Taggen von Gewerben; Beispielstadt; Zusammenarbeit mit Stadt

Hallo

Wenn ich versuche, die Karte zu erweitern, stelle ich mir immer die gleichen Fragen, die ich gerne einmal los werden würde. Würde mich sehr über die Antworten freuen:

Das Taggen von Gebäuden mit Hausnummern ist ja unproblematisch. Wie sieht es denn mit dem Taggen von Gewerben, Ärzten, Firmen usw. aus? Muss/müsste man da jedesmal fragen? Ich denke zwar, dass den meisten Gewerbetreibenden es recht ist, dass man sie auf einer Karte findet, jedoch bin ich mir ziemlich unsicher, ob das auch so einfach zulässig ist. Andererseits bin ich immer froh, wenn ich unterwegs bin und mal schnell in den POIs nach einem Geldautomaten, Arzt oder Restaurant suchen kann.

Gibt es sowas wie eine “Beispiel-/Musterstadt” welche (fast) perfekt erfasst ist, an welcher man sich orientieren kann. Zwar ist im Wiki vieles sehr detailiert beschrieben, doch bei der praktischen Umsetzung versuche ich dann doch meistes bei Sachen, welche ich noch nie eingetragen habe, in irgendwelchen Städten zu schauen, wie es dort Umgesetzt wurde. Gibt es denn da eine Stadt/Gemeinde, welche man als Muster nehmen kann?

Gibt es denn Erfahrungen, ob es Sinn macht, zu der Stadt/Gemeinde zu gehen und zu fragen, ob diese zu einer Art Zusammenarbeit bereit wären? Diese müssten ja aktuelle Straßenkarten etc. haben. Oftmals ist es selbst mit Ortsketniss sehr schwer, bestimmte Häußer, Grenzen, Straßen etc. richtig zuzuordnen und es kostet viel Arbeit, insbesondere bei Neubaugebieten, wo noch keine Satellitenbilder etc. existieren oder auch bei Waldwegen, welche auf Satelitenbildern nicht erkennbar sind. Daher hatte ich mir überlegt, ob es Sinn macht, einmal zu Stadtverwaltung zu gehen und dort zu fragen, ob diese zu einer Zusammenarbeit bereit wären. Die Städte sind ja eigentlich immer sehr darauf bedacht, die lokale Wirtschaft und den Tourismus zu fördern. Und wenn man dann als Stadt eine sehr gute Karte hat, wäre das sicher nicht von Nachteil.

Vielen Dank
Benjilein

Da ich noch kein Gesetz gesehen habe, das dies verbieten oder zulassungspflichtig machen würde: Nein, ausgenommen militärischer Schutzbereiche. Diese Antwort geht vom Einsatzgebiet Deutschland aus.

Nein.

Ja, aber nicht bei mir :wink:

Guten Abend,

Also, deine zweite Frage ( fast perfekte Musterstadt ) beantworte ich dir schon mal zu später Stunde. Schaue dir mal Troisdorf an. Hier sind vorbildlich alle Adressen erfasst, alle Gewerbe und POI’s findest du auch.
Und dann das ganze nochmal in 3D (hier: Demo F4). Hier sind auch schon viele Gebäude im S3DB Verfahren getaggt.

In NRW können wir mit dem freigegeben NRW-Atlas mappen, was das meisste an Gebäuden und Adressen abdecken sollte. Natürlich auch mit BING Sat-Hintergrund. Ich gebe dir Recht, um Neubaugebiete zu erfassen, muß man wohl mal von seiner bequemen Couch aufstehen und das ganze vor Ort in Augenschein nehmen. Uber Mapping vor Ort kann ich morgen weitererzählen oder die Kollegen sind so freundlich…

P.S. Übrigens Troisdorf und Köln arbeiten auch mit eigenen Stadtangestellten an der OSM, weil sie deren Nutzen erkannt haben und dieses in ihren Online Stadtplänen z.B. umsetzen können.

Gruß aus Rösrath

Rolf

@Rogehm: Vielen Dank.

In BW gibt es vom Landesamt auch Karten, welche jedoch schon einige Jahre alt sind. Das funktioniert meist auch ganz gut als Grundlage, ersetzt aber nicht die “vor Ort Begehung”, da die Gebäude teilweise nicht mehr da sind, neu gebaut wurden oder auch auf den Karten Garagen etc. mit Hausnummern versehen wurden. Zudem stimmen die Hausnummern auch nicht immer. Bis jetzt habe ich alles, was ich gemappt habe, mir selbst angeschaut, d.h. fotografiert und dann zu Hause eingetragen, die Karte ausgedruckt und bei der nächsten Runde (wenn ich nochmal durch die Strasse durch musste), geschaut, ob es auch so passt. Das mit Troisdorf ist super, sowas habe ich gesucht. So kann man einfach einmal nachschauen, wie bestimmte Sachen gemappt wurden (z.B. habe ich lange nach Beispielen für “turn:lane:*” gesucht, um das richtig umzusetzen).

@rayquaza: Gesetz naja, genau darum geht es. Darf ich Daten über das Gewerbe i.w.S. einfach so einstellen, d.h. was sich an einer Adresse befindet. Bei Privatpersonen wäre es kaum mit Datenschautz/Persönlichkeitsrecht/informationelle Selbstbestimung vereinbar, einfach zu jemdem Haus die Bewohner zu taggen (Namen auf den Klingelschildern). Daher kam meine Überlegung, ob das bei Gewerbetreibenden nicht eigentlich das Gleiche sein müsste…

Vielen Dank euch Beiden

Das Bundesdatenschutzgesetz findet bei personenbezogenen Daten von nicht-natürlichen Personen keine Anwendung, da diese keine personenbezogenen Daten im Sinne dieses Gesetzes sind. :sunglasses: (BDSG §3 (1) iVm §1 (1) und (2))

Vorsichtige Kritik:

Na Ja. Ob die Gebäude tatsächlich “Namen”, wie “Änderungsschneiderei” oder “Dres.med.dent. Pick” tragen sollten, bezweifle ich. Da wäre manchmal ein POI angebrachter.

Jo, ich schrieb ja auch “fast perfekt”. Beim genauen Hinsehen endeckst du auch in Troisdorf “Fehlerchen”.
Aber User “Der Troisdorfer” - (Norbert) nimmt solche Kritiken gelassen entgegen. Ich finde, er hat eine tolle Arbeit geleistet, sollte man mal anerkennen.
Und wenn man nach vielen Jahren seine Stadt auf diesen Stand gebracht hat, kommt die Stadt auch auf einen persönlich zu und fragt “Toll, dürfen wir mtmachen? Können wir gebrauchen”- :sunglasses: :slight_smile:

Muss leider zur Arbeit…

Ein Interview des Users findet sich hier http://podcast.openstreetmap.de/2012/11/15/osm-talk-der-troisdorfer/

Bernd

Danke für den Hinweis, Bernd.
Hab mir das Interview doch jetzt mal durchgehend angehört. Na, da gibt’s doch auch viele Info’s für Benjilein und andere neue Mapper.
Hatte gedacht, zwischenzeitlich wäre mehr passiert mit dem offiziellen Stadtplan Troisdorf. Den Köln-Stadtplan kennen ja hoffentlich alle Mapper hier im Forum. Leider hat Troisdorf noch nicht nachgezogen, obwohl die Qualität der OSM hier noch besser ist.
Nach meiner Information sind auch hier Angestellte der Stadt dabei, die OSM zu optimieren, um ??? - auch so einen interaktiven Stadtplan zu erstellen wie in Köln?
Bernd, du hast doch guten Kontakt zu Norbert. Obwohl ich weiß, das er sich nicht beirren lässt durch irgendwelche städtische OSM-Aktionen, hast du einen aktuellen Stand?

Da war doch vor einiger Zeit mal so ein Thread am laufen, wo eine Referenz-Stadt für die OSM(-DE) gesucht wurde. Finde ich gerade nicht. Ich bin ja auch hier in Troisdorf dran, um das oder die EKZ in F3DB zu taggen. Dann hätte man in einem Ort alles zusammen.

Ich glaube, das würde Benjilein u.a. auch interessieren.

Grüße

Rolf

Ich bin wirklich begeistert von Troisdorf und habe hohen Respekt für “Der Troisdorfer”. Ich habe mir auch schon bei einigen Sachen angeschaut, wie das dort umgesetzt wurde, das nochmal mit dem Wiki verglichen und es dann bei meinen Mappings korrigiert/verbessert. Ich habe schon den Anspruch, dass wenn ich mappe, das auch richtig und sauber zu machen.

Bei der Stadt werde ich einfach mal vorbeigehen und nachfragen, wie sie denn dazu stehen. Am Anfang wäre es sicher sehr praktisch einmal ein paar genau Vermessungepunkte zu bekommen um die Satelliten/Open Data Karten genau darüber zu legen. Dann werde ich ja sehen, wie aufgeschlossen man dem Ganzen gegenüber steht. Zu verlieren ist ja nichts und illegal etc. ist es auch nicht, was ich mache. Im “Worst Case” bleibt der Status Quo.

Vielen Dank für die tollen und netten Antworten.
Benjilein

Vermessungspunkte sind schwierig (v.a. auch, weil du die im Luftbild nicht sehen kannst), versuch besser Koordinaten von irgendwelcher städtischer Infrastruktur (Stromkasten, Gullideckel, Oberleitungsmast, …) zu bekommen, die im Luftbild auch zu sehen ist.

Vermessungspunkte könnten dich demotivieren, weil da - ach, ließ’ selbst: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=26404 (Beitrag 11).

Eine Menge Arbeit :), aber …

Was soll ein access=yes an einem Weg.
Access=destination an einer living_street, müsste vehicle=destination sein.
Viele MPs mit einem Mitglied.
Unnötige bicycle=yes
Weshalb sind zwischen aneinander grenzenden landuse/natural Lücken?
Weshalb gemeinsame Rad-/Fußwege unterschiedlich mit official bzw. designated? Official ist für mich straßenbegleitend und benutzungspflichtig. Designated=blaues Schild (die blauen Schilder entsprechen größtenteils nicht der StVO). Viele Wege mit official können nicht benutzungspflichtig sein (nicht straßenbegleitend).
Was soll ein cycleway=none an highway=residential?
Weg mit Zeichen 239 ist ein footway und kein path. Bei path wäre zudem das bicycle=yes überflüssig.

Mag zwar Kleinkrämerei sein. Wenn dies aber als Referenz herhalten soll, …

Man sollte lieber das Wiki endlich mal aufarbeiten/ausmisten.

@RadFr:

Solche Sachen findest Du überall :wink:
Und Troisdorf ist keine Referenz sondern eher ein Hinweis, was man erreichen kann.

BTW:
Diskutiert das Mappen von Troisdorf bitte nicht hier, da ich weiss, das der Troisdorfer dieses Forum nicht liest.
Erreichbar ist er über die Bonner ML und über die Mailfunktion von OSM.

Bernd

Größtes Hindernis beim Erfassen Gewerben finde ich immer die aufreibene Suche nach “wie tagge ich…”.
Da fehlt irgendwie ein flexibles Schema.
Natürlich weiss ich, dass jeder darf wie er möchte und dass es irgendwer später schon reparieren wird, wenn Bedarf besteht.

Auf der einen Seite die Frage: “Was mache ich aus dem Laden eines Parkettlegers mit Ausstellungsraum”. “Wie geht denn ein Secondhand-Kaufhaus”? “Wie eine Ebay-Verkaufsagentur?” “Ein Schlüsseldienst?” “Eine Puppenklinik?”.

Gibt es die Kategorien der “Gelben Seiten” irgendwo elektronisch? Da ist zwar extrem viel Schrott dabei, aber wenn man für die Liste etwas hätte, dann dürfte man 99% der legalen Gewerbe mit abbilden können.

Zumindest wurde Troisdorf im Forum als mögliche Referenz erwähnt. Deshalb mein Posting.

Deshalb schrieb ich ja, dass es kein Referenzgebiet geben kann :slight_smile:

Könnte zum Aufheben der Standard-Beschränkungen sein. Kommt auf die anderen Tags an :wink:

Gibt an, dass dort kein Rad_weg ist.

Welche Standardbeschränkungen hat z.B. ein highway=residential?

Auf den Gedanken wäre ich nicht gekommen. :smiley:

Seit wann werden Dinge getaggt, die nicht vorhanden sind?
IMO total unsinnig.

access=yes :slight_smile:
Ich wollte nur anmerken, dass die beiden Tags richtig sein könnten. In dem Fall wohl nicht.

Wenn an vielen Strassen im Ort ein Radweg ist und man deshalb ein fehlendes Tag annehmen könnte. Ähnlich wie bei oneway=no, das zwischen Einbahnstrassen hilfreich sein kann.

+1

Ok. Freunde. Ich hab ja mein Vorschlag für eine Referenzstadt ja schon wieder zurückgenommen. Aber hier braucht man das tagging von “der Troisdorfer” auch nicht auseinanderzunehmen. Die überflüssigen tags sind halt etwas zu viel des Guten.
Aber wer von euch ( ich meine alle! ) taggt eine normale Wohnstraße so ausführlich:

highway=residential
lanes=2
lit=yes
maxspeed=30
name=L......
postal_code=53840
sidewalk=both
sidewalk:both:surface=paving_stones
sidewalk:both:wheelchair=yes
sidewalk:both:width=1.75
surface=asphalt
width=6.00
cycleway=none

Irgendwie muss man dafür ja schon seinen Ort 3* mappen, oder? So, jetzt aber genug in Troisdorf. Sucht mir bitte mal ein anderes Beispiel für Benjilein.

Grüße
Rolf

Lieber mal ein Tag mehr als zu wenig… Finde ich persönlich besser, dass eine Strasse auch wirklich nicht beleuchtet ist, wenn lit=no angegeben ist, wie wenn man es nicht weiß. Oder dass jemand bewusst nochmal bei einem Fußweg einträgt, dass dort keine Fahrräder fahren dürfen(bicycle=no. Dann ist zumindest die Wahrscheinlichkeit höher, dass wirklich jemand vor Ort war und sich das angeschaut hat.

Teilweise wäre es auch manchmal besser, wenn Sachen nur getagged werden, welche man wirklich weiß. Z.B. habe ich bei den angezeigten Höchstgeschwindigkeiten in OsmAnd hier in der Gegend oft das Gefühl, dass die Geschwindigkeit geschätzt wurde (und das auch bei Straßen welche schon sehr lange die gleiche Geschwindigkeitsberenzung tragen). Aber gut, ich trage eh hauptsächlich Häuser und Hausnummern ein. Da kann man spazieren gehen, tut was für die Gesundheit und dann auch noch was für die Gemeinschaft, wenn man seine Beobachtungen dann noch einträgt. Nur, wie gesagt, möchte ich das gerne auch richtig machen, nicht dass sich andere noch über meine “Arbeit” ärgern müssen. :slight_smile:

Liebe Grüße
Benjilein

P.S.: Morgen gehe ich dann mal zur Stadt und habe nen Gespräch mit dem Stadtmenschen…