Hallo,
Ich hatte vor einigen Wochen schon angefragt, ob man Tiles aus OSM-Daten selbst generieren kann.
Da wurde ich auf den WMS hingewiesen, den ich mangels Lizenz in unserem GIS nicht nutzen konnte. Die WMS-Lizenz habe ich jetzt, könnte als loslegen.
Meine Frage ist nun: Muss ich irgend etwas beachten? Die Daten werden nicht kommerziell, sondern zur Einsatzsteuerung für Feuerwehr, Rettungsdienst, Rettungshubschrauber und Katastrophenschutzeinheiten verwendet.
Es gibt wohl auf einer anderen Leitstelle einen Fall, dass deren IP gesperrt wurde. Was wäre in so einem Fall zu tun, bzw. kann man dies schon vorsorglich verhindern?
Wo liegen die Grenzen für die Abrufe, bevor man gesperrt wird?
die OSM-Daten können bei Beachtung der Lizenzbestimmungen (korrekte Attributierung) grundsätzlich kostenfrei genutzt werden, egal ob kommerziell oder privat. Für die Tiles der Community-Server www.openstreetmap.org und www.openstreetmap.de gibt es jedoch eine Tile Usage Policy gegen extreme Nutzung. Die andere Leitstelle verwendete wohl eine von einem DAP (dümmster anzunehmender Programmierer) erstellte Anwendung, die entweder eine solche Extremlast erzeugte oder sich mit einer Fake-Browserkennung identifizierte.
Du hast bei einem externen Dienstleister eine WMS-Nutzung eingekauft. Das dafür verlangte Geld ist nur für dessen Service und für eine Abrufgrenze musst Du bei dieser Firma nachfragen. Eine gute Leitstellensoftware sollte allerdings auch in der Lage sein, die Standard-Tiles zu verwenden. Das ist viel performanter als WMS.
Es wäre allerdings unverantwortlich, in einer Leitstelle eine Software einzusetzen, die für eine korrekte Kartendarstellung eine ständige Internetverbindung benötigt. Du brauchst einen autakrken Kartenserver, der sich im Netzwerk der Leitstelle befindet und an deren USV angeschlossen ist.
In welchem Bundesland befindet sich die Leitstelle?
Joachim, du hast ihn falsch verstanden. Mit Lizenz meint er die Fähigkeit, dass seine Einsatzsoftware WMS unterstützt (Der Hersteller ist so schlaz, dass er sich WMS-Unterstützung nochmal extra bezahlen lässt.)
@Schalke: OSM selbst bietet keinen WMS-Dienst an, bloß TMS. WMS und zuverlässige TMS-Angebote gibt es bloß gegen Bezahlung bei externen Anbietern, z.B. Geofabrik, Omniscale, Wheregroup usw. Frederik Ramm von der Geofabrik berät dich gerne.
Okay,
ich bin technisch jetzt nicht so weit drin, bzw. habe ich mich noch nicht richtig damit beschäftigt. Wenn ich den WMS aktiviere, habe ich die Möglichkeit, OSM-Karten darzustellen. Der Vorteil ist, dass man neue Straßen selbst anlegen kann, was ich auch schon getan habe, da wir von den Gemeinden rechtzeitig über neue Baugebiete informiert werden. Künftig werde ich mich hier auch etwas stärker engagieren.
Als Rückfallebene habe ich natürlich noch unsere Daten vom LVM, da hapert es aber an der Aktualität. Daher würde ich das gerne so nutzen, aber natürlich alles im erlaubten Rahmen, der mir aber nicht ganz klar ist.
Die passenden OSM WMS-Dienste sind hier beschrieben: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/WMS_Server
Allerding würde ich eine Rettungsleitstelle bei den derzeit in Baden-Württemberg herrschenden politischen Gegebenheiten als kommerziellen Nutzer ansehen. Sorry, aber diese Einstufung bezüglich Geodaten stammt vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR).
Vom LGL gäbe es allerdings gratis Maps4BW. Das kannst Du dann als (Negativ-)Beispiel für die amtliche Kartenqualität und -aktualität auch mit einbinden.
Kannst Du irgendwie nachvollziehen, wo und wie das Programm die Karten holt? Nur damit ihr hier nicht über (seltene und oft kommerzielle) WMS-Server diskutiert und es tatsächlich um (weniger seltene und freier verfügbare) Kachelserver geht… Ich kann mir vorstellen, dass diese Funktion nur “wms” heisst, aber in Wirklichkeit “tms” meint. Es gibt Leute, die verwenden wms als Synonym für “Karten aus dem Internet”.
Grüße, Max
PS: Der Unterschied wäre, dass ein tms nur feste Kacheln anbietet (eine Größe, oft 256x256 Pixel; eine Projektion, oft Mercator). Ein wms ist flexibler und kann auch 1088x103 Pixel grosse Kacheln liefern und hat oft ein paar Projektionen zur Auswahl. Diese Flexibilität macht den Betrieb teurer.
Die Daten vom LGL sind tatsächlich wieder mal ein Negativbeispiel, hier fehlt auf den ersten Blick eine seit zwei Jahren bestehende Straße, die als wichtige Verbindung von tausenden Fahrzeugen täglich genutzt wird. Der dazu gebaute Kreisverkehr existiert bestimmt schon fünf Jahre und ist auch nicht eingezeichnet…
Ganz so untauglich sind die LGL-Daten dann doch nicht.
Die Gebäudeumrisse sind auf den Meter genau georeferenziert, aber klar, man muss nachsehen, ob das Gebäude noch so dasteht. Die Hausnummern sind auch (fast immer) zu gebrauchen, so weit ich das mit Katasterdaten überprüft habe.
Für das Auffinden finde ich es nicht so tragisch, wenn mal 10/1 falsch am Nachbarhaus steht. Besser jedenfalls als städteweise fast keine Adresse.
Die Straßen sind deutlich zu ungenau und zu breit. Für das legale Nachsehen von Straßennamen reicht es aber.
Bei der Aktualität kommt es auf den Zweck an. Für das Eintragen von Adressen ist es nicht so tragisch, wenn eine Neubaugebiet noch fehlt. Da kann man dann auch mal vorbeifahren. Für eine Einsatzkarte ist das aber ein KO-Kriterium.
@Schalke: Wenn ihr einen eigenen OSM-basierten WMS-Server für eure Leitstelle benötigt, der automatisch aktuell gehalten wird, kann ich euch gerne bei der Realisierung unterstützen, da der Nutzen ja der Allgemeinheit dient? Schick mir mal eine E-Mail.
Dort sind die Daten nicht 100% aktuell. Eine Änderung, die ich vor etwa zwei Wochen eingepflegt habe, ist zumindest noch nicht drin. Wie lange dauert das denn ungefähr?
Ich habe gerade eine Info über eine neue Straße bekommen, die ich dann auch gerne einfügen würde.
Du hattest die Baustelle nur als Knoten mit einem Namen eingegeben, was nicht angezeigt wird. Ich habe sie gerade in eine Fläche mit landuse=construction umgeändert und sie ist jetzt in der Karte sichtbar: http://www.openstreetmap.org/way/316491344
Die Suche nach “ILS Villingen” funktioniert ebenfalls.
