etwas OT: One Man Mapping-Party der besonderen Art

Ich weiß nicht ob es in diesem Forum OK ist mal eine Geschichte rund ums mappen selbst reinzuschreiben, aber vielleicht interessierts ja den einen oder anderen:

Ich habe die letzten 3 Tage mal eine Mapping-Party der besonderen Art gemacht: 3 Tage Trekking (mit biwakieren in der Biwakschachtel am Gipfel) im Benediktenwandgebiet (genauer zwischen dem Jachenauer Tal und der Benediktenwand). Dieses Gebiet kenne ich jetzt eigentlich schon recht gut und einiges in OSM dort ist von mir. Jetzt wollte ich aber wandern gehen und dabei dort auch noch alle möglichen Nebenwege die vielleicht noch nicht erfaßt wurden mappen.

Das Wetter war zwar schon sehr naß angekündigt, aber da ich ja wetterfest bin habe ich mir auch noch gedacht: Schlechtwetter und auch noch Werktags und dann noch Schleichwege gehen, das wird mal eine richtig einsame Tour im Gegensatz zu dem was sonst oft bei Schönwetter am Wochenende los ist. So war es dann auch: Am 1. Tag am Anfang einer Frau mit Hund begegnet, später 2 jungen Männern mit dem MTB. Am 2. Tag nur einem Almbauern, der gerade die Batterie seines Elektrozauns wechselte und das war die einzigste Begegnung des Tages. Am 3. Tag einer Frau mit Sohn begegnet die sich vom Wetter nicht abhalten lassen wollte trotzdem auf die Benediktenwand zu laufen und später einer Frau eines Fernsehteams begegnet die die Gegend für eine Sendung auskundschaftete.

Am ersten Tag war das Wetter auch noch OK (naja einmal eine Stunde Regen, sonst wechselnd bewölkt), aber ab dem 2. Tag hat der Dauerregen (der je nach Tageszeit ab ca. 1300 - 1600 Meter Schneefall war) gar nicht mehr aufgehört. Kurios war auch das ich statt “Bergwandern” quasi “Talwandern” gemacht habe. Morgens auf der Benediktenwand (als höchster Punkt) bei der Biwakschachtel (1790 Meter etwa 10 Meter unter dem Gipfel) gestartet und dann etwas Talwärts gewandert um die unterschiedlichsten Wege zu erreichen.

Mappingbilanz: 5 Wege neu eingezeichnet (ohne unvollständige Stummelwege). Etwa ein Dutzend Wege entweder im Verlauf oder in den Eigenschaften korrigiert. Dazu noch ein paar Wegweiser und Hochsitze. Trotzdem ist es leider unmöglich dort wirklich alles zu erfassen, da es vor allem im unteren Bereich Neben-Forstwege gibt, die man weder konditionell noch zeitlich alle ablaufen kann. An Abzweigungen zeichne ich dann einen Wegstummel mit dem zusätzlichen Tag fixme=continue ein. Es gibt vor allem in Höhenlagen unter 1200 Metern immer noch dutzende nicht erfaßter Wege von denen allerdings auch einige Sackgassen sind (Wege die nur für Forstarbeiten angelegt wurden). Im oberen Bereich (Höhen über 1200 Meter) sollte das Gebiet Wegemäßig aber ziemlich komplett sein. Das umfaßt auch Wege die keine offiziellen Wanderwege sind und nur Schleichwege zum Beispiel zwischen 2 Almen.

Wege im Bereich von Almen sind übrigens oft nicht im Verlauf zu erkennen, aber jedem ist klar das man eben einfach über die Wiese auf die andere Seite muß. Solche Abschnitte tagge ich nicht extra mit trail_visibility=no. Ausnahme: Es handelt sich um nicht markierte Schleichwege. Diese kann man praktisch nicht finden, wenn man auf der Alm den Anfang nicht weiß. Daher tagge ich diese im Almbereich mit trail_visibility=no (Beispiel:http://www.openstreetmap.org/browse/way/223755230). Zwischendrin sind diese Wege dann aber wieder als Spur eindeutig erkennbar.

http://www.openstreetmap.org/browse/changeset/16356939
http://www.openstreetmap.org/browse/changeset/16357019
http://www.openstreetmap.org/browse/changeset/16357372
http://www.openstreetmap.org/browse/changeset/16357874
http://www.openstreetmap.org/browse/changeset/16361319

So sah es übrigens ab dem 2. Tag auf der Benediktenwand aus:
http://www.panoramio.com/photo/91078183

Gruß
unixasket

Sehr schön gemacht und geschildert. Zu Ostern war ich ähnlich beschäftigt. :wink:

Da werden nun wohl einige Wege mit surface=snow beschrieben sein, oder? :slight_smile:

Glücklicherweise befanden sich alle neu gemappten oder veränderten Wege unter der jeweils grade aktuellen Schneegrenze. Liegen blieb der Schnee eigentlich nur im Gipfelbereich der Benediktenwand.

Aber Grundsätzlich ist das mit dem Schnee ein großes Problem beim mappen. Ich bin zwar ganzjährig im Gebirge unterwegs (im Winter mit Schneeschuhen), aber richtig mappen kann man nur wenn es schneefrei ist. Tracks sind zwar erkennbar bei Schneebedeckung, aber der tracktype eben nicht. Kleine Pfade sind im Verlauf gar nicht mehr erkennbar. Da der Schnee je nach Höhenlage recht lange liegen bleiben kann, verkürzt das im Gebirge die Mappingsaison drastisch. In großen Höhen kann man praktisch nur von Juli bis September mappen. Derzeit haben Höhen oberhalb von 2000 Metern noch richtig viel Schnee (ist ja jetzt noch mal was dazugekommen).

Schönen Gruß
unixasket