Mappen von Bäumen

Hi,

Ist es nicht etwas übertrieben, Bäume einer (Art) Allee einzeln zu mappen:
http://www.openstreetmap.org/?lat=50.58885&lon=8.71338&zoom=15
Laut Wiki gilt dies nur für einzelne bzw. signifikante Bäume, was hier wohl nicht zutreffen dürfte.
Habe eben dazu ein Proposal gefunden:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/Tree_rows

Auszugsweise die Antwort:

  • nach meiner Interpretation soll mit “einzelne bzw. signifikante Bäume” verhindert werden, dass Wälder gemappt werden.
  • Einzelne Bäume sind für 3-D-Ansichten sicher auch sinnvoll. In sofern kann es kein Verbot geben, diese Daten detailliert aufzunehmen.
  • Es gibt auch diverse Anwendungen. Hier in Gießen wird z.B. gerade diskutiert, wie viele Bäume in einem Park für die Landesgartenschau fallen sollen. Da kann es sinnvoll sein, die Bäume alle vermessen zu haben, den Baumtyp zu kennen und den Umfang des Stamms mit anzugeben. Dies alles ist nur bei Einzelbäumen möglich.

Kann ich nicht nachvollziehen, vor allem letzteres.

Also 3D ansichten ohne einzeln gemappte Bäume sehen w
irgendwie komisch aus meinst du nicht auch?
Und was ist daran nicht nachvollziehbar, wenn man in Gießen das Ausmaß von “Baumaßnamen” mit OSM darstellen möchte. Damit man das besser abschätzen kann ist eben auch der Stammumfang wichtig (Alter der Bäume)
Wenn man also jetzt eine Allee mit unterschiedlichen Bäumen hast, wie willst du das dann taggen? 1. Baum 2. Baum 3. Baum

natural=tree ist im wiki so “definiert”, dass diese Key-Value-Kombination für Bäume mit besonderer Bedeutung stehen.

Das heißt weder, dass es ein Mappen von Wäldern verhindern soll, noch das man überhaupt keine unbedeutenden Bäume mappen soll, nur halt nicht als natural=tree. Entweder man erweitert also das Schema oder man denkt sich ein neues aus oder man verzichtet auf das Eintragen unbedeutender Bäume.

Ich habe für Alleebäume und Windschutzgürtel auch schon barrier=tree/trees (als Linie) gesehen, dazu gibt es aber wohl noch kein Proposal.
Es war übrigens je Baum ein Node, d.h. für Renderer wäre es sehr einfach umsetzbar.

Walter

Das ist, soweit ich es aus der Entfernung beurteilen kann, durchaus ein Fall für natural=tree_row. Als Autor des tree_row-Proposals möchte ich allerdings klarstellen, dass es nicht verboten sein soll, einzelne Bäume in einer Baumreihe zu mappen - man kann einzeln gemappte Bäume als Knoten des Baumreihen-Ways einbinden.

Sinnvoll ist das allerdings nur, wenn man über die einzelnen Bäume auch etwas zu sagen hat. Die Tags rechtfertigen in diesem Fall eigentlich kein Einzelmapping, denn soweit ich sehe sind sie an allen Bäumen im Beispiel identisch. Falls die Positionen der Bäume aber tatsächlich einzeln erfasst und insbesondere die unregelmäßigen Abstände Absicht sind, kann man ohne Einzelknoten wohl keine gleichwertige Abbildung erreichen.

Der Text auf der deutschen Seite entspricht nicht mehr der englischen Version und ebenso wenig der Mapping-Realität. Aus einem Knoten mit natural=tree mehr zu folgern, als dass dort ein Baum steht, funktioniert nicht.

Wenn ein Baum eine Besonderheit hat, trage diese Besonderheit ein.

Edit: Zitat korrigiert

Naja Radeln, er hat es bestimmt nur gut gemeint. Weis ihn doch mal auf tree_row hin und dass das auch in 3D besser dargestellt wird :slight_smile:

Hatte ich, siehe erstes Posting.

IMHO hat eine Eintagsfliege in OSM nicht zu suchen.

Aus Sicht eines Kartenstil-Erstellers ist die Abfrage, ob der Baum einen Namen besitzt, eine verhältnismäßig gute Möglichkeit, relevante von weniger relevanten Bäumen zu unterscheiden.
Sinnvoll für einen Kartograph wäre das Setzen von denotation=landmark.

Die meisten nicht signifikante Bäume tragen entweder

denotation=cluster
oder
denotation=urban

wenn man den “normalen” Bäumen das mit auf den Weg gibt und beim verarbeiten der OSM-Daten diese ausfiltert sieht das Ergebniss recht gut aus!

kommt auf die Gegend an…Teilweise wurde die nicht abgesprochene Aktion eines einzelnen einfach wieder rückgängig gemacht.

Ah ok, das kannte ich auch noch nicht. Habe hier in Rostock einige Stellen mal testweise in high definition gemappt und dabei auch Bäume erfasst. Werde ich nachholen die so zu ergänzen.

Das ist aber fast ausschließlich auf einen einzigen Botlauf zurückzuführen. Diese Tags wurden de facto in einer Nacht- und Nebelaktion per automatischem Skript eingeführt. Der Edit hat nur überlebt, weil kein anderer Teilnehmer an der damaligen Diskussion die technischen Fähigkeiten zu einem Revert und den Willen zu einem Editwar hatte.

Die Häufigkeit der Verwendung dieser Tags kann nicht als Beleg für die Popularität der Idee verwendet werden. Es sollte sich daher keiner verpflichtet fühlen, an einen Baum, über den es nichts weiter zu sagen gibt, Zusatztags zu hängen!

Meine Auffassung ist jedenfalls:

natural=tree → Baum
natural=tree + name=* → Baum, der einen Namen hat
natural=tree + denotation=landmark → Baum, der eine Landmarke ist
natural=tree + tourism=attraction → Baum, der eine Touristenattraktion ist

Und so weiter. Eine Anwendung, die nur manche Bäume darstellen will, sollte sie - wie von derstefan beschrieben - auf Basis einer Positivliste von für diese Anwendung relevanten Eigenschaften ermitteln.

Ich würde davon abraten. Das Konzept wird sowieso nicht dauerhaft funktionieren, weil ein Mapper, der diese Diskussionen nicht verfolgt, nie auf die Idee kommen wird, beim Eintragen eines Baums noch ein “ist nichts besonderes” dazu zu schreiben. Du hattest ja selber bis eben noch nichts davon gehört.

Je eher man sich von der “eingebauten Besonderheit” von Bäumen verabschiedet, desto besser.

Auch der Author des Bots hätte sich vermutlich das Leben weitaus leichter gemacht, wenn er den umgekehrten Weg beschritten und die Gegenmenge der “besonderen Bäume” mit Zusatztag gekennzeichnet hätte. So kommen immer wieder neue Bäume dazu, von denen der weit überwiegende Teil keine Besonderheiten aufweisen dürfte (die besonderen werden i.d.R. früher erfasst worden sein), und die man dann wieder per Botlauf nachtaggen müsste.

Es gibt schon eine sinnvolle Anwendung für denotation=urban oder cluster,
nämlich die Möglichkeit solche Bäume auszublenden, selbst wenn sie einen Namen haben.

Beispiel für mkgmap:

natural=tree & (tourism=attraction | denotation=natural_monument) [0x1B0E resolution 22]

restliche Bäume nur anzeigen wenn landmark oder name und weder avenue, noch cluster noch urban

natural=tree & (name=* | denotation=landmark) & (denotation !~ ‘.(avenue|cluster|urban).’) [0x1B0E resolution 24]

Walter

Der Name ist bei vielen Dingen in OSM das eher schwächste Merkmal, irgendwas zu unterscheiden. Oft tragen die Leute da sowas wie eine Beschreibung ein.

Eine Stichprobe über 228 Bäume sagt mir, dass 14% der Bäume “Kastanie” heissen, 8% “Linde”, 3% “Weide” und 3% “Baum”. Das mag im Einzelfall stimmen (es gibt Leute, die nennen ihren Hund “Hund”), aber als Regel fürs Rendern ist das eher ungeeignet.

Grüße, Max

Edit: Die 228 Bäume sind nur die mit Namen, weitere 16402 stehen ohne Namen in der Landschaft.

Und welchem Zweck dient diese Regel? Anders gefragt: Was sind das für Bäume, die zwar keine Touristenattraktion, keine von weitem sichtbare Landmarke und auch kein Naturdenkmal sind, aber einen Namen haben … und warum sind sie wichtiger als ein Baum mit Name in der Stadt oder neben einer Straße?

Hallo Tordanik,

wie Max bereits geschrieben hat, kann man die Wichtigkeit von natural=tree nicht daran erkennen, ob name=Baum oder irgendetwas anderes dransteht.

Für Pläne wichtige Bäume wären z.B. eine besonders alte Eiche, die als Naturdenkmal erfasst ist.
An denotation=natural_monument könnte man dann solche Bäume erkennen.
Leider kennen viele dieses denotation TAG nicht und schreiben bei besonders wichtigen Bäumen halt einen Namen dazu.
Daher meine Auswertung nach namen, obwohl ich davon nicht begeistert bin.

Alle Bäume, die keinen Namen haben, werden bei meinem Plan ausgeblendet, außer sie sind sonst irgendwie als etwas Besonderes gekennzeichnet.
Alle Bäume, die einen Namen haben, werden bei meinem Plan eingeblendet, außer sie sind sonst irgendwie als etwas nicht Besonderes gekennzeichnet.

Sichtbar sind somit nur mir wichtige Bäume oder falsch erfasste. Genau da bekommt nun das denotation einen Sinn.

Walter

Das Problem sind nicht die Tags !!!

Sondern diejenigen die die Tags vergeben!

Wie man an natural=tree sieht!!

Der Tags war ursprünglich für signifikante Bäume vorgesehen und wurde auch so sehr lange Zeit so verwendet!

Irgendwelche meinen dies wörtlich zu Übersetzen und das ist nunmal einfach “Baum”.

Dadurch wurde der Sinn des Tags ausgehölt!

Ab er egal wie man die tags nun strickt irgendwelche werden diese Sinnentwenden.

Es wird zwar nicht für Renderer getagt aber wenn nur 10% der Mapper unbedingt sehen wollen was sie mappen werden sie die Tags so wählen das mapnik oder cyclemap oder die wanderreitkarte dies auch anzeigt und dennen ist es egal ob ein normaler Baum nur mit natural=tree zu mappen ist wenn der Baum nur angezeigt wird wenn er einen Namen hat - da wird halt auch ein Namen vergeben.

Wie es im vorigen post von maxbe zu sehen ist sind 28% der Bäume sinnlos mit Namen vergeben.

Wenn morgen mapnik nur Bäume mit

natural=tree + denotation=landmark

anzeigt wird sich bei neuen Bäumen die kombinatioen stark ansteigen…

Nun ja, immerhin habe ich hier für etwas mehr Vielfalt gesorgt :wink: http://www.openstreetmap.org/browse/relation/1765646

Ich habe tatsächlich jeweils das name-Tag verwendet, ohne allzu glücklich darüber zu sein. Für konstruktive (!) Vorschläge zu einer besseren Unterbringung der Beschriftung auf den jeweiligen Tafeln bin ich aufgeschlossen.