Google kopiert aus OSM

Wir haben in Polen einen User, der Google beim Kopieren seiner Daten aus OSM erwischt hat.
Ich hab´s mir angesehen. Der Verdacht scheint mir berechtigt.
Was machen wir damit?

Beispiele hier:
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=24739&p=1

Post #21

wenn da was dran sein sollte, sofort an die LWG melden; die würden sich wohl der Sache annehmen.

“Wir” als Deutsche Community machen besser garnix.

Gruss
walter

edit: DWG → LWG

Ich erkenne da leider nicht was da sein soll. Da sind lediglich Links zu zwei fast identischen Bildern?

Unabhängig davon: wenn man versuchen möchte jemandem auf die Finger zu hauen, dann muss man damit rechnen, dass der sich das auch mal genauer anschaut ob “wir” nicht auch was geklaut haben. Ich habe da ein recht reines Gewissen, aber ich denke schon, dass manche auch Daten mehr oder weniger von Google nehmen. Und wenn da dann ein paar wenige “geklaute” Daten gefunden werden würden, dann könnte das auch vielleicht auf das ganze OSM-Projekt abfärben. Nur so als Gedanke.

Spricht denn grundsätzlich etwas dagegen, dass Google unsere Daten nutzt? Natürlich müsste OSM als Quelle angegeben werden. Oder gibt es da noch andere Konflikte?

Es reicht nicht immer nur die Quelle anzugeben.

Ich bin da wirklich kein Experte, aber so wie ich das bisher verstanden habe, gilt das nur für die zugrunde liegende Datenbank, nicht für die daraus gerenderten Kacheln. D.h. Google müsste den Teil der Geodaten, der aus OSM stammt, öffentlich zugänglich machen, aber die fertige Karte dürfte weiterhin beliebig eingeschränkt werden. Möglicherweise liege ich da aber auch voll daneben.

Ich persönlich fände es gar nicht so schlecht, wenn Google unsere Daten nutzen würde.

Naja viele inclusive mir sehen das etwas anders. Ein Hauptgrund warum ich bei OSM mitmache ist dieses google monopol bei vielen Dingen und wie die überall am Datensammeln und tracken sind.

Es ist kompliziert :wink: Man muss differenzieren zwischen den Kartenkacheln und der OSM-Datenbank.

Die Kartenkacheln stehen unter der Lizenz CC BY-SA
Die Datenbank steht unter der Lizenz ODbL

Vor kurzem gab es eine Diskussion, über die ODbL-Lizenz, in der auf die Pros und Contras eingegangen wird, falls du dich mit dem Thema genauer befassen willst: http://www.openstreetmap.org/user/lxbarth/diary/21221

Dann empfehle ich noch folgenden Blogpost der sich mit ODbL befasst: http://www.openstreetmap.org/user/SimonPoole/diary/21225

Ich sag es mal stark vereinfacht: Wenn Google OSM-Daten nutzen wollte, und diese verändert oder mit anderen Daten vermischt usw. müssten sie das Ergebnis unter der ODbL-Lizenz zur Verfügung stellen. Daran werden sie wohl eher kein Interesse haben bzw. sie setzen auch andere Daten ein, die sie nicht einfach so unter ODbL veröffentlichen dürften.

Da bin ich ja ganz auf deiner Seite, aber Google hätte eben kein Monopol, weil die Daten frei verfügbar sind. Wer Google nicht traut, hat so oder so die Möglichkeit, andere Anbieter zu nutzen. Nur würde OSM bestimmt mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn jeder bei Google Maps sieht, dass die Daten von uns kommen und dadurch hätten letztendlich auch die Google-Konkurrenten bessere Daten zur Verfügung. Außerdem gibt es jetzt schon Leute, die freiwillig für Google mappen. Wenn die stattdessen zu OSM beitragen würden, wäre das doch auch eine tolle Sache.

@JohnDoe23: Danke für die Erklärung. Ich dachte immer CC-BY-SA wäre nur eine Möglichkeit unter vielen, die selbst gerenderten Kacheln zu lizenzieren.

Google hat durch search immernoch einen großen Vorteil. Zudem warum OSM benutzen, wenn ich als Entwickler gleich ein gesamtpaket von google bekomme? SEO etc. spielt da auch alles eine rolle.

Und wie viele Leute würden das wirklich machen? Wenn OSM aber das bessere Produkt ist bekommt ich Leute automatisch dazu es zu benutzen, auch wenn sie sich nicht für privatsphäre intressieren. Es ist fast unmöglich eine bessere Suchmaschiene zu entwickeln, aber bei Karten ist das durchaus realistisch.

Besser schon, aber nicht besser als google.

Zumindest in Deutschland sind das aber deutlich wenig als bei OSM. Ich glaube nicht, dass der Gewinn der wenigen mapper so viel wert wäre. Viele von diesen mappen auch vorallem bei google weil die Leute das benutzen d.h. wenn OpenStreetMap besser wird und mehr genutzte kommen viele vielleicht von ganz alleine.
Kurzfristig wäre dass vielleicht sinnvoll, aber ich denke langfristig wird OpenStreetMap google so oder so schlagen. Abbiegevorschriften, Hausnummern und Straßen sind doch irgendwo begrenzt. Das mehr an Aufmerksamkeit macht dann auch keinen Unterschied mehr. Und in ländlichen Regionen liegen wir sowieso weit vorne, z.B. bei regio OSM die ganzen Bauernhöfe oder Siedlungen sind alle nicht in google drin.

Die Möglichkeit, daß solche geklauten Daten gefunden und aufgezeigt würden, besteht durchaus. Aber was wäre schlecht daran? Vor Jahren hat beispielsweise ein einzelner Mapper einen ganzen Landstrich am Niederrhein aus Google abgemalt. Wenn Google sich darüber beschweren würde, wäre für OSM endlich mal ein Anreiz gegeben dort aufzuräumen.
Bei einer gründlichen Suche würde man (Google) sicher noch an vielen anderen Stellen in mal größerem, mal kleinerem Umfang unrechtmäßig aus Google kopierte Daten finden. Und mit deren Löschung könnte OSM ganz nebenbei nach außen und innen kommunizieren: wir wollen eine rechtlich saubere Datenbank, nicht eine möglichst volle Karte um jeden Preis (und ohne Rücksicht auf fremde Schutzrechte), die wir wegen der Kontamination durch fremde Daten nicht mehr verbreiten können.

Das ist auch richtig. Und bei den Kacheln, die OSM selbst bereitstellt, hat man halt genau diese Lizenz gewählt (bzw. beibehalten, vgl. Lizenzwechsel-Historie).

Die Frage ist, ob “Google” da evtl. Daten übernommen hat oder ob in Polen der Mapmaker verfügbar ist für interessierte Menschen und einer persönlich was übernommen hat.

Ist Mapmaker in Polen verfügbar und wenn ja: ist im Mapmaker erkennbar, ob die fraglichen Daten von Usern kommen?

Zur Info: OpenStreetMap würde ggfs. auch keine Daten klauen, sondern einzelne User haben ab und zu Daten aus unerlaubten Quellen verwendet und dann werden diese gelöscht.

@Marek: überleb mal, ob Du den Titel nicht korrigierst

viele Grüße

Dietmar

Guggst du Bild - mapmaker ist verfügbar, sonst wäre im Screenshot keine Historie ersichtlich und welcher User nennt sich “Google Automated Syncer 5”?

Der User berichtete, es dauert bis zu 1 Woche und die Daten erscheinen in Google Maps. Es ist ja nicht das erste Mal. :confused:

Was das erwähnte voneinander Kopieren angeht ist die Sache für mich klar: Hat ein OSM USer aus Google Maps kopiert, müssen die Daten aus OSM entfert werden und der User abgemahnt. Genau das Gleiche in die andere Richtung wobei ich mir vorstellen kann dass sehr viele namhafte Anwaltskanzleien in einem solchen Fall gern für umsonst die OSM Community gegen Google vertreten würden.

Ich habe bereits eine bekannte Kanzlei angefragt. Bessere Werbung für eine Kanzlei gibt es kaum.

Hallo,

danke für den Hinweis.

Ich kann mir vorstellen, der der Prozess vielleicht die produktive DB bei Google synchronisiert von einer anderen, wo die User vorher aktiv sind.

Gibt es in dem Mapmaker-Zugang denn noch bei anderen Objekten Hinweise auf echte normale User oder ist dort die Historie auf solche Google-Prozesse reduziert?

Wenn ein User mal eine Bearbeitung vornimmt an dem Objekt, kommt er/sie vielleicht an andere Historieninfos ran.

Ich würde empfehlen, wir diskutieren hier über diesen Fall und nicht die allgemeine Diskussion, bitte.

@Marek: dieser und ggfs. frühere Fälle: sind große Datenmengen aufgetaucht oder geht es in den Fällen um einzelne/wenige Objekte?

viele Grüße

Dietmar

Hi Dietmar,
es sind markante Objekte, daher auffälig, an denen man die Einmaligkeit feststellen kann. Zum Beispiel dort, wo ein User Zweifel hatte wie der Umriss eines Hauses aussieht und sich für eine Alternative entschied. Wenn Google 1:1 seine Version als eigene darstellt ist es schon Etwas was man schneller bemerkt als bei irgendwelchen Wegen wo der Kopiernachweis deutlich schwieriger zu erbringen ist.

Das letzte Mal, als so was passiert ist, hat Google die Daten auf unseren Hinweis hin selber wieder rausgeworfen. Das sollte man auch diesmal wieder versuchen, bevor man die Anwälte von der Leine lässst.

Nur zur Erklärung an die vielen “Neulinge”: Google arbeit in diesem Umfeld viel mit externen Firmen/Mitarbeitern. Irgendwo ist ein Externer Amok gelaufen und hat unsere Daten bei Google eingetragen. Als Google das bemerkt/gesagt bekommen hat, haben die die Daten gelöscht und die Firma rausgeschmissen.

Daher sehe ich die “weiche Tour” als durchaus sinnvoll an.

Gruss
walter

aber stolz auf die Einstellung der Anwälte bin ich doch :wink:

Mal eine ganz stupide, blöde Frage in Form meines ersten Gedankenganges, als ich mir das Bild anschaute: Was, wenn der User selbst OSM und Google gleichzeitig befeuert, was sein gutes Recht ist? Dass Google die Daten möglicherweise aus einer Arbeitsdatenbank automatisiert übernimmt, wurde ja schon erwähnt. Wobei man das vielleicht klären sollte - was vermutlich nicht allzu schwer ist - bevor man die rechtliche Keule schwingt.

Glaub ich nicht, da google eigene/andere Luftbilder/Orthoaufnahmen/Sat-Aufnahmen hat als OSM zugrunde liegen. Somit kann nicht zweimal das selbe (ein sehr ähnliches) Ergebnis geliefert werden.