Versorgerkarte

Nachdem wir ja bereits die Administrativen Einteilung Deutschlands haben und die Postleitzahlenkarte seit kurzem, wollen wir dann nicht uns auch eine Versorgerkarte aufbauen?

Dort kann man dann sehen welche Einrichtung für welches Gebiet welche Aufgabe übernimmt. In den meisten Fällen wäre das einfach zuzuordnen weil die Gebietseinteilung sich an den Gemeindegrenzen orientiert.

Wasserversorgung
Abwasserentsorgung
Gasversorgung
Stromversorgung (Niederspannungsnetz?)
Müllentsorgung
welche noch?

mit solchen Karten http://www.oowv.de/der-oowv/gebiet-und-standorte/betriebsstellen/ oder wenn man seinen eigenen Versorger kennt, kann man dann die relationen aufbauen.

ich finde solche Gebietskarten gehören auch auf die Hauptkarte als Layerauswahl, denn OSM soll ja auch eine Geodatenbank sein wo man auch was anderes finden kann als nur Straßenkarten.

Da muß ich dir voll zustimmen: So eine Darstellung als Karte wäre schon was.

Nur: ich glaube nicht, daß wir solche im weitesten Sinne Administrative Daten/Grenzen in OSM erfassen sollten. Es wird einfach zu viel und zu unübersichtlich. Zudem das Grenzen von “Zuständigkeitsbereichen” sind, die Kommunen, Verbände aber auch Privatfirmen miteinander ausgehandelt haben. Selbst die von mir/uns so geschätzten PLZ-Daten sind eigentlich nur eine “Spielerei” der Post.

Ja ja, jetzt kommt wieder: “Lagert das in eine externe Datenbank aus” - aber wer bringt die endlich mal zu laufen?

Grübelnde Grüße
walter

Genau. Wo hört das dann auf - erfassen wir dann auch die Grenze zwischen Aldi Nord und Aldi Süd, die Vertriebsgebiete einer Versicherung oder die Lieferzonen vom Ikea-Markt in Walldorf? Irendwann will ich dann den Verlauf einer Straße korrigieren und stelle fest, dass da 748 Relationen dranhängen, und lasse es lieber bleiben :wink:

Hinzu kommt die problematische Überprüfbarkeit dieser Daten. In diesem Sinne sind schon Admingrenzen und PLZ-Gebiete ein Problem, aber sie sind halt geduldet, weil sie sehr nützlich sind. Für mich sind die schon grenzwertig, und einige andere Sachen, die wir drin haben (Wahlkreise etc) gehören meines Erachtens auch wieder gelöscht wegen der zu schwierigen Überprüfbarkeit. Zuständigkeiten von Wasserwerken, DSL-Anbietern oder Müllentsorgern würde ich auch sehr ungern bei uns drin sehen. Das ist einfach zu wenig “on the ground”. Gullideckel, Zaunpfähle, Straßenlaternen, einzelne Bäume - über all das kann man diskutieren, aber wenigstens kann ich hingehen und checken, dass da wirklich ein Gullideckel mit der Aufschrift XYZ ist. Selbst wenn ich als Tourist in fremdem Terrain unterwegs bin. Aber “hier ist der Energieversorger XYZ zuständig”, wie will ich das denn prüfen, ohne den anzurufen.

Bye
Frederik

Was ich höchstens noch in der Datenbank sehen möchte wären Telefonvorwahlen und kirchliche Verwaltungseinheiten (Bistümer, Landeskirchen). Für den Rest sehe ich keinen Bedarf gegeben.

Ich denke, dass nicht nachprüfbare Daten von einem größeren Teil der Community für wichtig halten. Alles andere wird dann über kurz oder lang zu einem Müllhaufen.

Solange das partonomische Relationen sind (part member), tut es keinem weh. Aber sobald an Grenzen, oder schlimmer noch: Straßen, zig Grenzrelationen unterschiedlichster Couleur hängen, schaufeln wir uns unser eigenes Grab.

Admin- und PLZ-Grenzen erfüllen hingegen einen sehr OSM-originären Zweck (u.a. Navigation) und helfen auch der Qualitätssicherung.

was soll man sonst machen, eine seperate datenbank nur für daten weitergehenden wertes die aber eng mit der hauptdatenbank verknüpft ist? so ähnlich wie bei den fanwikis die tiefergehende infos haben die für wikipedia direkt unrelevant sind?

so könnte man es eigentlich machen. man könnte dann alles was nicht direkt mit allem anderen verbunden ist auslagern. selbst die ganzen buslinien und fahrrad relationen könnte man dann rausnehmen.

Wie werden in diesem Zusammenhang die Telefonvorwahlen gesehen? Die sind von PLZ-Grenzen ja auch nicht mehr weit - sogar “offizieller”, weil sie von der BNetzA zugewiesen werden, also einer Behörde, wohingegen die PLZ von dem Unternehmen DPAG kommen.

Es wäre eine Menge Arbeit, aber wenn ich mir die PLZ-Karte unter http://www.flosm.de/html/Verwaltungsgrenzen.html anschaue - für die Telefonvorwahlen wäre das auch ne schöne Sache…

Klare Neinstimme von mir - grundsätzlich sollten wir nur vor Ort überprüfbare Sachen erfassen, und von dieser Regel nur dort abweichen, wo der Nutzen für unsere sonstige Arbeit überwiegt. Wie Gehrke oben schrieb, die Admin- und PLZ-Grenzen sind für unser Projekt weit über “man kann damit ne schöne Karte malen” hinaus praktisch, und daher akzeptieren wir diese nicht (oder nur schwer) vor Ort überprüfbaren Fremdkörper. Es geht dabei nicht um die Frage der Amtlichkeit, sondern der Relevanz für OSM, und die muss sehr hoch sein für so eine Ausnahme.

Bei Telefonvorwahlen sehe ich diese Relevanz nicht.

Bye
Frederik

Oh Frederik, gut dass du hier auch schon “zur Stelle bist”:

Kommt den euer Ansatz laut http://www.geofabrik.de/projects/separatedata/index.html dem Ziel von extra gespeicherten Gebiets-Daten wie Telefonvorwahlen nicht irgendwie nahe?

Also Vorwahlen könnte man doch mit POI Telefonnummern abgleichen ^^ irgendwie vielleicht … also so rein hypothetisch, damit könnte man dann veraltete/fehlerhafte POI’s ausfindig machen :smiley:

Hallo,

Wenn du schon POI ansprichst, dann kommt mir da eine Idee: Man kann sich doch eine Vorwahlkarte bauen, indem man aus den Telefonnummern der POIs (vorausgesetzt, die sind alle schön Wiki-konform +LAND VORWAHL RUFNUMMERDURCHWAHL getaggt) verwendet und um POIs kleicher Vorwahl soetwas wie konvexe Hüllen [1] bildet.

Einige Haken hat die Sache:
Wenn das POI-Telefon ein Handy ist, bekommt man bunte “Spritzer” oder Störpixel (je nach Zoomstufe) in seiner Karte. Diese könnte man aber dann wieder auf zwei Varianten herausrechnen. Entweder man filter Handys vorher heraus, wenn das in dem Land möglich ist (in Deutschland ja), oder man erzeugt eine Rastergrafik und findet so die Handy-POIs. Dann wird von den Bildverarbeitungsalgorithmen das eine “Störpixel” herausgeglättet.

Nicht überall gibt es POIs. Es gibt genügend entlegene Aussiedlerhöfe, die kein POI sind (d.h. weder Ferienwohnungen vermieten noch Hofverkauf betreiben noch irgendwie anders interessant sind). Wird solch ein Hof nicht von der nächstgelegenen Ortschaft bzw. Kabelverzweiger versorgt, wird er falsch dargestellt. Aber das darf kein Grund sein, personenbezogene Daten (private Telefonnummer des Landwirts) zu taggen oder eine unterirdische Telefonleitung in OSM einzutragen, die außer der Telekom, den Bauarbeitern damals und dem Anschlussinhaber selbst keine kennt. Luftkabel kann man hingegen eintragen, die sind IMHO auch markant genug für Wanderer (“Folgen Sie der Telefonleitung zum Aussiedlerhof …”).

**Fazit: **Auch wenn eine Versorgerkarte ohne Telefon-Boundaries in OSM etwas schwieriger ist, so ist sie nicht unmöglich!

Viele Grüße

Michael

[1] Ich hab davon eigentlich keine Ahnung und werfe nur Buzzwords um mich :-).

Wie ist überhaupt die Systematik der Vorwahlen? Sind die in einem Ortsteil immer einheitlich? In einer Stadt/Gemeinde zumindest nicht immer.
Wenn man die Vorwahlen auf Ortsteile bzw. Gemeinden abbilden kann, kommt man ohne zusätzliche Grenzsegmente und Member an bestehenden Grenzen aus (Grenzrelationen als parts).

Aber, ich wiederhole mich, OSM braucht Datenlayer/-module für “Separation of concerns/interests”.

Nein. Die Einöde Göllheimer Häuschen z. B. hat die Vorwahl 06357 (Ortsnetz Dannenfels), der Ort Kerzenheim, zu dem die Siedlung gehört, hat jedoch die Vorwahl 06351 (Ortsnetz Eisenberg (Pfalz)).

Die sollten sich egtl. an den Admin-Grenzen orientieren. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel. Es kann halt nur sein, dass n Admin-Grenzen dann die gleiche Vorwahl haben.

Ich kann da leider nur für meine Heimat (Nordwürttemberg) sprechen. Dort sind die Vorwahlbereiche und politischen Gemeinden, die in der Gemeindereform der 70er-Jahre durch Fusionen entstanden sind, ähnlich. Es gibt jedoch Ausnahmen, weil z.B. I-Dorf nicht nach J-Hausen, sondern zu G-Heim wollte und durfte. Nordhausen (Württ.) gehört zu Nordheim (Württ.). Nordheim und einige weitere Orte haben die Vorwal 07133 von Lauffen am Neckar. Güglingen (mit den Stadtteilen Frauenzimmern und Eibensbach) und Cleebronn sind zwar politisch selbstständig (Cleebronn in Verwaltungsgemeinschaft mit Brackenheim), haben aber wie Brackenheim 07135 als Vorwahl. Kemnat gehört zwar zu Ostfildern (neu erschaffene Stadt), hat aber die Stuttgarter 0711. Aussiedlerhöfe und abgelegene Wohnplätze können wiederum die Ausnahme der Ausnahme sein. Ihre Gemarkung hat zwar vielleicht Vorwahl 1, aber sie selbst 2, weil sie näher an 2 als an 1 sind.

In Ostdeutschland haben nur wenige große Städte vierstellige Vorwahlen, da ganz Ostdeutschland und Berlin sich mit 03x begnügen mussten (alles andere hat die Bundespost schon verteilt gehabt). Berlin hat 030, Dessau 0340, viele Gemeinden und Kleinstädte auf dem Land haben sechsstellige Vorwahlen, die dennoch teilweise die Flächenausdehnung halber Landkreise haben (na gut, viele Anschlüsse hat man dort eh selten).

siehe oben

EDIT: Links auf Gemeinden ergänzt

Ich denke nicht die Admingrenzen bilden die Grenzen sondern die geplanten Admingrenzen. Rund um Berlin waren schon einige Orte zur Eingemeindung vorgesehen, die tragen jetzt auch schon die 030 als Vorwahl.

Hier mal 2 Abschnitte aus Wikipedia

und

(Hervorhebungen von mir)

Meine Meinung dazu: Es ist mittelfristig davon auszugehen, daß auch bei uns der Ortsbezug der Vorwahlen komplett entfällt.

Daher würde ich diesen Quatsch, dessen Sinn schon jetzt fraglich ist, einfach lassen.

Gruss
walter

Mit OSM ist es doch eigentlich wie mit der EU. Man sollte niemanden neu aufnehmen bis Unzulänglichkeiten der Verfassung behoben sind, die das Arbeiten immer schwieriger werden lassen.

Die wurden, als sie eingeführt wurden, anhand der damaligen Erfordernisse belegt.

Üblicherweise sind sie in einem Ort immer gleich, aber Aussiedlerhöfe oder abgelegene einzelne Gebäude können durchaus mal an einem anderen Ortsnetz hängen.

Auch wird bei Gebietsreformen auf die Vorwahlen grundsätzlich keine Rücksicht genommen.

Von den 8 Ortsteilen meiner 1974 errichteten Herkunftsgemeinde haben 4 dieselbe Vorwahl, die auch von 4 weiteren Dörfern außerhalb des Gemeindegebietes verwendet wird, drei haben eine eigene Vorwahl, die außerdem noch von einem Hotel, das auf dem Gebiet der Nachbargemeinde liegt und 3-4 weiteren Häusern genutzt wird und eins der Dörfer haben wiederum eine benachbarte Vorwahl.

Das Stadtgebiet von Saarbrücken (auch 1974 zuletzt erweitert) kommt auf insgesamt 5 Vorwahlen, deren Gebiete historisch eben wie gesagt stark streuen.

Also alles historisch gewachsen.