Pflege und Korrektur der deutschen Admin-Grenzen

Das sehe ich anders. Je PLZ-Gebiet bzw. Gemeinde gibt es in der Regel nur eine Straße selben Namens. Und an der Gemeindegrenze beginnt dann ein neuer Name, wo denn auch sonst?

Die Hauptstraße meines Wohnortes etwa heißt Schönbergstraße. Wenn die nicht an der Gemeindegrenze beginnt, sondern, davor ragt die in die Nachbargemeinde. Dort gibt es auch eine Schönbergstraße,
aber einen Kilometer weiter. Das würde also zu Fehlern führen, wenn die Schönbergstraße dann zweimal auftaucht. Und solche Fälle gibt es auch anderswo, etwa am Hochrhein, zu Hauf.
Da sollte z.B. die Basler Straße auch korrekt vorkommen. Basler Straßen und Freiburger Straßen als Hauptverkehrsstraßen sind in meiner Gegend sehr häufig und dein Vorgehen würde m.E. zu Doppeldeutigkeiten führen.
Oder es gibt plötzlich in Orten Straßennamen, die es dort eben gar nicht gibt.

An Gemarkungsgrenzen ändern sich auch oft die Bezeichnungen von Bächen, sofern der Bach nicht selbst die Grenze darstellt. Die Gemarkungsgrenze (eine Stufe tiefer als die Gemeindegrenze) trennt nun einmal sehr häufig auch Namensräume.

Grüße
Winfried

Naja, meine Residentials “verhält” sich nicht, sondern sie stellt nur den Datenbestand in OSM dar. Es werden hier keinerlei Entscheidungen in der Art richtig/falsch getroffen.

Kleiner Trick zum Positionieren von kritischen Nodes, die zwar genau an der gleichen Koordinate liegen müssen aber dennoch getrennt bleiben sollen:
Die gemeinsamen Nodes (z.B. Grenze/Straße) verbinden (M in Josm) und gleich danach wieder trennen (G in Josm)

Gruss
walter

Nur mal als unfertiger Gedanke eingeworfen: Muss die Straße denn unbedingt exakt bis zur Grenze einen Namen haben? Man könnte ja auch ein unbenanntes Stück abtrennen, das z.B. bis zur Kreuzung geht und die Grenze überlappt. Dann würden sich Grenzwelt und Straßen(namen)welt nicht in die Quere kommen.

nun, dann kommt wieder jemand und meint: “Josm motz, weil das Residential keinen Namen hat”. Ich bin mehr für grenzgenaues Splitten.

Gruss
walter

Hallo Gehrke,

laut einer amtlichen Datei verlaufen die Subadmin-Grenzen an einigen Stellen auf der Straße, weil in der Datei steht, das die Häuser auf einer Seite zu einem anderen Bereich als die auf der anderen Seite gehören und das in Bezug zur Straße angegeben ist.

Es ist also in der Realität (nicht nur in Münster, auch bei uns in Augsburg) der Fall, das die Straße die Trennung darstellt und daher finde ich Deine Änderungen ohne lokale Kenntnisse (ich habe in Münster auch keine, kümmere mich gerade aber etwas wegen der empfangenden Straßenliste und Hausnumemrliste darum) nicht ok.

viele Grüße

Dietmar

Wie gesagt, wir können das gerne diskutieren. Meine Änderung war explizit vorläufig. Ich habe nur schnell den “Knick” korrigieren wollen.
In der Sache: “Sollten Flüsse, Straßen etc. als Grenzlinien verwendet werden dürfen?” habe ich keine fertige Meinung.

In Münster hatte ich, sofern ich das sehe, nur offene Grenzpolygone geschlossen.

richtig/falsch wollte ich auch nicht andeuten, ich habe ja von Projekten zur Qualitätsverbesserung gesprochen, und da könnte sich die kleine Grenzverschieberei nicht nur auf die Straßenliste sondern auch auf deine PLZ Irrläufer auswirken :stuck_out_tongue:

Bei meinem o.g. Node wäre ja aber dein Grenznode immer westlich von der Straße, unabhängig davon ob man jetzt unbenannte Stücke hat oder nicht.

Das stimmt. Wo läuft denn die Grenze auf der Straße bzw. ist die Straße die Grenze? Dann hätten wir wieder ein Zuodnungsproblem. Oder läuft die Grenze östlich?

EDIT: Habe eben bei http://www.geodatenzentrum.de gespickt und kann da nicht erkennen, wo die Grenze genau läuft. Irgendwie unter der dargestellten Straße und dem Bach.

Ja, um das herauszufinden, die Diskussion hatte ich gestern mit Dietmar, müsste ich, ich weiss ja nicht woher du deine Daten hast, eigentlich zum Katasteramt gehen und mir die Flurlinien zeigen lassen :wink:

Edit: PS: Ich verweise dich da gerne nochmal auf mein o.g. Beispiel. Du fährst auf eine Straße und siehst zunächst ein Ortschild Langenbach (Gemeinde Schleusegrund) und 30m weiter steht links am Straßenrand ein grünes Hamlet-Schild Waldau rum. :smiley:

Die Daten vom Geodatenzentrum sind da auch nicht geeignete. Diese sind generalisiert.

Das brächte eine saubere Lösung. In der Regel ist die Straße ein eigenes Flurstück. Somit verläuft die Grenze entweder rechts oder links einer Straße. Da müsste dann auch die Grenze hin.
Das ist die katastermäßige Seite der Medaille. Die Namen einer Straße beziehen sich dann aber stets auf die Straßenachse. Das kurze Stück vom Knotenpunkt der Straßenachsen bis zur Katastermäßigen Grenze ist dabei irrelevant für die Gemeinde, in der das kurze Stück liegt.

Sven, der sich aber die Situation nicht genau angeschaut hat.

Ja, aber oft trotzdem ein guter Anhaltspunkt. Die Generalisierung unterscheidet sich z.B. auch je nach Zoomstufe teils erheblich (vgl. z.B. Seegrenze Bremerhaven).

Letztlich basieren doch die “genauen” Grenzlinien in OSM für BaWü auf den gleichen Karten, oder?

Die Basis ist die gleiche. Es ist aber unterm Strich doch ein Unterschied, ob ich DLM250 - Daten habe (Geodatenzentrum), oder DLM25-Genauigkeit (vergleiche http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=304713#p304713 oder als Basis die Katastergrenzen.

Ausgehend von den Katastergrenzen sind DLM 25 schon das erste Mal generalisiert und DLM250 das zweite Mal. Jede Generalisierung ist mit Informtationsverlust (Weglassen von Stützpunkten) verbunden, der sich gerade bei solch speziellen Themen, wie Lage einer Straße an einer Grenze zeigt.

Kannst Du erklären, wie es zu so drastischen Unterschieden wie bei der Seegrenze von Bremerhaven kommt? Generalisierung ist dort nicht der Grund.

Also ich habe jetzt mal den Geoclient von geoportal-th.de verwendet, und nachdem ist in meinem o.g. Fall die Gemarkungsgrenze links/westlich von der Straße - als der “Straßengraben”. Wenn ich mir aber den ALKIS Katalog, ebenfalls von geoportal-th.de runterlade und in die Gemarkung Schleusegrund schaue, gibt es da aber keine Straße namens “Am Gläserberg”. Und wenn ich aber vor Ort an dieser Kreuzung bin, ist definitiv die Straße in Richtung Norden als “Am Gläserberg” ausgeschildert :roll_eyes:

Edit: Was mich jetzt zu folgendem Gedanken bringt: Ist ein Straßenschild ein Indiz dafür, dass die Straße auch wirklich so heißt? Oder ist es in dem Fall nur eine Hilfe für den Postboten, dass er an dieser Straße entlang noch Häuser findet, die die postialische Adresse Am Gläserberg haben?
@Dietmar, weisst du hierzu etwas (also zu meiner Indiz-Frage)?

Die Straße ist nicht die Grenze, sondern die Grenze verläuft auf der Straße.
Den kleinen Unterschied bemerkt man z.B. dann, wenn im Straßenverlauf ein Kreisverkehr angelegt wird. Da muss man dann spätestens die Grenze von der Straße trennen.

Selbst bei Gewässern ist es oft so, dass die Grenze nur ungefähr entlang des Baches verläuft, weil die Vermesser “keine Lust haben”, nach jedem Hochwasser die Grenze dem geänderten Verlauf anzupassen.

Bei subadmin-Grenzen wird das nicht so genau genommen, die müssen nicht mal unbedingt vermessen sein. Da kann man beim “Kleben” großzügiger sein.
Trotzdem muss man auch da höllisch aufpassen, dass man z.B. bei einer Neuaufteilung der Stadtteile nicht den Bach oder die Straße bei der Korrektur “mitreißt”. Der JOSM-Validator schimpft da inzwischen, bei anderen Tools bin ich mir da nicht so sicher.

Basierend ja, aber generalisiert und das nicht mal konsistent.
Es gibt Gegenden, da stimmt die Grenze auf Bruchteile von Metern, woanders liegt sie (nach Kataster) bis zu 20 m daneben.
Ich habe fast den Eindruck, das hing vom Mitarbeiter (oder Wochentag) ab, als die Landesdaten aus den Katasterdaten generalisiert wurden.

Das schaue ich mit Abend mal genauer an. Da muß ich erst mal ein Gis-Projekt mit verschiednen Datenquellen bauen.

Sven

Die Theorie:
http://www.bravors.brandenburg.de/sixcms/detail.php?gsid=land_bb_bravors_01.c.12316.de
https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=7&ugl_nr=71342&bes_id=2784&val=2784&ver=7&sg=0&aufgehoben=N&menu=1

Die Praxis hast du ja genannt. Deswegen passen heutzutage oft die Grenzen (die alle auf Katasterdaten beruhen) z.B. nicht mehr zum realen Gewässerverlauf.

Sven

Dann beschweren sich andere QA tools wieder über doppelte nodes.

Baßtölpel

Auch der kann das nur bemerken wenn die Ways geladen sind und die Abweichung z.B. zu überschneidenden Ways führt, was man auch selbst bemerken könnte. Und für ersteres bräuchte es mindestens ein note=*, damit man als Mapper eine Chance hat es zu bemerken.

Und wenn sich was ändert müsste man das andere eigentlich auch ändern…
Für die Strassenlistenauswertung: Spricht etwas dagegen, die Ways nur zu dem Ort, in dem der grössere Teil oder ihr Mittelpunkt ist, zu zählen?