Drone und Luftbilder. Georeferenzierung / wms

Ich habe mit einer Drone ein Gebiet abfotografiert.

Nach der Verbindung der Einzelaufnahmen wird das Gesamtbild etwa 500-900 MB groß sein.
Wie kann man:

  1. Das Gesamtbild georeferenzieren
  2. WMS Server aufsetzen, damit die User bei einer Mapping Party auf das Bild zurückgreifen können?

Grüße,
Marek

Hi Marek,

zu 1 kann ich nix sagen und für 2 würde ich einen MapServer aufsetzen. Der ist hier schon bekannt und wurde mWn für Aerowest-Projekte (Dortmund) genutzt.

Gruss
walter

Herzlichen Dank lieber Walter.
Grüße,
Marek

Da kommt es sehr darauf an, mit welchem Winkel die Einzelbilder aufgenommen wurden.
Bei starkem Tele senkrecht nach unten hat man wenig Verzerrungen, bei Weitwinkel (was ich vermute) muss beim Zusammenfügen mit Bildverarbeitung (Stitching, Quasi-Panorama) da stärker eingegriffen werden.
Das Ergebnis sollte dann gerade Linien auch gerade haben, das Gesamtbild kann aber immer noch Verzerrungen (leicht unterschiedlicher Maßstab in x- und y-Richtung haben).

Zum Schluss muss man dann noch das Bild georeferenzieren, z.B. mit dem ImageryAdjust-Plugin, damit kann man auch lineare Verzerrungen in Maßen korrigieren.

Das Erzeugen von gut georeferenzierten Ortho-Fotos (üblicherweise aus Flugzeugaufnahmen) ist schon eine Kunst für sich und die entsprechenden Firmen (z.B. Aerowest) lassen sich das normalerweise gut bezahlen.

Hallo Marek,

eventuell (aber kommerziell, eventuell sind die offen für die Unterstützung von OSM?) könnte PhotoModeler was für dich sein: http://info.photomodeler.com/blog/tip-26-create-an-uav-ortho-photo-mosaic-in-photomodeler/ .

Schlagworte für weitere Suche wären Ortophoto, Orthoimagery, UAV .

Falls die Aufnahmen schon gut entzerrt sind (d.h. nadir-Aufnahmen, Kamera war direkt nach unten ausgerichtet) kannst du die alle zusammen mit Hugin o.ä. als Panorama verschneiden lassen, und dann das Panorama mit QGis und dem Georeferencing Plugin an (beispielsweise) bestehenden OSM-Objekten ausrichten. Versuch das einfach mal, versuch macht kluch.

In diesem Thread http://diydrones.com/forum/topics/aerial-image-processing-software-and-workflows?commentId=705844%3AComment%3A1605508 ist auch noch einiges an Links drinnen, wobei da das meiste wohl die Erzeugung von 3D-Modellen aus den Drohnendaten beschreibt. Aber guck mal durch, vllt. ist auch da was interessantes dabei.

Eventuell könntest du auch die Uni in Breslau [ich hab im Kopf, das du da eh Kontakte hin hast - kann mich aber auch irren!] ( http://www.igig.up.wroc.pl/en/?menu=Institute ) anschreiben, ob die dir ein Orthophoto rechnen können. Die haben ja auch einen Lehrstuhl für Photogrammetrie, und eventuell interessierte Studenten.

Viel Erfolg - und beschreib dann mal deinen Workflow.

edit: Nächster Ansatz: Photoscan Pro. http://www.agisoft.ru/tutorials/photoscan/01 .

Hallo Marek,

viele Treffer ergibt dir http://lmgtfy.com/?q=qgis+georeferencer (ich hab’s dir mal mit LMGTFY verlinkt - ist aber nicht so gemeint…)

Da ich in dem Fall eher Anhänger einer kostenlosen GIS-Lösung bin, kann ich dir das Nahe legen…

Vielen Dank Gormo,
ich beschreibe die Erkenntnisse auf jedem Fall.
Momentan weiß ich dass MicrosoftICE bedingt gute Ergebnisse liefert. Ich habe 150 Einzelaufnahmen a 14 Megapixel zusammengefügt:
Es sind deutliche Risse zu sehen. Ich experimentiere also weiter.
Wir sind in Górzno in Polen ca. 40 Mapper mit 3 verschiedenen Dronen. Wir werden hoffentlich Was dabei lernen.

Und Breslau: Guter Tipp, ich nehmeden Kontakt auf. Ein Mapper arbeitet dortan der Uni und kann vielleicht weiterhelfen.

Beste Grüße,
Marek

Hier hat doch mal jemand zu dem Thema sich wissend geässuert und “flightriot” genannt für die Toolchain:

http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=424341#p424341

In diesem Beispiel wurden Postflight/Pix4D für die Georeferenzierung und TileMill für die Erstellung von Tiles benutzt, vielleicht hilft das ja weiter.

Lieben Dank MHomann,
eine zeitlich begrenzte Pix4D Version haben wir bereits.
Mal sehen :slight_smile:

Zu 1) http://flightriot.com/

Vielen Dank Simon.

Die ersten Erfahrungen vor-Ort: Eine einfache Drone die wir verwenden, reicht mit einer Batterie und 200m Flughöhe für die Erfassung von 3-7 Straßen, je nach Straßenlänge. Eine solche Erfassung dauert wenige Minuten. Hat man 3, 4 Batterien als Ersatz, kann man wahrscheinlich an einem Vormittag ein Stadtteil von 4x4 - 6x6km erfassen.

Die Verbindung von 150-250 Bilder a´14 Megapixel funktioniert mit MicrosoftICE (freeware) halbwegs gut.
Das Gesamtbild eignet sich zum Vergleich mit Bing oder anderem Luftbildmaterial, selbst wenn man nicht georeferenziert.

Fazit: Eine tolle Sache. Alle Mapper die es gesehen haben, sind begeistert.
Ein Bericht schreibe ich noch, wenn wir nach der Mapping Party mit der Arbeit fertig sind.

Bitte nimm in deinen Bericht mit auf das es beim starten von Drohnen gewisse Vorschriften zu beachten gilt! Ganz besonders in Deutschland.

Sind die Bilder zusammengesetzt kann man sie mit http://mapwarper.net/ georeferenzieren. Da fällt am Ende auch gleich ein WMS mit raus.

Wow, danke ubahnverleih! :slight_smile:

Edit:
Wie bennene ich dies um: http://mapwarper.net/maps/tile/4067/{z}/{x}/{y}.png
damit ich´ls Hintergrund in Potlatch2 sehen kann?

Was die Vorschriften angeht, sind die polnischen wahrscheinlich nicht so restriktiv wie in der BRD.
Ich frage die Dronenbesitzer, wie es in PL aussieht. In der BRD müsste das jemand machen, der sich damit auskennt.

Ich würde das mit qgis machen!? Entweder mit vor Ort genau gemessenen Passpunkten (oder gibt es in Polen eine Katasterbehörde oder ähnliches, bei der man Festpunkte bekommt?), oder über identische Punkte aus fremden Luftbildern.

Wie hast Du denn die Bilder eigentlich entzerrt?

Dein Luftbild scheint mir nicht nur an den Rändern, sondern auch in der Mitte eps verzerrt. zumindest das Haus mit dem roten Dach (auf GórznoTest02_20140814 mittig rechts üder der Kreuzung mit dem Zebrasteifen und dem Traktor) scheint eine komische Form zu haben…

Was habt ihr für eine Kamera verwendet? Wenn Du Luftbildaufnahmen machen willst, dann sollte die Kamera eine feste Brennweite haben, kein Autofocus damit die parameter bei jedem Bild gleich sind. Mit der Kamera dann am besten in in Uni, die so ein Kalibrierfeld hat und die innere Kameraorientierung bestimmen.

Eine Bekannte hatte so einen Fall mit in ihrer Diplomarbeit. Damals haben die Techniker mechanisch den AF blokiert.

Dann fliegt streifenweise in Ost-West-Richtung über das Gebiet und schaut, dass ihr eine längsüberdeckung der Bilder von 60% erreicht. Querüberdeckung 10%.

Mit solchen Bildern hätte man dann schon mal eine gute Grundlage. Wenn jemand jetzt noch die passende Software für Bündelblockausgleichung und Entzerrung weiß, dann wäre es perfekt.

Der Hersteller unserer Messgeräte hatte diese Art der Befliegung dieses Jahr auch als Thema ihrer jährlichen Infoveranstalltung und waren ganz begeistert, wie schnell und einfach die Auswertung geht. (natürlich mit der von ihnen angebotenen Software) Die Konkurenz hat jetzt ebenfalls einen Multikopter im Angebot…

Übrigens, als temporäre Passpunkte, wenn man keine Farbe auf die Straße malen darf/kann und keine Kanaldeckel sichtbar sind eignen sich, neben Fahrbahmarkierungen, auch für die Dauer der Fluges aufgestellte Warnkegel…

S.

In dem ersten “quick und dirty” Versuch, gar nicht. Wohl wissend, dass die Ergebnisse nur als Überblick taugen, sonst nichts.
Genau so, wie Du schreibst.
Dann versuchten wir nur die inneren 10% der Einzelbilder zu nehmen, da die Überlappung der Einzelbilder bei über 90% liegt.
Ergebnis ist auch nicht gerade zufrieden stellend.
Verbunden habe ich´s mit Microsoft ICE (Freeware).

Jetzt versuchen wir´s mit der Kalibrierungssoftware da die Kamera eine feste Brennweite hat.
Verwendete Drone:
Phantom 2 DJI mit Gimbal Zenmuse H3-3D DJI

Mangels passender Bilder kann ich nur klug daherreden,
aber würde es vielleicht besser gehen, wenn ihr die einzelnen Bilder mit qgis georeferenziert und dann zusammenpappt?
Evtl. zuerst auch mittels normaler Bildbearbeitungssoftware nur die Bildmitten ausstanzen (so, dass noch Überlappungen bleiben, die Randverzerrung aber wegfällt)?
Mangels Hardware habe ich mich leider nicht so arg für die Software, die uns präsentiert wurde, interssiert, d.h. ich hab vergessen, wie das Programm heißt.

Welche Kamera nehmt ihr für die Fotos?

Ach ja, noch was zu den Vorschriften, IIRC darf man in Deutschland bei max 6kg Gewicht und maximaler Flughöhe von 150m genehmigungsfrei fliegen. Allerdings weiß ich jetzt nicht, wie das mit bewohnten/belebten Bereichen ist.

Slartir, der für gewöhnlich nur die Passpunkte vor dem Flug einmisst und dann auf die fertigen Bilder wartet.

Passt :slight_smile:
Was die Kameraparameter angeht, frage ich die Leute hier und sage Bescheid.
Mit Deiner Idee: Probieren wir aus.

Viele Grüße,
Marek

Ich glaube (sprich: ich rede auch nur klug daher), das der Ansatz zuerst zu stitchen und danach zu georeferenzieren besser ist, weil man beim Georeferenzieren mehr Fehler macht als beim automatischen Stitchen passieren. Außerdem verzerrt die Georeferenzierung ja (je nach verwendetem Interpolationsmodell/Projektion) das Bild nochmal.

Ich würde also

  1. Entzerren
  2. Stitchen
  3. Georeferenzieren

So ist auch wenn ich mich recht erinnere der Workflow bei Photoscan.