Lizenzwechsel, Phase 4

Ich kopiere mal einen Beitrag von Frederik Ramm aus der Mailingliste

Hallo,

vergangenes Wochenende hat sich der OSMF-Vorstand erstmalig in

Person getroffen.(*) Das Protokoll des Wochenendes liegt hier vor:
https://docs.google.com/View?id=d38xqz5_6fj2bcdcm

Es wurde beschlossen, dass spaetestens am 31.3.2011 mit der “Phase 4”
des Lizenzwechsels begonnen werden soll, d.h. ab dann darf jemand, der
den “Contributor Terms” nicht zugestimmt hat, keine Aenderungen mehr in
OSM vornehmen.

Dem aufmerksamen Betrachter ist vermutlich nicht entgangen, dass wir uns
derzeit noch in “Phase 2” befinden, der freiwilligen Zustimmungsphase.
Fuer “Phase 3” wurden keine Zeitvorgaben gemacht - diese Phase bedeutet,
dass alle Mapper angemailt werden und sich entscheiden muessen, ob sie
zustimmen wollen (“ja oder nein” - im Gegensatz zum jetzt schon
moeglichen “ja oder ich entscheide mich noch nicht”).

Nur dass das da so steht, heisst natuerlich noch lang nicht, dass das
auch so passieren wird - die LWG muss erstmal schaun, ob sie dem Wunsch
entsprechen kann, und zur Frage von gemischt-bearbeiteten Objekte gibt
es auch noch keine Klarheit. Aber das ist zumindest mal der Plan.

Bye
Frederik

• Genau genommen nicht in Person, sondern in Pisa.

Also wird Phase 4 vor Phase 3 laufen*, nach dem Motto friss oder stirb?

*) Oder aber: So genau weiß das Keiner!

Wohl kaum… aber um eine Mail zu schreiben und eine gewisse Frist zu warten braucht es nicht mehr als 3 Monate

ob dann auch diese endlosen Lizenzdiskussionen abebnen?

Ciao,
Frank

Warum hat das ABALAKOV als OSMF-Vorstandsmitglied nicht bekanntgemacht? Wollte er sich nicht zum Buhmann machen ?

Seit der Wahl ist es sehr still um ihn geworden.

+1
ich finde das gut, dass das nun endlich gemacht wird. Wenn dann jemand noch Änderungen anbringen will, soll er der ODBL zustimmen, oder sich für einen der Forks entscheiden…

Leider muss sowas sein, sonst kommt man nicht weiter…

auf talk-de hat sich frederik “erbarmt” und die meldung weitergegeben.

irgendwie bin ich schon leicht enttäuscht, dass es gerade jetzt mit der kommunikation von “da oben” nicht klappt.
wieviele foren oder m-listen soll man denn noch lesen um informiert zu sein?

eigentlich steht ja zur lizenfrage wirklich nur drin, dass die phase 4 SPÄTESTENS zum 31.3.11 losgeht - kann also auch schon morgen sein.
und ich wäre froh drum.
gruss
walter

Still geworden ?

http://twitter.com/abalakov :

“Informal Pisa OSMF board meeting summary http://bit.ly/erc4P6 osm
12:17 PM Dec 14th via web”

… wie machen das eigentlich die ameisen?

man sieht oft spuren, wahre “ameisen-autobahnen” über wiesen, gehsteige, terassen etc…

da läuft doch eine voraus u. erkundet,
läuft zurück, berichtet, und dann rennen viele dahin, oder?

ob die wohl auch erst lange diskutieren?

und wie macht das eure hausbank, ebay, gmx, google und auch große aktiengesellschaften, wenn
sie ihre gesellschaftsform oder auch nur die agb ändern wollen / müssen?

schreiben die ihre anteilseigner, mitglieder oder kunden an und erbitten deren zustimmung?

oder bekommt man da nicht eine mitteilung, dass dies oder jenes ab/bis datum in kraft tritt und man
eben bis datum die möglichkeit hat zu widersprechen?

sympathisch? - wohl eher nicht
zweckmäßig? - auf jeden fall!

und was macht osm? wartet auf zustimmung, wer nicht zustimmt, ist nicht mehr dabei…
sympathisch? - naja… (wenn man nun sieht, was es bewirkt)
zweckmäßig? - auf keinen fall!

ich verbuche die ganze lizenzwechselaktion mal mehr so unter “gut gemeint”…
(was immer auch eine art entschuldigung für nicht wirklich gut ist)

ich würde es ganz klar anders herum machen, nur wer ablehehnt ist ab irgendwann einfach nicht
mehr dabei, schluß, aus, ende der diskussion und weitermappen!

schöne zeit u.
grüße,
georg

Ameisen rennen los und hinterlassen Duftspuren. Diese unterscheidet sich noch je nachdem ob eine Ameise erfolgreich war oder nicht.
Am Anfang sind Ameisen sehr planlos. Das kannst du im Übrigen auch Beobachten wenn du so eine “Straße” mit einem Hindernis versiehst. Aber nachdem eine Menge von Ameisen einen günstigen Wegen gefunden haben, folgen immer mehr. So scheint das ganze dann auch als ob eine vorne weg gegangen ist.

Auf eine Frau kommen zehntausende Männer, der Gedanke gefällt mir irgendwie nicht mit den Ameisen.

danke viw,

so schnell lernt man wieder etwas dazu! (musste schon etwas schmunzeln)

wobei, ich damit eher zeigen wollte, wie “mutter natur” das so handhabt
und dass ein pragmatischer, nach vorne gerichteter weg einfach schneller ans ziel führt.

große unternehmen setzen solche situationen ebenso zweckmäßig um und
provozieren somit keine unötigen probleme.

doch das erfordert führung…

wenn man einen weg gehen muss, dann muss man ihn einfach gehen und
nicht endlos darüber diskutieren. das “graben” in den tiefen der details, ableitungen,
grafiken, statistiken daraus zu ziehen, ändert letztendlich nichts an der situation.

die bisherige lizenz ist nicht passen, wir brauchen eine andere.
dann muss die einfach her!
(fachliche kompetenz vorausgesetzt - und das sieht hier schon danach aus!)

schöne zeit u.
grüße,
georg

Ähm also das vorgehen der Unternehmen funktioniert nur deshalb, weil diese bereits groß sind und für diese der einzelne nicht ins Gewicht fällt. Wenn das ein kleiner Gemüseladen um die Ecke macht, ist das Denke ich schon schwerer.
Aber was das ganze hier so vertrackt macht: Auch wenn man auf die meisten Maper welche nicht zugestimmt haben verzichten könnte, so sind doch ihre Daten hier, wie soll man sagen, nicht unbedingt verzichtbar.
Denn es werden ja die Dinge nicht umsonst diskutiert, ab wann ein Weg wirklich die maßgebliche schöpferische Höhe erreicht. da ist das trennen und verbinden von Wegen nur das eine Problem. Die Lagekorrektur und viele zusätzliche tags machen einen Weg später erst zu dem was er ist. Und dann kommen noch die Relationen dazu. Welche wieder nur auf Wegen aufsetzen. Es ist also nicht so das alles was jetzt dazukommt anderes behandelt wird, wie bei einer AGB Änderung, sondern es geht vor allem darum wie man mit dem bisherigen umgeht.

ganz klar viw,

und ich möchte dir da auch in keinster weise widersprechen.

einzig “wie” man sich das “ok” der user holt ist hier meiner meinung nach nicht zweckmäßig.
zwar demokratisch, dem anschein nach ohne bevormundung etc., aber eben nicht wirklich zielgerichtet.

einfach die situation umdrehen, nicht wer zustimmt ist künftig dabei, sondern
nur wer ablehnt ist eben nicht mehr dabei,
und alle quoten, auswertungen statistiken und und und… würden jetzt schon anders aussehen!

die rechtliche basis hierzu ist sicher vorhanden!

meckerer und unüberzeugbare gibt es immer, egal wie man vorgeht.
sicher ist auch einiges positives entstanden, gerade die übersichtslisten finde ich ja richtig klasse!

und noch ist es nicht zu spät…

in diesem sinne
bye u. grüße,
georg

Hallo Georg,

das glaube ich nicht. Konkludente Zustimmung von Privatpersonen ist in DE nicht einfach umzusetzen. Und dann wäre es ja auch recht unlogisch. Ich schreibe ein Hollywood-Studio an und sage, dass sie bis zum xx.xx.2011 ablehnen müssen, sonst gehen die Rechte von James Bond 1-10 an mich über. So ähnlich verhält es sich ja bei uns mit den Daten. Das kann doch nicht durchgehen

hallo thomas,

ich bin sicher kein jurist, doch wenn die vorgehensweise der automatischen zustimmung
rechtlich nicht abgesegnet wäre, hätte sie sich (zumindest bei uns in de) sicher nicht zum allgemeinen usus entwickelt.

wie es weltweit ausschaut, weiß ich natürlich nicht. etl. ist das auch eine weitere problematik an der sache?

aber eines weiß ich ganz sicher, die “masse” ist in der regel nicht entscheidungsfähig.
sie rennt dem nach, der voraus rennt (… auch wenn es keine ameise ist!)

und wenn eben keiner in die verantwortung steigt hat man schnell eine situation wie hier.

und so langsam nervt es…

die meisten hier werden die odbl-threads vielleicht auch nur noch wegen der viel interessanteren
statistiken mitverfolgen (glaube von dir u. wicking?)

hierzu mal mein volles lob, auch dass jetzt eine zeilen-nr dabei ist!

bye u. grüße,
georg

Hallo Tshikey,

du darfst keine Äpfel mit Birnen vergleichen. Denn Deine Beispiele betreffen Geschäftsbeziehungen. Bei Widerspruch können diese beendet werden. Bei OSM geht es um Urheberechte. Oder glaubst du ich kann dir ein Enschreiben schicken und sagen wenn du nicht in 30 Tagen widersprichst bin Eigentümer deines PKWs oder Kontos?
Ich dürfte sicher noch nicht einmal so mit deinen Daten verfahren. Also wenn sie nicht binnen 10 Tagen widersprechen habe ich das Recht Ihre Adresse und Telefonnummer zu verkaufen.

@Tshikey… automatische Zustimmung geht auch in DE nicht so einfach. Hier eine heise-Newsmeldung vom November dieses Jahres, bezüglich eines ähnlichen Falles. Ich weiss, in diesem Artikel geht es um einen Internet-Anbieter und um eine Vertragsänderung… Aber das Gerichtsurteil betrifft die Automatische Zustimmung bei fehlendem Widerspruch - was Du ja wünschen würdest.

@Tshikey: Im Allgemeinen sind die Grundlagen für die automatische Zustimmung in den AGB’s von Anfang an festgelegt. So ähnlich, wie jetzt die CTs ein Lizenzänderungsverfahren vorsehen. Leider hat man bei OSM das aber am Anfang vergessen und das bereitet jetzt die Probleme. Zu dem Beispiel mit der Änderung der Gesellschaftsform: Das passt nicht, denn da gilt grundsätzlich Mehrheitsprinzip. Wobei wahrscheinlich auch das nochmal gesondert festgelegt ist.

Eigentlich hätte die OSMF verschiedenene Möglichkeiten gehabt:
1.
Sie hätte bereits im August, wie wohl ursprünglich auch in der CT vorgesehen http://www.osmfoundation.org/wiki/License/Contributor_Terms (unten) einen Ablehnbutton zufügen können.
In diesem Fall wäre die ODbL wohl schon ad acta gelegt, weil in der ersten Aufregung vermutlich viele Mapper, die ja nicht direkt von der Umstellung profitieren und eher dem “share alike” Gedanken anhängen, gleich abgelehnt hätten.
2.
Oder sie hätte eine Zustimmungsfrist setzen können z.B bis 31.12.2010. Erforderlich wäre aber zumindest ein Mail an alle Mapper gewesen, daß der bisherige Lizenzvertrag geändert wird.
Anders als bei den Banken, gab es früher aber keine “AGB”, die das Schweigen zu einer solche Umstellung als Zustimmung hätte auslegen können. Zumindest nach deutschem Recht ist Schweigen keine Zustimmung. M.a.W., nach Ablauf der Frist, wäre keine Antwort einer Ablehnung und einem “Löschen” bzw. nicht mehr zur Verfügungstellen der Daten des Ablehners gleichzusetzen.
3.
Tatsächlich glaube ich, daß diese nicht endende Zustimmungsfrist, ohne die Möglichkeit wirklich abzulehen zu haben, darauf abzielt, die Ablehner doch noch umzustimmen und ist aus m. Sicht die beste Lösung um möglichst viele Daten zu “retten”. Den umgekehrten Fall, daß man seine aktiv geleistete Zustimmung nochmal rückgängig macht, gibt es ja auch nicht: http://lists.openstreetmap.org/pipermail/talk/2010-December/055199.html .