Multipolygon: Mehrere geschlossene outer-ways

Hallo.

Ist das erlaubt: http://www.openstreetmap.org/browse/relation/2771934 ???

Weil funktionieren tut es :slight_smile:
Und es wird korrekt von Mapnik dargestellt.

Erlaubt ist es theoretisch.

Praktisch macht es Auswertern nur unnötigen Ärger. Beispielsweise müssen alle Member der Relation geladen werden, auch wenn nur einer der Flecken in der aktuell gerenderten Kachel ist. Auch aus anderen Gründen (z.B. Konfliktvermeidung beim Bearbeiten) sollten Multipolygone generell nicht größer sein als nötig. Und mehrere geschlossene outer fallen fast immer in die Kategorie “größer als nötig”.

Nun, mein Beispiel ist gegenüber den üblichen Landuseflächen für Felder und Wälder ein Floh. :wink:
Vielen dank für deine Antwort, findet man auf diese “Erlaubnis” irgendwo im Wiki einen Hinweis?

Edit: In meinen Augen kann auch für größere Flächen die Anwendung sinn machen.
Beispiel ein Wald, der von einem Fluss durchtrennt wird. Der gesamte Wald könnte aus zwei MP bestehen, aber dann muss ich jeder der Flächen auch ein Nametag geben. Damit würde es dann angeblich einen Wald 2x geben.
Über ein MP bleibt es ein Objekt mit einer Angabe des Namens (wo der dann gerendert wird, ist eine andere Sache (vlt. auf dem Fluss…lol)).
Edit2: Von allzu großen Flächen/Polygonen bin ich eh nicht begeitert… (anderes Thema :wink: )

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Relation:multipolygon unter der Rubrik “Two disjunct outer rings and multiple ways forming a ring”.

Ach, dass ist das… War mir so bisher nicht bewußt gewurden… Danke.

Mapnik ist überaus tolerant, was unsinnige Konstrukte angeht. Daß Mapnik etwas korrekt darstellt, heißt also nichts.
Ansonsten hat Tordanik eigentlich schon alles gesagt. Dazu noch: je größer und komplizierter ein Multipolygon ist, desto fehleranfälliger wird es. Wenig versierte Mapper überblicken dann immer weniger die Tragweite einer vermeintlich einfachen Bearbeitung. Es gibt auch schlichtweg keinen vernünftigen Grund, mehrere unabhängige (also weder räumlich noch sachlich zusammenhängende) Flächen mit einem Multipolygon zu verknüpfen, auch wenn es möglich ist. In dem von Dir angegebenen Fall, wo zwei räumlich getrennte Flächen einen gemeinsamen Namen tragen, gibt es einen Sachzusammenhang. Da ist die von Dir skizzierte Lösung (MP mit u.a. name=*) schon sinnvoll.

Die korrekte Darstellung ist gar nicht so sehr das Verdienst von Mapnik, sondern von osm2pgsql. Das zerlegt diese Art von Polygonen in die Teilflächen. In der DB hat man dann 2 gleich getagte Polygone, denen man lediglich an ihrer ID ansieht, dass sie eigentlich mal ein Stück waren.
Für den Renderer ist es bei einer osm2pgsql-Datenbank eher schwierig, so importierte Dinger nicht zu rendern (z.B. um bei Grenzpolygonen grosser Orte mit kleinen Exklaven den Namen nicht mehrfach zu schreiben).

hi,

wie Oliver schon schrieb, mach das wohl Sinn. Ich möchte es noch etwas schärfer formulieren: Sowas macht nur Sinn, wenn die unterschiedlichen Outer wirklich ein- und dieselbe Funktion haben, quasi eine “Einheit” bilden, die nun mal auf verschiedene getrennte Flächen verteilt ist.

Ein einfaches landuse=forest mit mehreren outer reisse ich jedenfalls gnadenlos auseinander. :wink:

Gruss
walter

Hallo Walter

Dafür (eine Sache über mehrere Standorte verteilt) soll doch eigentlich die Site-Relation genutzt werden.
Wenn etwas räumlich getrennt ist, dann kann der Name auch zweimal auf einer Karte auftauchen. Wenn man den Namen nur in einer Relation hat, dann taucht der Name irgendwo auf, aber kaum da wo der Name gültig wäre.

Edbert (EvanE)

Eine Site-Relation verwende ich manchmal, wenn innerhalb einer Area verschiedenartige Objekte liegen, die alle zusammen gehören. Hier geht es aber um reine Flächen (z.B. landuse), die mehrere outer haben. Da halte ich site für unnötig.

Gruss
walter

Hallo Walter

Nun ja, es ging unter anderem um zwei Flächen (jeweils Multipolygon wegen Inner), deren einzige Gemeinsamkeit war, dass sie beide einen gleichen natural resp. landuse Wert hatten. Da halte ich das Konstrukt mit zweimal outer für fragwürdig.

Wenn zwei getrennte Flächen in ein Multipolygon (jeweils als outer) kommen sollen, finde ich, dass es schon mehr Zusammenhang bedarf als einen gleichen Wert in einem der Taggs.

Unabhängig, davon sehe ich die Verwendung von Site ähnlich wie du.

Edbert (EvanE)

+1

Es ist überflüssig, fehleranfällig und sorgt für Probleme bei der Auswertung.

bye, Nop

Aber wie wird denn nun so ein zweigeteiltes Objekt - also sowas wie der durch die neue Umgehungsstrasse geteilte “Stadtwald” - “richtig” getagged?

Gruss Christian

Hallo Christian

Das kommt immer darauf an.
Wird der Wald durch die Straße geteilt oder führt die Straße durch den Wald?

Bei einer Autobahn (min. 2x2 Spuren) oder einem Fluss würde ich sagen, das ist eine Teilung. Bei einer zweispurigen Straße oder einem Bach würde ich nicht von einer Trennung ausgehen.
Anders gesagt, wäre es bis zu einer Breite von 25-30m für mich keine Teilung, bei einer Breite von 80m oder mehr wäre es für mich eine Trennung.

Bei einer Teilung nach meiner obigen Definition würde ich in der Regel beide Teile unabhängig voneinander eintragen.
Wenn beide Teile für sich bereits ‘groß’ sind, stört es nicht, wenn ein Name zweimal auftaucht.
Wenn ein Teil deutlich kleiner ist als das andere, dann stört es mMn nicht, wenn der kleinere Teil keinen Namen erhält.

Edbert (EvanE)

Eine öffentliche Straße (Kreis- oder Landstraße) teilt m.E. nach den Wald. Verantwortlich für dieses “Gebiet der Straße” ist die Straßenmeisterei (Winterdienst, Instandhaltung, …) und nicht der Forst. Ein Waldweg oder eine Zufahrtsstraße zu einer WE-Siedlung würde nicht nutzen.

Das kann man so sehen und erfasst dann entsprecend zwei (Teil-)Stücke.
Wie die Praxis (=OSM-Daten) zeigt, sehen aber bei weiten nicht alle das so eng.

Ich selber mache es von der breite der Schneise abhängig, die für die Straße freigehalten wird.

BTW:
Wo sollen wir dann aufhören? Bei Straßen, Eisenbahnen, Flüssen/Bächen, Stromleitungen (darunter dürfen keine Bäume sein), …?

Edbert (EvanE)

So ähnlich sehe ich das auch.

Man muß sich auch fragen: Wird die Vegetation des Waldes maßgeblich unterbrochen? Bei einfachen Waldwegen ist das selten der Fall (Baumkronen überragen den Wegverlauf, der Weg befindet sich schon daher im Wald), bei öffentlichen, befestigten Straßen nicht nur wegen deren Breite schon (da kommt noch etas Straßenrand dazu, der häufig von Bewuchs frei gehalten wird). Das ist schon eine deutliche Unterbrechung. Allerdings, wo die Grenzen genau liegen, ist doch wieder Ermessenssache und dann auch von der Bedeutung der Straße
abhängig.

Hallo,

mein Vorschlag:
Ich würde landuse einfach ab highway=tertiary und höher trennen.
Das würde auch innerorts klären welche Straßen z.B. zu landuse=residential gehören und an welchen die Flächen getrennt werden.

Grüße
Daniel

Hi,

ich denke, wir haben ein fundamentales Problem mit “landuse”.

Es gibt zwei ganz unterschiedliche Dinge, die mit dem Tag “landuse” ausgedrückt wurden. Nehmen wir ein Restaurant in einem Industriegebiet:

  1. Die Gebietseinteilung einer Stadt oder Gemeinde:
    Das Restaurant liegt im Industriegebiet Ost.

  2. Die Flächennutzung.
    Die Restaurantfläche wird nicht industriell genutzt.

Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung und man könnte beides taggen – aber nicht mit demselben Tag.

“landuse” war ursprünglich für die erste Auffassung gedacht, aber die zweite hat sich inzwischen durchgesetzt.

Man kann jetzt in OSM das o.g. “Industriegebiet Ost” nicht mehr taggen und das ist schade.

Weide

Dem würde ich widersprechen. Ich sehe es eher so daß 1 die sinnvolle und überwiegende Verwendung ist, während 2 leider von ein paar Hyperdetailmappern eingesetzt wird und die Daten eher unbrauchbar macht.

bye, Nop