kommt, ohne Vergleich der Staßennamen.

Grüße aus Oberschwaben
Peter

Also Osmand hat eine eigene Adressendatenbank.

Aber wenn man diesen Punkt hat, kann man eine Senkrechte oder die kürzeste Linie zur Straße bilden. Aber vielleicht wäre die Methode Brain, überprüfe den Zielvorschlag am sinnvollsten.

Als quasi einen eigenen eingebauten Geocoder. Aber auch da stellt sich die Frage, betreibt man den Aufwand für die Logik, aus einer Adresse eine Koordinate zu ermitteln, die den allgemeinen 'Erwartungen entspricht, oder ob man als Mapper die Logik beim Eintragen von Adressen einsetzt. Ich bin eindeutig dafür, lieber selber nachzudenken und zu entscheiden, als sich auf irgendwelche Auswerteroutinen zu verlassen, auf die man keinen Einfluss hat, und die vermutlich auch nicht in allen Fällen zu einem vernünftigen Ergebenis kommen.

+1

Und genau deswegen bin ich der Verfechter von entrance-addr-Tagging weil damit auch das vielzitierte Problem besser angegangen werden kann: “Was ist, wenn sich der Haupteingang des Gebäudes nicht an der dafür vorgesehenen Straße der Gebäude-Adresse befindet, sondern wie so ein Art Hinterausgang an einer anderen Straße liegt”

EDIT: Oder sei es der Lieferanteneingang, den man über ein anderes Routing besser erreichen würde…

Welche Erwartungen hat man denn deiner Meinung nach, wenn man in sein Navi eine Adresse angibt mit Straße und Hausnummer und sich dann ein Stadtviertel weiter vor einer Garagenwand befindet wo man selbst zu Fuß mehrere hundert Meter laufen müsste. :smiley:

Vielen Dank für die auschlussreichen Antworten. Jetzt ist mir klar wie die Naviprogramme funktionieren. Generell sehe ich es ja auch so dass man Tagging für den Renderer unterlassen sollte, dies jedoch nur indem ich extra “Unwahrheiten” wo einbaue damit es dann besser funktioniert. Sinnvolle auswertbare Ergänzungen zähle ich nicht dazu. Von daher werde ich dann mal den Eingang einzeichnen und mit den Tags versehen und diese vom Rest des Gebäudes löschen.

Ich hätte bisher angenommen dass mich ein Navi einfach auf der Straße bis auf Höhe des Hauses führt. Dass es mich dann bis zu der Stelle des Eingangs führt ist eine sehr gute Ergänzung. Was aber wenn ich zum Eingang einmal um das Haus rum muss und der Eingang dann wieder näher an der rückseitigen Straße ist (und da dann erstmal ein Zaun, eine Hecke, usw. zu überwinden wäre)? Dann würde es für mich jetzt wieder in Tagging für den Renderer ausarten wenn ich jetzt die Adressdaten beispielsweise am Briefkasten anbringe der direkt am Anfang des Fußwegs zum Grundstück und dessen Eingang steht. Gibt es dafür Taggingregeln die sich bewährt haben?

Die Frage ist bei OSM schlicht und schnell beantwortet: Nein

Naja, wer sagt denn, das dies nicht der Eingang (deines Grundstücks) ist. Also entweder ich habe es (bewusst) überlesen oder im Wiki steht nichts dazu, dass es sich um eine Tür handeln MUSS :smiley:

Die Adresse am Briefkasten behagt mir nicht: In abgelegenen Gegenden ist der Briefkasten manchmal kilometerweit vom Gebäude entfernt.
Wie wäre es in diesem Spezialfall mit einem Fußweg von der Straße (am Briefkasten vorbei) zur Tür hinterm Haus mit access=destination. Den muss es ja geben.
Dann muss der Router nicht irgendwo ums Haus herum eine Straße raten.

Da gebe ich Dir grundsätzlich recht. Trotzdem gibt es Fälle, wo es nicht anders lösbar ist. Echtes Beispiel aus der Praxis: Kleingartenanlage mit diversen Häuschen. Am Zaun zwei Türchen (verschlossen) mit Briefkasten und je eine Hausnummer. Je Türchen führt ein Weg zu mehreren Gartenlauben…

Das ist immer hilfreich, wird aber (noch?) nicht von Fahrzeugroutern unterstützt. Meistens ist es aber dann ein “path”, weil man in der Regel auf seinen eigenen Wegen fahrradfahren darf :wink:

Wollte ich auch erst schreiben, da es zu fast jeder Tür auch einen Weg gibt, aber bevor ich dann wieder den Gegnern des Micromappings ausgesetzt bin, hab ichs einfach unterlassen :sunglasses:

Naja, das würde ich nicht gerade als Micromapping bezeichnen. Die Dinger sind idR ca 1.5 Meter breit und mehrere dutzende Meter lang :wink:
Da ist eine Hydrant (den ich für sehr wichtig halte) und ein Hundekottütenspender (hab nur Katzen) wesentlich kleiner - und keiner regt sich auf.

Mut zum path/footway/… oder wie das Teil auch immer lauten soll.

gruss
walter

ps: mich würde mal interessieren, wie der Mitbewerb diese kritischen Routingziele anzeigt.