Wirtschaftsweg

Moin, ich suche eine Möglichkeit, wie ich am besten Wirtschaftswege mappe, die sich parallel neben der Landstraße befinden. Zwischen der Straße und dem Wirtschaftsweg ist ein kleiner Grünstreifen. Der Wirtschaftsweg selber ist zwei Meter breit, asphaltiert und wird von Fußgängern und Radfahrern benutzt, manchmal fahren auch Trecker drüber. Eine Beschilderung gibt es nicht.

highway=cycleway trifft es nicht umfassend, aber track=* ist auch unpassend, der Weg gehört ja irgendwie als eine Art Gehweg zur Landstraße.

Wenn der Weg baulich von der Landstraße getrennt ist (also wie in deinem Fall ein Grünstreifen dazwischen ist), würde ich ihn als separaten Weg erfassen. Und wenn es sich dabei um einen asphaltierten Wirtschaftsweg handelt, ist highway=track, tracktype=grade1, surface=asphalt sichter nicht verkehrt. Außerdem würde ich natürlich noch die passenden access-Tags dransetzen, um anzuzeigen, wer den Weg benutzen darf. Wenn es keine Beschilderung gibt, dürfte das wohl “jeder” sein. Und es ist natürlich noch wichtig, den Weg am Anfang, am Ende und an Einmündungen richtig anzubinden - aber das hast du dir vermutlich auch so schon gedacht. :slight_smile:

Mit lediglich 2 Meter Breite, dürfte das kaum als Wirtschaftsweg geeignet sein.
Jetzt ist halt die Frage: Schlecht geschätzt oder kein Wirtschaftsweg?

Wenn man die Breite weiß, sollte man sie auch erfassen.
Insbesondere bei gemeinsamen Fuß- / Radwegen ist das eine wichtige Information.

Am einfachsten ist es, wenn eine Beschilderung vorhanden ist.

@vademecum: Herzlich willkommen im Forum.

Edbert (EvanE)

Er schrieb aber, dass auch Trecker da drüber fahren, also nehme ich an, dass es sich
um einen Wirtschaftweg handelt.

Bei zwei Meter Breite passen schon die größeren Trecker (bis 2.50 Meter ohne Sondergenehmigung) nicht mehr auf den Weg.
Für Erntemaschinen (Achtung Überbreite) und große Anhänger dürften solche Wege nicht mehr geeignet sein.

Nur weil da mal ein Trecker drüber fährt, wird es noch nicht zum Wirtschaftsweg.

Ich vermute jedoch, dass die Breite schlecht geschätzt ist.

  • Ein typischer Rad-/Fußweg ist 2-2.5 Meter breit.
  • Ein typischer asphaltierter Wirtschaftsweg ist 3-4 Meter breit.
  • 2.5 Meter Breite (eher 3 Meter) sind das Mindestmaß
    um für motorisierten Verkehr zugelassen zu werden.

In Summe haben wir zu wenig Informationen, um einen fundierten Rat zu geben.

Edbert (EvanE)

Ellenlange Access-Tags sind bei highway=track überflüssig, denn es ist an sich klar wer sie benutzen darf (Land-u. Forstwirtschaft, Fußgänger, Radfahrer, Reiter) und wer nicht (privater Auto- Motorrad- Quadverkehr…). Wichtig wäre ein Access-Tag falls da ein blaues Fußgänger-, Radfahrer- o.sonst. Gebotsschild steht (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Road_signs_in_Germany) weil diese dann nicht die Straße benutzen dürfen.

Wenn ich mich recht erinnere, ist es von Bundesland zu Bundesland verschieden, ob Radfahrer einen Wirtschaftsweg standardmäßig (also ohne besondere Kennzeichnung) benutzen dürfen oder nicht (AFAIR in Rheinland-Pfalz).

Edbert (EvanE)

Leider werden auch Zufahrtsstraßen als Track ohne access-Tags gemappt.
Hier zB. ist der Reithof nur über Feldwege erreichbar:
http://www.openstreetmap.org/?lat=49.31941&lon=8.7931&zoom=16&layers=M
Ist also Glücksache ob man solche Ziele mit dem OSM-Navi erreicht.
Chris

Moin, das hilft ja alles schon mal sehr. Ich denke, ich habe eher richtig geschätzt mit zwei Metern (vielleicht auch zweieinhalb) und die kleinen Trecker fahren da halt trotzdem, keine Ahnung ob sie das dürfen, ein Schild verbietet es jedenfalls nicht. Wäre dann dennoch “highway=track, tracktype=grade1, surface=asphalt” angebracht oder gibt es auch einen Tag für einen kombinierten Geh-/Radweg, den man dann entsprechend neben der Straße zeichnet und anbindet? Oder kann man das an die Straße selber koppeln?

@Tauinde:
Ohne eine Grundsatzdiskussion zu starten: Aber ist es denn noch eine offene und freie und sinnvoll nutzbare GeoDB, wenn ich für wichtige Informationen dennoch das Landeswaldgesetz von kennen muss? Oder um es mal noch deutlicher zu sagen: Dass ich erstmal wissen muss, dass es in ein Gesetz gibt, dass eine sinnvolle Information regelt.

Mit einem Permalink können wir vielleicht ein wenig besser helfen…

Solche Gesetze können sich je nach Lust und Laune jeweiliger Landesregierungen ändern, willst Du alle 5 Jahre alle access Taggs umsetzen??

95% aller Access Tags die ich sehe (und lösche) sind entweder überflüssig oder fehlerhaft (“ich möchte auf diesem Weg keine MTB/Quads/Reiter sehen darum tagge ich mal no-access”)

Solange, wie Chris66 richtig anmerkt, anscheinend auch 95% der Mapper die richtige Benutzung von highway=service oder highway=unclassified nicht kennen, und Zufahrtswege zu Bauernhöfen, außenliegenden Sportplätzen u.a. einfach als highway=track taggen, also das 1x1 des Wegemappings nicht beherrschen, braucht man über so Feinheiten eh nicht diskutieren. (Damit wenigstens die Reiter unter den OSM’lern nicht im dunkeln stehen hab ich vor einiger Zeit auf der Reiter-WIKI-Seite was zu Zufahrtswegen geschrieben.)

Moin,

hmm, Du musst Dich schon mal entscheiden:
Entweder Du regelst die Access-Lage über die allgemeinen Gesetze (wie oben von Dir gesagt) - dann ist die track-Zufahrt legitim, wenn in dem entsprechenden Bundesland die ‘tracks’ allgemein befahren werden dürfen.
Oder Du willst, dass man sich an das 1x1 des Wegemapping (welches denn überhaupt *) hält, nach dem deiner Meinung nach anscheinend tracks allgemein nicht öffentlich befahren werden dürfen - dann musst Du dich mit haufenweise ganz und gar nicht überflüssigen access-Tags an tracks abfinden - die Du dann aber wahrscheinlich trotzdem löschst …

Edit:
Mein Fehler - tracks haben dann ja gar kein access=yes, sondern Fahrwege (Wege durch Felder und Wälder) sind dann ja unclassified, wenn sie Verbindungsfunktion haben, oder service, wenn sie Zufahrtsfunktion haben …
Boah ey, was haben wir hier in der Walla-Pampa für ein gut ausgebautes ‘Straßen’-Netz! :roll_eyes:
Warum beschweren sich eigentlich immer alle Navi-Nutzer, dass sie bei uns über ‘so dämliche Feldwege’ gelotst werden, statt über die ausgebauten Straßen? :sunglasses:

Das 95% der Mapper das OSM-eigene 1x1 des Wegemapping nicht beherschen, könnte schlichtweg daran liegen, dass jenes mit dem klassischen 1x1 des Wegemapping, das 95% der Bevölkerung kennen und verinnerlicht haben, kollidiert und konkurriert.

Gruß
Georg

(*) Auf welcher Grundlage denn?
Der des klassischen ‘Wegemapping’ mit der Kategorie Fahrwege? Durchaus öffentliche wohlgemerkt!
Das sich an den Verkehrsbedeutungen, den darauf gründenden Eignungs-/Nutzungsmöglichkeiten und dem daraus resultierendem Ausbau orientiert und Zugangsberechtigungen getrennt erfasst?
Oder der des OSM-eigentümlichen, dass im Bereich unclassified/service/track die Verkehrsbedeutung, den Ausbau, die Eignung und die rechtliche Zugangsberechtigug nach Belieben durcheinanderwürfelt?

Man kann auch überall nach Krümeln suchen. Ich sehe das eigentlich recht klar geregelt, siehe hier
highway=track → Land- und forstwirtschaftlicher Weg = Access Tags für Land- und Forstwirtschaft sowieso unnötig (für die ist der Weg da). Ob die Wege von Fußgängern, Radfahreren und Reitern erlaubt sind, regeln die Landesgesetze im allgemeinen; Ausnahme sind Privatwege, die dann allerdings mit access=private zu kennzeichnen sind, was man doch eher selten sieht. Ich brauche bei einem normalen land- oder forstwirtschaftlichen Weg aber keine ellenlangen Access-Tags zu setzen wie bicycle=yes und motorized_vehicle=no (was ja auch nur für private Kfz gelten würde) weil beim OSM-Routing diese doch ohnehin vorgegeben ist, und man nur lokale Ausnahmen und Besonderheiten taggen muss. Wenn ich eine Autobahn mappe (highway=motorway) trage ich doch auch kein bicycle=no ein…

Allerdings kann eine (widersprüchliche) Beschilderung zu Problemen führen, wenn z.B. ein “Durchfahrt verboten” (250) eigentlich auch für Radfahrer gilt, die aber auf normalen Fahrwegen selbstverständlich fahren dürfen. OSM ist also nicht kompexer oder widersprüchlicher als die Realität. Solche Schilder kann man aber ganz einfach ignorieren (sowohl als Radfahrer, wie auch als Mapper). Hier ist schon klar dass eigentlich ein “Für Landwirtschaft/ Forstwirtschaft frei” gemeint ist; man tagged ein highway=track und damit ist klar dass für Privat-PKWs dieser Weg tabu ist, was eben Sinn dieses Schilds ist! Ansonsten nur die zusätzlichen Eigenschaften, als da sind Ausbauzustand/tracktype und Wegoberfläche/surface. Das sind 3 Attribute die in der Lage sind einen Weg zu 95% beschreiben*), statt der 7 die man häufig sieht, von denen 5 überflüssig oder fehlerhaft sind und dann tracktype oder surface häufig noch fehlen.

Zufahrtswege (highway=service/unclassified) sehe ich pragmatisch, als Hilfe fürs Routing, wie auch zum manuellen Finden einer “offiziellen” oder meistgenutzten Zufahrt zu einem außenliegenden Gebäude oder Hof. Herkömmliche Karten bieten da leider oft sehr wenig Unterstützung. Folgt man dagegen einem highway=service (Zufahrtsweg) oder -unclassified (Gemeindestraße) landet man schon nicht so schnell im Acker – was bei einem higway=track (oder “landwirtschaftlichem Fahrweg” auf einer Karte) schon mal passieren kann…

) klar es gibt noch Korintenkacker-Taggs wie “width” (immer hübsch Massband mitnehmen!) oder “smoothness” (=für wen???), aber auch diese Eigenschaften gehen, wenn die übrigen 3 Tags korrekt angewandt werden, aus diesen weitgehend hervor. Und mir sind keine Anwendungen bekannt zu denen man z.B. dringend wissen muss wenn ein befestigter Waldweg (higway=track; tracktype=grade2 oder 3) anstatt der “Normbreite” von 3m plötzlich mal 6m breit ist. ) Ist er unter 2m breit tagge ich eben highway=path, denn Forstarbeiter auf Quads oder Krakas kommen nur selten vor)

**) Reiter und Hobbyhistoriker ausgenommen, die es interessiert zu wissen wenn da ein “Sommerweg” neben der Schotterpiste ist. Solche waren üblich zu Beginn der Chausseebau-Ära und existieren häufig seit dieser Zeit. Aber diese kann man auch dadurch erfreuen dass man ein highway=path oder bridleway direkt neben dem Fahrweg tagged, wie man das ja auch mit straßenbegleitenden, abgesetzen Radwegen macht (und dann meist vergebens darauf hofft, dass im Renderer eine wenigstens primitive Generalisierung eingebaut ist, welche ein “Abrücken” direkt nebeneinander liegenden Wege darstellt)

***) In Österreich soll die Breite von Almpfaden sich an der dort üblichen Karrenbreite von 1,20m orientiert haben; man hat sogar ein hochgeländegängiges Fahrzeug (Puch Haflinger) nach dieser Spezifikation gebaut. Aber das war in den 1960’ern. Vielleicht sind die einfachen Fahrwege jetzt auch im Hochgebirge breiter. Das Taggen von alpinen Wegen überlasse ich aber anderen.

gelöscht (doppelt)

Straßenbegleitweg nennt sich das.
highway=track + tracktype=grade1 (PS: danke Mondschein für den Hinweis auf den Tippfehler)

Genau. Darum sollte man access-Tags nur dort setzen, wo eine Tafel etwas explizit erlaubt oder verbietet.

In AT ist das Befahren aller Tracks erlaubt, solang man an keiner Fahrverbotstafel vorbeikommt.

highway=track + tracktype=grade1

Gruß,
Mondschein

Moin,

das ist genau der Knackpunkt - und eben leider beileibe kein Krümel. :wink:
Bei Autobahnen sind die impliziten Einschränkungen eindeutig geregelt.
Bei “Feld-, Forst- und Waldwegen” eigentlich auch (zumindest seit jetzt recht langer Zeit im Wiki) - nur dort werden sie oft mißverstanden - von Dir ja auch. :wink:

“Feld-, Forst- und Waldwege” sind eben nicht gleichbedeutend mit “Land- und Forstwirtschaftlichen Wegen”.
Gerade in dem von Dir als klar geregelt bezeichnetem Verweis ist das doch auch genau so ‘geregelt’, dass sie generell erst mal für den Verkehr zugelassen sind.

“Feld-, Forst- und Waldwege” sind erstmal nur Fahrwege - die halt durch Felder, Forste oder Wälder führen und keinen übergeordneten Verkehrscharakter wie eine unclassified haben.
Die können für den allgemeinen öffentlichen Verkehr - auch Motorfahrzeuge - nicht beschränkt sein - und sind das in einigen Bundesländern auch nicht, auch und gerade durch die Landesgesetze.
Deswegen sind sie dann aber noch beileibe keine unclassified-Straße, sondern bleiben eben ein Fahrweg.

Und dann wird aus ihnen erst dann ein “Land- oder Forstwirtschaftlicher Weg”, wenn es per Zugangsbeschränkung (Verkehrsschild) geregelt ist.
Und dann wird auch der access-Tag, z. B. motorvehicle=agricultural zwingend benötigt fürs Routing, damit man nicht gegen das Verbot verstößt - falls man sich dort entlang routen lässt.

Aber sie sind nicht von vornherein als “verboten” ausgeschlossen - auch nicht beim OSM-Routing.
Ob und wie diese Fahrwege generell in einem Routing-Profil berücksichtigt werden, ist davon grundsätzlich erstmal unabhängig (siehe “Unbefestigte Wege vermeiden” oder sowas).
Wenn sie nicht genutzt werden, entspricht das ja durchaus dem üblichen Routing für normalen Verkehr, keine Frage.

NB:
Andererseits betrachte ich diese Regelung “nach Landesgesetzen” recht kritisch - ich halte sie nicht unbedingt für belastbar, weder bei OSM noch im “real life”.
Wie erkennt man denn einen unbeschilderten Feld-, Forst-, Waldweg als “landwirtschaftlichen Weg” vor Ort?
Leider war ich als SH-ler lange nicht mehr im “Ländle” (seufz, der Trollinger schmeckt vor Ort doch am besten …) - aber wenn ich jetzt nach BaWü komme und es gewohnt bin, über unbeschilderte Fahrwege durch Feld und Wald zu fahren und völlig unbedarft in den nächsten unbeschilderten Fahrweg einbiege?
Bevor ich zu OSM stieß habe ich in 25-jähriger Fahrpraxis nicht mal davon gewusst - und bin so einige Wege in den südlichen Bundesländern abgefahren, ist zum Glück ja schon verjährt. :wink:
Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen, dass dort kein Schild steht, wenn es denn wirklich verboten ist. Wer ist aus BaWü und kann das mal klarstellen?
Und wenn da ein Schild steht - dann ergibt sich der Access-Tag von ganz alleine und sollte auch getaggt werden.
Und dann hat man auch eindeutige Daten, die man entsprechend auswerten kann - ohne erst aufs Bundesland schielen zu müssen.

Und für das Argument “Wenn die Gesetze mal geändert werden” gelten die gleichen Regeln wie bei maxspeed innerhalb oder außerhalb von Ortschaften - und die gleichen Lösungen.

Gruß
Georg

@GeorgFausB
Wikipedia sagt:

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsweg#Nutzungsbeschr.C3.A4nkung

Gruß,
Mondschein

Habe auf die Schnelle das http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftsweg gefunden.
Steht auch was zu BaWü.