korrektes micromapping versus einfache Logik bei Kreuzungen/Abbiegesp.

Hallo,
ich würd mal gerne eure Meinung zu og Thema hören.

Und zwar sehe ich ziemlich oft, dass Kreuzungen sehr detailliert -d.h. mit allen Strassen separat - gemappt werden.
siehe: http://www.openstreetmap.de/karte.html?zoom=18&lat=48.95225&lon=8.29047&layers=B000TT
Meiner Meinung nach könnte man die ganzen Zu/Abfahrten (Zufahrt Süd, Basheide) zur Bundesstrasse entfernen und als eine Strasse darstellen. Damit würde auch etliche der Abbiegeverbote entfallen
und damit die logische Struktur erheblich vereinfachen.
Ich stelle halt häufig fest, dass die Router mit solchem Mapping ihre Probleme haben und unnötige/verwirrende Hinweise geben. Und das andere Prob ist natürlich, dass beim Erstellen solcher Kreuzungen des öfteren die Abbiegeverbote nicht richtig gesetzt werden.

Ein einfacherer Fall ist hier, wobei es mir hier um die separat eingezeichnete Abbiegestrasse geht:
http://www.openstreetmap.org/way/181629074
Von seiten des micomappings sicher OK, mich irritiert aber, dass ein Router in solchen Fällen immer sagt: “LEICHT rechts abbiegen”, statt wie zu erwarten: “RECHTS abbiegen”.

Da ich (und die Zukunft) für Mikromapping bin, sollte der Router lernen …

Mir persönlich wäre eine “eckige” Vereinfachung lieber.
Beispiel T-Kreuzung: Oft wird für den gemeinsamen Krotenpunkt der Schwerpunkt der Kreuzung gewählt, was einen Winkel der “herumgezogenen” Straßen zueinander von 120° bedeutet. Das führt dann dazu, dass für Geradeausfahrer die Meldung “Links/Rechts abbiegen” erscheint (kleiner Bogen bis Kreuzungsmitte, dadurch Winkel zur Zielstraße). Für Links-/Rechtsabbieger kommt gar keine Meldung, weil die Straßen ja dem falsch angelegten Bogen folgen.
Fällt nicht ganz unter die Kategorie “Vereinfachung”, eher unter “Tellerrand” (ja, kann man nur dran denken, wenn man die Daten selbst auswerten will/muss). Router können wegen der Vielzahl an Grenzfällen nicht unterscheiden, wo Ansagen berechtigt oder nötig sind und wo nicht, einzig die Daten müssen in Ordnung sein.

Ich finde man sollte die Kreuzung vereinfacht zeichnen, also nicht extra seperat Linien für Abbiegespuren, selbst wenn da Straßeninseln dazwischen sind. Somit kann das der Router einfach auswerten. Zusätzlich sollte dann noch für den Router, um rechtzeitig anzusagen “Rechts halten”, “Auf der zweiten Fahrspur von links halten” etc. noch turn:lanes=* getaggt werden.

Hier müsste ja wenn man von Norden aus kommend rechts abbiegen will, gleich zwei mal hintereinander die Meldung kommen " [Ganz] Leicht rechts abbiegen" Und das ist ja eigentlich unpraktisch und verwirrend.

Um trotzdem das Mikromapping zu berücksichtigen, damit das dann auf der Karte “schön” und detailliert aussieht, finde ich sollte man zusätzlich für den Renderer area:highway=* taggen ( und später vielleicht dann auch Straßenmarkierungen etc.)

Beispiel: http://www.openstreetmap.org/#map=19/51.15861/13.56356&layers=D oder http://www.openstreetmap.org/#map=19/51.16966/13.47085&layers=D

Konsens ist, dass baulich getrennte Fahrbahnen als separate Highways eingetragen werden können.

Ich denke, das sollte man den Mappern nicht verbieten. Wir mappen weder für Mapnik noch für Navis.

Verbesserung der Navi-Ansagen ließe sich eventuell durch Router-Hints erreichen, so wie es die Profis meines Wissens auch machen.

Detailliert (wie es tatsächlich ist) sollte die Karte schon sein - dann findet der Router den Weg und zeigt das detailliert an.
Warum hatten früher Atlanten Detailkarten von Autobahnkreuzen/-dreiecken/-auf und -abfahrten?

http://www.lueft.de/fileadmin/DAM/wallpaper/10201_ref_a.jpg
Ich finde bei solchen Straßeninseln wäre es nicht gerade (für den Router) hilfreich, wenn ma extra den highway auftrennt.
Da finde ich braucht der Router nicht solche Infos. Um den Renderern etc… das nicht vorzuenthalten, bin ich dafür solches dann mit area:highway=traffic_island o.ä. zu taggen und um die Verkehrsinsel herum dann area:highway=residental, primary… damit der Router seine Ways hat und der Renderer der gern Mikromapping darstellen möchte kann dan area:highway=* nutzen

Okay wir mappen für die Datenbank, aber wir möchten ja auch das die Router, Renderer etc. was damit anfangen können. Somit sollten wir schon so mappen, dass jeder die Datenbank möglichst effizient nutzen kann. Indem wir dann area:highway haben benachteiligen wir ja nicht den Renderer.

Ich schaue während der Fahrt kaum auf den Screen (liegt auf Beifahrersitz), daher bevorzuge ich korrekte Sprachansagen.
Die Autobahnkreuze usw. sind nicht so das Problem, Kreuzungen in Städten sind da oft komplexer.

Richtig! Ich auch. Trotzdem bin ich für detaillierte Darstellung. Das eine schließt das Andere nicht aus.
Ausgerechntet die Autoindustrie, die äußerst restriktiv ist, mag OSM **WEIL ** wir diese detaillierte Darstellung der Kreuzungen in OSM haben und in Zukunft hoffentlich noch mehr davon haben werden.
Es gibt sicherlich Wege zur besseren Sprachansage bei komplexen Kreuzungen. Daran müssen wir nur arbeiten.
Viele Grüße,
Marek

Ob die Autoindustrie das mag, ist mir sowas von egal. Für die mach ich mir jedenfalls nicht die Arbeit, verdienen Jahr für Jahr Millarden und vergreifen sich dann noch an kostenlosen Karten …

Ja, mag sein. Die Aussage war eher: “Profis würden das so machen”. Und wenn man von professioneller Seite was lernen kann ist das ja nicht das Schlechteste.

Mikromapping ist das Erfassen von Highway-Links eigentlich noch gar nicht :wink:

@ guenz:
Und wenn man bei Einmündungsbereichen die kleinen Abfahrten mit *_link mappt, tut sich das Navi hoffentlich leichter. (Das ist keine Aufforderung an Dich, das so detailliert zu machen!)

Exakt.
Ich möchte als User beides haben: Genaue Karte **UND ** von einer Navi die präzise Sprachansage.
Ich werde jedoch nicht wegen der Sprachansage die Karte gezielt so generalisieren, dass die Ansage optimal ist.
Wie geri-oc schrieb: Der Router soll da lernen.

  1. Ja - aber es wird so ausgelegt.
  2. Ich hatte einmal Straßenabzweige als secondary_link eingetragen → entfernt. Dann auch als highway=lane → entfernt. Bei beiden liefen die Router über diese …
    Nun sind es “einfache” Kreuzungen …

Aber die “Generalisierung” wurde schon für die Navis eingeführt - ohne auf andere (Karten und Router) zu achten. Detailliert kann eine Abbiegespur auf der Karte angezeigt werden, wird vom Router genutzt (nur das Navi muss umlernen) → {File:Kreuzungsbilder Dippoldiswalde.png - OpenStreetMap Wiki}.

Stimmt. Aus Kostengründen. Ob´s für den Fahrer gut ist, hat´s niemand interessiert.

also bei diesem {http://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:Kreuzungsbilder_Dippoldiswalde.png} ist das detailmapping extrem aus dem ruder gelaufen. hier hätte ich das so belassen wie die bilder links unten. und dazu dann das tagging mit http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:turn

aber bei “richtigen” abbiegespuren (autobahnen) finde ich eigene lanes schon besser, vorallem weil die abbiegespur irgendwie sich von der restlichen spur abspaltet. auf der hauptspur kann man gradeaus vollspeed weiterfahren, auf der abbiegespur muss man dann abbremsen (mal einfach so gesagt) und bei größeren kreuzungen kann man bei abbiegespuren oft ohne an der ampel halten zu müssen abbiegen.

Abbiegespuren sind was anderes als separate Fahrbahnen. Das Beispiel kann komplett mit lanes erfasst werden und der Router verstehts auch und kann die Fahrbahnen darstellen.
Wäre das Beispiel real so ausgeführt wäre, wäre die Gefahr gross dass das Navi auf der falschen Fahrbahn einrastet und damit unsinnige Routen berechnet.

Wie meinst du das?

Ja - die Router müssen noch einiges dazulernen, z.B. folgender Fall
osrm.at/9Oz
Es sagt mir: “in 200m links abbiegen” obwohl ich auf eine Rechtskurve zufahre! Es könnte doch sagen " Nach der Rechtskurve links abbiegen".
Aber anscheinend können diese Geräte noch keine Kurven erkennen. Mit Kurvenerkennung könnte man auch das mit den Abiegespuren lösen.

Damit meine ich Hinweise in den Daten die dem Navi das Generieren von Ansagen erleichtern.
Das könnten z.B. Relationen der Art sein:
Wenn die berechnete Route von A via K zu B geht, dann sage an Punkt P: Hier leicht rechts abbiegen.

Ich finde solche Hilfsdaten für Navis zu speziell für OSM.
Sinnvoller wären m. E. allgemeine Datenstrukturen, hier insbesondere ein Datenmodell “Kreuzung/Einmündung”, mit dem die bislang unzusammenhängenden Abbiegespuren einer Kreuzung zugeordnet werden.
Ein Navigationsprogramm kann damit eine Anweisung für eine komplexe Kreuzung oder Informationen wie “an der zweiten Ampel links” generieren.
Solche Daten würde auch andere Auswertungen (z.B. “wie viele Ampelkreuzungen gibt es in Gemeinde ”) erlauben.

Es reichte Area Kreuzung mit spezieller Atributtierung für die Einmündungspunkte.
Manb könnte dafür den Vorschlag http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Street_area#Examples_.28mapping_guideline_preview.29 ergänzen.

Grüße,
Marek