OSM vs. klassisches Kartenmaterial im eingebauten Autonavi

Hallo zusammen,

ich befinde mich gerade in der Situation, dass ich mir ein neues Auto kaufen will/muss.

Nun bin ich am Überlegen, welche Entscheidung ich bezüglich eines eingebauten Navigationssystems treffen werde. Als Neuling (in diesem Forum und) im Bereich der Freemaps habe ich nun bereits gelernt, dass Freemaps wie OpenStreetMap gewisse Vor- und Nachteile haben.

Da ich allerdings noch keine eigenen Erfahrungen mit OSM sammeln konnte, wollte ich Euch fragen, wie ihr Euch persönlich zwischen einer kostenpflichtigen “traditionellen” Navigationssoftware und der vermeintlich schlechteren, aber zugleich günstigeren Version mit OSM im eingebauten Autonavi entscheiden würdet.

Kann OSM überhaupt ein „seriöses“ (kostenpflichtiges) Navi ersetzen? Ich möchte ungern zu einem Termin in der Zukunft zu spät kommen, weil OSM mich leider falsch geleitet hat oder nicht die richtige Hausnummer findet…

Vielen Dank für hilfreiche Hinweise! :slight_smile:

Ich wünsche Euch einen schönen restlichen Ostermontag!

Liebe Grüße
Anne

Eingebautes Navi im Auto bietet den Vorteil von Odometrie (wenn es das nicht gibt, lohnt sich das Navi auch nicht).

OSM ist meiner Meinung nach experimentell, was das Routing angeht. Da würde ich selbst auf teure, kommerzielle Kartendaten setzen. Für die Offroad-Navigation (visuell) bietet OSM mit den vielen Details aber Vorteile.

Das ist wirklich der einzige Vorteil,
trotzdem würde ich mir kein Navi fest ins Auto installieren:

  1. teuer
  2. auf Jahre festgelegt mit Hard- und Software
  3. keine Programmierung außerhalb des Autos

Mein Vorschlag:
Smart Phone mit entsprechender Software/Karten.

  1. und 2. sind damit offensichtlich umgangen.
    Was ich an Handgeräten besonders schätze, ist die Möglichkeit; Ziele vorab am Geräte oder am PC einzugeben.

Außerdem nimmt man das Smart Phone mit auf Reisen und hat da seine vertraute Navi Umgebung.
Ich selbst habe zunächst weltweit OSM Karten auf einem Garmin etrex benutzt, jetzt OSMAnd auf einem
defy, und hatte mit der Navigation noch nie ernste Probleme.

Dass dies irgend ein Navigationssystem zu leisten vermag ist Wunschdenken und Technikglaube. Jede Karte wird Fehler haben, und direkt vor Dir kann eine Straße gesperrt werden ohne dass ein Navi Dich umrouten kann.

Ein fest eingebautes Navi will ich nicht haben. Hier ist das Entwicklungstempo noch zu hoch, und bei einem Auto denke ich nicht an die nächsten 4 Jahre (selbst wenn es ein Leasingfahrzeug ist, dass ich nur 3 Jahre fahre - ich verbrate mit meiner Entscheidung Resourcen) - ein Auto sollte m.E. auf 15 Jahre ausgelegt sein. Vom Preis fest eingebauter Herstellerlösungen und der Abhängigkeit von einem Hersteller ganz abgesehen…

Meines Wissens gibt es im Augenblick keine eingebauten Autonavis die aus OSM Daten generierte Karten unterstützen (ausser möglicherweise Geräte von Garmin).

Ansonsten gibt es IMHO keinen Grund in DACH nicht OSM für das Autorouting zu verwenden (ich mache das andauerend). Du wirst zwar Abstriche bei der Abdeckung mit Adressen machen müssen (das verbessert sich doch relativ schnell), aber verglichen mit, sagen wir das Kartenmaterial das vor 10 Jahren von TeleAtlas (jetzige tomtom) verkauft wurde, ist OSM um Welten besser, und es nicht so, dass damals die Leute massenhaft sich verirrt hätten.

Simon

Ich persönlich benutze zur Navigation im Auto nur OSM-Karten, zum einem auf einem Garmin-Gerät (eTrex Vista HCx, was sich nur sehr eingeschränkt für’s Auto eignet, was ich aber nur als Ergänzung nutze), zum anderen mit Navit. Mit der Abdeckung hatte ich bisher in Europa (Schweden, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Deutschland) noch keinerlei Probleme und habe bisher jedes Ziel gefunden. Allerdings plane ich meine Fahrten auch für gewöhnlich vorher am PC und speichere meine Zielpunkte ab, statt sie im Auto zu suchen. Deshalb suche ich selten unterwegs Adressen, wenn dann eher mal POIs.

Da ich vor ähnlichen Entscheidungen stehe/stand hatte ich vor kurzen die Möglichkeit die für VW verkauften Einbaugeräte (ist übrigens nicht wirklich ein Einbaugerät: Läßt sich herausnehmen) zu testen: Auf diesen Geräten steht als Hersteller Garmin. Aber dennoch: OSM-Karten funktionieren nicht! Das Format der Karten scheint sich von anderen Garmin-Geräten zu unterscheiden. Auf dem Gerät findet man auch nur Hinweise auf Navigon, nicht Garmin. Derzeit scheint es also keine Einbaugeräte mit OSM-Unterstützung zu geben. Das Gerät verstand nicht nur die OSM-Karten nicht, es konnte auch keine GPI-Dateien auswerten (Garmin POI). Ansonsten schien mir der einzigste Vorteil des Einbaugerätes die Möglichkeit von Radioansteuerung, integrierten Freisprechen, Mediaplayer und die Anzeige von Fahrzeugdaten wie etwa Kraftstoffverbrauch zu sein. Meiner Ansicht nach den Mehrpreis nicht lohnend.

Gruß
unixasket
(der sich schon seit 3 Monaten über die Rückgabe des Gerätes mit VW streitet, die es nicht zurücknehmen wollen, da es Bestandteil des Autokaufs ist)

Bei meinem letzten neuen Auto war ich sehr gespannt, wer sich durchsetzt: Mein Navit mit selbstgestrickter OSM-Karte, das ich bis dahin genutzt habe, oder die fest eingebaut Navi.

Das Ergebnis war nach zwei Tagen bereits klar: Die Festeinbau Navi. Gründe:

  • Navi arbeitet nicht nur mit GPS, sondern mit Lenk- und Radsensoren, funktioniert auch in Tunnel oder Tiefgarage
  • einfache, flächendeckende Eingabe/Suche von Zielen. Hausnummern sind in OSM noch lange nicht überall vorhanden, Zieleingabe ist sehr fummelig und Glückssache
  • Angenehme Bedienung während der Fahrt per Sprachsteuerung

bye, Nop

Die einzige Chance eines Tages mit OSM-Material direkt ins Auto-Infotainment-Center zu kommen wird nur über Apps bei Mirrorlink, Apple CarPlay oder Google Automotive Alliance möglich sein. In welcher Qualität und Möglichkeit ist aber alles noch Zukunftsmusik, da die Standards alle noch neu sind bzw. noch nicht ausgereift und etabliert. Von den Auto-Herstellern würde ich erst einmal nichts erwarten.

Für ein gutes OSM-Navi fehlt gegenüber einem Autonavi derzeit aber auch so einiges: keine Sprachbedienung, TMC-Verarbeitung fehlt, Audioprioritäten, Zugriff auf Autolautsprecher mit entsprechender geschwindigkeitsabhängiger Lautstärkenanpassung, Kombiinstrument usw. usf…

Naja, als VW-Mitarbeiter an der Hotline würde ich mich aber auch verarscht verkommen. Wäre so, als wenn sich jemand bei Apple beschweren würde, warum die Samsung-Android-App nicht geht, obwohl Samsung doch auch den Prozessor fürs IPhone liefert. (Navis werden natürlich von Zulieferern nach VW-Wünschen hergestellt und die Zukunft heißt: NDS)

Ich nutze auch nur noch Osm-Karten, bei 60000 km im Jahr, privat (u.a. mit Wohnwagen) und beruflich.
Mit den kommerziellen Anbietern bin ich einige mal auf die Schnautze geflogen, allerdings mit den gleichen Fehlern die es bei uns auch geben kann.
Allerdings kann ich hier die Daten verändern und damit verbessern.
Da meine privaten Fahrzeuge in der Regel 10+ sind dürfte ein Update teuer oder unmöglich sein.

Meine Kombination auf einem Smartphone sieht so aus: Locus Pro + Freizeitkarte-Android + OSM-Online-Routine Die Ausgaben (Sprachansage, aktuelle Position, geschwindigkeitsabhängige Zoomstufe) und die automatische Neuberechnung bei definierter Abweichung sind mir ausreichend. Ist aber alles eine Frage von Ansprüchen, gewünschtem Komfort, dem Preis, der Flexibilität und, und, und.

Gruß Klaus

Es ist nicht ganz klar auf was du dich überhaupt beziehst, mir wäre auf jeden fall nicht aufgefallen, das eine der klassischen Kartendatenanbieter irgendetwas von obigen in seine Daten eingebaut hat … :slight_smile:

Der Grund für die gewünschte Rückgabe war ja auch ein anderer: Das Kartenmaterial läßt sich nicht updaten. Würde OSM funktionieren, wäre mir das egal, aber so ist das ein Nogo!

Gruß
unixasket

Gibt es denn nicht bei dem Elektronik-Händler http://pearl.de spezielle Autoradios mit Navigations-Funktion auf Android-Basis?

Da könnten vielleicht Apps wie Osmand, Be-on-road, MapfactorNavigator etc installiert werden …

hi,

wenn Du planst Dein Auto länger als zwei Jahre zu behalten, würde ich von einem festeingebauten Gerät abrate, obwohl diese meiner Ansicht nach sehr gut sind. Ich selbst habe auch nur eingebaute Geräte, was allerdings daran liegt, daß ich einen Firmenwagen habe und diesen spätestens nach sechs Monaten abgeben muß und einen neuen Wagen erhalte.

Ich habe gerade das Programm Mapfactor Navigator für Android mit den Openstreetmap Karten auf Malta verwendet und war wirklich sehr zufrieden mit der Abdeckung des Kartenmaterials. Allerdings waren die Routingfunktionalitäten nicht immer zufriedenstellend und zwar immer dann, wenn man abbiegen muß. Dort kam recht häufig das Problem vor, daß nicht erkannt wurde, ob ich nun abbiegen muß oder ober ich auf der gleichen Straße bleiben muß. Es wurde aber immer der richtige Weg auf der Karten angezeigt. Hier haben meiner Ansicht nach die kommerziellen Navis noch deutlich die Nase vorn

Grüße

Michael

Dem kann ich nur zustimmen.
Mapfactor navigator free benutze ich schon seit mehreren Jahren erst unter Win Mobile und seit zwei jahren unter Android. In 2012 war ich fast zweitausend km in Irland queerbeet damit unterwegs. Ich hatte mir vorher Tagesetappen mit bis zu 6 Zwischenzielen und B&B in der Pampa gestrickt. Klappte alles wunderbar bis auf einmal. Da gab es die Straßenunterführung unter der Autobahn nicht. Durch ein Fahrzeugprofil, in dem ich die Geschwindigkeiten der einzelnen Straßenklassen der zu erwartenden Reisegeschwindigkeit in Irland anpasste, war auch die Zeitangabe der Ankunft recht genau. Auch in und nach Italien kam ich gut zurecht. Mittlerweile habe ich auch ein Profil für einen 125er Roller ohne Autobahnen und Kraftfahrstraßen gebastelt, was sehr gut funktioniert.

Für mich kommt bei den aufgerufenen Preisen kein eingebautes Navi mehr in Frage. Auf routing “unter der Erde” oder in Parkhäusern als einzigen möglichen Vorteil durch die Verbindung mit Tacho und Lenker kann ich verzichten. Und mein Smartphone stecke ich beim Parken in die Tasche, nachdem ich den Parkstandort gespeichert habe. So finde ich in fremden Städten nach einer plötzlichen Demenz-Attacke die Karre auch gut wieder.

Hallo Anne,

ich stand vor einiger Zeit vor einem ähnlichen Problem. Ich hatte das “alte” Auto meiner Eltern bekommen und es war kein modernes Navi verbaut.
Da ich nur ab und zu die Navigationfunktion brauche habe ich mich gegen ein “traditionelles” Gerät entschieden.

Ich nutze im Auto ein Google Nexus 7 Tablet. Dabei spielten für folgende Argumente eine Rolle:

  • Das Gerät kann ich auch für andere Dinge nutzen (Musik, Videos, Ebook, Web, usw)

  • großer Bildschrim … Navigation auf einem normalen 4-5 Zoll Smartphone ist in Gebieten in denen man nicht auskennt, nicht zu gebrauchen.
    Man braucht zu lange bis man die Information erfasst hat.

  • Es gibt eine Handvoll Apps die die Funktion eines eingebauten Multimedia/Navigationsgerätes nachahmen
    z.B. https://play.google.com/store/apps/details?id=spinninghead.carhome

  • die Auswahl an Halterungen sind vielfältig.Ich bin kein Fan von den Halterung an der Windschutzscheibe :wink:
    z.B. http://www.amazon.de/Brodit-511412-passiv-Kfz-Halterung-schwarz/dp/B009C7C00U in Verbindung mit einer Brodit oder Kuda Halterung kann man das Gerät in der Mittelkonsole verbauen.

  • Apps die OSM nutzen, inzwischen kann man OSMand zum navigieren gebrauchen, sogar in Tunnel wird die Fahrt simuliert.
    Alternativ kann man auch GoogleMaps nutzen, das setzt aber ein Gerät mit UMTS/LTE Funktion vorraus. Die sind leider Preisintensiver.

Vielleicht wird in Zukunft von OSMand noch die ODB2 Schnittstelle unterstützt. Das ist die Diagnosseschnittstelle im Auto. Mit Hilfe eines Adapters kann man via Bluetooth Fahrzeugdaten lesen. Navigation ohne GPs wäre damit möglich.

Mein Vorschlag:
Wenn du ein sorgenfreies Gerät haben willst dann kauf dir ein traditionelles Navigationsgerät. Damit wirst du sicher auch noch in zwei Jahren gut zurecht kommmen.
Soviel ändern sich nicht auf den Hauptverkehrswegen. Oft sind auch schon zukünftige Wege eingezeichnet.

Leider sind aktuelle auf OSM basierende Lösungen aus meiner Erfahrung her weit entfernt von “Einschalten + Adresse eingeben und losfahren”.
Wenn dich das nicht abschreckt, dann kannst dir deine eigene Bastellösung zusammenstellen.

Viele Grüße

Andreas

Ich habe zwar nicht so viel Erfahrung weder mit OSM basierten noch “traditionellen” SatNav, da ich meist Fahrrad fahre, wollte aber dennoch meine Eindruecke zum besten geben.

Von der reinen Routenberechnung her erscheinen mir die OSM basierten SatNav nahezu gleichwertig und geben meist die gleiche Route wie die kommerziellen Karten, mal leicht schlechter, mal leicht besser. Aus der Sicht sind die OSM basierten Navis also voll praxistauglich.

Das groesste Problem ist imho jedoch die Suche. Zumindestens bei den offline Navis hakt es immer wieder daran das die Adresse zwar vorhanden ist aber man sie nicht unter dem findet unter dem man sucht. Da die Suchen alle keine “fuzzy search” unterstuetzen findet man Sachen nur wenn man sie genau so eintippt wie sie in OSM, bzw deren Konvertierung sind. POIs sind in der Hinsicht besonders problematisch, da ich den Eindruck habe das man nie genau den richtigen Namen trifft. Ist es z.B. “Flughafen Frankfurt” “Internationaler Flughafen Frankfurt” “Rhein/Main Airport”, “Frankfurt Airport”, oder was das Ding sonst noch so an Namen hat. Aber auch normale Strassen sind teils nicht zu finden, da die Admin Boundaries in OSM teils problematisch sind. Insofern sind Strassen teils dem Nachbarort zugeschrieben oder man weis nicht ob die Strasse jetzt zu “Karlsruhe (Land)” oder “Karlsruhe (Stadt)” gehoert oder aehnlich Aspekte die die Suche teils recht problematisch macht.

Wenn man sich vorher vergewissert das man das Ziel tatsaechlich eingeben kann, bzw einige der Navi-Apps haben auch eine online Suchfunktion die durch google maps geht um diese Problematik zu umgehen, dann sind die OSM basierten Navis gut zu verwenden.

Andere Aspekte bei denen die OSM basierten Navis den kommerziellen noch unterlegen sind, sind Zusatzfunktionen wie “Lane assist”, Autobahnschilder zur Orientierung und zu einem geringeren Teil Tempolimit Warnungen.

Da aber heutzutage fast jeder ein Smartphone mit GPS hat, wuerde ich vorschlagen einfach mal die ganzen verschiedenen OSM apps (parallel zum vorhandenen Navi) auszuprobieren.

Ich würde die Frage mal trennen in die beiden Teilfragen.

a.) Welche Hardware soll ich nehmen,
b.) Welche Map soll ich verwenden.

Bei der HW hat das fest eingebaute Navi wohl die meisten Nachteile.
Transportable Navis und Tablet bzw. Smart Phone haben die bereits erwähnten Vor- und Nachteile.

Als App kann ich dann eine kommerzielle Karte verwenden, oder eine auf OSM Basis, natürlich bei Bedarf auch gerne beides.
Bei Garmin Navis bekomme ich oft ebenfalls eine kommerzielle Karte mit (meist sogar mit lebenslangem Update) und ich kann bei Bedarf auch OSM Karten laden, natürlich auch wieder beides gleichzeitig.

Die Frage nach OSM oder nicht OSM relativiert sich bei dieser Betrachtung vollständig, da ich bei sehr vielen Lösungen zu OSM und nicht OSM gleichzeitig greifen kann.

Ob mich jetzt die OSM Karte besser routet als die kommerzielle kommt am allermeisten auf das Land an, in dem ich mich befinde.
In DE oder AT ist die OSM Karte bereits wesentlich besser, in manch anderen Ländern sind die OSM Karten viel zu lückenhaft.
Wenn ich das Navi auch im Mietauto außerhalb Europas einsetzen will ist die OSM Karte trotzdem oft viel einfacher zu bekommen als ein kostenpflichtiges Upgrade für die meist auf Europa beschränkte Grundkarte.

Ich war mit OSM Karten bereits auf vielen Kontinenten sowohl im Auto als auch wandernd unterwegs und habe bis auf Indien durchwegs gute Erfahrungen gemacht.
In Indien lesen die wenigen Mapper dort kein Wiki (von Autobahn bis Feldweg ist alles kunterbunt gemischt) und vergessen auch gerne die wichtigen Verbindungspunkte der Straßen, wodurch Routing unmöglich wird. Der OSM Plan entspricht damit aber wieder exakt der dortigen Fahrweise.

Beim Vergleich kommerzieller Plan zu OSM Plan ist mir auch folgendes aufgefallen.
Der kommerzielle Plan kommt meist 4x im Jahr heraus und ist dann oft bereits 3 bis 6 Monate veraltet, die Qualität ist größtenteils stagnierend.
Der OSM Plan ist in gut erfassten Gebieten wirklich tagesaktuell und weniger gut erfasste Gebiete holen laufend auf.

Da ich mir meine Garmin Pläne selber generiere, habe ich den weiteren Vorteil, dass ich selbst bestimmen kann, welche POIs ich sehen will.
Das halte ich mittlerweile für den wichtigsten Grund, warum ich auf OSM nicht mehr verzichten möchte.

Walter

Hierbei ist aber dann auch noch einmal zu unterscheiden welche Software bzw welcher Anbieter die OSM Daten verarbeitet. Einige der Programme / Apps verwenden ihr eigenes proprietaeres Format und nur deren Hersteller koennen das OSM Rohmaterial in diese Format konvertieren. Z.B. Navmii’s Navfree, welches imho von der graphischen und bedienerischen Umsetzung sehr gut gelungen ist, scheint seine Karten Daten ebenfalls nur alle 3 Monate zu aktualisieren und der Stand der OSM Daten is dort ebenfalls bereits veraltet. Sodas trotz Verwendung von OSM, die Daten wohl teils bis zu 6 Monate hinter der OSM Datenbank hinterher hinkt. Sehr schade! Mapfactor’s Navigator Free, welches recht interessant ist da es auch Sachen wie lane assist und Autobahnwegweiser beherrscht ist zwar etwas aktueller da es immerhin jeden Monat aktualisiert mit einer Latenz von 2 - 3 Wochen. Aber tagesaktuell ist es bei weitem auch nicht. Bei Skobbler weis ich zwar nicht wie aktuell das derzeit ist, war aber in der Vergangenheit auch nicht immer fuer rasche Aktualisierung bekannt. Wie es spaeter mal bei Telenav aussehen wird wenn die im groesseren Stil anfangen OSM zu verwenden wird man auch erst sehen muessen.

In der Hinsicht haben die Konverter mit denen man selbst die OSM Daten konvertieren kann, zB. bei OsmAnd, Garmin oder Navit, ganz klare Vorteile.

Abgesehen davon hat auch jede der Software noch einen anderen Funktionsumfang den es aus den OSM Daten extrahiert. Z.B. wie gut werden die verschiedenen Moeglichkeiten Abbiegebeschraenkungen und Zufahrtsbeschraenkungen zu taggen unterstuetzt? Werden Dinge wie Abbiegespur mapping oder Wegweiser schilder verarbeitet? Welche Addressschemata koennen interpretiert werden.

Zu mindestens in Deutschland, wo der OSM Datenbestand im Grossen und Ganzen sehr gut ist, liegt die fehlende Praxistauglichkeit haeufig eher an der Software als an den Daten. Wobei das “tagging chaos” den Software entwicklern nicht gerade hilft das meiste aus den Daten zu machen…