Ich habe gleich 2 Fragen zur Klassifizierung von Wegen:
Zum einen ein Wanderweg. Der Weg wird soweit ich weiß nicht als Zufahrtsweg zu einer Alm oder von der Forstwirtschaft genutzt, sondern ist ein reiner Wanderweg. Er ist als solcher aber relativ breit (schmale Stellen knapp 2 m, breitere Stellen 2,5 m), im wesentlichen mit groben Schotterbelag (nicht wirklich befestigt, eher das an Schotter, was sowieso der steinige Untergrund im Gebirge ist). Derzeit ist dieser Weg als highway=track und tracktype=grade4 eingetragen. Ich halte das aber eigentlich für falsch, da ich denke das highway=track ein Wirtschaftsweg ist (Forst, Agrar, etc.) Außerdem dürfte dort ein Traktor wegen einiger etwas enger Stellen kaum noch fahren können, für ein Quad wäre es aber wohl kein Problem. Hier ein Foto von einer etwas engeren Stelle: http://www.maroufi.net/OSM-Fotos/DSCI0096.JPG
In der Karte fällt auch auf, das dies ein highway=track ist zu dem ausschließlich nur highway=path führen.
Die 2. Frage:
Diese Straße: http://www.openstreetmap.org/?mlat=47.5345&mlon=11.5557#map=13/47.5345/11.5557
ist derzeit als highway=unclassified eingetragen. Auch das halte ich für falsch. Sie hat zwar den Charakter eines highway=unclassified (geteert, im wesentlichen breit genug damit 2 Autos aneinander vorbei kommen, aber ohne Mittelstreifen), aber es ist keine öffentliche Straße. Ich halte das eher für einen grade1 Track, da es nur eine Zufahrtsstraße für alle Berechtigten im Vorkarwendel ist (Forst, Alm, Tiroler Steinölproduzent). Von dieser Straße zweigen dann viele Almzufahrtswege und Forststraßen ab. Am Anfang der Straße in Fall steht Verkehrszeichen DE:260 mit Zusatzzeichen (leider weiß ich nicht mehr genau was auf dem Zusatzzeichen stand, sollte aber etwas in der Art wie Forstwirtschaft und Berechtigte frei sein). Zur Erlärung: Das Vorkarwendel bildet dort eine Art großen Kessel. Der einzigste Durchlaß (ohne eine Paßstraße bauen zu wollen) ist von Fall aus. Innerhalb dieses Kessels gibt es zahlreiche Almen und auch z. B. die Tiroler Steinölgewinnung. Obwohl der größte Teil dieses Kessels auf österreichischer Seite ist, müssen alle Berechtigten daher über Fall über diese Straße in das Gebiet einfahren (was zum Beispiel von Achenkirch ein Riesenumweg ist).
Also unclassified oder grade1 track?
zu 1.:
Wenn Zuwege zum Track auch nur Path sind, würde ich Path beibehalten. Es ist kaum möglich, dass ein Weg (oder eine Straße) mitteldrin plötzlich höherwertig ist.
(Hat man leider auch oft bei Zufahrten, die angeblich nur über einen Track zu erreichen sind - da müssten solche Trackabschnitte eigentlich auch highway=service sein.)
zu 2.:
Eigenschaft von highway=unclassified ist nicht deren Beschaffenheit (Asphalt, fehlender Mittelstreifen), sondern der Verbindungscharakter. Das sind eher öffentliche und normal beschilderte Straßen zwischen abgelegenen, kleineren Ortschaften oder Ortsteilen, die nicht Kreisstraße sind, also ohne dass es sowas wie “ref=k 523” dazu gibt.
a) service nehme ich nur dann, wenn die Straße fast ausschließlich zur Zufahrt für ein Haus, eine Hütte o.ä. dient.
b) unclassified für Verbindungsstraßen zwischen Siedlungen unterhalb tertiary (Promillesträßchen)
c) track für befahrbare Wege zur Bewirtschaftung von Wäldern, Äckern etc. spätestens dann, wenn davon weitere tracks abzweigen
Bei 2. habe ich erst mal die Zugangsbeschränkung von motor_vehicle=destination auf motor_vehicle=forestry geändert (wobei es in Wirklichkeit etwas mehr als forestry ist, aber wer zum Kreis der Berechtigten gehört, weiß dies schließlich selber). So wie ich das sehe gehen hier die Meinungen zur Klassifizierung von 2. ziemlich auseinander, wobei wohl Track und service häufiger genannt wurden als unclassified.
Bei 2 service. Der Ausbau wirkt nicht so wie ein Feldweg und da herrscht auch mehr Verkehr, als man bei einem Waldweg erwarten würde (hast Du auch keine Berechtigung? Ich denke oft, ich sei der einzige…)
Also die wenigen Wanderer die ich am Samstag morgen dort gesehen habe, haben alle brav ihr Auto in Fall abgestellt und sind zu Fuß weiter. Aber es stimmt schon: Die Straße hat mehr Verkehr als man von einer “Forststraße” erwartet. Ich bin ca. 40 Minuten dort zu Fuß entlanggelaufen und bin dabei ca. 7 -8 Autos begegnet.