Busrouten / Varianten

Hallo,

Wie erfasst man Varianten von Bus-Routen richtig?

Der Normalfall wäre ein Routen-Relation für jede Richtung (ohne backward/forward), zusammengefasst in einer route_master-Relation.

Das Public-Transport-Proposal schlägt für jede Variante eine eigene Routen-Relation vor:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Public_Transport#Route_direction.2Fvariant

Aber ich kann dafür kein Beispiel finden. Und frage mich auch, ob das nicht etwas zu viel wäre.

Die Varianten, die bei uns vorkommen, sind im Wesentlichen:

  • Verkürzung der Route (Endhaltestelle mal Stadtrand, mal außerhalb der Stadt)
  • Erweiterung der Route (Haltestellen, die nur vier Mal am Tag angefahren werden)

Wäre es in Ordnung, einfach nur die jeweils längste Route für jede Richtung zu mappen?
Da steckt dann keine Varianten-Information drin, aber der Netzplan wäre genauso vollständig, wie ihn auch die Verkehrsbetriebe darstellen.

lentando

Für jede Variante eine eigene Route, welche in einer route_master zusammengefasst sind - Beispiel:

{{relation|3878295}}

(hoffe das funktioniert so…).

PS: Läßt sich relativ einfach mit JOSM realisieren.

Hi Lentando

Willkommen hier im Forum,

die Frage gabs auch ab und an schonmal, z.b. hier: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=24949.

Christoph

Leider ist das so nicht praktikabel jede Variante einzeln zu erfassen. Schön ist es zwar, jede Variante im Detail erfasst zu haben, aber bei praktisch allen Überlandlinien reden wir ja von zehn und mehr Varianten, d.h. einige Wege müssten in 20 Relationen (Hin- und Rückweg) auftauchen. Das ist einfach nicht ordentlich wartbar. Es gab mal den Vorschlag von Sub-Routen, die dann mit Master-Relationen zu den eigentlichen Routen zusammengefasst werden. Das wäre sehr elegant, ist aber leider nicht komplett durchdacht worden und daher auch nicht wirklich akzeptiert.

Darin sehe ich zunächst einmal kein Problem. In jedem Fall ist es besser als gar keine Information. Ich würde zusätzlich eine note in die Relation schreiben, dass es nur eine von vielen Varianten ist. Wenn später jemand alle Varianten mappen will (oder wir ein besseres Modell haben), kann man das ja immer noch einfach ergänzen.

Die Wartung einer größeren Zahl von Varianten ist tatsächlich nicht trivial. Für die Buslinien in Estland habe ich mal ein Wartungshilfe-Tool gebastelt, das die in OSM vorhandenen Routenrelationen zusammen mit den Routeninformationen der zentralen Informationsstelle für öffentlichen Verkehr darstellt. Alleine bei den Bussen in Tartu muss ich offenbar mal wieder die Linien 9, 18, 20 und 26 nachbessern, und bei den anderen zumindest mal schauen, ob sie noch passen. Wenn ich dann noch an die Fernlinien denke…

Hi,

also ich würde, wenn bei dieser Variante lediglich je nach Uhrzeit eine Haltestelle ausgelassen wird oder dazu kommt, sämtliche Haltestellen in eine Relation je Richtung einfügen, solange die Route an sich unverändert bleibt.

Bei uns gibt es mehrere Buslinien, die bspw. für den Schulverkehr während der Schulzeit kleinere Ortschaften anfahren, die abseits der üblichen Strecke liegen - außerhalb der Schulzeiten werden diese Ortschaften nicht angefahren. Hierfür würde ich dann tatsächlich für jede Variante (Schulverkehr / kein Schulverkehr) je Richtung eine separate Relation anlegen (und das Ganze dann noch natürlich in eine Masterrelation zusammenfassen).

Apropos Schulverkehr - gibt es bereits einen Tag bzw. ein Schema, um die Linien für den Schulverkehr besonders zu markieren?!

VG,
Thorsten

Danke für die Antworten und das Beispiel.
Da hier ohnehin noch einige Haltestellen und sogar ganze Buslinien fehlen, werde ich damit beginnen, für jede Linie erstmal zwei Hauptrouten zu vervollständigen. Und erst anschließend Varianten-Relationen abzuleiten.

Wenn es die Arbeit etwas vereinfacht: Man darf in Relationen auch Relationen als Mitglied eintragen. Wenn man Relationen von Teilstrecken hat, kann man die dann zu Varianten kombinieren. In Innenstädten laufen oft etliche Linien über die selbe Fahrstrecke. Die muss man dann nur einmal aufnehmen und auch spätere Änderungen müssen nur an einer Stelle gemacht werden.
Problem dabei ist nur, dass nicht alle Anwendungen mit solchen Routen-Relationen umgehen können.

In vielen Netzplänen werden solche “Manchmal-Endhaltestellen” besonders gekennzeichnet.

Ich nutze dafür service=peak peak=school (letzteres selbst erfunden).

Gibt es inzwischen ein einigermassen anerkanntes Schema für “ich bin eine Way-Relation”?

Für Routen: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Route_Segments
In der Parent-Relation, die die Segmente enthält, nehme ich zur Verdeutlichung als Rolle “segment”. Ist aber undokumentiert wie viele andere Rolleneinträge auch.
Anerkannt ist in OSM aber Ansichtssache.

Das hat nur leider dasselbe Ätsch-ich-bin-doch-nicht-echt-Problem wie z.B. disused=*. MEn kann man das gar nicht völlig abwärtskompatibel lösen.

Man sollte tatsächlich kein type=route für eine solche Segment-Relation nehmen, sondern meinetwegen type=segment. Das ist auch noch kompakter als type=route, segment=yes.

OK, finde ich auch besser als das fehlinterpretierbare type=route (siehe #11). Dann kann man auch auf die Rolle “segment” in der Elternrelation verzichten, da das dann aus dem Relationstyp abgeleitet werden kann.